Betreff
Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet Lauf und in den Ortsteilen Umrüstung der Leuchten auf Natriumdampflampen (UAS 19.05.2009)
Vorlage
FB 5/153/2010
Art
Informationsvorlage_alt2

In seiner Sitzung am 19.05.2009 hat der Umweltausschuss der Stadt Lauf den Grundsatzbeschluss aus dem Jahr 2007 zum Einsatz von HSE/HST-Leuchtmitteln (Natriumdampf) bestätigt und bekräftigt.

 

Neben einer kompletten Abschaltung oder einer Spannungsreduzierung lässt sich durch die Verwendung von modernen Leuchtmitteln in der Straßenbeleuchtung der Energieverbrauch deutlich verringern. Von den ersten beiden Möglichkeiten ist allerdings eindeutig abzuraten, da bei völliger Dunkelheit sowohl die Unfallgefahr als auch die Gefahr von Vandalismus und Kriminalität zunimmt.

 

Die zweite Möglichkeit zur Energieeinsparung liegt in der Spannungsreduzierung. Die Umsetzung dieser Technik ist jedoch mit relativ hohen Investitions- und Unterhaltskosten verbunden, so dass sich lange Amortisationszeiten ergeben. Außerdem kann an langen historischen Netzausläufern die Mindestbrennspannung unterschritten werden, was während der Spannungsreduzierung zum Abschalten der Leuchten führt. Eine Energieeinsparung erfolgt zudem nur während der Absenkzeit in den verkehrsschwächeren Zeiten.

 

Als dritte Möglichkeit bietet sich daher die Umrüstung der Leuchten an. Hier wird der Einsatz von HSE/HST Leuchtmitteln (gelbes Licht) sowohl von den Städtischen Werken Lauf als auch von der N-Ergie eindeutig als derzeit wirtschaftlichste und effizienteste Maßnahme zur Energieeinsparung und CO2 – Reduzierung empfohlen. Diese Art der Technik bietet eine Energieeinsparung von rd. 1/3 über die komplette Brenndauer der Lampen (ca. 4.100 h/a) bei Beibehaltung des Beleuchtungsniveaus. Die Umstellung ist im Zuge des turnusmäßigen Leuchtmittelwechsels kostengünstig möglich.

 

Der Gesetzgeber verlangt zukünftig Mindestanforderungen an energieverbrauchende Produkte. Europaweit dürfen nicht effiziente Lampen künftig stufenweise nicht mehr eingesetzt werden. Bis 2015 sind davon die bislang verwendeten Quecksilberdampflampen betroffen.

 

Für die Erneuerung und Umrüstung der Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet einschließlich Ortsteile sind im Haushalt 2010 250.000 € eingeplant.

 

Der Einsatz dieser Mittel wird sich durch die reduzierten Stromkosten u.a. nach einer Berechnung der N-Ergie nach wenigen Jahren bereits amortisieren.

 

Ortsteile (N-Ergie)

Die N-Ergie hat für die Umrüstung im Auftrag der Stadt ein technisches Umbaukonzept erstellt und die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen ermittelt. In den Ortsteilen sind 701 Leuchten vorhanden, von denen 111 Stück bereits über NAV-Leuchtmittel verfügen. Von den verbleibenden Leuchten, schlägt die N-Ergie vor, in einem ersten Abschnitt 528 Leuchten umzurüsten.

 

62 Leuchten werden in einem 2. Schritt zu einem späteren Zeitpunkt umgestellt, da hier nicht nur ein Austausch des Geräteträgers, sondern eine vollständige Erneuerung nötig ist. Der Austausch der Geräteträger bzw. Elektroblocks erfolgt im Rahmen der regulären Wartung und kostet nach dem vorliegenden Angebot der N-Ergie rd. 50.300 € brutto. Dabei erspart sich die Stadt den Aufwand für den routinemäßigen Leuchtmittelwechsel, so dass sich durch die Umrüstung ein Mehraufwand von 46.600 € ergibt. Die N-Ergie hat eine Energieeinsparung bei aktueller Brenndauer von rd. 75.300 kWh ermittelt.

 

Bei dieser Einsparung und einem angesetzten Strompreis von 0,175 €/kWh brutto ist eine Reduzierung der Stromkosten von rd. 13.200 € pro Jahr zu erwarten, d.h. die Investitionen werden sich bereits in weniger als 4 Jahren amortisieren. Gleichzeitig reduziert sich der CO2 – Ausstoß um rd. 38.400 kg pro Jahr.

 

Beim Umbau werden alle Lampenstandorte beibehalten, d.h. es werden nur die Geräteträger und bei Pilzleuchten zusätzlich die Lampengläser getauscht. Es handelt sich daher um eine reine wirtschaftliche Lösung.

