Beschlussvorschlag:
Gemäß Laufer Kimaschutzkonzept und zum Einstieg in den Wärmemarkt wird eine Wärmeversorgung für das Gebiet Schulzentrum Lauf rechts geschaffen.
Dazu soll durch Hackschnitzelheiz- und ergänzend durch BHKW-Technik produzierte Wärme im Gebiet des Schulzentrums Lauf rechts, Schulen, Kindertagesstätten, Lebenshilfe, Montessori, THW, Vereinen usw. aus einem zentralen Wärmenetz angeboten werden. Die Verwaltung wird beauftragt, dazu mögliche Projekt- und Beteiligungspartner zu akquirieren und über die Umsetzung dem Umweltausschuss wieder zu berichten.
Ziel ist es, die Reduktion der Kohlendioxidbelastung sowie die Steigerung der regionalen Wertschöpfung mit erneuerbaren Energieträgern.
Im Interesse einer nachhaltigen Wärmeversorgung in der Stadt
Lauf wurde durch die Städtischen Werke Lauf im Jahr 2008 eine Studie über die
Wirtschaftlichkeit einer Hackschnitzelheizzentrale mit Nahwärmenetz zur
Versorgung des Laufer Schulzentrums in Auftrag gegeben. Die durch die
Energieagentur Mittelfranken erstellte Studie kam zu dem Ergebnis, dass unter
den gegebenen Randbedingungen kein wirtschaftlicher/konkurenzfähiger
Wärmegestehungspreis (ca. 16 ct/kWh)
erreicht werden kann. Die Errichtung eines Nahwärmenetzes mit
Biomasseheizung wurde daraufhin seitens der STWL nicht weiter verfolgt.
Durch den Landkreises Nürnberger Land wurde daraufhin im Jahr 2009 das
Ingenieurbüro Gammel mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragt.
Diese beinhaltet insgesamt fünf Versorgungsvarianten. Im Ergebnis zeigen die
Berechnungen entgegen der früheren Studie eine wirtschaftlich darstellbare
Versorgung des Laufer Schulzentrums mit Biomasse. Als wirtschaftlichste
Variante wird die zentrale Versorgung von einer Heizzentrale mit einem
Biomassekessel als Grundlastkessel und einen Erdgaskessel zur Abdeckung von
Spitzenlasten sowie der Wärmeverteilung
über ein Nahwärmenetz gesehen. Diese Variante erzielt einen vergleichbaren
Wärmegestehungspreis wie die derzeit vorhandene dezentrale Versorgungsstruktur
überwiegend mit fosilen Energieträgern in Höhe von ca. 8 ct/kWh.
Die Verwaltung des Landkreises wurde beauftragt, eine weitere Variante, mit
niedrigeren Investitionskosten und einer dezentralen Versorgungsstruktur zu
untersuchen. Aus vorgenannten Gründen und um eine belastbare Kostensicherheit
zu erlangen wurde eine vertiefende Studie durch den Landkreis beauftragt. Diese
wurde 2010 durch das Ingenieurbüro Reis erstellt und in der BAS des Landkreises
am 09.06.2010 vorgestellt. Untersucht wurden dezentrale und zentrale Lösungen
mit verschiedenen Ausbaustufen und „Zusatzverbrauchern“. Die Ergebnisse der Studie sollten in den
Fraktionen diskutiert werden.
Die nun vorliegenden, zahlreichen Studien und
Variantenvergleiche gilt es seitens der Verwaltungen zu bewerten und den Beschlussgremien
eine sinnvolle, praktikable und wirtschaftliche Lösung vorzuschlagen.
Festzuhalten ist zunächst, dass sich die Varianten hinsichtlich des
entstehenden Wärmepreises nur unwesentlich unterscheiden und nach Auffassung
der städtischen Verwaltung die Wirtschaftlichkeit nicht den Ausschlag für eine
Variante geben muss.
Weitere Gesichtspunkte die in eine Wertung einfließen müssen sind z.B. die CO2 Reduzierung, regionale Wertschöpfung, die Nachhaltigkeit, möglicher Ausbau der Versorgung, zeitliche Umsetzbarkeit usw.
Weiterhin gilt es steuerrechtliche, vergaberechtliche und kommunalrechtliche Randbedingungen zu beachten.
Im Rahmen mehrerer Gespräche von Vertretern des Landkreises und der Stadt Lauf haben sich zwei Lösungen als empfehlenswert herausgestellt, die beiden eine Nahwärmeversorgung des gesamten Gebietes unter Einbeziehung externer Verbraucher in einem zusammenhängenden Netz beinhalten:
Nahwärmeverbund für
folgende Liegenschaften
Überschlägige Berechnung unter gegebenen Randbedingungen
1. Zentrale
Lösung
Die Errichtung einer Biomasseheizung (Hackschnitzel) mit Gas Spitzenlastkessel. Die Heizzentrale wäre auf städtischem Grundstück gegenüber der Bitterbachhalle möglich.
Überblick:
Wärmegestehungskosten ca. 7,6 ct/kWh
1 zu errichtendes Gebäude
1 großer Hackschnitzelkessel
1 Bunker
1 Lieferstelle
1 Wartungsvertrag
2. Vernetzte Lösung
Die vorgenannten Einrichtungen werden über ein Nahwärmenetz von mehreren (min. zwei) Heizzentralen aus versorgt. Ins System sollen wie bei Variante 1 zwei Blockheizkraftwerke eingebunden werden.
Überblick:
Wärmegestehungskosten geringfügig günstiger bei ca. 7,1 ct/kWh
kein eigenes Gebäude erforderlich
Mehrere Anlagen
stufenweise Umsetzung möglich
Umsetzung mit Contractor u.U. schwieriger
Anlieferung problematischer
Für eine konkrete Umsetzung sind noch entsprechende
Informationen hinsichtlich rechtlicher Belange einzuholen. Nach Vorliegen der
Informationen erfolgt eine abschließende Abstimmung mit dem Landratsamt.