Betreff
ÖPNV - Laufer Stadtverkehr - Neukonzeption
Vorlage
FB 1/035/2016
Aktenzeichen
851 / Sf
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss empfiehlt

Der Stadtrat beschließt die Verwaltung mit folgender Umsetzung zu beauftragen:

-       das neue Linienkonzept mit der Modifizierung des Bushaltestellenstandortes Marktplatz (nach konzeptioneller Verkehrsplanung  durch den VGN) ist als Basis der anstehenden Kostenteilungsvereinbarung mit dem LRA zugrunde zu legen (Bindung für den Ausschreibungszeitraum von 9 Jahren)

-       eine Stadtbus-Anbindung der S-Bahn im 20-Minuten-Takt ist zur Attraktivitätsverbesserung im Stadtverkehr umzusetzen

-       der Betrieb eines Fahrkartenautomaten sowie der Betrieb eines Dynamischen Fahrgastanzeigen-Systems am Marktplatz vorzusehen

-       der barrierefreie Ausbau des Bushaltestellenstandortes Marktplatz für zwei Bushaltestellen ist durch das Bauamt rechtzeitig zu planen.

 

Die Verwaltung nimmt Bezug auf die Sitzungsvorlage Nr. 1/008/2016, die am 16.02.2016 im BUS und am 25.02.2016 im Stadtrat einstimmig beschlossen wurde.

Folgender Untersuchungsauftrag an die Verwaltung beschlossen:

-       „Modifizierung des Bushaltestellenstandortes Marktplatz (optimaler Standort bei Konzeptänderung und Entzerrung) mit konzeptioneller Verkehrsplanung (zunächst) durch den VGN

-       mögliche Verkürzung der Busstandzeiten durch kurze Wege am Marktplatz

-       Stadtbus-Anbindung der S-Bahn im 20-Minuten-Takt zur Attraktivitätsverbesserung

-       barrierefreier Ausbau des Bushaltestellenstandortes Marktplatz

Die für die weiteren Untersuchungen notwendigen Finanzmittel und Personalaufwendungen sind zu ermitteln.“

 

In Abstimmung mit dem Landkreis Nürnberger Land als Aufgabenträger des ÖPNV wurde mit dem Verkehrsplaner des VGN ein neues Fahrplankonzept erarbeitet. Grundlage waren die vom Stadtrat beschlossenen Parameter. Da der Stadtverkehr Lauf 2017 sein 25-jähriges Jubiläum feiert (Einführung 1992), ist dieses Stadtbuskonzept eine völlig überarbeitete Weiterentwicklung, die bei einer Umsetzung für die nächsten 9 Jahre (Ausschreibungszeitraum) Bestand haben würde.

 

Ziel der Neukonzeption ist weiterhin einen attraktiven, zentralen Standort als unverzichtbares Kriterium für Busnutzer und damit auch für einen wirtschaftlicheren Stadtverkehr zu erhalten und andererseits die Anbindung an die Bahnlinien rechts und links der Pegnitz mit einer guten, strukturierten Versorgung des Kernstadtgebietes und den angrenzenden Ortsteilen in einem Fahrplan zu vereinen. Wunschgemäß mit einer „optimierten“ Marktplatznutzung.

Um bei einer Entkoppelung des Marktplatz-Rendezvous keine erhebliche Verschlechterung in der Attraktivität unseres Laufer Stadtverkehrs zu erhalten, wurde eine Kombination von bisher nicht möglichen Veränderungen in diese Umgestaltung eingebunden.

Durch die Entkoppelung ist es möglich, individueller auf Änderungen in den Fahrplänen der beiden Bahnlinien zu reagieren und die weiteren, überregionalen Buslinien, die die Haltestelle Saarstraße weiterhin ansteuern, bzw. auch als Abstellpunkte für die Betriebsabläufe einsetzen, zu berücksichtigen.

 

Zunächst wurde durch den VGN im Rahmen der konzeptionellen Verkehrsplanung eine Untersuchung der Haltestelle Marktplatz durchgeführt. Dabei wurden die möglichen Standorte „nördliche Seite (wie bisher)“, „südliche Seite“, „westliche Seite (Johanniskirche)“, „westliche Seite an den Parkplätzen“ und vor dem „Nürnberger Tor“ untersucht und bewertet. Als Fazit erscheint die aktuelle Haltestelle auch aus Sicht des VGN als die beste Variante. Hier wäre ein barrierefreier Umbau für mindestens zwei Haltestellen am besten zu realisieren. Auch ist der Wartebereich und Umstieg dort am komfortabelsten. Da aber nicht mehr alle Busse gleichzeitig halten, sind auch nicht mehr alle Umsteigerelationen möglich bzw. zeitlich schlechter. Allerdings war bisher durch das Rendezvous auch eine mehrminütige Pause am Marktplatz für den Umstieg notwendig, wodurch es auch schon zu einer Verzögerung bei den Fahrten kam. Daher ist es sinnvoll eine elektronische Fahrgastinformation zu errichten, damit die Fahrgäste die Ankunft und Abfahrt der Busse angezeigt bekommen und der Komfort des Umstiegs weiter erhöht wird. Zur weiteren Beschleunigung des Einstiegs ist ein Fahrkartenautomat vorzusehen.

