Finanzbericht für das 4. Quartal 2023
Auch im 4. Quartal 2023 blieben die allgemeinen
wirtschaftlichen Prognosen verhalten. Das ifo Institut konstatiert in seinem
Geschäftsklimaindex eine „eingetrübte Stimmung“ und einen skeptischen Blick der
Unternehmer auf das erste Halbjahr 2024. Die Inflationsrate ist im Dezember
zwar im Vergleich zum November (3,2 %) wieder leicht auf 3,7 % gestiegen.
Allerdings lag diese im September noch bei 4,5 % und im Januar sogar bei 8,7 %.
Der Jahresdurchschnitt 2023 lag bei 5,9 % im Jahr 2022 waren es noch 7,9 %. Der
Leitzins der EZB liegt derzeit bei 4,5 %, im 4. Quartal sind keine Anpassungen
erfolgt.
Trotz der auch in diesem Quartal verhaltenen
Wirtschaftslage war bei der Gewerbesteuer ein deutlicher Aufwuchs zu
verzeichnen. Die zur Planaufstellung optimistisch veranschlagten 15. Mio. Euro
wurden deutlich übertroffen. Die Steuerbeteiligungen der Stadt wiesen nur eine
marginale Abweichung zu den geplanten Ansätzen aus. Der Vollzug des Haushaltes
2023 lief auch im 4. Quartal in den erwartbaren Bandbreiten. Planabweichungen
konnten im Rahmen der flexiblen Haushaltsführung ermöglicht werden. Der
Haushaltsausgleich war auch im 4. Quartal 2023 nicht gefährdet.
Dennoch lassen die aktuellen Prognosen keine allzu optimistischen
Szenarien erwarten. Die in den vergangenen Jahren gestiegenen Kosten belasten
weiterhin die kommunalen Haushalte. Daher ist es auch weiterhin zwingend
erforderlich, nachdrücklich nach kurz-, mittel- und langfristig wirkenden
Sparmaßnahmen zu suchen und diese kontinuierlich umzusetzen, um die
Handlungsfähigkeit zu erhalten bzw. zu verbessern.
VERWALTUNGSHAUSHALT
Gemeindeanteil
an der Einkommensteuer
Ansatz:
21.191.500,00 Euro Ist:
21.056.162,00 Euro
Einkommensteuer-Ersatz
Ansatz:
1.598.478,00 Euro Ist:
1.560.945,00 Euro
Anteil an
der
Umsatzsteuer
Ansatz:
2.370.524,00 Euro Ist:
2.576.177,00 Euro
Gerade bei der für die Stadt inzwischen größten
Einnahmeposition, dem Beteiligungsaufkommen an der Einkommensteuer, zeigen die
Entwicklungen im dritten Quartal, dass die Berechnungsgrundlage für die Zahlung
der Rate für das 4. Quartal darstellt, zeigte sich, dass der geplante
Haushaltsansatz für 2023 nahezu erreicht wurde. Insgesamt beträgt die
Planabweichung bei den Steuerbeteiligungen nur -0,13 %.
Gewerbesteuer/Gewerbesteuerumlage
Ansatz 2023 |
Ergebnis 31.12. |
VJ-Zeitraum |
Ist 2023 |
15.000.000,00 |
16.670.779,31 |
13.370.357,89 |
16.670.779,31 |
Die
Einnahmen aus der Gewerbesteuer waren im Vergleich zum Berichtszeitraum des 3.
Quartales 2023 (17.069.291,60) mit rd. – 2,34 % leicht rückläufig.
Dennoch dürfen wir feststellen, dass die Gewerbesteuer stabil ist und die zur Planaufstellung
2023 erfolgte Schätzung deutliche übertroffen wurden.
Realsteuern
Grundsteuer
A
Ansatz:
66.000,00 Euro Ist: 64.841,39 Euro
Grundsteuer
B
Ansatz:
2.942.700,00 Euro Ist:
2.903.999,95 Euro
Hundesteuer
Ansatz:
93.000,00 Euro Ist:
86.377,36 Euro
Bei den
Realsteuern gibt es keine signifikanten Abweichungen zum
Haushaltsplan.
