Beschlussvorschlag:

 

„Der Verwaltungsausschuss beschließt mit   :   Stimmen, das Konzept wie vorgetragen und mit den zur Verfügung gestellten Anlagen zur Kenntnis zu nehmen

 

Der Verwaltungsausschuss empfiehlt bereits heute, die Aufgabenträgerschaft gemäß Art. 9 Abs. 1 BayÖPNVG bereits zum Jahresende anzustreben.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, die Bevölkerung in die Meinungsbildung einzubinden und dazu eine Bürgerinformationsveranstaltung durchzuführen. Als Termin ist der 26.07.2011 vorzusehen. Die dabei erhaltenen Anforderungen und Wünsche sollen dann ausgewertet und bewertet und zur nächsten VAS am 15.09.2011 durch die Verwaltung vorgetragen werden. Die Verwaltung wir beauftragt, das Weitere zu veranlassen.“

 

 

Bereits 2009 wurde gemäß Beschluss des Verwaltungsausschusses die Verwaltung beauftragt, den Auftrag für ein Gutachten an die Fa. GfVp Gesellschaft für fahrgastorientierte Verkehrsplanung zu vergeben. Dabei sollten insbesondere eine Aufnahme des Status Quo erfolgen, weitere Potentiale für eine Weiterentwicklung ermittelt und alternative Organisationsmöglichkeiten erarbeitet werden. Außerdem sind die Ergebnisse dem Verwaltungsausschuss zu präsentieren. Mit Vortrag des Herrn Drechsel von der Fa. GfVp werden die Ergebnisse dieser Arbeiten vorgestellt.

 

Dazu erhalten Sie zur Vorbereitung bereits die Folien des Vortrages als Anlage. Sie bestehen aus Entwicklungsübersichten zur Ölförderung, einer Punktedichtekarte der Bevölkerung für das Stadtgebiet, einen Liniennetzplan, den Einstigern je Haltestelle, der Busnutzerintensität im Stadtgebiet, eine Nutzungsdarstellung der Marktplatzeinsteiger allgemein und speziell der Linie 350, die Einsteigerzahlen in Wetzendorf, ein mögliches neues Busliniennetz, Nutzungsanforderung an die zentrale Haltestelle Marktplatz und eine mögliche Kosteneinsparung.

 

Aus den Vorarbeiten können als mögliche Verbesserungen für den Laufer Stadtverkehr festgehalten werden:

-              die einwohnerstarken Bereiche des Laufer Südens (Teile von Lauf links, wie beispielsweise Nibelungenviertel) können viertelstündlich bedient werden

-              der seit vielen Jahren geäußerte Wunsch aus der Schönberger und Weigenhofer Bevölkerung besser angebunden zu werden kann realisiert werden

-              ebenso der mehrfach geäußerte Wunsch aus der Kuhnhofer Bevölkerung besser angebunden zu werden kann realisiert werden

-              das neue Wohngebiet Vogelhof kann angeschlossen werden

-              diese Ortsteile könnten dabei sogar im Halbstundentakt durch dem Stadtverkehr angebunden werden

-              dabei sollen und können auch die Fahrpreise für die Bevölkerung in diesen dann im Stadtverkehr angebundenen Ortsteilen günstiger gestaltet werden (weiterer, mehrfach geäußerter Wunsch aus der Bevölkerung)

-              der Bereich Bertleinschule kann eine umwegfreie Verbindung zum Marktplatz erhalten

-              der Fahrtakt des Stadtverkehrs am Samstagvormittag kann und sollte ebenfalls wie im Wochentakt gefahren werden (halbstündlich)

-              der Stadtverkehr kann seine abendlichen Fahrtzeiten um eine Stunde verlängern, um an die geänderten Rahmenbedingungen (z.B. Arbeits- und Öffnungszeiten) angepasst zu werden

-              auf einzelne weiteren Linien könnte in den Hauptverkehrszeiten ebenfalls ein 15 Minutentakt angeboten werden

-              weitere Angebotsverbesserungen sind optional möglich, bzw. ausbaubar (z.B. für Anbindung „Musikerviertel“, Anbindung AWO-Wohnheim und Mehrfamilienhäuser in der Wetzendorfer Straße).

