Betreff
Erneuerung Anna-Diez-Steg - Variantenuntersuchung
Vorlage
FB 5/013/2014
Art
Beschlussvorlage

Vorgabe für die Variantenuntersuchung war eine Bauweise aus Stahl, der Verzicht auf einen Pfeiler in der Flussmitte und keine Verschlechterung des Hochwasserabflusses der Pegnitz. Der Überbau sollte zwischen den Geländern eine Breite von 3 m aufweisen und vor allem sollte der Belag für Menschen mit Gehbehinderung, die auf Rollstuhl oder Gehhilfe angewiesen sind, gut begehbar sein.

 

Überbauvariante 1:       Tragwerk aus Stahlträgern

Überbauvariante 2:       Tragwerk als Fachwerkkonstruktion

 

Bei beiden Varianten wird als Belag ein Stahlblech vorgeschlagen, welches mit einem

4-6 mm dicken reaktionsharzgebundenem Dünnbelag (RHD-Belag) beschichtet wird und mit Quarzsand zur Erhöhung der Griffigkeit abgestreut wird.

 

Bei den im Rahmen der Vorplanung ebenfalls zu untersuchenden Geländervarianten war wie bei der Konstruktion eine Ausführung in Stahl vorgegeben. Alle Varianten sind dabei mit geringfügigen Anpassungen bei beiden Tragwerkstypen möglich.

 

Folgende Geländervarianten wären möglich:

 

-       Geländerrahmen mit Füllstäben

-       Geländerrahmen mit Drahtgitter

-       Geländer mit gespannten Seilen

-       Geländer mit Drahtnetz

 

Die Kosten liegen bei beiden Varianten unabhängig von der Geländerart bei rd. 450.000 € brutto incl. Nebenkosten.

 

Der Steg liegt im Sanierungsgebiet Nr. 2 „Altstadt rechts der Pegnitz“ sowie im Sanierungsgebiet Nr. 3 „Südliches Pegnitzufer“. Die Regierung von Mittelfranken hat eine grundsätzliche Förderung im Rahmen der Städtebauförderung in Aussicht gestellt.

 

Beim Vergleich der Tragwerksvarianten ist festzustellen, dass die Konstruktion aus Stahlträgern zwar in der Montage weniger aufwändiger ist, aber einen höheren Stahlbedarf mit sich bringt. Um die Überbauunterkante gegenüber der bestehenden Holzbrücke auf gleicher Höhe belassen zu können, müssen die Weggradiente um ca. 40 cm angehoben werden und die Rampen angepasst werden.

 

Bei der Fachwerkkonstruktion hingegen ließe sich das Hochwasserprofil gegenüber dem Bestand sogar noch verbessern. Von der Gestaltung ansprechender ist ein Fachwerk aus Rohrprofilen mit einem Füllstabgeländer.

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Bauausschuss empfiehlt dem Stadtrat:

 

Die sanierungsbedürftige Holzkonstruktion des Anna-Diez-Steges wird abgebrochen und durch eine Stahlkonstruktion ersetzt. Als Tragwerk wird dabei ein Fachwerk aus Rohrprofilen gewählt. Das Geländer wird als Füllstabgeländer im Rahmen ausgeführt.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, die Ausschreibung und die Vergabe vorzubereiten.

 

Die Fuß- und Radwegverbindung vom Parkplatz Pegnitzwiese über den Anna-Diez-Steg ist die kürzeste Verbindung in die Altstadt und stark frequentiert. Im Zuge des öffentlich gewidmeten Geh- und Radweges werden in diesem Abschnitt auch mehrere Fernradwanderwege geführt. Der Steg mit Umfeld bildet den Auftakt zur Wegeverbindung in die historischen Altstadt vorbei an Wenzelschloss, dem Ensemble rund ums Archiv sowie den Eckert’schen Kindergarten.

 

Der Steg wurde im Jahre 1993 als Holzkonstruktion auf gerammten Holzpfählen als Pfeiler errichtet. Es sind insgesamt 3 Pfeiler vorhanden, je einer an den beiden Ufern und einer in Flussmitte. Der Überbau besteht aus mehreren Kantholzprofilen als Längsträger. Auf den Längsträgern ist ein Belag aus 10 cm dicken Holzbohlen aufgebracht. Als Absturzsicherung ist beidseitig ein Holzgeländer mit einem aufgesetzten Stahlhandlauf angebracht. Die Höhe der Geländer beträgt 1,30 m.

 

Im Rahmen der regelmäßig durchgeführten Bauwerksprüfungen waren bereits bei der Hauptprüfung im Jahre 2009 Schäden an den Holzpfählen der Pfeiler und an den Überbauprofilen auffällig, die geringfügig auch Auswirkungen auf die Standsicherheit des Bauwerks haben können. Ferner wurde auch festgestellt, dass die Bohlen des Belages zum Teil morsch sind. Bei der turnusmäßigen letzten Bauwerksprüfung im Jahr 2012 wurde festgestellt, dass die Schäden, vor allem an den Pfeilern und den Belagsbohlen, weiter zugenommen haben, so dass die Standsicherheit des Bauwerks inzwischen beeinträchtigt wird.

 

Auf Grund des schlechten baulichen Zustandes des Steges soll der alte Steg abgebrochen und durch eine neue Konstruktion in Stahlbauweise ersetzt werden Eine reduzierte Ausführung als Stahlkonstruktion, die sich eher zurücknimmt, ist in der unmittelbaren Nähe zum Wenzelschloss wünschenswert.

 

Im Haushalt 2014 wurden dazu auf der Hh.St. 1.6480.9510 Mittel in Höhe von 450.000 € eingestellt.

 

Im Rahmen einer Vorplanung wurden zum Tragwerk zwei Ausführungsvarianten näher untersucht, die im Folgenden vorgestellt werden. Weiter werden hinsichtlich der Ausführung und Gestaltung der Geländer verschiedene Lösungsmöglichkeiten vorgestellt.