Anteil am
Grunderwerbsteuer-Aufkommen
Ansatz:
550.000,00 Euro Ist: 385.199,57 Euro
Die Zahlungen
liegen deutlich (rd. – 30 %) unter dem Haushaltsansatz für 2023. Sie spiegeln
den im Jahr 2023 vorherrschenden Trend auf dem Immobilienmarkt wider.
Kommunalanteil
am örtlichen Kfz.-Steueraufkommen
261.300,00
Euro
Der
Betrag entspricht den vier angekündigten Raten zu je 65.325 Euro.
Sonstige
Steuereinnahmen/Art. 7 FAG
Ansatz:
487.000,00 Euro Ist:
486.085,38 Euro
Die Zuwendungen nach Art. 7 FAG bleiben mit Einnahmen
von 486.085,38 Euro praktisch unverändert zum Vorjahr (487.908,96 Euro). Die
Zuwendung wird in vier Raten zur Auszahlung gebracht.
Schlüsselzuweisungen
3.639.688,00
Euro
Die
Schlüsselzuweisungen bewegten sich im Jahr 2023 mit 3.639.688,00 Euro deutlich
über den Zuweisungen des Jahres 2022 (2.579.148,00 Euro).
Kreisumlage
Ansatz:
16.385.760,00 Euro Ist:
16.385.754,88 Euro
Der Betrag bildet die Zahlungsbeträge an den Landkreis
Nürnberger Land ab, die turnusmäßig zum 25. eines Monats überwiesen werden
müssen. Der Hebesatz beträgt im Jahr 2023 44 %.
Budgetberichte
Verwaltungshaushalt und Controlling
Es zeigt sich, dass die bereits implementierten
Steuerungs- und Kontrollinstrumente wie z.B. Budgetberichte, Ampellisten,
Kassenprüferworkflow usw. gut funktionieren. Der weitere Ausbau und die
Etablierung neuer Standards, auch und vor allem im Kontext der Digitalisierung
ist zwingend notwendig. Ein weiterer Meilenstein wurde mit der schrittweisen
Einführung des REBAOW (digitales Rechnungseingangsbuch und digitaler
Anordnungsworkflow) angegangen. Im Laufe des Jahres 2024 sollen alle
Dienststellen, extern und intern, in diesen Prozess eingebunden werden.
VERMÖGENSHAUSHALT
Begonnene und unaufschiebbare Investitionen werden
fortlaufend weitergeführt (z. B. Bertleinschule, Jugendzentrum, Energetische
Sanierung Schule Rudolfshof usw. ). Der Bauabschnitt Ib der Generalsanierung
der Bertleinschule und die Generalsanierung des Jugendzentrums sind
abgeschlossen.
ALLGEMEINES/SONSTIGES
·
Bürgschaften/kreditähnliche
Rechtsgeschäfte
Bürgschaften
werden turnusgemäß überprüft. Änderungen im Vergleich zum Vorberichtszeitraum
haben sich nicht ergeben.
·
Rücklagen
·
Schulden
Im vierten Quartal 2024 wurden mehrere Darlehen durch
die Stadt und den Abwasserbetrieb aufgenommen. Der Stadtrat hat am 23.11.2023
die Aufnahme eines Kommunaldarlehens i.H.v. 2 Mio. EUR aus der
Kreditermächtigung 2022 beschlossen. Ferner wurde mit Beschluss vom 26.10.2023
ein Darlehen durch Römer`sche Stiftung i.H.v. 250.000 Euro an die Stadt
gewährt. Durch den Abwasserbetrieb wurde ein Darlehen i.H.v. 2.000.000 Euro im
Oktober 2024 (Beschluss 26.10.2023) aufgenommen. Eine weitere Beschlussfassung
über die Aufnahme eines Darlehens für den Abwasserbetriebes i.H.v. 1.600.000
Euro wurde für den Januar 2024 vorgesehen.
·
Liquidität
Im 4. Quartal 2023 waren zur kurzfristigen
Liquiditätssicherung Kassenkredite i.H.v. 2.000.000 Euro erforderlich, die
allerdings noch im selben Quartal zurückgezahlt werden konnten. Im Übrigen
konnte die notwendige Liquidität im Kontenverbund und unter Zuhilfenahme
diverser Rücklagen aufrechterhalten werden