Beschlussvorschlag:
Der Umweltausschuss beschließt:
Das integrierte Klimaschutzkonzept für Lauf a. d. Pegnitz soll im Rahmen
der bisherigen Agenda 21-Aktivitäten und als Mitglied von „Alianza del Clima“
weitere Impulse geben und Projekte für den lokalen Klimaschutz fördern, damit
die Klimaschutzziele erfolgreich erreicht werden.
Zur weiteren Umsetzung wird die Verwaltung mit dem Institut für
Energietechnik (IfE) an der Hochschule Amberg-Weiden in Arbeitsgemeinschaft mit
dem Zentrum für Energieeffizienz und Klimaschutz (ZEK) beauftragt.
Durch den Zuwendungsbescheid des BMU für das Projekt in Höhe von maximal
80 % = 77.684 € erfolgt die Übernahme des Eigenanteils in Höhe von 19.420 €
über die Haushaltstelle 1.1141.9880 aus vorhandenen „Agenda 21-Mittel“.
Der Umweltausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Die Stadt Lauf a. d. Pegnitz beteiligt sich an der Neugründung des
Zentrums für Energieeffizienz und Klimaschutz mit Sitz in Lauf mit einer
Gesellschafter-Einlage von 30.000 €. Dazu stehen Agenda 21-Mittel aus
Haushaltsstelle 1.1141.9880 zur Verfügung.
Die Bundesregierung hat sich im Rahmen des EU Klimapaktes verpflichtet,
bis 2012 insgesamt 21 % weniger klimaschädliche Gase zu produzieren. Das
Basisjahr für diese Vereinbarung ist 1990. Weiterhin hat sich die
Bundesregierung das Ziel gesetzt, die Treibhausgase bis 2020 um 40 % zu
reduzieren.
Dies sind die momentan bindenden Reduzierungswerte. Sie können sich im
Laufe der internationalen Verhandlungen für eine Nachfolge des Kyoto-Protokolls
nach 2012 verändern.
Die Bundesrepublik Deutschland kann diese Ziele nur erreichen, wenn die
Kommunen sich an diesem Schritt beteiligen. Sie werden darin finanziell
unterstützt, um Innovationen zu fördern und eine breite Basis in der
Bevölkerung zu mobilisieren.
Deswegen setzt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit (BMU) einen Teil der Gewinne aus den Versteigerungen von
Emissionshandelszertifikaten ein, um international und national Initiativen zu
unterstützen.
„Integrierten Klimaschutzkonzepten“ sind Masterpläne, die
alle Bereiche in denen Treibhausgase emittiert werden mit einbeziehen, die die
Folgen einer globalen Erwärmung nicht außer Acht lassen und zudem alle
Betroffenen beteiligt.
Die Stadt Lauf a. d. Pegnitz hat im Rahmen der bisherigen Agenda
21-Aktivitäten und als Mitglied von „Alianza del Clima“ beim BMU am 19.08.2009
einen Zuschussantrag für ein Laufer integriertes Klimaschutzkonzept gestellt.
Mit Bewilligungsschreiben vom
Die Erstellung eines integrierten Klimakonzeptes im Zuge der
Klimaschutzinitiative des BMU hat das Ziel, die CO2 Emissionen im
Stadtgebiet Lauf a. d. Pegnitz zu reduzieren. Im Zuge einer detaillierten
Untersuchung soll eine umfassende Bestandsaufnahme in den
Verbrauchergruppen der privaten Haushalte, Gewerbe, Industrie, Sonderkunden,
kommunale Liegenschaften und Verkehr erfolgen. Darauf basierend können in den
unterschiedlichen Verbrauchergruppen konkrete Maßnahmen zur
Energieeffizienzsteigerung bzw. dem Ausbau erneuerbarer Energien entwickelt und
auf ihr CO2-Einsparpotential untersucht werden. Die Potentialabschätzung
mündet in einem zielgruppenspezifischen Maßnahmenkatalog mit konkreten
Handlungsempfehlungen in den einzelnen Verbrauchergruppen.
