Beschlussvorschlag:
Der Kultur- und
Sportausschuss stimmt der Verlegung der „Stolpersteine“ zu.
Er ist einverstanden, dass die Stadt dem Künstler Gunther Demnig den Auftrag für beide Steine erteilt und die Kosten für beide Steine übernimmt.
Der Künstler Gunther Demnig verlegt seit einigen Jahren im Rahmen eines
Kunstprojekts landesweit sogen. „Stolpersteine“ in kleineren Kommunen und
Städten in denen jüdische Mitbürger im Rahmen der von den Nationalsozialisten
verhängten Pogrome und Verfolgungen aus Wohn- und Arbeitsstätten vertrieben
wurden oder fliehen mussten.
Es handelt sich dabei um Pflasterstein-große, ins Straßenniveau
eingesenkte Metallkörper, die vor der Wohn-/bzw. Arbeitsstätte des Betreffenden
verlegt, und mit dem Namen, dem Geburtsdatum und dem Datum der Flucht/des Todes
beschriftet werden und so an die ehemaligen Mitbürger erinnern sollen.
Zu Beginn des Jahre 2013 erhielt die Stadt Lauf von den Nachfahren der
Familie Thurnauer aus den USA die Anfrage, ob im Verlauf dieses Kunstprojekts
für die aus Lauf vertriebenen Vorfahren Stolpersteine verlegt werden könnten.
Die betreffenden Personen wurden seitens des Stadtarchivs daraufhin
eingehend recherchiert.
Dr. Martin Thurnauer war bis 1933 einer der Direktoren der damaligen
Steatit-Magnesia AG (Stemag) bekam 1933 Berufsverbot, wurde in die sogen.
„Schutzhaft“ genommen, mißhandelt und musste 1934 Deutschland verlassen. Sein
Neffe Hans Thurnauer arbeitet von 1932 bis 1933 im selben Betrieb, wo er nach
Abschluss seines Studiums mit der Entwicklung neuer Glasuren betraut war. Auch
er musste 1933 die Firma verlassen und im Anschluss emigrieren.
Bei einem Treffen mit den Nachfahren der Familie Thurnauer, dem 1. und 3. Bürgermeister und Hr. Peter Schlagbaum von der Firma Ceramtec und der Leiterin des Stadtarchivs Fr. Dr. Schönwald im August dieses Jahres wurde das Vorhaben positiv verabschiedet. Im September erklärte die Firma Ceramtec ihre grundsätzliche Zustimmung zur Verlegung von zwei Stolpersteinen am Eingang zum Firmengelände.