 

 

Der Spagat mit der Anbindung der beiden Bahnlinien und mit dem Marktplatzrendezvous, der jedes Jahr aufs Neue zu Umstellungen und Anpassungen oder zusätzlichen Wünschen im Busfahrplan führt, und der nun auch noch durch die S-Bahn-Verlängerung Richtung Hersbruck eine weitere Anforderung erhalten hat, ist durch die viermal stündliche Anbindung der S-Bahnlinie am Bahnhof Lauf links und zweimal pro Stunde am Haltepunkt Lauf West deutlich geringer. Bisher wurde eine Verbindung stündlich optimal erreicht, ansonsten waren deutliche Wartezeiten zu berücksichtigen. Künftig lassen sich zumindest bei zwei der drei S-Bahn-Abfahrten pro Stunde in beide Richtungen gute bis akzeptable Umsteigezeiten erreichen was auch bedeutet, dass nicht auf jede kleine Veränderung mit einer Umstellung des gesamten Stadtverkehrs reagiert werden „muss“.

 

Die vorgestellten Verbesserungen bedeuten jedoch, dass die Fahrten der dort eingesetzten Busse an anderer Stelle wegfallen.

Da aufgrund der nur geringen Nutzung der Linien nach Wetzendorf und zum EWS-Markt  mit Heuchling die Bindung der Busse nicht gerechtfertigt ist, die Bevölkerung aber weiterhin angebunden bleiben soll, werden diese Verbindungen über neu einzurichtende AST-Linien sichergestellt. Als weiteren Ausgleich für die Anbindung über das AST könnten diese beiden Strecken dafür auch in einem Halbstundentakt, und damit zeitlich verbessert, bedient werden. Heuchling und das Krankenhaus werden mit einer Linie im Halbstundentakt angebunden, lediglich der äußerste Osten Heuchlings liegt künftig nicht mehr im 250-m-Einzugsbereich der Bushaltestellen. Alternativ ist dazu dann ein AST-Angebot vorgesehen.

 

Diese Angebotsverbesserungen stehen in Zusammenhang mit einer Neuordnung am Unteren Marktplatz, um die erheblichen Fahrzeitreserven zu heben.

 

 

Mit der von unserem Gutachter vorgeschlagenen Übernahme der Aufgabenträgerschaft besteht für die Stadt Lauf die Möglichkeit, die Verträge nach zu verhandeln bzw. neu zu vereinbaren. Damit soll auch die Durchholung der Kostenreduzierung aus dem bisherigen Kostenniveau ermöglicht werden, die zur Finanzierung des größeren Fahraufwandes benötigt werden.

Darüber hinaus ist dazu auch die Einrichtung ein eigenes Beschwerdemanagements vorzusehen und der Qualitätssicherung unseres Angebots eine höhere Priorität einzuräumen. Als Anlagen (insgesamt 10 Seiten) sind dazu die „Vorschläge zur Organisation und Qualitätssicherung von AST und Bus im Stadtverkehr Lauf“ von Herrn Drechsel und die „Vertragsstrafen für die Anrufbuszentrale“, „Vertragsstrafen für die Anrufbusbetreiber“, ein „Sanktionskatalog Bus“ und eine beispielhafte „Kundencharta aus Skandinavien“ beigefügt, die als Grundlagen für eine eigene Qualitätssicherung dienen können.

 

Schließlich empfiehlt der Gutachter eine erhebliche Intensivierung des Marketings, da auch die Nachfrage des bisherigen Angebots noch deutlich steigerbar erscheint.

 

Die Verwaltung schlägt vor, den Vortrag von Herrn Drechsel und die zur Verfügung gestellten Unterlagen zur Kenntnis zu nehmen.

Die Verwaltung schlägt zur Realisierung möglicher Kosteneinsparung und zur möglichen Beeinflussung von Angebot und Qualität vor, die Aufgabenträgerschaft gemäß Art. 9 Abs. 1 Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Bayern (BayÖPNVG) bereits zum Jahresende anzustreben.

 

Die Verwaltung schlägt weiter vor, auch die Bevölkerung in den Meinungsbildungsprozess in Form einer Bürgerinformationsveranstaltung einzubinden. Die dabei zusätzlich gewonnen Anfragen und Wünsche sind dann aufzubereiten und nach Auswertung und Bewertung in der nächsten VAS am 15.09.2011 vorzustellen. Aus zeitlichen Gründen (Vorlauf für öffentliche Einladung) soll dafür als Termin der 26.07.2011 gewählt werden.