Betreff
Errichtung einer Wasserkraftschnecke am Wehr 3 (gegenüber Industriemuseum)
Vorlage
FB 5/055/2011
Art
Informationsvorlage_alt2

Im Integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt Lauf a.d. Pegnitz ist die Wasserkraftnutzung als konkrete Maßnahme zur Erhöhung der erneuerbaren Energien bei der Energieversorgung der Stadt Lauf a.d. Pegnitz benannt.

 

Aufgrund allgemeiner Informationen durch die Firma RITZ-ATRO GmbH, Nürnberg zur Möglichkeit Wasserkraftschnecken zur Stromgewinnung einzusetzen, wurde die Wasserkraftnutzung in der Pegnitz näher betrachtet.

 

Wasserkraftschnecken können sinnvoll eingesetzt werden bei Wassermengen von 200 bis 5.000 l/sek und Fallhöhen von 1 bis 8 m.

Das Wasser fließt den Gewindegang hinab und versetzt dabei die Schnecke in eine Drehbewegung. Die an der Schneckenwelle abgegebene Energie wird über ein Getriebe auf einen Generator übertragen.

Wasserkraftschnecken sind robust und wartungsarm. Sie besitzen einen hohen Teillastwirkungsgrad. In einer Studie wurde eine hohe Fischverträglichkeit von Wasserkraftschnecken ermittelt.

 

Als potentieller Standort einer Wasserkraftschnecke wurde bei der Pegnitztherme die Stelle unterhalb der in der Pegnitz stehenden Stützpfeiler als am besten geeignet ermittelt.

 

Die Stadt Lauf a.d. Pegnitz ist dort Eigentümer des Flussabschnittes.

Da die alten Wasserrechte erloschen sind, ist für den Betrieb eine Wasserkraftschnecke eine wasserrechtliche Genehmigung vom Wasserwirtschaftsamt erforderlich.

Der zuständige Mitarbeiter vom Wasserwirtschaftsamt sah in einem Vorgespräch für eine Erteilung keine grundsätzlichen Hindernisse.

 

Die durchschnittliche nutzbare Wassermenge beträgt an dem ausgewählten Standort ca. 4,5 m³/s bei einem Gefälle von ca. 1,2 m.

Damit wäre eine Wasserkraftschnecke mit 60 kW(elektrisch) zu betreiben.

Die zu erwartende Stromgewinnung beträgt jährlich ca. 450.000 kWh.

Die Vergütung für den in das öffentliche Netz eingespeisten Strom ist nach Erneuerbaren Energie Gesetz (EEG) mit 12,67 ct/kWh festgelegt.

 

Eine belastbare Kostenschätzung liegt derzeit noch nicht vor.

 

Die Realisierung des Projektes soll als Bürgeranlage (analog Bürgersolaranlagen) erfolgen.

 

Momentan wird das Projekt durch den Agenda Arbeitskreis „Klimabündnis leben“, die Firma RITZ-ATRO GmbH und die Stadt Lauf vorangetrieben.

 

Das Arbeitskreis-Mitglied Herr Pommer erstellt derzeit einen Vorentwurf. Technische Unterstützung erfährt er dabei durch RITZ-ATRO und die Stadt Lauf stellt ihm Planunterlagen zur Verfügung.

 

Der Vorentwurf soll im Juni vorliegen und dann der weiteren Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt dienen.

 

Sobald neue Sachverhalte bekannt sind, wird darüber wieder im Umweltausschuss informiert.