Betreff
Umrüstung Ampelanlage Eschenauer Straße
- Maßnahmenbeschluss
Vorlage
FB 5/074/2016
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss beschließt:

-          Der Umrüstung der Signalanalgen Eschenauer Straße und Schlachthofplatz einschl. der Ausstattung der Signalanlagen mit taktilen Signalgebern für sehbehinderte Menschen wird zugestimmt.

-          Die Mittel in Höhe von 75.000 € werden aus der Haushaltsstelle 1.6300.9600 im Rahmen des Deckungsringes 47 – Gemeindestraße – zur Verfügung gestellt und im Haushalt 2017 erneut bei der Haushaltsstelle 1.6300.9510 (Decken- und Beläge) angemeldet.

-          Die Verwaltung wird ermächtigt, die erforderlichen Aufträge im Rahmen der genannten Gesamtkosten zu erteilen, damit die Umsetzung der Maßnahmen so schnell wie möglich erfolgen kann.

 

 

In der letzten Zeit ist es zu einigen Unfällen an der Einmündung Nürnberger Straße/Eschenauer Straße gekommen. Die Unfälle sind aber nicht auf die Ampelschaltung zurückzuführen, sondern auf jeweils individuelles Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer. Grundsätzlich befindet sich die Signalanlage in einem ordnungsgemäßen Zustand. Auch durch die Schaltfolge entsteht keine Verkehrsgefährdung. Trotzdem berichten die dortigen Anwohner der Verwaltung immer wieder von gefährlichen Situationen an dieser Einmündung.

 

Die Verwaltung hat unabhängig davon das IB Wolffram mit der Bitte um Überprüfung der Signalabläufe an diesem Knotenpunkt beauftragt und gleichzeitig gebeten, Möglichkeiten einer Optimierung der Anlage aufzuzeigen. Tatsächlich sieht das Büro Verbesserungsmöglichkeiten, die nachfolgend vorgestellt werden.

 

Derzeit erhalten die Linksabbieger von Nürnberg kommend in die Eschenauer Straße einbiegend ein grünes Vorlaufsignal. Dieses schaltet auf gelbes Blinklicht um, wenn der Verkehr aus Richtung Stadtmitte „Grün“ bekommt. Es ist aber oft so, dass die Fahrzeuge in Richtung Eschenauer Straße nach dem Umschalten auf das gelbe Blinklicht noch abbiegen und es so zu gefährlichen Situationen mit den anfahrenden Fahrzeugen kommen kann. Es wird daher vorgeschlagen, die Linksabbieger in Richtung Eschenau mit einem eigenen Signal zu führen. Der Vorteil dieser Regelung wäre auch, dass die Fußgänger über die Eschenauer Straße nicht auf die Linksabbieger treffen können, da beide Signale dann getrennte Grünphasen haben.

 

Darüber hinaus möchte die Verwaltung den dortigen Fußgängerüberweg über die Nürnberger Straße näher an die Einmündung Eschenauer Straße versetzen. Auch hier erhofft sich die Verwaltung einen Sicherheitsgewinn für die Fußgänger, da die Fahrzeuge aus Richtung Eschenauer Straße stadteinwärts die Fußgänger eher sehen und auch noch nicht so schnell sind.

 

Die Änderung des Ablaufes an der Einmündung Eschenauer Straße hat natürlich auch Auswirkungen auf die Signalanlage Schlachthofplatz. Dort müssen die Phasen ebenfalls angepasst werden, d.h. in etwa gedreht werden. Zusätzlich sollen die Linksabbieger in Richtung Schützenstraße ebenfalls ein eigenes Signal bekommen.

 

Im Rahmen dieser Umrüstung der Anlagen werden auch für sehbehinderte Menschen sog. „taktile Taster“ an den Fußgängerampeln installiert. Mit diesen Tastern erkennt der Sehbehinderte, wann die Ampel auf „Grün“ geschaltet ist und er so gefahrlos die Fahrbahn überqueren kann. Zusätzlich werden an den Übergängen Bodenindikatoren (Tastfelder) eingebaut. Auf eine zusätzliche akustische Signalisierung wird bewusst verzichtet, da sich die akustischen Signale durch die Nähe der einzelnen Signalmasten unter Umständen nicht eindeutig zuordnen lassen. Zudem ist die Belastung der Umgebung durch die dauerhaft hörbaren Taktsignale so hoch, dass mit erheblichen Beschwerden der Anwohner gerechnet werden muss. Dies wurde auch mit den Laufer Behindertenvertretern besprochen, die die Meinung der Verwaltung teilen. Mit dieser Umrüstung kommt die Verwaltung auch einem grundsätzlichen Anliegen aus dem Stadtrat nach.

 

Insgesamt sieht die Verwaltung in den vorgeschlagenen Änderungen der Ampelschaltungen und Signalen eine Erhöhung der Verkehrssicherheit an den Einmündungen. Weitergehende Maßnahmen, die diesen Effekt noch steigern könnten, sind nur mit aufwändigen baulichen Maßnahmen erreichbar.

 

Ursprünglich hat die Verwaltung eine Optimierung aller Signalanlagen einschl. der Ausstattung für sehbehinderte Menschen erst im Jahr 2017 vorgesehen. Hierfür wurden auch Haushaltsmittel angemeldet. Da es aufgrund der Unfallsituation an der Einmündung Eschenauer Straße auch spürbaren Druck aus der Bevölkerung gibt, möchte die Verwaltung möglichst noch in diesem Jahr die Signalanlage umrüsten.

 

Im Haushalt 2016 sind für diese Maßnahme keine Haushaltsmittel vorgesehen. Die Kosten belaufen sich für die neuen Signale, die Neuprogrammierung des Signalablaufes, die Ausstattung für Sehbehinderte und die notwendigen Tiefbauarbeiten auf rund 75.000 €. Die Finanzierung in diesem Jahr wäre möglich, wenn die Mittel aus dem Deckungsring 47 – Gemeindestraßen – entnommen werden. Hier stehen die notwendigen Mittel noch in ausreichender Höhe zur Verfügung, da u.a. die geplante Deckensanierung im Bereich des Baufeldes der Ranna Leitung noch nicht durchgeführt werden konnte und auf das nächste Jahr verschoben wurde.