Beschlussvorschlag:

Der Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss empfiehlt

Der Stadtrat beschließt folgenden Untersuchungsauftrag an die Verwaltung:

-       Modifizierung des Bushaltestellenstandortes Marktplatz (optimaler Standort bei Konzeptänderung und Entzerrung) mit konzeptioneller Verkehrsplanung (zunächst) durch den VGN

-       mögliche Verkürzung der Busstandzeiten durch kurze Wege am Marktplatz

-       Stadtbus-Anbindung der S-Bahn im 20-Minuten-Takt zur Attraktivitätsverbesserung

-       barrierefreier Ausbau des Bushaltestellenstandortes Marktplatz

Die für die weiteren Untersuchungen notwendigen Finanzmittel und Personalaufwendungen sind zu ermitteln.

Die Fraktion der Freien Wähler hat folgenden Antrag (19.11.2015) an den Stadtrat der Stadt Lauf a.d. Pegnitz gestellt:

„Auf dem Marktplatz parken zeitweise bis zu fünf Busse gleichzeitig. Die Anzahl soll reduziert werden, die Verkehrsprobleme, die sich durch das Bus-Rendezvous am Marktplatz ergeben, vermindert werden und dafür sieben oder acht neue Parkplätze geschaffen werden.

Die Fraktion der Freien Wähler im Laufer Stadtrat beantragt daher:

Die Verwaltung wird beauftragt, zu untersuchen, wie im Zuge des anstehenden Umbaus der Saarstraße der Busverkehr derart verändert werden kann, dass die Busse teilweise auf dem Bushalteplatz vor der Dreykorn Brauerei bzw. der Sparkasse umgeleitet werden können.“

Damit soll das bisherige Stadtbuskonzept mit dem als zentralen Kernpunkt gesehenen Marktplatz-Rendezvous aufgegeben werden (Anlage Nr. 1 - Unterer Marktplatz, Anlage Nr. 2 - Liniennetzplan).

In der Vergangenheit wurden verschiedene Szenarien untersucht, die jedoch immer ein Rendezvous als zentralen Kernpunkt eines attraktiven Busangebotes zum Ergebnis hatten. Alternative Standorte waren dabei z.B. Parkplatz Pegnitzwiese, Nürnberger Straße, freies Sparkassengelände an der Saarstraße oder auch die Saarstraße selbst. Verwiesen sei dabei auch auf die Ausführungen des Gutachters bezüglich eines attraktiven, zentralen Standortes als unverzichtbares Kriterium für Busnutzer und damit auch für einen wirtschaftlicheren Stadtverkehr.

Der Marktplatz ist der zentrale und von den Fahrgästen fest angenommene Anlaufpunkt. Dies belegen die Auswertungen des VGN (Anlage 3 – Fahrgastströme, Anlage 4 – Umsteiger an der Haltestelle Marktplatz pro Tag, Anlage 5 - Ein- und Aussteiger an der Haltestelle Marktplatz pro Tag). So steigen nahezu die Hälfte aller Laufer Stadtbusverkehrs-Nutzer am Marktplatz ein bzw.um.

Auch der VGN sieht in einer Entkoppelung des Rendezvous eine erhebliche Verschlechterung in der Attraktivität unseres Laufer Stadtverkehrs.

Aufgrund der aktuell laufenden EU-weiten Ausschreibung unseres Stadtverkehrs wurde seitens des Landkreises Nürnberger Land als Aufgabenträger des ÖPNV aktuell auch keine Neukonzeption ins Auge gefasst.

Mit Ausschreibung und Vergabe für eine Betriebszeit von 9 Jahren könnte aber auch eine spätere Neukonzeption nach der Vergabe zu Klagen nicht berücksichtigter Anbieter über die Vergabe führen. Weiterentwicklungen in einem gewissen Rahmen sind durch die Ausschreibung gedeckt (10 %-Regelung).

Der Laufer Stadtverkehr versuchte auch bisher bereits als Quadratur des Kreises die Anbindung an die Bahnlinien rechts und links der Pegnitz mit einer guten, strukturierten Versorgung des Kernstadtgebietes und den angrenzenden Ortsteilen und mit einem optimierten Marktplatz-Rendezvous in einem Fahrplan zu vereinen. Dies war in den letzten Jahren immer schwieriger und wird auch künftig immer zu Abwägungen in der Gewichtung führen.

Darüber hinaus steht nach Ausschreibung der Verkehrsleistungen der S-Bahn auf der Bahnlinie links an einen freien Anbieter möglicherweise eine Korrektur der Fahrzeiten an oder durch Änderungen im Zeitfenster für überregionale Anbindungen des Nürnberger Bahnhofs werden Bahntrassen anders belegt.

Für die Bahnlinie rechts wird mit einer Entscheidung über die Elektrifizierung und einem Umbau auf einen neuen S-Bahn-Linienbetrieb im Rahmen des Bundesverkehrswegeplanes noch im ersten Halbjahr 2016 gerechnet.

Ebenso gibt es bei der Anknüpfung der regionalen Buslinien in den Laufer Süden und Norden Veränderungen durch die ausgeschriebenen Konzessionen. Alles dies kann sich auf unseren Stadtverkehr auswirken, ohne dass wir direkt auf diese Einflüsse eingreifen können.

Die Verwaltung hatte sich bereits unter Einbindung des 20-Minuten-Taktes der S-Bahn über eine Modifizierung des Stadtverkehrs Gedanken gemacht, die zu einer teilweisen Entkoppelung des Marktplatz-Rendezvous führen würden (Anlage 7 – 20-30-60-Minuten-Taktung). Es sind daher die neuen Bahnfahrpläne in eine weitere Prüfung mit einzubeziehen.

Zu berücksichtigen sind die weiteren, überregionalen Buslinien, die die Haltestelle Saarstraße ansteuern, bzw. auch als Abstellpunkte für die Betriebsabläufe einsetzen (incl. NightLiner mit AST-Anschluss in die Ortsteile).

Bei der Erarbeitung bzw. in die Überlegungen zu einer Entscheidung sollte darüber hinaus mit einfließen, dass durch die Behindertenbeauftragte des Landkreises Nürnberger Land ein barrierefreier Anschluss des Laufer Stadtverkehrs für Menschen mit Behinderung oder Einschränkung (auch Mütter mit Kinderwagen) gerade für den Marktplatz als meistgenutzte Haltestelle angemahnt wird. Im aktuellen Haushalt 2016 und auch in der mittelfristigen Finanzplanung sind bisher weder Planungskosten noch Umbaumaßnahmen aufgenommen.

Die Verwaltung schlägt deshalb vor, den Untersuchungsauftrag an die Verwaltung weiter zu fassen, damit folgende Überlegungen abgebildet werden:

-       Modifizierung des Bushaltestellenstandortes Marktplatz (optimaler Standort bei Konzeptänderung und Entzerrung) mit konzeptioneller Verkehrsplanung  durch den VGN

-       mögliche Verkürzung der Busstandzeiten durch kurze Wege am Marktplatz

-       Stadtbus-Anbindung der S-Bahn im 20-Minuten-Takt zur Attraktivitätsverbesserung

-       barrierefreier Ausbau des Bushaltestellenstandortes Marktplatz