Betreff
Prioritätenliste für Fahrzeuge für die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Lauf a.d.Pegnitz
Vorlage
FB 3/010/2014
Aktenzeichen
091-FB3/Wa
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Verwaltungs-, Finanz- und Personalausschuss beschließt:

 

 

1. Für die Fahrzeuganschaffungen der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Lauf a.d.Pegnitz werden für die kommenden Jahre folgende Prioritäten festgelegt:

 

2014                - Kommandowagen für die FFW Lauf a.d.Pegnitz

 

2015                - Tragkraftspritzenfahrzeug für die FFW Simonshofen

                                   - Mehrzweckfahrzeug für die FFW Lauf a.d.Pegnitz

                                   - Mehrzweckfahrzeug für die FFW Schönberg

 

2016                - Kleinalarmfahrzeug für die FFW Lauf a.d.Pegnitz

                                   - Mehrzweckfahrzeug für die FFW Neunhof

 

2017                - Hilfeleistungslöschfahrzeug für die FFW Lauf a.d.Pegnitz

 

2018                - Tanklöschfahrzeug für die FFW Lauf a.d.Pegnitz

 

2019                - Mittleres Löschfahrzeug für die FFW Bullach

 

 

2. Der Verwaltungs-, Finanz- und Personalausschuss empfiehlt dazu dem Stadtrat, die entsprechenden Mittel in den Haushalt 2015 bzw. in die Finanzplanung der kommenden Jahre aufzunehmen.

 

 

3. Die Verwaltung wird beauftragt eine Kostenschätzung für einen Gerätehausneubau für die Freiwillige Feuerwehr Weigenhofen zu erarbeiten und den zuständigen Gremien zur Beratung vorzulegen.

 

 

 

Die Stadt Lauf a.d.Pegnitz unterhält als öffentliche Einrichtung insgesamt 13 Freiwillige Feuerwehren, welche über einen Bestand von insgesamt 37 Fahrzeugen verfügen.

 

Vom federführenden Kommandanten wurde im Jahr 1993 erstmals eine Prioritätenliste für die Fahrzeuge der Feuerwehren erstellt. Diese wurde in den Jahren 2006 und 2010 überarbeitet und aktualisiert. Dies erfolgte jeweils in Absprache mit der Verwaltung und der zuständigen Kreisbrandinspektion (= Kreisbrandrat).

 

Auf Grund der sich ständig ändernden Situation im Feuerwehrwesen (Fahrzeugtechnik, Alarmierungsbekanntmachung, Gefährdungsbeurteilung usw.) war eine erneute Beurteilung der Gesamtsituation und somit eine Anpassung der Prioritätenliste erforderlich. Die aktuell vorliegende Prioritätenliste (Zeitraum 2014 – 2019) wurde zudem in einer Kommandantenversammlung am 14.07.2014 vorgestellt und diskutiert. Nachstehend zusammengefasst die Ergebnisse der Versammlung:

 

 

 

2014

 

Anschaffung eines Kommandowagens für die Feuerwehr Lauf a.d.Pegnitz

 

Die Feuerwehr Lauf besaß von 1970 bis 1992 bereits einen Funkkommandowagen, der bei einem Feuerwehreinsatz einen wirtschaftlichen Totalschaden erlitt. Damals entschied man sich seitens der Feuerwehrführung diesen Kommandowagen durch ein sog. Mehrzweckfahrzeug (MZF) zu ersetzen. Dieses MZF hat in den vergangenen 20 Jahren seinen Dienst zweckdienlich verrichtet, jedoch wird es heute hauptsächlich als Fahrzeug für eine Einsatzleitung vor Ort bei größeren Einsätzen oder als Mannschaftstransporter für zusätzlichem Personalbedarf bei kleinen Einsätzen benötigt. Als Führungsfahrzeug für den Einsatzleiter (Kommandant / Zugführer) ist ein MZF heute nicht mehr geeignet, denn wird dieses vom Einsatzleiter verwendet, so steht es zum Mannschaftstransport nicht mehr zur Verfügung und es muss notgedrungen auf große Einsatzfahrzeuge (z.B. LKW) zurückgegriffen werden.

