Im Integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt Lauf a.d. Pegnitz ist die
Wasserkraftnutzung als konkrete Maßnahme zur Erhöhung der erneuerbaren Energien
bei der Energieversorgung der Stadt Lauf a.d. Pegnitz benannt.
Aufgrund allgemeiner Informationen durch die Firma RITZ-ATRO GmbH,
Nürnberg zur Möglichkeit Wasserkraftschnecken zur Stromgewinnung einzusetzen,
wurde die Wasserkraftnutzung in der Pegnitz näher betrachtet.
Wasserkraftschnecken können sinnvoll eingesetzt werden bei Wassermengen
von 200 bis 5.000 l/sek und Fallhöhen von 1 bis 8 m.
Das Wasser fließt den Gewindegang hinab und versetzt dabei die Schnecke
in eine Drehbewegung. Die an der Schneckenwelle abgegebene Energie wird über
ein Getriebe auf einen Generator übertragen.
Wasserkraftschnecken sind robust und wartungsarm. Sie besitzen einen
hohen Teillastwirkungsgrad. In einer Studie wurde eine hohe
Fischverträglichkeit von Wasserkraftschnecken ermittelt.
Als potentieller Standort einer Wasserkraftschnecke wurde bei der
Pegnitztherme die Stelle unterhalb der in der Pegnitz stehenden Stützpfeiler
als am besten geeignet ermittelt.
Die Stadt Lauf a.d. Pegnitz ist dort Eigentümer des Flussabschnittes.
Da die alten Wasserrechte erloschen sind, ist für den Betrieb eine
Wasserkraftschnecke eine wasserrechtliche Genehmigung vom Wasserwirtschaftsamt
erforderlich.
Der zuständige Mitarbeiter vom Wasserwirtschaftsamt sah in einem
Vorgespräch für eine Erteilung keine grundsätzlichen Hindernisse.
Die durchschnittliche nutzbare Wassermenge beträgt an dem ausgewählten
Standort ca. 4,5 m³/s bei einem Gefälle von ca. 1,2 m.
Damit wäre eine Wasserkraftschnecke mit 60 kW(elektrisch) zu betreiben.
Die zu erwartende Stromgewinnung beträgt jährlich ca. 450.000 kWh.
Die Vergütung für den in das öffentliche Netz eingespeisten Strom ist
nach Erneuerbaren Energie Gesetz (EEG) mit 12,67 ct/kWh festgelegt.
Eine belastbare Kostenschätzung liegt derzeit noch nicht vor.
Die Realisierung des Projektes soll als Bürgeranlage (analog
Bürgersolaranlagen) erfolgen.
Momentan wird das Projekt durch den Agenda Arbeitskreis „Klimabündnis
leben“, die Firma RITZ-ATRO GmbH und die Stadt Lauf vorangetrieben.
Das Arbeitskreis-Mitglied Herr Pommer erstellt derzeit einen Vorentwurf.
Technische Unterstützung erfährt er dabei durch RITZ-ATRO und die Stadt Lauf
stellt ihm Planunterlagen zur Verfügung.
Der Vorentwurf soll im Juni vorliegen und dann der weiteren Abstimmung
mit dem Wasserwirtschaftsamt dienen.
Sobald neue Sachverhalte bekannt sind, wird darüber wieder im Umweltausschuss informiert.