Betreff
Antrag vom Eine - Welt – Laden Lauf e.V. zur Bewerbung der Stadt Lauf a.d. Pegnitz als Fairtrade-Town im Rahmen der internationalen Kampagne Fairtrade Towns von Transfair
Vorlage
FB 4/016/2018
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

 

Der Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss empfiehlt dem Stadtrat.

 

1.   Die Stadt Lauf a.d. Pegnitz bewirbt sich im Rahmen der internationalen Kampagne von Transfair „Fairtrade Towns“ um den Titel „Fairtrade Town“. Hierzu müssen die fünf Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne erfüllt werden.

 

2.   Bei allen Sitzungen des Stadtrates und der Ausschüsse, sowie im Bürgermeisterbüro wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres fair gehandeltes Produkt (z.B. Tee, Zucker, Kakao, Orangensaft) verwendet.

 

3.      Die Steuerungsgruppe koordiniert die Bewerbungsphase.

 

 

1992 startete der gemeinnützige Verein TransFair seine Arbeit mit dem Ziel, benachteiligte Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika zu fördern und durch den Fairen Handel ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern.

 

Der Faire Handel unterstützt Produzentinnen und Produzenten, insbesondere benachteiligte kleinbäuerliche Familien in den Entwicklungsländern, um ihnen eine menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft zu ermöglichen. Zum Beispiel decken die festgelegten Mindestpreise die Produktionskosten und sichern so das Existenzminium. Die gezahlten Aufschläge ermöglichen eine Investition in die Zukunft. Die Standards des Fairen Handels entsprechen den internationalen Standards der Fairtrade Labeling Organization International (FLO). Die unabhängige FLO-CERT GmbH mit Sitz in Bonn stellt sicher, dass die Produkte mit dem Fairtrade-Siegel nach den internationalen FLO-Standards produziert und gehandelt werden.

 

In Deutschland wächst zunehmend das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen. Auf kommunaler Ebene spielt der faire Handel in allen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle, zunehmend auch bei der öffentlichen Beschaffung. Faire Städte sind wichtige Partner in der Entwicklungspolitik und fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark machen.

 

Die Kampagne „Faitrade-Towns“ startete im Jahre 2000 mit großem Erfolg in Großbritannien. In Deutschland wird die Kampagne seit Januar 2009 durchgeführt. Bundesweit gibt es aktuell 544 faire Kommunen.

 

Im Schreiben vom 03.05.2018 (überreicht am 27.07.2018) bittet der Verein Eine-Welt-Laden Lauf e.V. die Stadt Lauf a.d. Pegnitz sich an der Kampagne Fairtrade Towns zu beteiligen. Der Antrag wird von vielen Gruppen und Organisationen wie dem Hans-Bößner–Hilfswerk, den Kirchengemeinden, dem Kreativshop Christuskirche, den Laufer Basarfrauen, der Caritas Nürnberger Land und der Werbegemeinschaft Lauf unterstützt.

 

Die Europäische Metropolregion Nürnberg ist bereits seit 2017 Fairtrade Metropole und auch der Landkreis Nürnberger Land und der Landrat bewerben Fairtrade. Zudem wird Fairtrade vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Nachbarkommunen wie Altdorf, Hersbruck und Schwarzenbruck sind bereits Fairtrade Town andere sind in der Bewerbungs- bzw. Vorbereitungsphase.

 

 

 

 

 

 

 

Es müssen fünf Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne erfüllt werden:

 

1.   Ein Stadtratsbeschluss an der Fairtrade-Towns Kampagne teilzunehmen und den Titel „Fairtrade-Town“ anzustreben.

 

Bei allen Sitzungen des Stadtrates und der Ausschüsse, sowie im Bürgermeisterbüro wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt fairem Handel verwendet.

 

     Sachstand: Auf den nachfolgenden Beschlussvorschlag wird verwiesen

 

2.   Bildung einer Steuerungsgruppe, die auf dem Weg zur Fairtrade-Town die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft.

Sachstand: Der Antragsteller kümmert sich federführend um die Bildung der               Steuergruppe

.

 

3.   Fairtrade Produkte im Sortiment

 

In  6            Geschäften

In  3            Gastronomiebetriebe

Sachstand: Die sechs Geschäfte mit fairen Produkten sind sicherlich erfüllt, da hier auch Supermarktfilialen und Discounter zählen. Im Hinblick auf die drei Gastronomiebetriebe übernimmt die Steuerungsgruppe die Koordination der weiteren Recherche sowie die Akquise neuer Partner möglichst in Kooperation mit dem Hotel- und Gaststättenverband.

 

 

4.   Zivilgesellschaft:

Produkte aus fairem Handel werden bereits jetzt in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet. Darüber hinaus werden Bildungsaktivitäten zum Thema fairer Handel umgesetzt, oft im Rahmen weiterer Kampagnen von TransFair. Bei einer Einwohnerzahl unter 200.000 muss jeweils eine Schule, ein Verein und eine Kirche gewonnen werden. Einmal pro Jahr wird eine Aktion zum Thema fairer Handel durchgeführt.

 

Sachstand: Die Montessori Schule ist auf dem Weg zur Fairtrade School und das CJT-Gymnasium stellt aktuell ebenso Überlegungen an. Die Steuerungsgruppe übernimmt die Recherche bei Kirchen und Vereinen.

 

5.   Medien & Öffentlichkeitsarbeit;

Die Steuerungsgruppe macht Öffentlichkeitsarbeit über die Aktivitäten zum Thema 

Fairtrade in der Kommune. Die lokalen Medien berichten über die Ereignisse vor Ort.

Pro Jahr sollen mindestens vier Artikel erscheinen, bei denen die Kampagne thematisiert wird. Hierbei zählen nicht nur Printmedien, sondern auch die Veröffentlichung von Online-Artikeln, Berichterstattungen auf der kommunalen Website und verfasste Pressemitteilungen.