 

Zum neuen Fahrplan- und Linienkonzept (beigefügt als Anlage 1 und Anlage 2):

-       der bisherige Süd-Ast vom / zum Bahnhof links wird mit der Linie nach Heuchling kombiniert; Einführung des 20-Minuten-Takt über den EWS-Markt und das Krankenhaus als Schleife in einer Richtung; direkte Anbindung der 3 stündlich ankommenden S-Bahnen an den Marktplatz und den Bahnhof rechts (auch in der Gegenrichtung zum Bahnhof links)

-       Wartezeit für Umsteiger am Bahnhof links auf Busse aus den südlichen Ortsteilen wird entsprechend verkürzt

-       der bisherige Nord-Ast Richtung Rudolfshof wird eigenständig (wie bisher Heuchling); künftig direkte Anbindung an die durchgehende Regionalbahn nach Nürnberg; einmal pro Stunde ist der Marktplatz Endhaltestelle, das andere Mal der Bahnhof links mit guter Anbindung an die S-Bahn (bisher nur eine gute Anbindung pro Stunde an die S-Bahn);

-       der bisherige Nord-Ast in die Kunigundensiedlung wird mit dem bisherigen Süd-Ast nach Wetzendorf bzw. zum Bahnhof Lauf West kombiniert; soweit möglich ebenfalls künftig direkte Anbindung an den Eilzug nach Nürnberg; einmal pro Stunde ist die S-Bahn mit dem Bahnhof Lauf West optimiert angebunden; wie bisher im 30-Minuten-Takt; alternativer Umstieg am Marktplatz zum Bahnhof links mit 4 Verbindungen pro Stunde;

-       damit insgesamt 5 Verbindungen von der linken zur rechten Bahnstrecke pro Stunde statt bisher 3 Verbindungen;

-       durch Auflösung des Rendezvous sind zwar keine direkten Umsteigerelationen mehr möglich; bisher gab es aber auch schon immer den mehrminütigen Halt am Marktplatz von bis zu 6 Minuten;

-       keine Sprungkosten, da kein Mehrbedarf an Fahrzeugen besteht (trotz 20-Minuten-Takt);

-       nach Fahrplan hält üblicherweise immer nur ein Bus am Marktplatz; Haltezeit nur eine Minute zum Ein- und Ausstieg; keine Wartezeiten mehr für Übergänge vom ersten zum letzten Bus; im Regelbetrieb halten zwei Busse infolge, die barrierefrei hergestellt werden können, zusätzlich entsteht eine dritte Haltestelle.

-       Aufstellung eines Fahrkartenautomaten am Marktplatz zur Entlastung der Busfahrer, Konzentration auf das Fahren und Reduzierung der Verkaufszeit für Fahrkarten und damit der Standzeiten (Finanzierung durch die Stadt); zu erwartende Kosten gemäß noch ausstehender Information durch den VAG;

-       Errichtung einer elektronischen Fahrgastinformation, damit die Fahrgäste die Ankunft und Abfahrt der Busse angezeigt bekommen und der Komfort des Umstiegs weiter erhöht wird. Zur weiteren Beschleunigung des Einstiegs ist ein Fahrkartenautomat vorzusehen.

 

Bei Annahme des Neukonzepts und Beauftragung mit der Umsetzung zur Betriebsaufnahme am 10.12.2017 sollte auch das Bauamt rechtzeitig mit der Planung und Vorbereitung des barrierefreien Ausbaus der Marktplatz-Haltestelle beauftragt werden. Entsprechende Kosten könnten dann in den Haushaltsgesprächen für 2017 berücksichtigt werden.

 

Zudem sind weitere notwendige flankierende Maßnahmen zur Beschleunigung des Stadtverkehrs zu prüfen und bei Bedarf dem zuständigen Gremium zur Genehmigung vorzulegen.

 

Nach Ansicht der Verwaltung sind keine weiteren Untersuchungen angezeigt, sodass auf die Ermittlung notwendiger Finanzmittel und Personalaufwendungen verzichtet werden kann.

 

Die Verwaltung schlägt deshalb vor:

-       das neue Linienkonzept mit der Modifizierung des Bushaltestellenstandortes Marktplatz nach konzeptioneller Verkehrsplanung  durch den VGN mit dem LRA als Basis der anstehenden Kostenteilungsvereinbarung zugrunde zu legen

-       die Stadtbus-Anbindung der S-Bahn im 20-Minuten-Takt zur Attraktivitätsverbesserung im Stadtverkehr umzusetzen

-       den Betrieb eines Fahrkartenautomaten sowie eines Dynamischen Fahrgastanzeigen-Systems am Marktplatz vorzusehen

-       den barrierefreier Ausbau des Bushaltestellenstandortes Marktplatz für mindestens zwei Bushaltestellen durch das Bauamt zu planen.