 

Die Feuerwehr Lauf a.d.Pegnitz ist deshalb der Auffassung, dass als Führungsfahrzeug und auch als Dienstfahrzeug ein Kommando-PKW in der Größenordnung eines SUV mit Allradantrieb angeschafft werden sollte, um ein geordnetes Ausrücken bei zukünftigen Einsätzen zu gewährleisten.

 

Die Kosten für dieses Fahrzeug betragen ca. 48.000 € und stehen im Haushalt 2014 zur Verfügung.

 

 

2015

 

Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSF) bzw. eines Tragkraftspritzenfahrzeuges – Wasser (TSF-W) für die Freiwillige Feuerwehr Simonshofen

 

Die Anschaffung eines TSF für die Freiwillige Feuerwehr Simonshofen war ursprünglich bereits für das Jahr 2014 geplant, jedoch wurde diese Anschaffung auf Grund des Nachtragshaushalts 2014 in das Jahr 2015 verschoben.

 

Das jetzige TSF der Feuerwehr Simonshofen ist mittlerweile 31 Jahre alt und technisch überholt. Die beiden letzten Hauptuntersuchungen 2010 und 2012 konnten nur noch mit größter Mühe bestanden werden. Ersatzteile für Motor, Fahrgestell und Beleuchtung sind nur sehr schwer zu beschaffen und sehr kostenaufwändig. Bei einem eventuell technischen Schaden droht ein Totalausfall des Fahrzeuges und somit eine Gefährdung des unmittelbaren Brandschutzes im Ort.

 

Im Rahmen der Kommandantenversammlung wurde der Wunsch der FFW Simonshofen nach einem TSF-W mit Atemschutzausstattung geäußert. Begründet wurde dieser Wunsch damit, dass im Brandfall der Erstangriff bereits durch die FFW Simonshofen durchgeführt werden könne und nicht auf andere Wehren gewartet werden müsse.

 

Seitens der Verwaltung sieht man die Anschaffung eines TSF-W nicht als zwingend. Auf Grund der Wassermenge eines TSF-W dient dies nur zur Löschung von sog. „Kleinbränden“ wie z.B. eines Mülleimers. Zimmer- oder Häuserbrände können ohne eine eigenständige Wasserversorgung nicht alleine mit einem TSF-W bekämpft werden. Ebenfalls sieht die Verwaltung die Einsatzstärke der Feuerwehr Simonshofen in Bezug auf den Atemschutz nicht ständig gewährleistet.

 

Die Anschaffungskosten für ein TSF betragen rund 100.000 € (staatliche Zuwendung 19.500 €), die Kosten für ein TSF-W mit Atemschutz betragen rund 175.000 € (staatliche Zuwendung 30.500 €).

 

Die Verwaltung empfiehlt deshalb die Anschaffung eines TSF, wie dies bereits schon in den früheren Jahren in den Prioritätenlisten aufgenommen wurde. Dies begründet sich zudem aus der überörtlichen Alarmplanung, da bei größeren Bränden die Feuerwehren Neunhof, Lauf, Dehnberg und Heuchling zusätzlich alarmiert werden, die innerhalb der vorgeschriebenen Hilfsfrist (10 Minuten gemäß Nr. 1.2 VollzBek BayFwG) vor Ort sein können.

 

 

Anschaffung (Ersatzbeschaffung) von je einem Mehrzweckfahrzeug (MZF) für die Freiwilligen Feuerwehren Lauf und Schönberg

 

 

Wie bereits beim Kommandowagen ausgeführt dient ein MZF einer Feuerwehr als Führungsfahrzeug und bei größeren Einsätzen als Mannschaftswagen zum Transport von Personal und Ausrüstungsgegenständen. Es ist mit Kommunikationsmitteln wie Telefon, Funk, Faxgerät und Internet, sowie diversen Nachschlagewerken und Büromaterial ausgestattet, um an einer Einsatzstelle eine Einsatzzentrale einzurichten.

 

Das MZF der Feuerwehr Lauf (Baujahr 1994) hat sich bislang bewährt und wird bei fast jedem Einsatz beansprucht. Auf Grund der daraus resultierenden Verschleißerscheinungen und des hohen Alters sollte dieses ersetzt werden.

