Betreff
Digitalisierung der Schulen;
Fortführung der Strategie
Vorlage
FB 4/051/2022
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Kinder-, Jugend- und Seniorenausschuss beschließt:

 

  1. Die Digitalisierung der Schulen wird fortgeführt.

 

  1. In der mittelfristigen Finanzplanung 2023-2027 werden Finanzmittel im Rahmen der Haushaltsberatungen bereitgestellt. 

 

  1. Die dringend erforderliche Fortsetzung von Fördermöglichkeiten des Freistaates Bayern oder des Bundes sollen vorrangig genutzt und eingesetzt werden.

 

 

Die systematische Digitalisierung an den Grund- und Mittelschulen in Lauf begann für den pädagogischen Bereich bereits im Jahr 2010 mit der flächendeckenden Einführung von Klassenzimmer-PCs. Bereits zuvor wurden Client-/Server-Systeme für die Schulverwaltungen installiert. Allerdings handelte es sich dabei um isolierte, in sich geschlossene Systeme mit entsprechend hohem Aufwand an Administration und Dienstleistung. Völlig neue Perspektiven eröffnete ab 2015 der konsequente Ausbau des stadteigenen Glasfasernetzes. Jetzt wurde es möglich, die gesamte IT-Infrastruktur zu zentralisieren und zu vereinheitlichen. So existieren heute in den städtischen Schulen keinerlei Server- und Backupsysteme, Firewalls oder Telefonanlagen usw. mehr als Insellösungen. Sowohl der pädagogische als auch der administrative Teil der Schul-IT nutzt die Infrastruktur der beiden städtischen Rechenzentren inkl. des zentralen Internetanschlusses von zurzeit 500 mBit/s symmetrisch. Die Verbindungen laufen über sogenannte „Darkfiberstrecken“. D.h. Sie werden von der Stadt selbst beleuchtet. Dadurch werden zurzeit Geschwindigkeiten von bis zu 50 MBit/s zwischen den Standorten erreicht. Mit der Weiterentwicklung der aktiven Netzwerkkomponenten werden für die Zukunft auch höhere Werte erwartet.

Die Vernetzung mit den städtischen Rechenzentren ermöglicht weiterhin den Betrieb des stadtweiten W-LAN-Netzes auch in den Schulen sowie der zentralen Gebäudeleittechnik, der städtischen Telefonie sowie des digitalen Schließsystems.

 

Ein weiterer Meilenstein war 2016 die Ausgliederung der pädagogischen Hard- und Software sowie der Userverwaltung in die Microsoft365-Cloud. Dadurch wurde ein zentrales Management dieser Bereiche ermöglicht und die Grundlage für einen reibungslosen und sofortigen Start der HomeOffice/HomeSchooling-Phase zu Beginn der Pandemie für alle SchülerInnen und LehrerInnen geschaffen.

 

Parallel dazu erfolgte zunächst an der Kunigundenschule im Zuge der Generalsanierung und in der GS Heuchling die Einführung interaktiver Displaysysteme in den Klassenzimmern. Heute existieren in den städtischen Schulen bis auf sehr wenige Ausnahmen keine Kreidetafeln mehr. In den meisten Fällen wurde dabei direkt auf Bildschirme mit Tourchfunktion gesetzt und nicht wie oft üblich auf Beamer-/Whiteboardkombinationen.

 

Besonderer Wert wurde auch auf die Einheitlichkeit der digitalen Infrastruktur gelegt. So wurden die Medienentwicklungskonzepte in Absprache mit den Schulleitungen aufeinander abgestimmt und auf diese Weise Synergieeffekte bei der Beschaffung und vor allem bei der Administration erzeugt.

 

Seit 2020 besteht zudem ein Acht-Punkte-Plan zum weiteren Ausbau der Digitalisierung an den städtischen Schulen. Die Stadt Lauf nimmt damit eine Vorreiterrolle ein und präsentiert bereits jetzt ein sehr hohes Niveau in ihren Bildungseinrichtungen.

 

 

 

Insgesamt wurden bisher 72 Räume mit modernster Klassenzimmertechnik ausgestattet. Momentan sind noch 15 Räume ohne Displays. Die Verwaltung möchte diese Lücke gerne schließen und damit auch den Bereich der digitalen Präsentationstechnik in den Klassenzimmern vollständig abschließen.

 

Ebenfalls möchte man die Anzahl der digitalen Endgeräte für die Lehrer und Schüler weiter ausbauen. Bisher wurden 241 Tablet-PCs angeschafft, installiert und ausgegeben. Gemäß einer Umfrage unter den Schulleitern besteht als größter Wunsch, weitere Endgeräte und die nötige Infrastruktur (z.B. Ladeschränke) zur Verfügung zu haben.

 

Nach Aussage der Fachbuchverlage sind Apps und Lernsoftware auf dem Vormarsch. Dennoch halten die Verlage an der Versorgung von Schulbüchern nach wie vor fest. Die Verwaltung würde diesen Punkt weiter zurückstellen und die weitere Entwicklung beobachten. Einzelne Apps und Lernsoftware können und haben die Schulen bereits über das allgemeine Schulbudget eingekauft. Diese werden erfolgreich im Unterricht eingesetzt.

 

Mit dem Ausbau der Digitalisierung an den Schulen geht trotz aller genutzten Einsparungen durch Zentralisierung und Vereinheitlichung ein exponentielles Wachstum der Anforderungen an die städtische IT-Abteilung einher. Das betrifft nicht nur die Konzeption, Beschaffung und Installation, sondern auch den Betrieb und insbesondere den Support. Dem wurde durch die Schaffung zunächst einer weiteren Personalstelle in der IT-Abteilung Rechnung getragen. Von weiterem Personalbedarf, auch im Hinblick auf die stetig wachsenden Anforderungen in den vielen anderen Bereichen mit IT-Bedarf, ist auszugehen.

 

 

 

 

Die Förderprogramme Digitalbudget (Land), Digitalpakt (Bund) und die Glasfaser-/WLAN-Richtlinie sowie die Sonderprogramme "Sonderbudget Leihgeräte" sowie „Lehrerdienstgeräte“ wurden alle erfolgreich abgerufen. Insgesamt konnte die Stadt Lauf Fördermittel in Höhe von 753.964 Euro nutzen. Wir gehen davon aus, dass der Freistaat Bayern ein Folgeprogramm zur Förderung der Digitalisierung an den Schulen verabschieden wird.

 

Programm

Förderung

Förderquote in %

Digitalbudget Bayern

108.111,00 €

70

Sonderbudget Leihgeräte I + II

83.328,00 €

90

Sonderbudget Lehrerdienstgeräte

68.000,00 €

100

Digitalpakt Schule (dBiR)

444.525,00 €

80

GWlanR (Glasfaseranschluss)

50.000,00 €

30

753.964,00 €

 

Seitens der Stadt Lauf erfolgten Einweisungen für die Lehrkräfte zur Bedienbarkeit der Displays in den Klassenzimmern. Dadurch konnten die vielseitigen Möglichkeiten der Geräte vermittelt und die pädagogischen Kräfte in der Gestaltung eines interessanten und abwechslungsreichen Unterrichts auf modernstem Niveau unterstütz werden. Auch wenn es sich um kein städtisches Personal handelt, sehen wir die Einweisung als zwingend notwendig an, um den Lehrkräften die Funktionen der Displays zu erklären.