Betreff
Badewassererwärmung des Kinderbeckens im Freibad Lauf
Vorlage
FB 5/041/2012
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Umweltausschuss beschließt:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, zur Wassererwärmung des Kinderbeckens im Freibad Lauf das vorgestellte Konzept mit einem erweiterten Solarabsorber umzusetzen.

 

Die benötigten Haushaltsmittel in Höhe von ca. 55.000 € (netto) stehen unter der Haushaltsstelle 1.5701.9600 zur Verfügung.

Das Kinderbecken im Freibad Lauf ist in den gemeinsamen Wasserkreislauf von Nichtschwimmerbecken und Zielbecken eingebunden. Das Wasser im Kinderbecken muss aufgrund der hygienischen Erfordernisse alle 20 Minuten vollständig ausgetauscht und der Aufbereitung zugeführt werden.

 

Nichtschwimmerbecken, Zielbecken und Kinderbecken werden mit Wasser versorgt, das durch die Freibadheizung auf einen Temperatur von ca. 21 °C erwärmt wird.

Das Wasser für das Kinderbecken wird noch gesondert vor der Zuleitung in das Becken durch einen Rohrabsorber geschickt, um es zusätzlich zu erwärmen.

 

Aufgrund der geringen Absorberfläche von 60 m² und der hohen notwendigen Wasseraustauschrate im Kinderbecken erfolgt dabei bei sonnigem Wetter allerdings nur eine Erwärmung des Beckenwassers um ca. 0,4 °C.

 

Das überlaufende Wasser aus dem Kinderbecken vermischt sich im gemeinsamen Schwallbehälter mit dem Wasser aus dem Nichtwimmer und Zielbecken. Damit stellt sich auch wieder ein gemeinsames Temperaturniveau ein und der Wärmeeintrag durch den Absorber macht sich dann in der großen Wassermenge nicht mehr bemerkbar.

 

Für das Kinderbecken ist allerdings eine höhere Temperatur als 21 °C wünschenswert, da die sich dort aufhaltende Kleinkinder noch wesentlich temperaturempfindlicher sind.

 

Es wurde deshalb ein Auftrag an das Laufer ZEK erteilt, ein Konzept für die Beheizung des Kinderbeckens mit erneuerbaren Energien zu erarbeiten.

 

Untersucht wurde der Einsatz

-          eines Rohrabsorbernsystems,

-          von Flachkollektoren,

-          einer Luft/Wasserwärmepumpe.

 

Für eine Temperaturerhöhung von 3 °C im Kinderbecken ist bei der vorgegebenen Wassertauschrate eine Heizleistung von 244 kW notwendig. Der bestehende Absorber hat eine Leistung von ca. 33 kW, so dass noch 210 kW nachgerüstet werden müssen.

 

Es wurde für die verschiedenen Systeme der Flächenbedarf, Investitionen (netto) und Energiebedarf ermittelt.

 

Rohrabsorber

Es sind zusätzlich 385 m² Absorberfläche notwendig.
Die Investitionen belaufen sich ohne Anbindung auf ca. 39.000 €.

 


Flachkollektoren

Der Flächenbedarf beträgt zusätzlich 290 m².

Es wurden ca. 122.000 € Investitionskosten (ohne Anbindung) ermittelt.

 

Wärmepumpe

Eine Luft/Wasserwärmepumpe würde ca. 51.000 € kosten.

Der Stromverbrauch betrüge ca. 345 kWh je Heiztag. Hierbei wurde ein Betrieb von 9 Stunden am Tag unterstellt und ein COP von 5,5.
Davon ausgehend, dass das Kinderbecken an Schlechtwettertagen nicht beheizt wird und die Wärmepumpe somit nur an ca. 80 Tagen je Saison läuft, ergeben sich bei einem Strompreis von 15 ct/kWh Energiekosten von ca. 4.100 € im Jahr.

 

Für die Anbindung an das bestehende Leitungsnetz fallen bei allen Varianten zusätzlich Kosten von ca. 16.000 € an.

 

Eine Förderung würde nur für die Flachkollektoren durch das KfW-Programm „Erneuerbaren Energie“ mit einem Tilgungszuschuss in Höhe von 30 % der förderfähigen Nettoinvestitionskosten erfolgen. Eine Förderung von Absorbern erfolgt nicht.

 

Die Installation von Rohrabsorbern oder Flachkollektoren wäre auf dem Dach des Umkleide-/Duschgebäudes möglich. Allerdings müsste, um eine ganztätige Bestrahlung der Dachflächen zu gewährleisten, ca. 20 Kiefern gefällt werden. Nach Rücksprache mit dem Baumschutzbeauftragen der Stadt Lauf (Herr Wölfel) ist dies nur ein geringer Eingriff und kann durch Ersatzpflanzungen ausgeglichen werden.

 

Die Verwaltung empfiehlt, ein Rohrabsorbersystem auf dem Dach des Umkleide-/Dusch-gebäudes zu installieren, um das Beckenwasser des Kinderbeckens auf eine höhere Temperatur aufzuheizen. Der Rohrabsorber stellt sich als kostengünstigste und ökologischste Variante dar. Die Einsparung an CO2 gegenüber einer konventionellen Gasbeheizung beträgt 41 t je Jahr