Betreff
Hochwasserschutz Bitterbach Hochwasserrückhaltebecken HRB "Ochsenpriel" - Dammbauwerk- und Stahlbetonarbeiten
Vorlage
FB 5/028/2011
Art
Informationsvorlage_alt2

Um den Hochwasserschutz am Bitterbach sicherzustellen, wurde im Jahr 2002 ein Gesamtkonzept entwickelt, das sich aus insgesamt vier Teilabschnitten zusammensetzt.

 

Das Konzept sieht die Errichtung von drei hintereinander geschalteten Hochwasserrückhaltebecken           - HRB „Ochsenpriel“,        
                               - HRB „Eschenauer Straße“ und

                               - HRB „Stauweiher“

sowie eine Abflussverbesserung im Unterlauf des Bitterbachs vor.

 

Im Jahr 2006 wurde bereits das HRB „Stauweiher“ fertig gestellt. Das vorhandene Volumen des alten Naturbads vergrößerte sich durch den Einbau eines beweglichen Klappenwehres und durch die Vertiefung der Sohle auf 39.000 m³.

 

Der Bauabschnitt zur Abflussverbesserung, der im Vorjahr in Betrieb genommen wurde, umfasste den Neubau eines zusätzlichen Durchlasses unter der B 14-Spange und die Errichtung eines Wildholzrechens, vor dem Parkplatz Schützenstraße.

 

Als dritter Teil ist für heue die Errichtung des HRB „Ochsenpriel“ vorgesehen. Hierdurch sollen bereits im Zulauf des Bitterbachs insgesamt 46.300 m³ Wasser zurück gehalten werden.

 

Als letzten Abschnitt ist zum Schutz der vorhandenen Bebauung an der Straße „Am Bitterbach“ der Bau eines sog. Hochwasser-Bypasses notwendig. Hierzu wird ähnlich wie an der B 14 ein neuer Durchlass unter der Eschenauer Straße gebaut. Dieser Durchlass springt aber erst bei Erreichen einer bestimmten Einstauhöhe an, um das maximal mögliche Einstauvolumen zu nutzen, ohne die Bebauung zu gefährden.

 

Das geplante HRB „Ochsenpriel“ liegt in einer natürlichen Geländemulde, in der Grenzgraben und Nuschwiesengraben im Ochsenpriel zusammenfließen. Die Geländemulde schließt nach unten mit dem Damm der Staatsstraße St. 2240 ab. Kurz nach dem bestehenden Durchlass unter der Staatsstraße mündet der Ochsenpriel in den Bitterbach.

 

Das erforderliche Rückhaltevolumen von 46.300 m³ soll durch einen parallel zur Staatsstraße verlaufenden neuen Damm geschaffen werden. Die Dammhöhe beträgt maximal 5,50 m und die Dammkrone mit einer Breite von 3 m soll mit einem befahrbaren Weg ausgestaltet werden. Dabei wird die Oberkante des neuen Dammes ca. 1,50 m bis max. 1,90 m über der Fahrbahnoberkante der Straße liegen.

 

Der 100-jährliche Hochwasserabfluss des Ochsenpriels beträgt 11,5 m³/s. Durch eine im Damm mittig angeordnete große Drosselöffnung wird der weitergeleitete Abfluss auf 6 m³/s  reduziert. Die Drossel ist als Rechteckprofil 1,50/2,00 m vorgesehen und wird über ein Hydraulikschütz gesteuert. Zur Verbesserung der biologischen Durchgängigkeit wurde für das Drosselbauwerk eine offene Bauweise, die Ökoschlucht, gewählt, die mit Tageslicht belichtet ist.

 

Die Maßnahme wurde mit Planfeststellungsbescheid nach § 68 Wasserhaushaltsgesetz vom 15.12.2010 genehmigt. Im Rahmen des Verfahrens wurden auch sämtliche Belange von Naturschutz und Landschaftspflege, Forstwirtschaft und Fischereiwesen berücksichtigt. Ferner wurden alle betroffenen Grundstückseigentümer über die geplanten Maßnahmen schriftlich informiert.

 

Die Gesamtkosten für das HRB „Ochsenpriel“ belaufen sich laut Kostenberechnung inkl. Nebenkosten auf ca. 800.000 €, die im Haushalt 2011 und Vorjahre unter der HhSt. 1.6906.9500 finanziert sind.

 

Das Projekt wird von der Bundesrepublik im Rahmen des Konjunkturpakets II gefördert. Ein entsprechender Zuwendungsbescheid vom 20.12.2010 liegt vor.

 

Als erste Gewerke wurden die notwendigen Dammbauwerk- und Stahlbetonarbeiten öffentlich ausgeschrieben. Laut dem vorliegenden Submissionsergebnis werden hierfür ca. 388.000 € benötigt.