Beschluss:

Der Verwaltungs-, Personal- und Finanzausschuss empfiehlt dem Stadtrat, das Abschlussergebnis des Jahresabschlusses des Glockengießer Pflegeheims Hermann-Keßler-Stift in Höhe von - € 131.322,44 eigenkapitalmindernd vorzutragen. Der Geschäfts- und Lagebericht ist als Teil des Jahresabschlusses 2022 Bestandteil des Beschlusses.

Der Jahresabschluss 2022 weist einen Fehlbetrag in Höhe von € 131.322,44 aus und entspricht damit ziemlich genau den Erwartungen (WP 2022 – € 125.065,14). Das zeigt sich auch beim Blick auf die Belegung, die mit 95 % geplant wurde und tatsächlich 95,1 % betrug. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Belegung im Mittel etwas verringert (2021 96,2%) was im Wesentlichen durch kürzere Anwesenheitszeiten der Bewohner und damit verbundenen häufigeren Wechseln mit entsprechenden Leerständen begründbar ist. Gleichwohl ist die Nachfrage weiterhin hoch und stabil, was aber nicht bedeutet, dass auf freiwerdende Plätze gewartet wird. Hier hat sich eine „ad-hoc-Nachfrage“ entwickelt, was eine gezielte Belegungsplanung eher erschwert, die aber die wichtigste Basis für Personaleinsatzpläne ist. Hier ist daher von einer regelmäßigen Überbesetzung („Vorhaltekosten“) auszugehen.

Die Steigerung der Personalaufwendungen ist aber ebenso eine Folge der veränderten Bewohnerstruktur. Die Tendenz, dass sich der tatsächliche Pflegebedarf und der damit verbundene Arbeitsaufwand nicht mehr ausreichend über die Pflegegrade abbilden lässt, ist ungebrochen und auch mit professionellsten Höherstufungsmanagement nur bedingt zu verbessern.

Darüber hinaus bleibt der Personalbereich aufgrund der Stellenbesetzungsdauer, (auch damit einhergehenden) steigenden Belastungen und hoher Ansprüche seitens Bewohner, Angehöriger aber auch Kostenträger und Aufsichtsbehörden sowohl qualitativ als auch quantitativ eine kritische Größe, worauf im Lagebericht ausführlich eingegangen wird.