Betreff
Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet Lauf und in den Ortsteilen Grundsatzbeschluss des Bauausschuss vom 22.05.2007 zum Einsatz von HSE/HST-Natrium-Leuchtmitteln Sachstandsbericht zur Umsetzung
Vorlage
BA/065/2009
Art
Beschlussvorlage

Beschluss:

 

1.      Zur Reduzierung des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes soll zukünftig die Straßenbeleuchtung grundsätzlich mit HSE/HST-Natriumdampf-Leuchtmitteln („Gelblicht“) bzw. mit sonstigen alternativen Energiesparmaßnahmen (Nachtabsenkung) erfolgen.

 

2.      Dazu werden mittelfristig im Rahmen des turnusmäßigen Leuchmittelwechsels die vorhandenen Leuchtmittel gegen energiesparende HSE/HST-Natriumdampf-Leuchtmittel ausgetauscht. Bei Erneuerungsmaßnahmen im Zusammenhang mit Straßen(um)bau-maßnahmen kommt ebenfalls diese oder eine alternative, energiesparende Beleuchtungsart (z.B. Nachtabsenkung) zum Einsatz. Hierzu sollen entsprechende Mittel in die kommenden Haushalte eingestellt werden.

 

3.      Zur Umrüstung wird eine Bestandserfassung der vorhandenen Leuchten und Leuchtmittel benötigt. Die Kosten für diese Datenerfassung einschl. der erforderlichen Software sind in Zusammenarbeit mit den Städt. Werken Lauf zu ermitteln und in den Haushaltsentwurf 2010 bzw. in den Nachtragshaushalt 2009 einzuplanen.

 

4.      Die Straßenbeleuchtung in der Raiffeisenstraße wird aktuell im Rahmen des für 2009 vorgesehenen Leuchtmittelaustausches auf HSE/HST-Natriumdampf-Leuchtmittel umgerüstet. Die Finanzierung der erforderlichen 4.000 € erfolgt aus der HhSt. 0.6701.5133 „Unterhalt Straßenbeleuchtung“.

 

 

 

                Durch den Einsatz von HSE/HST-Leuchtmittel (Natriumdampf) im Vergleich zur herkömmlichen HME (HQL) Quecksilberdampfleuchte lässt sich ca. 1/3 der benötigten Energie einsparen. Durch den niedrigeren Energieverbrauch verringert sich auch der CO2-Ausstoß pro kWh um ca. 600 bis 900 g.

               

Mit gelben Licht verringert sich zudem der Anflug von Insekten. Dies trägt zum einen zum Arten- und Naturschutz bei und zum anderen werden die Leuchten weniger stark verschmutzt (BAS vom 22.05.2007).               

 

Im Stadtgebiet Lauf sind die Baugebiete „Steinbruch“ (ca. 123 Leuchten), Schönberg „Am Schafanger“ (14 Leuchten), Weigenhofen „Im See“ (9 Leuchten) und Neunhof „Südlich der Brändlerstraße (4 Leuchten) mit HSE-Natriumdampf-Leuchtmitteln ausgestattet. Darüber hinaus sind auch einzelne Straßenzüge auf diese Leuchtmittel umgestellt worden bzw. werden heuer umgestellt. Hierbei handelt es sich um einen Teilabschnitt der Sichartstraße (11 Leuchten) zwischen der Glockengießer Straße und dem Hämmernsteg sowie die Glogauer Straße (6 Leuchten).

 

Das Wohnbaugebiet „Vogelhof“ einschl. Geh- und Radweg (55 Leuchten) sowie das Gewerbegebiet Lauf Süd (29 Leuchten) werden ebenfalls mit Gelblicht ausgestattet.

 

In den Ortsteilen wurden die Ortsdurchfahrten von Weigenhofen (20 Leuchten) und Simonshofen (25 Leuchten) auf Gelblicht umgestellt. Im Ortsteil Oedenberg besteht die gesamte Beleuchtungsanlage, mit Ausnahme der Beleuchtung in der Behringersdorfer Straße, aus Natriumdampflampen (7 Leuchten). Das Baugebiet (5 Lampen) sowie der Hallerweg (4 Lampen) im Ortsteil Nuschelberg sind mit Gelblicht ausgestattet worden. Im Ortsteil Schönberg wird in der Freiung das Freileitungsnetz aufgelassen und durch neue Lampen (2 Leuchten) mit Gelblicht ersetzt. Außerdem wurden im Vorjahr der Gartenweg (4 Leuchten) und Brünnelweg (1 Leuchte) mit dem energiesparenden Leuchtmittel ausgestattet.

Zur Zeit sind somit über 300 Leuchten von ingesamt ca. 3.200 Leuchten mit HST/HSE-Leuchtmitteln bestückt.

 

Durch den Einsatz von HSE-Leuchtmitteln (gelbes Licht – Warmton) werden im Stadtgebiet und den Ortsteilen im Vergleich zum Einsatz von HQL Leuchtmitteln (weißes Licht) aktuell ca. 20.000 kWh Strom pro Jahr (Annahme ca. 300 Lampen, i. M. 70 Watt/h bei 8 h am Tag) eingespart. Dies entspricht einer Kosteneinsparung von ca. 4.500 € (23 Cent/kWh) im Jahr.

 

Die CO2-Reduzierung liegt pro Jahr zwischen 15.000 und 23.000 kg (1 kWh Strom = 0,604 bis 0,900 kg CO2).

 

Neben dem Einsatz von Natriumdampf-Leuchtmitteln wird als weitere Energiesparmaßnahme in den Straßenzügen Karlstraße mit Kreisverkehr, Eschenauer Straße und Röthenbacher Straße eine sog. „Nachtabsenkung“ durchgeführt. Dabei wird in der Zeit von 23.00 Uhr bis 5.00 Uhr die Spannung um 40 % und damit gleichzeitig der Energieverbrauch im selben Faktor reduziert.

 

Um die Einsparungen zu erhöhen, könnten im Zuge des Straßenbeleuchtungsunterhaltes noch weitere Straßenzüge auf Gelblicht umgerüstet werden. Insbesondere bei noch neueren Lampentypen wie in der Raiffeisenstraße (17 HQL-Lampen 125 W, Gehweg 23 Lampen 80 W) oder der Urlasstraße (30 HQL-Lampen 80 W) könnten die Geräteträger im Zuge des Unterhaltes mit geringem Aufwand ausgebaut und durch neue Geräteträger mit Vorschaltgerät ersetzt werden. Der Umbau kostet pro Leuchte ca. 100 €. Bei älteren Lampentypen ist der Umbau schwieriger.

 

Eine Umrüstung würde für die Raiffeisenstraße Kosten in Höhe von ca. 4.000 € hervorrufen. Die Mittel für die Umrüstung könnten über die Unterhaltshaushaltsstelle für Betriebsmittel 0.6701.5133 bereitgestellt werden.

 

Generell sollte im Stadtgebiet Lauf eine tachymetrische Bestandsaufnahme für alle bestehenden Leuchten durchgeführt werden. Die Leuchten bzw. Leuchtentypen sind durch die Städtischen Werke in einer Datenbank zu verwalten. Systematisch könnten somit alle vorhandenen Daten der Leuchten beim Wechsel des Leuchtmittels (alle 4 Jahre notwendig) ohne großen Aufwand mit in der Datenbank erfasst werden.