 

Das MZF der Feuerwehr Schönberg (Baujahr 1987) wurde damals zusätzlich zum vorhandenen Tanklöschfahrzeug angeschafft und dient hauptsächlich zum Mannschaftstransport bei Einsätzen. Auf Grund der Personalstärke von ca. 50 aktiven Feuerwehrkameradinnen und –kameraden und den steigenden Einsatzzahlen sollte auch hier wieder ein MZF angeschafft werden.

 

Die Anschaffungskosten eines Mehrzweckfahrzeuges betragen ca. 70.000 €. Hierfür wird eine staatliche Zuwendung in Höhe von 13.000 € gewährt.

 

 

Ersatzbeschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSF) für die Freiwillige Feuerwehr Weigenhofen

 

Für das TSF für die Feuerwehr Weigenhofen wird in Bezug auf die Notwendigkeit einer Anschaffung auf die Ausführungen zum TSF für die Feuerwehr Simonshofen Bezug genommen. Die Ersatzbeschaffung hat die Verwaltung jedoch in letzter Zeit vor einige Probleme gestellt. Die Unterbringung eines neuen TSF ist auf Grund der neuen Bauart im bisherigen Gerätehaus in der Weigenhofener Hauptstraße nicht mehr möglich, da hier kein ausreichender Stellplatz zur Verfügung steht. Eine Lösung dieses Problems am bisherigen Gerätehaus ist nicht möglich, da entsprechende Grundstücksverhandlungen für eine Gerätehauserweiterung endgültig gescheitert sind.

 

Eine Ersatzbeschaffung des TSF wäre nur möglich, wenn ein kompletter Gerätehausneubau erfolgen würde, mit dem der erforderliche Stellplatz geschaffen wird. Hierzu wären aber neben den Kosten für die Ersatzbeschaffung (ca. 100.000 € / staatliche Zuwendung 19.500 €) noch zusätzlich Kosten für einen Neubau des Gerätehauses bereitzustellen.

 

Die Verwaltung prüft derzeit, ob eine Realisierung eines Gerätehausneubaus überhaupt möglich wäre und welche Kosten hierfür zu veranschlagen sind. Erst dann kann nach Ansicht der Verwaltung eine weitere Beratung im Gremium stattfinden. Seitens der Verwaltung wird daher vorgeschlagen, die Ersatzbeschaffung vorerst zurückzustellen. Sollte das Fahrzeug in Weigenhofen auf Grund seines Zustandes ausfallen, so wäre der Brandschutz weiterhin gewährleistet. Im Rahmen der überörtlichen Alarmplanung werden bei entsprechenden Einsätzen im Gebiet Weigenhofen die Feuerwehren Schönberg, Lauf und Ottensoos alarmiert, so dass der Brandschutz dort trotzdem zu jeder Zeit gewährleistet ist.

 

 

2016

 

Anschaffung eines Kleinalarmfahrzeuges (KLAF) für die Feuerwehr Lauf a.d.Pegnitz

 

Ein sog. KLAF ist ein nicht der Norm unterliegendes, speziell den örtlichen Gegebenheiten zusammengestelltes Hilfsfahrzeug. Im Bereich der technischen Hilfeleistung ist dies in etwa vergleichbar mit der Größenordnung eines Rettungswagens und darf auf Grund seines Gesamtgewichts von über 3,5 t nur mit der Fahrerlaubnis C1 (früher Klasse 2) gefahren werden. Feuerwehrtechnisch wird es überwiegend mit benötigten Ausrüstungsgegenständen für technische Hilfeleistungen wie Personenrettung aus PKW, Ölspurbeseitigungen, Gefahrstoffaustritts geringen Umfangs, Türöffnungen, Kleintierrettungen, Ausleuchtung von Einsatzstellen usw. beladen, um möglichst variabel um mit geringstem – aber dennoch erforderlichen – Personalaufwand von 6 Mann einen geordneten Einsatzablauf abdecken zu können. Auf Grund seiner örtlichen angepassten Beladung (keine Normbeladung) wird die Beschaffung eines KLAF vom Staat nicht bezuschusst und muss deshalb in vollem Umfang von der Gemeinde finanziert werden (Zuschuss für vergleichbare Fahrzeuge ca. 26.000 €). Für die Führung der Feuerwehr Lauf a.d.Pegnitz wäre die Anschaffung eines KLAF für den täglichen Einsatz wünschenswert. Bei der Anschaffung eines KLAF könnten dann nicht mehr benötigte Fahrzeuge (Vorausrüstwagen, Lichtmastfahrzeug und Drehleiter DLK 23/12) verkauft werden.

