Betreff
Einführung eines Fahrradverleihsystems
Vorlage
FB 5/037/2013
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Umweltausschuss beschließt:

 

Der Umweltausschuss stimmt der Einführung eines Fahrradverleihsystems in Lauf a.d.Pegnitz zu. Das System soll dabei in Kooperation mit dem Fahrradverleihsystem NorisBike der Stadt Nürnberg eingerichtet werden.

 

Es wird zunächst jeweils eine Station an den Bahnhöfen Lauf links und Lauf rechts aufgestellt. Jede Station wird mit fünf Rädern ausgestattet.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, die entsprechenden Vereinbarungen mit der Stadt Nürnberg abzuschließen und die Aufträge zu erteilen.


 

 

In seiner Sitzung am 25. Januar 2011 hat der Umweltausschuss einstimmig den Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft „Fahrradfreundliche Kommune“ in Bayern beschlossen. Um Potenziale des Fahrradverkehrs im Alltag noch besser als bisher zu erschließen, soll Radfahren sicher, bequem und zügig möglich sein. Darüber hinaus muss ein Umfeld geschaffen werden, in dem das Fahrrad als Verkehrsmittel akzeptiert und genutzt wird.

 

Die Mitgliedschaft eröffnet zudem die Möglichkeit sich offiziell durch das bayerische Innenministerium als „Fahrradfreundliche Kommune“ auszeichnen zu lassen, was als nicht unerheblicher Standortfaktor zu werten ist.

 

Eine Möglichkeit zur Steigerung der Attraktivität ist dabei unter anderem auch die Einführung eines Fahrradverleihsystems. Im Zuge der vorangegangenen Überlegungen der Verwaltung wurde das in Nürnberg im Mai 2011 eingeführte Verleihsystem auf Einladung der Stadt

Nürnberg gemeinsam mit Vertretern der Stadt besichtigt.

 

Zur Zeit stehen 74 Stationen mit über 800 Leihfahrrädern im Nürnberger Stadtgebiet und eine Verleihstation in der Nachbarstadt Stein. Das System soll, so der aktuelle Beschluss des Verkehrsausschusses der Stadt Nürnberg in der Region weiter ausgebaut werden.

 

Seit der Inbetriebnahme trägt das stationsbasierte Fahrradverleihsystem zur verstärkten Präsenz von Fahrrädern in der Region sowie zur Imageverbesserung des Radfahrens bei. Der Einführung des Systems wurde seinerzeit im Stadtrat einstimmig zugestimmt und seitdem ergänzt es das ÖPNV Angebot in der Metropolregion Nürnberg. Es stellt eine sehr gute Kombination von S-Bahn und Regionalbahn sowie der örtlichen Stadtbusse dar. Durch den dadurch reduzierbaren Individualverkehr trägt ein Fahrradverleihsystem auch zur Reduzierung des CO2 Ausstosses und somit zum Klimaschutz bei.

 

Durch das in die Region eingebettete System wird auch der Nahtourismus gefördert. Im vergangenen Jahr waren auch im Laufer Stadtgebiet bereits Leihfahrräder aus Nürnberg unterwegs, ein Beleg für die Attraktivität eines Verleihsystems.

 

Auch die Berufsmobilität profitiert vom Fahrradverleih. In Nürnberg wurden 2 Verleihstationen von Unternehmen finanziert, die damit bewusst einen Beitrag zur CO2 Einsparung leisten wollen. Andere Firmen wiederum übernehmen die Gebühren für den Ausleihvorgang und ermöglichen ihren Mitarbeitern somit im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements die kostenlose Nutzung eines Leihrades.

 

Nutzer müssen sich vor der ersten Nutzung registrieren lassen. Dies ist an der Verleihstation oder per Internet bzw. per Telefon möglich. Das Rad kann dann an einer beliebigen Station wieder abgegeben werden. Die Abrechnung erfolgt bequem via Kreditkarte oder Bankeinzug im Halbstundentakt.


 

Regelmäßige Nutzer können dann mit einer sog. RadCard für 3 € pro Monat oder einer einfachen Kundenkarte über einen Sensor an den Verleihstationen ein Fahrrad ausleihen und wieder abgeben. Inhaber von Jahresabos und von Firmenabos erhalten diese RadCard kostenlos. Zeitungs-Abo-Card Inhaber zahlen, genauso wie alle Studierenden an den Hochschulen in Erlangen und Nürnberg 2 € pro Monat. Inhaber einer RadCard fahren die erste halbe Stunde kostenlos, danach zahlen sie die Hälfte des üblichen Tarifs. Der Normaltarif beträgt 1 € pro 30 Minuten, maximal 9 € pro Tag. Man kann auch ohne Kundenkarte im Normaltarif ein Fahrrad ausleihen, allerdings ist dabei der Ausleihvorgang nur über Handy und einer Geheimzahl möglich.

 

Ähnlich wie bei der Stadt Stein, die Ende letzten Jahres eine Station in Betrieb genommen hat, wäre auch für Lauf eine Kooperation mit der Stadt Nürnberg und deren Verleihsystem „Noris Bike“ möglich. Die Laufer Stationen könnten problemlos in das Nürnberger System integriert werden. Die Kosten für die Stationen und deren Aufbau wären dabei von der Stadt

Lauf zu übernehmen, der Betrieb und die Wartung würde wie in Nürnberg von der dortigen Betreiberfirma „nextbike“ übernommen. Unterhaltskosten für die Stadt Lauf fallen nicht an.

 

Die Verwaltung schlägt die Einrichtung von zunächst jeweils einer Station an den beiden Bahnhöfen Lauf links und Lauf rechts vor.

 

Jede Station würde dabei mit sieben Abstellmöglichkeiten ausgestattet und mit fünf Rädern bestückt werden.

 

Die einmaligen Investitionen pro Station belaufen sich inklusive Fundamentierungsarbeiten und Aufstellung auf ca. 10.000 €, so dass sich insgesamt Gesamtkosten von 20.000 € ergeben.

 

Im Oktober und November 2012 befragte der ADFC im sog. „Fahrradklima-Test“ bundesweit rd. 80.000 Fahrradfahrer zur Fahrradfreundlichkeit deutscher Kommunen. Unter anderem wurde dabei der Punkt „öffentliche Fahrräder“ abgefragt.

 

Hier wurde auch von den teilnehmenden Laufer Bürgern der Wunsch nach einer Verbesserung geäußert. Unabhängig vom Ergebnis dieser Umfrage war die Verwaltung bereits im Rahmen der Haushaltsberatungen der Ansicht, dass die Einführung eines Fahrradverleihsystems den Nutzungsgrad des Fahrrads noch weiter verbessern würde. Zudem würde eine Fahrradverleihstation an jedem Bahnhof auch die Attraktivität des ÖPNV steigern. Aus diesem Grund wurde im Haushalt 2013 ein Betrag über 20.000 € auf der Hh.St. 1.7920.9580 „Förderung des öffentlichen Nahverkehrs“ eingeplant.