 

Kern-Stadtgebiet (Städt. Werke)

 

Für das Kern-Stadtgebiet wird zurzeit noch ein Gesamtkonzept verbunden mit einer Bestandsaufnahme erstellt. Im Vorgriff auf dieses Konzept kann jedoch die Beleuchtung in ausgewählten Straßenzügen vorab umgerüstet werden.

 

Es wurden Gebiete gewählt, in denen turnusmäßig heuer oder im nächsten Jahr ein Leuchtmittelwechsel ansteht. Außerdem wurde darauf geachtet, dass die bestehenden Lampenabstände nicht zu groß sind und somit das Beleuchtungsniveau nach den Richtlinien ausreichend ist.

 

Nach dem vorliegenden Angebot der städt. Werke beläuft sich der Gesamtaufwand auf rd. 69.640 € brutto. Der Mehraufwand ohne Einrechnung der bereits umgestellten Saarstraße und der Kosten für den turnusmäßigen Leuchtmittelwechsel beträgt ca. 42.250 €.

Dabei wurde eine Energieeinsparung von rd. 50.100 KWh bei aktueller Brenndauer ermittelt. Bei dieser Einsparung und einem Strompreis von 0,197 €/KWh ergibt sich eine jährliche Reduzierung der Stromkosten von rd. 9.870 €, was einer Amortisationszeit von etwa 4,2 Jahren entspricht. Gleichzeitig reduziert sich der CO2-Ausstoß um rd. 34.155 kg pro Jahr.

 

Beim Umbau bleiben alle Lampenstandorte erhalten.

 

Die Umrüstung von 344 Leuchten erfolgt im Rahmen des turnusmäßigen Leuchtmitteltausches.

 

Im Einzelnen soll die Beleuchtung in den nachfolgenden Straßenzügen umgestellt werden.

 

  1. Urlasstraße:
    Im gesamten Bereich der Urlasstraße wird bei allen 26 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:                                                                                                 rd. 3.400 €

 

 

  1. Lange Zeile:
    Im gesamten Bereich Lange Zeile wird bei allen 16 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:                                                                                                                   rd. 2.100 €

 

 

  1. Raiffeisenstraße:
    Im Bereich der Raiffeisenstraße von der Bahnhofstraße bis zur Einmündung Simonshofer Straße wird bei allen 16 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:    rd. 2.100 €

 

 

  1. Fußweg Raiffeisenstraße:
    Im Bereich Fußweg Raiffeisenstraße von der Bahnhofstraße bis zur Einmündung Simonshofer Straße wird bei allen 20 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:           rd. 2.620 €

 

 

  1. Eschenauer Straße:
    Im gesamten Bereich der Eschenauer Straße wird bei allen 30 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:                                                                                      rd. 4.640 €

 

 

  1. Nürnberger Straße - Parkplatz:
    Im gesamten Bereich des Parkplatzes Nürnberger Straße wird bei allen 12 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:                                                                                   rd. 1.570 €

 

 

  1. Karlstraße Fußweg:
    Entlang des Fußweges Karlstraße wird bei 6 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:                                                                                                                rd. 780 €

 

 

  1. Kreuzung Simonshofer Straße und Hersbrucker Straße:
    Im direkten Kreuzungsbereich Simonshofer Straße und Hersbrucker Straße wird bei 4 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:                                                       rd. 620 €

 

 

  1. Am Wasserturm, Am Sandhut, Im Heidewinkel und Kuhnhofer Weg bis zur Einmündung Lange Zeile:
    In den genannten Straßenbereichen wird bei insgesamt 22 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:                                                                                                         rd. 3.560 €

 

 

  1. Aussiger Straße, Egerer Straße, Gablonzer Straße, Leitmeritzer Straße und Komotauer Straße:
    In den genannten Straßenbereichen wird bei insgesamt 45 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:                                                                                                         rd.7.280 €

 

 

  1. Reichenberger Straße, Jägerndorfer Straße, Karlsbader Straße, Marienbader Straße, Saazer Straße und Troppauer Straße:                                                                   In den genannten Straßenbereichen wird bei insgesamt 43 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:                                                                                                  rd. 6.960 €

 

 

  1. Kuhnhofer Hauptstraße, Am Seeacker, Bienenweg, Im Talesgrund, Im Wasach, Lange Zeile, Kuhnhofer Hauptstraße bis Einmündung Lange Zeile und Waldwinkel:
    In den genannten Straßenbereichen wird bei insgesamt 35 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:                                                                                                         rd. 5.660 €

 

 

  1. Kunigundengasse und Albert-Schweitzer-Straße:
    Im gesamten Bereich der Kunigundengasse und der Albert-Schweitzer-Straße wird bei allen 16 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:                                              rd. 2.590 €

 

 

  1. Geuderstraße und Maasenbachstraße:
    In den genannten Straßenbereichen wird bei allen 10 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:                                                                                                                rd. 1.620 €