Die klimaschutzbedingten Investitionskosten werden für unterschiedliche
Szenarien detailliert ermittelt, einer Vollkostenrechnung unterzogen und mit
aktuellen Energiekosten verglichen. Aufbauend auf den kalkulierten Energie- und
Stoffströmen können Primär- und CO2-Bilanzen für unterschiedliche
technische Ansätze ermittelt werden und dem Ist-Zustand fortschreibbar gegenüber
gestellt werden. Ein entsprechendes Controlling Konzept wird erarbeitet. Die
Öffentlichkeit und Nutzermotivation werden dabei eingebunden.
Im Zuge der Erstellung eines integrierten Konzeptes werden detailliert
und konkret für die Situation der Gemeinden unterschiedliche Ansätze zur
Nutzung erneuerbarer Energien bzw. Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung
technisch und wirtschaftlich geprüft sowie auf ihr CO2 –
Einsparpotential hin untersucht. Das Vorhaben schließt in einem konkreten
Maßnahmenkatalog mit Systemempfehlung und bindet die Nutzer mit ein. Die
lokalen Potentiale zur Emissionsminderung werden wirtschaftlich optimiert und
umfassend erschlossen.
Wissenschaftliche Begleitung durch IfE und ZEK
Im Zuge des integrierten Klimaschutzkonzeptes werden hochinnovative
technische Ansätze zur Nutzung erneuerbarer Energien sowie zur
Energieeffizienzsteigerung technisch dimensioniert, wirtschaftlich geprüft und
auf ihre Primärenergie- und CO2-Bilanz hin untersucht. Ziel ist es,
technische Ansätze zur Energieeffizienzsteigerung in den Liegenschaften sowie
unterschiedliche Versorgungskonzepte wie Kraft-Wärme-Kopplungs-Systeme,
Biomassefeuerung oder Solarenergienutzung in integrierten
Wärmenutzungskonzepten wirtschaftlich optimal zu dimensionieren und die CO2-Einsparpotentiale
maximal auszuschöpfen.
Das Vorhaben soll federführend vom Institut für Energietechnik GbR IfE
an der Hochschule Amberg-Weiden in Arbeitsgemeinschaft mit dem Laufer Zentrum
für Energieeffizienz und Klimaschutz (ZEK) sowie mit Begleitung durch die Stadt
Lauf a. d. Pegnitz (Umwelt und Klimaschutz-Sachgebiet) durchgeführt werden.
Somit ist die wissenschaftlich neutrale und fachlich fundierte Erstellung des
integrierten Klimaschutzkonzeptes mit hochinnovativen technischen Komponenten gewährleistet.
Ein Maßnahmenkatalog wird erstellt und die Öffentlichkeit mit eingebunden. Ein
anschließendes Modellvorhaben könnte messtechnisch und wissenschaftlich durch
das ZEK betreut werden.
Das Zentrum für Energieeffizienz und Klimaschutz (ZEK), GbR ohne
persönliche Gesellschafterhaftung, Lauf, als Zukunftsprojekt in der
Europäischen Metropolregion Nürnberg plant dazu folgende Geschäftsfelder:
- Integrierte Klimaschutzkonzepte und
Masterpläne für Kommunen,
- Studien und wissenschaftliche und
messtechnische Begleitung,
- Beratung, Planung, Betreuung ,
Durchführung, Controlling, Zertifizierung und Förderung von Projekten,
Produkten und Dienstleistungen energieeffizienten Technologien,
- Forschungsvorhaben zu Energie- und
Klimaschutzmaßnahmen,
- energetisches Gebäudemanagement,
- Monitoring und betriebswirtschaftliche
Betreuung von Bürgerkraftwerken,
- Projektbetreuung zum sozialen und
ökologischen Wohnungsbau,
- Consulting von Investitions- und
Finanzierungsprogrammen zum Klimaschutz und Energieeffizienz,
- Klimaschutzprojekt-Begleitung der
Handwerkerschaft.
Zielgruppen sind Kommunen, Unternehmen und öffentliche Institutionen in der Metropolregion Nürnberg.