Beschlussvorschlag:
Der Umweltausschuss beschließt:
Gemäß Laufer Klimaschutzkonzept sowie dem gemeinsamen Vorschlag der Technischen Abteilung vom Landkreis Nürnberger Land und dem Bereich Hochbau/Umwelt der Stadt Lauf wird ein Nahwärmeverbund für das Schulzentrum Lauf rechts geschaffen.
Dazu wird gemeinsam mit dem Landkreis ein Verbund von Holzhackschnitzelheizungen und vorhandenen Gaskesseln zur Spitzenlastenabdeckung aufgebaut, welcher über ein Nahwärmenetz die Gebäude von Landkreis, Stadt und Freien Trägern mit Wärme versorgt.
Die Verwaltung wird beauftragt gemeinsam mit dem Landkreis Nürnberger Land und den Städtischen Werken Lauf das Projekt umzusetzen.
Gleichzeitig sollen Gesprächen mit den Freien Trägern aufgenommen werden, um den Anschluss deren Objekte an den Nahwärmeverbund zu erreichen.
Ziel ist der Aufbau einer ökologischen, nachhaltigen und wirtschaftlichen Wärmeversorgung mit hoher regionaler Wertschöpfung gemeinsam mit dem Landkreis Nürnberger Land für die Gebäude von Landkreis und der Stadt sowie weiteren Organisationen.
Von der Technischen Abteilung des Landkreises Nürnberger Land und dem Bereich Hochbau/Umwelt der Stadt Lauf wurde ein gemeinsamer Vorschlag zur Realisierung einer Holzhackschnitzelheizung für das Gebiet Schulzentrum Lauf rechts erarbeitet.
Dieser Vorschlag greift den Beschluss des Umweltausschusses vom 07.06.2011 auf. In mehreren Gesprächen mit dem Landratsamt wurde schließlich gemeinsam eine Gesamtlösung entwickelt, welche von allen Beteiligten als geeignet angesehen und mitgetragen wird.
Das Konzept wurde in einer großen Runde am 27.09.2011 mit Landrat, Bürgermeister und Fraktionsvertretern sämtlicher Fraktionen aus Kreistag und Stadtrat sowie Vertretern von den Städtischen Werke Lauf und den Verwaltungen abgestimmt.
Mit dem Vorschlag soll das Ziel einer ökologischen, nachhaltigen und wirtschaftlichen Wärmeversorgung für die Gebäude vom Landkreis und der Stadt sowie weiteren Organisationen erreicht werden. Im Integrierten Klimaschutzkonzept für die Stadt Lauf ist diese Maßnahme zur Umsetzung vorgeschlagen.
In mehreren Studien wurden bereits verschiedene Umsetzungsvarianten untersucht und bewertet.
Unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus den Studien und nach umfangreichen Diskussionen wurde ein gemeinsamer Vorschlag vom Landkreis und der Stadt Lauf für die Umsetzung erarbeiten.
Unter den gegebenen Rahmenbedingungen stellt sich die im folgenden erläuterte dezentrale vernetzte Lösung als am besten geeignet dar:
- Holzhackschnitzelkessel: einen in der Bitterbachhalle
und einen in der Kunigundenschule
- Spitzenlastkessel: bestehender Gaskessel im CJT (Baujahr 2006)
bestehender Gaskessel in Berufsschule (Baujahr 2004)
- Einbindung bestehendes bzw. neues BHKW im CJT
- Nahwärmenetz zwischen den Objekten von Landkreis und Stadt
- Erweitertes Nahwärmenetz für die freien Träger
Die Anlagen sind durch die jeweiligen Objekteigentümer bzw. den Städtischen Werken Lauf zu errichten und zu betreiben.
Eine übergeordnete Steuerung würde die Anlagen so betreiben, dass jederzeit der gesamte Wärmebedarf gedeckt wird und ein effizienter Betrieb sichergestellt ist sowie der Landkreis nicht mehr Wärme ins Netz einspeist als durch seine Objekte entnommen werden (bezogen auf die Jahresmenge – dadurch Einhaltung der rechtlichen Vorgabe, dass der Landkreis keine Wärme an Dritte verkaufen darf).
Die Objekte der Freien Träger werden durch die Stadt mit Wärme aus der städtischen Anlage versorgt.
Das Nahwärmenetz wird durch die Städtischen Werke gebaut und der Wärmetransport als Dienstleistung abgerechnet.
Die Investitionen und Wärmekosten für die Versorgung der Landkreis- und Stadtobjekte werden zwischen Landkreis und Stadt gemäß festzulegenden Schlüssel (Basis: Anschlussleistungen und Wärmebedarf) aufgeteilt.
Die Vorteile einer dezentralen vernetzten Lösung:
- Kosteneinsparung: Durch die Nutzung bestehender Gebäude (keine neue Heizzentrale) und Einbindung vorhandener Gaskessel zu Spitzenlastabdeckung.
- Klare Verantwortungsbereiche und keine Betreibergesellschaft notwendig, da jeder Beteiligte für seine Anlagen zuständig ist.
- Hoher Effizienz und niedrigere Emissionen durch den optimierten Betrieb der Anlagen
- Ausschreibungsvorgaben geringer, dadurch höhere Wahrscheinlichkeit für regionale Wertschöpfung, da mehrere kleine, unabhängige Investitionen bzw. Einkaufsvolumina von Holzhackschnitzel
- Anbindung zusätzlicher Nutzer möglich über weiteren Netzausbau durch die Städtischen Werke Lauf
- Schnellere Realisierung möglich, da schrittweise Umsetzung denkbar
- Höhere Sicherheit durch größere Redundanz mit mehrere Anlagen an verschiedenen Stellen
Die Höhe der
geschätzten Investitionen betragen
-
Landkreis
Nürnberger Land: Holzhackschnitzelheizung in der Bitterbachhalle ca. 450 T€
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Stadt
Lauf: Holzhackschnitzelheizung in der Kunigundenschule ca. 360 T€
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Städtische
Werke Lauf: Nahwärmenetz für Landkreis- und Stadtobjekte ca. 850 T€
Geschätzte
Gesamtinvestitionen: ca. 1.660 T€
Der Vergleich der
Energiekosten bei derzeitigen Brennstoffkosten ergab eine jährliche Einsparung
von 96.000 € (nur Brennstoffkosten, ohne Berücksichtigung von Investitionen,
Abschreibung, Wartung, Netzbetrieb usw.). Diese Einsparung würde sich gemäß
Wärmebedarf auf den Landkreis mit 79.000 T€ und die Stadt mit 17.000 T€
aufteilen.
Aus diesen
eingesparten Energiekosten sind die Investitionen und die Netzkosten zu
finanzieren.
Die Einsparung an
Treibhausgasen beträgt bei den Landkreis- und Stadtobjekten 538 t je Jahr. Dies
ist eine Verminderung um 52 %.