Betreff
Antrag der Grünen-Stadtratsfraktion zur Digitalisierung der städtischen Schulen
Vorlage
FB 4/025/2020
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Kinder-, Jugend- und Seniorenausschuss beschließt:

 

1.   Die Schule Rudolfshof wird an das Glasfasernetz der Stadt Lauf a.d.Pegnitz angeschlossen. Die Verwaltung wird beauftragt, den Anschluss an das städtische Rechenzentrum zu planen, eine Ausschreibung durchzuführen und Förderungen zu beantragen.

 

2.   Die Verwaltung beschafft in Abstimmung mit den Schulen weitere Endgeräte. Ziel bis zum März 2021 ist die weitere Versorgung städtischen Grund- und Mittelschulen. Im Rahmen der 125.000 Euro sind rund 200 weitere Endgeräte möglich. Die hierfür erforderlichen Mittel i.H.v. 125.000 Euro werden im Deckungsring 80 (Schulausstattung Digitalpakt) überplanmäßig zur Verfügung gestellt.

 

3.   Eine Einweisung der betreuenden Lehrkräfte erfolgt durch die städtische IT. Alle sonstigen Schulungen und Fortbildungen liegen nicht in der Verantwortung der Stadt Lauf.

 

4.   Der Stellenbedarf für die zusätzliche Unterstützung in der IT wird ermittelt und im Rahmen der Beratung des Stellenplans 2021 behandelt.

 

 

Mit dem Digitalpakt haben die deutsche Bundesregierung und der Deutsche Bundestag die Absicht bekundet, die Digitalisierung in den allgemeinbildenden Schulen mit 5 Milliarden Euro zu fördern.

Für den Breitbandausbau an den Schulen werden im Rahmen des Förderprogrammes Glasfaser an Schulen mindestens 50.000 € pro Schulhaus in Aussicht gestellt.

Angesichts der Schulschließungen im März 2020 wegen der Corona-Krise bestand die Forderung, den Unterrichtsausfall bestmöglich durch digital kommunizierte Lernangebote und -aufgaben zu kompensieren. Seitens des Kultusministeriums wird vermehrt darauf hingewiesen, dass der Unterricht auch zukünftig flexibel und von Zuhause ermöglicht werden soll.

Konkret sollen nach den Worten Söders bis zum Jahr 2024 nun insgesamt zwei Milliarden Euro in ein Drei-Säulen-Konzept aus Hardware, Software und Fortbildung fließen. Der Freistaat steigere die bisher eingeplanten Mittel nun um rund 450 Millionen auf 1,1 Milliarden Euro. Die Stadt Lauf a.d.Pegnitz hat bisher alle Förderprogramme und Fördermöglichkeiten beantragt. Die Verwaltung hat dabei seit Jahren eine vorbildliche und langfristige Strategie verfolgt, wodurch die Schulen enorm profitieren.

Durch das Förderprogramm „Sonderbudget Leihgeräte“ konnten kurzfristig zusätzliche mobile Endgeräte zur Ausleihe an Schülerinnen und Schüler beschafft werden. Des Weiteren wurden seitens der Verwaltung ca. 30 Displays mit Dokumentenkameras und viele zusätzliche PC-Systeme für die Klassenzimmer angeschafft. Als wichtige Voraussetzung für den Einsatz mobiler Endgeräte wurde zum Schuljahr 2020/21 das komplett neue W-LAN-System in den Schulen betriebsbereit installiert. Alle Geräte im pädagogischen Bereich werden in eigenen Microsoft-Azure-Domänen mit Intune verwaltet und mit Software versorgt. Hier erfolgt ebenfalls die User-Verwaltung. Jeder Schüler bzw. jede Schülerin von Laufer Grund- und Mittelschulen verfügt über einen eigenen Microsoft365-Account. Über diesen laufen die Kommunikation und der Datenaustausch im Präsenzunterricht, wie auch im Homeschooling.

Grundvoraussetzung für eine digitale Gestaltung des Unterrichts ist seitens der Verwaltung insbesondere eine zuverlässige ausfallsichere Infrastruktur bestehend aus einer schnellen Internetverbindung an den Schulen sowie einer optimalen Hausverteilung. Für die Laufer Schulen wurden zusätzliche Kapazitäten im städtischen Rechenzentrum geschaffen. Durch diese Zentralisierung konnten erhebliche Einsparungen und eine Hochverfügbarkeit der Infrastruktur erreicht werden. Voraussetzung dafür war der Anschluss der Schulen an das städtische IT-Netz mittels eigener Glasfaserverbindungen. Dadurch profitieren die Schulen auch vom zentralen Internetanschluss der Stadtverwaltung mit einer symmetrischen Geschwindigkeit von 500 Mbit/s. Lediglich das Schulhaus in Rudolfshof verfügt bisher nur über einen relativ langsamen V-DSL-Anschluss. Die Verwaltung schlägt deshalb vor, auch die Schule Rudolfshof mit einer eigenen Glasfaserleitung direkt an das städtische Rechenzentrum anzuschließen.

Der Bereich Hardware wird abgerundet, indem die Klassenzimmer sukzessive mit weiteren Displays, Dokumentenkameras und PC-Arbeitsplätzen ausgestattet werden. Dazu soll auch besonders in mobile Endgeräte investiert werden. Die Beschaffung weiterer Endgeräte soll im Umfang der möglichen Förderung über das Programm „Digitalpakt“ erfolgen. Da diese Anschaffung der Endgeräte zeitnah erfolgen soll, werden hierfür 125.000 Euro an überplanmäßigen Ausgaben erforderlich. Demgegenüber stehen Förderungen von bis zu 112.500 Euro.

Im Bereich Software werden die notwendigen Lizenzen für digitale Lernsoftware und Arbeitsmaterialien für alle Fächer in Abstimmung mit den einzelnen Schulen beschafft.

Zum richtigen Umgang mit den digitalen Medien empfiehlt die Verwaltung eine technische Einweisung, insbesondere der jeweils an den Schulen agierenden Fachbetreuer/-innen. Davon nicht inbegriffen sind sämtliche pädagogische Schulungen und didaktische Überlegungen in Bezug auf den Unterricht. Hierfür ist der Freistaat Bayern zuständig.

Als Sachaufwandträger wollen wir den Schulen alle Möglichkeiten geben, damit Unterricht in der Schule und zuhause funktionieren kann. Dabei ist es uns wichtig, dass nicht nur ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden, sondern dass diese auch wirtschaftlich und zukunftsorientiert eingesetzt werden. Dieses Ziel wird vor allem durch die Zentralisierung und Vereinheitlichung der IT-Landschaft in den Schulen, sowie durch die Koordination und Betreuung durch die städtische IT erreicht.

Nicht zuletzt durch die jüngste Beschleunigung der Digitalisierung („Digital-Turbo“) an den Schulen bietet es sich an, die Veränderungen im Gesamtbild der Prozessentwicklung in der IT-Betreuung zu sehen und darauf zu reagieren. Die Wartung ist neben den Investitionen ein wichtiger Bestandteil für eine funktionierende IT-Landschaft. Eine zusätzliche personelle Unterstützung schafft auch Synergieeffekte für den weiteren IT-Ausbau und die Digitalisierung in der städtischen nichtschulischen Verwaltung.