Beschluss:
Der Verwaltungs- Finanz- und Personalausschuss beschließt:
- Ein Rahmenvertrag mit der Laufzeit von 24 Monaten und einem Volumen von 207.382,66 Euro zur Beschaffung zentraler IT-Komponenten wird aufgrund des Ausschreibungsverfahrens mit der Firma Bechtle IT Systemhaus GmbH geschlossen.
2.
Die Einzelbeschaffungen erfolgen
nach entsprechendem Bedarf und Notwendigkeit und werden einzeln fakturiert.
3.
Die erforderlichen Mittel stehen im
Haushalt 2023 zur Verfügung bzw. sind den kommenden Haushalten entsprechend zu
veranschlagen.
Seit Beginn der COVID-19-Pandemie hat sich die Arbeitsumgebung für
die Beschäftigten der Stadtverwaltung rasant und tiefgreifend verändert. So
musste z.B. die Clienthardware innerhalb kurzer Zeit von stationärem auf
mobiles Arbeiten umgebaut werden. Wegen der seit Jahren angespannten
Liefersituation und vor allem auch aus Kostengründen wurde die nötige Hardware
meistens nicht als Neu-, sondern als sogenannte Refurbished- und Gebrauchtware
beschafft. Zeitweise war es sogar überhaupt nicht möglich, passende Notebooks
und die nötigen Peripheriegeräte einzukaufen. Die Beschaffung in kleinen Mengen
und bei einer Vielzahl von Anbietern erzeugte zudem einen hohen Aufwand und
wirkte sich nachteilig auf Reparatur- und Garantiefälle aus.
Gleichzeitig haben sich die Ansprüche an die beschaffte Hardware
in den vergangenen drei Jahren etwa durch die Erweiterung des Viren- und
Netzwerkschutzes und die Einführung einer Vielzahl von Tools zur Zusammenarbeit
deutlich erhöht. War es früher so, dass die Software der Hardwareentwicklung in
Bezug auf die benötigte Rechenleistung nachlief, hat sich das Blatt gewendet.
Aktuelle Software bringt die bestehenden Notebooks an ihre Leistungsgrenzen.
Bei manchen Geräten ist ein flüssiges Arbeiten oftmals nicht mehr gewährleistet.
Hinzu kommt, dass Mitte 2025 der Software-Support für Windows 10 eingestellt
werden wird. In Vorbereitung auf die Migration zu Windows 11 ist es
erforderlich, einen Großteil unserer Endgeräte auszutauschen. Die verbaute
Hardware in den Bestandsgeräten entspricht nicht mehr den Standards für das
neue Betriebssystem. Das betrifft vor allem die Prozessoren und die für die
IT-Sicherheit sehr wichtigen Verschlüsselungs-Chips.
Der Erneuerungsprozess bei der IT-Hardware ist auch mit einem
großen Zeitaufwand in der IT-Abteilung verbunden. Der Hardwareaustausch ist nur
ein Teil der ständigen Veränderungsprozesse, die dort zu bewältigen sind.
Bereits seit geraumer Zeit werden deshalb alle Geräte, die defekt oder zu
leistungsschwach geworden sind, durch neue PCs und Notebooks ersetzt. Die
Beschaffung in kleineren Mengen ist dabei aber sehr aufwändig und
unwirtschaftlich. Auch ist die dadurch zwangsläufig entstehende
Unterschiedlichkeit der Geräte und Lieferanten im Support und bei Reklamationen
ein großes Problem. Deshalb soll ein Rahmenvertrag zur Beschaffung von Hardware
sicherstellen, dass jederzeit schnell verfügbare und ins System passende
Hardware eingekauft werden kann, ohne jedes Mal wieder den Angebots- und
Vergabeprozess durchlaufen zu müssen.
Konkret sind nach aktuellem Stand in den Standorten der
Stadtverwaltung 162 PCs mit der erforderlichen Peripherie-Hardware
(Docking-Stations, Bildschirme, usw.) zu erneuern.
Dazu wurde eine öffentliche
Ausschreibung zur Beschaffung der entsprechenden Geräte als Rahmenvertrag mit
der Laufzeit von 24 Monaten durchgeführt. In der Hardware-Liste befinden sich
neben den erwähnten Notebooks auch Desktop-PCs für den Einsatz an stationären
Arbeitsplätzen, wie etwa dem Rathausempfang, sowie Monitore und
Docking-Stations. Die Anzahl der Geräte aller Art, die beschafft und erneuert
werden müssen, kann nicht abschließend bestimmt werden. Daher sind im
Rahmenvertrag voraussichtliche Zahlen angenommen worden. Diese basieren auf der
Anzahl der inkompatiblen Geräte und einem erwarteten Wert an Ausfällen
bestehender Hardware außerhalb der Garantie bzw. Neueinrichtung von
Arbeitsplätzen. Grundsätzlich sind die Zahlen frei, so dass eine Abweichung der
angegebenen Stückzahlen möglich und in gewissem Maß auch vorgesehen ist.
Insgesamt haben sich neun
Anbieter die Ausschreibungsunterlagen für die Maßnahme über die
Vergabeplattform „Deutsche E-Vergabe“ heruntergeladen. Bis zum
Submissionstermin gingen drei Angebote fristgerecht ein und wurden geprüft. Die
geprüften Angebotssummen bewegen sich zwischen 189.155,74 Euro und 209.995,44
Euro. Die technische Überprüfung aller Angebote ergab den Ausschluss eines
Bieters. Auf den Prüfbericht in der Anlage wird verwiesen.
Nach rechnerischer, technischer
und wirtschaftlicher Prüfung ist die Bechtle IT Systemhaus GmbH der günstigste
Bieter, der den geforderten System- und Leistungsumfang im Angebot abbildet.
Gegen die Leistungsfähigkeit bestehen keine Bedenken. Wir schlagen daher vor,
den genannten Bieter zum Angebotspreis von 207.382,66 Euro zum Abruf über 24
Monate (Rechnungsstellung erfolgt nach jeder Einzellieferung über die
tatsächliche Anzahl) mit der Ausführung zu beauftragen. Haushaltsmittel sind
unter der Haushaltsstelle 1.0601.9601 vorhanden bzw. für das Folgejahr
einzuplanen.