Betreff
Glockengießer-Spitalstiftung St. Leonhard;
Glasfaseranbindung des Hermann-Keßler-Stift
Vorlage
FB 2/032/2020
Aktenzeichen
914/FB 2/Wk
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

 

Der Verwaltungs-, Finanz- und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:

 

Das Hermann-Keßler-Stift der Glockengießer-Spitalstiftung St. Leonhard wird an das Glasfasernetz der Stadt Lauf a.d. Pegnitz mittels Darkfiber-Direktverbindung angeschlossen.

 

Den Auftrag erhält, mit einmaliger Baukostenbeteiligung i. H. v. 113.050 Euro zuzüglich der monatlichen Miet-/Nutzungskosten für vorerst 3 Jahre  i. H. v. 4.198,32 Euro, somit insgesamt i. H. v. 117.248,32 Euro, die Firma Bisping&Bisping, Lauf a.d. Pegnitz, als wirtschaftlichster Anbieter.

 

Die Baukostenbeteiligung wird aus dem Stiftungshaushalt der Glockengießer-Spitalstiftung, die Betriebskosten aus dem Wirtschaftsplan des Hermann-Keßler-Stifts 2020 finanziert.   

 

Der einmalige Anschlussbeitrag wird im kameralen Stiftungshaushalt 2020 außerplanmäßig zur Verfügung gestellt; die Deckung erfolgt aus der vorhandenen Sonderrücklage Grundstockvermögen der Stiftung.

Das Altenheim Hermann-Keßler-Stift (HKS) ist aktuell noch nicht an das Glasfasernetz der Stadt Lauf angeschlossen. Ein Anschluss ist aber bereits zur Haushaltsplanung 2020 vorbesprochen worden, wurde aber wohl auch aus Kostengründen noch nicht umgesetzt.

Die komplette Informationstechnik (außer der Telefonie) wird über das städtische Rechenzentrum im Rathaus betrieben. Die Verbindung erfolgt bisher über ein gemanagtes VPN, das über einen Provider zur Verfügung gestellt wird. Die Übertragungsgeschwindigkeit beträgt dabei nur 6,8 Mbit/s. Die monatlichen Betriebskosten liegen bei ca. 400 Euro.

 

Die aus der niedrigen Übertragungsgeschwindigkeit resultierenden Probleme sind nicht nur für den Altenheimbetrieb selbst (gesamte Verwaltung, digitale Bewohnerakten usw.), sondern insbesondere auch für die im Altenheim tätigen Ärzte und Versorger wie auch für die Bewohner nicht mehr zumutbar. So können sich behandelnde Ärzte vor Ort nicht mit ihrer Praxis-IT verbinden und auf Patientendaten zugreifen. Das ist mittlerweile eine wichtige Voraussetzung für Hausbesuche in Heimen. Auch gerade seit der Corona-Krise mit ihren Kontaktbeschränkungen steigt bei den Bewohnern der Bedarf für ein offenes W-LAN, um z.B. Videochats nutzen zu können. Verschärft wird die Situation dadurch, dass im Gebäude keinerlei Mobilfunk-Empfang möglich ist.

Um kurzfristig eine leistungsfähige Netzwerkverbindung in das städtische Rechenzentrum und damit eine breitbandige Internetverbindung sowie ein gut funktionierendes IT-System gewährleisten zu können, ist zuerst der Anschluss mittels Glasfaserleitung (Darkfiber-Direktverbindung) vom Rathaus Lauf direkt zum Hermann-Keßler-Stift unumgänglich.

Damit wird für das HKS die Voraussetzung geschaffen, sehr kostengünstig die städtische IT-Infrastruktur und den Support durch die Mitarbeiter der städtischen IT-Abteilung weiter mitnutzen zu können. Dazu gehört auch das städtische W-LAN-System mit mehreren Netzen (z.B. Produktivnetz für die Verwaltung, offenes W-LAN für Ärzte und Bewohner). Durch die neue Verbindung steht dann auch der städtische Internetanschluss mit einer symmetrischen Bandbreite von 500 Mbit/s voll zur Verfügung. Zusätzlich sind dazu aber noch die Access-Points im Gebäude nötig (Kosten für das Altenheim bei rd. 20 APs á 200,- Euro).

Diese Ausstattung kann aber erst mit bestehender schneller Glasfaserverbindung (dann ggf. 2021è Einplanung im Vermögensplan HKS) umgesetzt werden.

 

Die städtische IT hat daher ihre Erfahrungswerte zu vergleichbaren Angeboten verschiedener Firmen gegenüber gestellt, wobei letztlich nur der ortsansässige Anbieter, Firma Bisping&Bisping, vor allem wegen der Möglichkeit der direkten Darkfiber-Verbindung unter Nutzung der bereits bestehenden Netzstruktur und der schnellen Umsetzbarkeit tatsächlich in Frage kommt. Andere Provider können nur gemanagte Verbindungen über dezentrale Knotenpunkte anbieten, die bei vergleichbaren Geschwindigkeiten erheblich teurer sind. Bei Darkfiber-Verbindungen wird die aktive Technik (Switche, LWL-Optik) durch die Stadt Lauf selbst betrieben. Dadurch sind zurzeit Geschwindigkeiten bis zu 10 Gbit/s möglich.

Die Firma Bisping&Bisping hat zwei Alternativen angeboten.

Die wirtschaftlich günstigere Lösung für das HKS ist eine etwas höhere einmalige Baukostenbeteiligung bei niedrigeren Monatsraten und einer Laufzeit von vorerst 3 Jahren (Angebots- und Vergabeunterlagen– beigefügt als nichtöffentliches Dokument).

 

Nachdem es sich beim Anschluss um eine wertsteigernde Erschließungsmaßnahme des Grundstückes Beethovenstraße handelt, kann dieser Betrag von einmalig 113.050 Euro (außerplanmäßige Ausgabe Vermögenshaushalt) aus der sog. Sonderrücklage der Glockengießer-Spitalstiftung gedeckt werden, die explizit für neues Grundstockvermögen oder eben zur Wertsteigerung desselben herangezogen werden kann.

 

Die monatlichen Betriebskosten hingegen sind tatsächlicher Aufwand des Altenheimbetriebes und müssen aus dem Wirtschaftsplan des HKS  (mtl. 116,62 Euro, jährlich 1.399,44 Euro) und der Folgejahre gedeckt werden. Durch die entstehende Einsparung der bisherigen monatlichen Kosten von 400 Euro entsteht kein überplanmäßiger Aufwand in 2020.