 

Auch die Kreisbrandinspektion vertritt die Auffassung, dass ein KLAF ein unumstritten sinnvolles Fahrzeug ist, weshalb sich auch die Verwaltung für die Anschaffung eines KLAF ausspricht.

 

 

Anschaffung eines Mehrzweckfahrzeuges (MZF) für die Feuerwehr Neunhof

 

Die Feuerwehr Neunhof beantragte bereits im Jahr 2003 ein neues Mehrzweckfahrzeug, was aber auf Grund des fehlenden Stellplatzes nicht in Aussicht gestellt werden konnte. Im Zuge der Überarbeitung der Prioritätenliste wird die Anschaffung eines MZF auch seitens der Kreisbrandinspektion befürwortet. Allerdings müsste hier ein entsprechender Stellplatz geschaffen werden, der durch einen Gerätehausanbau realisiert werden könnte.

 

 

Anschaffung eines Mehrzweckfahrzeuges für die Feuerwehr Heuchling

 

Im Rahmen der Kommandantenversammlung wurde seitens der Feuerwehr Heuchling ebenfalls der Wunsch auf Anschaffung eines Mehrzweckfahrzeuges geäußert.

 

Die Feuerwehr Heuchling ist derzeit im Besitz eines Löschgruppenfahrzeuges (LF 10/6) und eines VW-Busses, der als Mannschaftstransportwagen dient. Zusätzlich wurde durch den Feuerwehrverein ein LKW angeschafft, der aber nur vom Verein unterhalten wird. Ein zusätzlicher Stellplatz für ein Mehrzweckfahrzeug ist im Gerätehaus nicht vorhanden und wäre nur durch eine Erweiterung realisierbar. Seitens der Verwaltung wird jedoch die Auffassung vertreten, dass der derzeitige Fahrzeugbestand der Feuerwehr Heuchling als ausreichend betrachtet werden kann.

 

 

2017

 

Ersatzbeschaffung eines Hilfeleistungslöschfahrzeuges (HLF 20/16) für die Feuerwehr Lauf a.d.Pegnitz

 

Das HLF 20/16 soll als Ersatz für das bisherige LF 16/12 (Baujahr 1994) angeschafft werden. Dies ist das am meisten gebrauchte Fahrzeugen und gewissermaßen das „Arbeitspferd“ der Feuerwehr, welches bei nahezu jedem Feuerwehreinsatz und bei Übungen beansprucht wird.

 

Die Kosten für ein HLF 20/16 betragen ca. 320.000 €. Eine staatliche Zuwendung wird in Höhe von derzeit 104.500 € gewährt.

 

 

 

2018

 

Ersatzbeschaffung eines Tanklöschfahrzeuges (TLF 4000)

 

Das TLF 4000 soll als Ersatz für das bisherige Tanklöschfahrzeug (Baujahr 1987) beschafft werden. Die Kosten hierfür betragen ca. 360.000 €. Eine staatliche Zuwendung wird in Höhe von derzeit 97.000 € gewährt.

 

 

2019

 

Anschaffung eines Mittleren Löschfahrzeuges (MLF) für die Feuerwehr Bullach

 

Das MLF soll als Ersatz für das bisherige Tragkraftspritzenfahrzeug angeschafft werden. Das bisherige TSF (Baujahr 1988) ist weder mit Wasser, noch mit Atemschutz ausgestattet. Seitens der Kreisbrandinspektion und auch seitens des federführenden Kommandanten wird empfohlen ein Fahrzeug mit Wasservorrat anzuschaffen. Die Kosten für ein MLF betragen ca. 160.000 €. Eine staatliche Zuwendung wird in Höhe von derzeit 19.500 € gewährt.