Betreff
Schulzentrum Lauf Errichtung eines Nahwärmenetzes mit Biomasseheizung
Vorlage
FB 5/054/2011
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

 

Gemäß Laufer Kimaschutzkonzept und zum Einstieg in den Wärmemarkt wird eine Wärmeversorgung für das Gebiet Schulzentrum Lauf rechts geschaffen.

Dazu soll durch Hackschnitzelheiz- und ergänzend durch BHKW-Technik produzierte Wärme im Gebiet des Schulzentrums Lauf rechts, Schulen, Kindertagesstätten, Lebenshilfe, Montessori, THW, Vereinen usw. aus einem zentralen Wärmenetz angeboten werden. Die Verwaltung wird beauftragt, dazu mögliche Projekt- und Beteiligungspartner zu akquirieren und über die Umsetzung dem Umweltausschuss wieder zu berichten.

Ziel ist es, die Reduktion der Kohlendioxidbelastung sowie die Steigerung der regionalen Wertschöpfung mit erneuerbaren Energieträgern.

 

 

 

 

 

Im Interesse einer nachhaltigen Wärmeversorgung in der Stadt Lauf wurde durch die Städtischen Werke Lauf im Jahr 2008 eine Studie über die Wirtschaftlichkeit einer Hackschnitzelheizzentrale mit Nahwärmenetz zur Versorgung des Laufer Schulzentrums in Auftrag gegeben. Die durch die Energieagentur Mittelfranken erstellte Studie kam zu dem Ergebnis, dass unter den gegebenen Randbedingungen kein wirtschaftlicher/konkurenzfähiger Wärmegestehungspreis (ca. 16 ct/kWh)  erreicht werden kann. Die Errichtung eines Nahwärmenetzes mit Biomasseheizung wurde daraufhin seitens der STWL nicht weiter verfolgt.
Durch den Landkreises Nürnberger Land wurde daraufhin im Jahr 2009 das Ingenieurbüro Gammel mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Diese beinhaltet insgesamt fünf Versorgungsvarianten. Im Ergebnis zeigen die Berechnungen entgegen der früheren Studie eine wirtschaftlich darstellbare Versorgung des Laufer Schulzentrums mit Biomasse. Als wirtschaftlichste Variante wird die zentrale Versorgung von einer Heizzentrale mit einem Biomassekessel als Grundlastkessel und einen Erdgaskessel zur Abdeckung von Spitzenlasten  sowie der Wärmeverteilung über ein Nahwärmenetz gesehen. Diese Variante erzielt einen vergleichbaren Wärmegestehungspreis wie die derzeit vorhandene dezentrale Versorgungsstruktur überwiegend mit fosilen Energieträgern in Höhe von ca. 8 ct/kWh.
Die Verwaltung des Landkreises wurde beauftragt, eine weitere Variante, mit niedrigeren Investitionskosten und einer dezentralen Versorgungsstruktur zu untersuchen. Aus vorgenannten Gründen und um eine belastbare Kostensicherheit zu erlangen wurde eine vertiefende Studie durch den Landkreis beauftragt. Diese wurde 2010 durch das Ingenieurbüro Reis erstellt und in der BAS des Landkreises am 09.06.2010 vorgestellt. Untersucht wurden dezentrale und zentrale Lösungen mit verschiedenen Ausbaustufen und „Zusatzverbrauchern“.  Die Ergebnisse der Studie sollten in den Fraktionen diskutiert werden.

 

Die nun vorliegenden, zahlreichen Studien und Variantenvergleiche gilt es seitens der Verwaltungen zu bewerten und den Beschlussgremien eine sinnvolle, praktikable und wirtschaftliche Lösung vorzuschlagen.
Festzuhalten ist zunächst, dass sich die Varianten hinsichtlich des entstehenden Wärmepreises nur unwesentlich unterscheiden und nach Auffassung der städtischen Verwaltung die Wirtschaftlichkeit nicht den Ausschlag für eine Variante geben muss.

Weitere Gesichtspunkte die in eine Wertung einfließen müssen sind z.B. die CO2 Reduzierung, regionale Wertschöpfung, die Nachhaltigkeit, möglicher Ausbau der Versorgung, zeitliche Umsetzbarkeit usw.

Weiterhin gilt es steuerrechtliche, vergaberechtliche und kommunalrechtliche Randbedingungen zu beachten.

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Rahmen mehrerer Gespräche von Vertretern des Landkreises und der Stadt Lauf haben sich zwei Lösungen als empfehlenswert herausgestellt, die beiden eine Nahwärmeversorgung des gesamten Gebietes unter Einbeziehung externer Verbraucher in einem zusammenhängenden Netz beinhalten:

 

Nahwärmeverbund für folgende Liegenschaften

Überschlägige Berechnung unter gegebenen Randbedingungen

 

 

 

1.         Zentrale Lösung

Die Errichtung einer Biomasseheizung (Hackschnitzel) mit Gas Spitzenlastkessel. Die Heizzentrale wäre auf städtischem Grundstück gegenüber der Bitterbachhalle möglich.

Überblick:

Wärmegestehungskosten ca. 7,6 ct/kWh

1 zu errichtendes Gebäude

1 großer Hackschnitzelkessel

1 Bunker

1 Lieferstelle

1 Wartungsvertrag

 

2. Vernetzte Lösung

 Die vorgenannten Einrichtungen werden über ein Nahwärmenetz von mehreren (min. zwei) Heizzentralen aus versorgt. Ins System sollen wie bei Variante 1 zwei Blockheizkraftwerke eingebunden werden.

 

Überblick:

Wärmegestehungskosten geringfügig günstiger bei ca. 7,1 ct/kWh

kein eigenes Gebäude erforderlich

Mehrere Anlagen

stufenweise Umsetzung möglich

Umsetzung mit Contractor u.U. schwieriger

Anlieferung problematischer

 

 

Für eine konkrete Umsetzung sind noch entsprechende Informationen hinsichtlich rechtlicher Belange einzuholen. Nach Vorliegen der Informationen erfolgt eine abschließende Abstimmung mit dem Landratsamt.