 

 

  1. Ringstraße und Fichtenstraße, Feldgasse, Eibenstraße und Förstergasse:
    In den genannten Straßenbereichen wird bei allen 22 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:                                                                                                                rd. 3.560 €

 

 

  1. Pegnitzstraße:
    Im gesamten Bereich der Pegnitzstraße wird bei allen 11 Leuchten auf NAV-Licht umgestellt:                                                                                                           rd. 1.780 €

 

 

  1. Neunkirchener Straße:
    Zwischen der Bahnunterführung und der Einmündung Holzstraße wird bei allen 15 Leuchten der Geräteträger getauscht:                                                        rd. 2.100 €

 

 

  1. Saarstraße und Friedensplatz:
    Im Zuge der Umgestaltung der Nürnberger Straße wurde die Beleuchtung zwischen Hirtenbrücke und Plärrer bereits auf NAV-Licht umgestellt. Der Bereich zwischen Plärrer und Kreuzung Briver Allee weist zurzeit noch stellenweise ein ungenügendes Beleuchtungsniveau auf. Um hier die Beleuchtung zu verbessern, wird daher ein Austausch der vorhandenen Beleuchtung verbunden mit geänderten Standorten empfohlen. Zusätzliche Leuchten sind nach den durchgeführten Berechnungen nicht erforderlich.
    Im Bereich Friedensplatz ist bei drei Leuchten der Geräteträger zu tauschen:
                                                                                                                         rd. 16.700 €

 

 

Summe Kern-Stadtgebiet

69.640 €

Summe Ortsteile

50.300 €

Summe Gesamtkonzept

119.9400 €

 

Die noch auf der Haushaltsstelle verbliebenen Haushaltsmittel in Höhe von 130.060 € werden für verschiedene Erneuerungen, Ersatzbeschaffungen sowie für einzelne Pilotprojekte im Bereich der LED-Technik und für die weiteren Umrüstungen im übrigen Stadtgebiet eingesetzt.

 

Die Lampen, bei denen nicht nur ein Austausch des Geräteträgers, sondern eine vollständige Erneuerung nötig ist, sollen schrittweise ersetzt werden, so dass nach Planung bis 2015 alle Lampen der Stadt Lauf auf effizienten Betrieb umgestellt sind.

 

LED – Technik

 

Ein Pilotprojekt der Zukunftstechnologie LED–Beleuchtung, die sich zurzeit noch in der Entwicklung befindet, ist bereits in der Bahnhofstraße im Einsatz. Es wird derzeit geprüft, ob diese Technik für weitere Lampen z.B. am Plärrer oder in der Poststraße angewandt werden kann. Weiterhin ist geplant, an geeigneten Standorten im Stadtgebiet in enger Zusammenarbeit mit den Städt. Werken neue LED-Leuchten einzusetzen.

 

Für die neue LED-Technik liegen noch keine Langzeitstudien vor, da sie erst seit 2008 für Straßenbeleuchtungen im Bundesgebiet zum Einsatz kommt. Aufgrund der Anschaffungskosten und der damit verbundenen langen Amortisationszeiten sind die LED-Leuchten noch nicht wirtschaftlich.

 

Den großen Pluspunkten der LED–Leuchte wie z.B. hohe Energieeffizienz mit verbundener Energieeinsparung und CO2–Reduzierung, längere Lebensdauer, im Idealfall kompakte Bauform mit variabler Leuchtenform, keine UV- oder IR-Strahlung, hohe Lichtdichten und direkte Lichtlenkung sowie hohe Stoß- und Vibrationsfestigkeit stehen noch offene Fragen wie z.B. die hohen Anschaffungskosten und evtl. zusätzliche Umrüstkosten (Vorschaltgeräte und Reflektortechnik nur bei neueren Lampen umrüstbar), schwieriges Wärmemanagement (Temperaturableitung), wobei 20°C Temperaturerhöhung nur noch halbe Lebensdauer bedeutet, geringe Systemlichtausbeute/Lichtstärke, Blendgefahr durch direkte Leuchtdichtwerte sowie hohe Lichtfarbenstreuung gegenüber. Sehr kritisch zu betrachten ist auch die noch nicht gesicherte Ersatzteilversorgung, da mit jeder Neuentwicklung die heutigen Bauteile veraltet sind und auch bislang keine standardisierten Aussagen über Lebensdauer und genormten Einsatz vorliegen.

 

Aus den genannten Gründen wartet auch die N-Ergie noch die technische Entwicklung ab und rät den Kommunen zum jetzigen Zeitpunkt von einem generellen Umstieg auf LED – Technik ab.

 

Trotzdem wird die Verwaltung in Zusammenarbeit mit den Städt. Werken effiziente Einsatzmöglichkeiten prüfen.