Fortführung der Strategie
Beschlussvorschlag:
Der Kinder-, Jugend- und
Seniorenausschuss beschließt:
- Die Digitalisierung
der Schulen wird fortgeführt.
- In der mittelfristigen
Finanzplanung 2023-2027 werden Finanzmittel im Rahmen der
Haushaltsberatungen bereitgestellt.
- Die dringend
erforderliche Fortsetzung von Fördermöglichkeiten des Freistaates Bayern
oder des Bundes sollen vorrangig genutzt und eingesetzt werden.
Die
systematische Digitalisierung an den Grund- und Mittelschulen in Lauf begann
für den pädagogischen Bereich bereits im Jahr 2010 mit der flächendeckenden
Einführung von Klassenzimmer-PCs. Bereits zuvor wurden Client-/Server-Systeme
für die Schulverwaltungen installiert. Allerdings handelte es sich dabei um
isolierte, in sich geschlossene Systeme mit entsprechend hohem Aufwand an
Administration und Dienstleistung. Völlig neue Perspektiven eröffnete ab 2015
der konsequente Ausbau des stadteigenen Glasfasernetzes. Jetzt wurde es
möglich, die gesamte IT-Infrastruktur zu zentralisieren und zu
vereinheitlichen. So existieren heute in den städtischen Schulen keinerlei
Server- und Backupsysteme, Firewalls oder Telefonanlagen usw. mehr als
Insellösungen. Sowohl der pädagogische als auch der administrative Teil der
Schul-IT nutzt die Infrastruktur der beiden städtischen Rechenzentren inkl. des
zentralen Internetanschlusses von zurzeit 500 mBit/s symmetrisch. Die
Verbindungen laufen über sogenannte „Darkfiberstrecken“. D.h. Sie werden von
der Stadt selbst beleuchtet. Dadurch werden zurzeit Geschwindigkeiten von bis
zu 50 MBit/s zwischen den Standorten erreicht. Mit der Weiterentwicklung der
aktiven Netzwerkkomponenten werden für die Zukunft auch höhere Werte erwartet.
Die
Vernetzung mit den städtischen Rechenzentren ermöglicht weiterhin den Betrieb
des stadtweiten W-LAN-Netzes auch in den Schulen sowie der zentralen
Gebäudeleittechnik, der städtischen Telefonie sowie des digitalen
Schließsystems.
Ein
weiterer Meilenstein war 2016 die Ausgliederung der pädagogischen Hard- und
Software sowie der Userverwaltung in die Microsoft365-Cloud. Dadurch wurde ein
zentrales Management dieser Bereiche ermöglicht und die Grundlage für einen
reibungslosen und sofortigen Start der HomeOffice/HomeSchooling-Phase zu Beginn
der Pandemie für alle SchülerInnen und LehrerInnen geschaffen.
Parallel
dazu erfolgte zunächst an der Kunigundenschule im Zuge der Generalsanierung und
in der GS Heuchling die Einführung interaktiver Displaysysteme in den
Klassenzimmern. Heute existieren in den städtischen Schulen bis auf sehr wenige
Ausnahmen keine Kreidetafeln mehr. In den meisten Fällen wurde dabei direkt auf
Bildschirme mit Tourchfunktion gesetzt und nicht wie oft üblich auf Beamer-/Whiteboardkombinationen.
Besonderer
Wert wurde auch auf die Einheitlichkeit der digitalen Infrastruktur gelegt. So
wurden die Medienentwicklungskonzepte in Absprache mit den Schulleitungen
aufeinander abgestimmt und auf diese Weise Synergieeffekte bei der Beschaffung
und vor allem bei der Administration erzeugt.
Seit 2020 besteht zudem ein
Acht-Punkte-Plan zum weiteren Ausbau der Digitalisierung an den städtischen
Schulen. Die Stadt Lauf nimmt damit eine Vorreiterrolle ein und präsentiert
bereits jetzt ein sehr hohes Niveau in ihren Bildungseinrichtungen.
Insgesamt wurden bisher 72 Räume mit modernster Klassenzimmertechnik ausgestattet. Momentan sind noch 15 Räume ohne Displays. Die Verwaltung möchte diese Lücke gerne schließen und damit auch den Bereich der digitalen Präsentationstechnik in den Klassenzimmern vollständig abschließen.
Ebenfalls möchte man die Anzahl der digitalen Endgeräte für die Lehrer und Schüler weiter ausbauen. Bisher wurden 241 Tablet-PCs angeschafft, installiert und ausgegeben. Gemäß einer Umfrage unter den Schulleitern besteht als größter Wunsch, weitere Endgeräte und die nötige Infrastruktur (z.B. Ladeschränke) zur Verfügung zu haben.
Nach Aussage der Fachbuchverlage sind Apps und Lernsoftware auf dem Vormarsch. Dennoch halten die Verlage an der Versorgung von Schulbüchern nach wie vor fest. Die Verwaltung würde diesen Punkt weiter zurückstellen und die weitere Entwicklung beobachten. Einzelne Apps und Lernsoftware können und haben die Schulen bereits über das allgemeine Schulbudget eingekauft. Diese werden erfolgreich im Unterricht eingesetzt.
Mit dem Ausbau der Digitalisierung an den Schulen geht trotz aller genutzten Einsparungen durch Zentralisierung und Vereinheitlichung ein exponentielles Wachstum der Anforderungen an die städtische IT-Abteilung einher. Das betrifft nicht nur die Konzeption, Beschaffung und Installation, sondern auch den Betrieb und insbesondere den Support. Dem wurde durch die Schaffung zunächst einer weiteren Personalstelle in der IT-Abteilung Rechnung getragen. Von weiterem Personalbedarf, auch im Hinblick auf die stetig wachsenden Anforderungen in den vielen anderen Bereichen mit IT-Bedarf, ist auszugehen.
Die
Förderprogramme Digitalbudget (Land), Digitalpakt (Bund) und die Glasfaser-/WLAN-Richtlinie
sowie die Sonderprogramme "Sonderbudget Leihgeräte" sowie
„Lehrerdienstgeräte“ wurden alle erfolgreich abgerufen. Insgesamt konnte die
Stadt Lauf Fördermittel in Höhe von 753.964 Euro nutzen. Wir gehen davon aus,
dass der Freistaat Bayern ein Folgeprogramm zur Förderung der Digitalisierung
an den Schulen verabschieden wird.
Programm |
Förderung |
Förderquote in % |
Digitalbudget
Bayern |
108.111,00 € |
70 |
Sonderbudget
Leihgeräte I + II |
83.328,00 € |
90 |
Sonderbudget
Lehrerdienstgeräte |
68.000,00 € |
100 |
Digitalpakt
Schule (dBiR) |
444.525,00 € |
80 |
GWlanR
(Glasfaseranschluss) |
50.000,00 € |
30 |
753.964,00 € |
Seitens
der Stadt Lauf erfolgten Einweisungen für die Lehrkräfte zur Bedienbarkeit der
Displays in den Klassenzimmern. Dadurch konnten die vielseitigen Möglichkeiten
der Geräte vermittelt und die pädagogischen Kräfte in der Gestaltung eines
interessanten und abwechslungsreichen Unterrichts auf modernstem Niveau
unterstütz werden. Auch wenn es sich um kein städtisches Personal handelt, sehen
wir die Einweisung als zwingend notwendig an, um den Lehrkräften die Funktionen
der Displays zu erklären.