Beschlussvorschlag:
Der Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss empfiehlt
dem Stadtrat.
1.
Die Stadt Lauf a.d. Pegnitz bewirbt sich im
Rahmen der internationalen Kampagne von Transfair „Fairtrade Towns“ um den
Titel „Fairtrade Town“. Hierzu müssen die fünf Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne erfüllt
werden.
2.
Bei allen Sitzungen des Stadtrates und der
Ausschüsse, sowie im Bürgermeisterbüro wird fair gehandelter Kaffee und ein
weiteres fair gehandeltes Produkt (z.B. Tee, Zucker, Kakao, Orangensaft) verwendet.
3. Die Steuerungsgruppe koordiniert die Bewerbungsphase.
1992
startete der gemeinnützige Verein TransFair seine Arbeit mit dem Ziel,
benachteiligte Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika zu
fördern und durch den Fairen Handel ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu
verbessern.
Der
Faire Handel unterstützt Produzentinnen und Produzenten, insbesondere
benachteiligte kleinbäuerliche Familien in den Entwicklungsländern, um ihnen
eine menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft zu ermöglichen. Zum Beispiel
decken die festgelegten Mindestpreise die Produktionskosten und sichern so das
Existenzminium. Die gezahlten Aufschläge ermöglichen eine Investition in die
Zukunft. Die Standards des Fairen Handels entsprechen den internationalen
Standards der Fairtrade Labeling Organization International (FLO). Die unabhängige
FLO-CERT GmbH mit Sitz in Bonn stellt sicher, dass die Produkte mit dem
Fairtrade-Siegel nach den internationalen FLO-Standards produziert und
gehandelt werden.
In Deutschland wächst zunehmend das Bewusstsein für
gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs-
und Handelsstrukturen. Auf kommunaler Ebene spielt der faire Handel in allen
gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle, zunehmend auch bei der
öffentlichen Beschaffung. Faire Städte sind wichtige Partner in der
Entwicklungspolitik und fördern gezielt den fairen Handel auf
kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von
Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den fairen
Handel in ihrer Heimat stark machen.
Die Kampagne „Faitrade-Towns“ startete im Jahre 2000 mit
großem Erfolg in Großbritannien. In Deutschland wird die Kampagne seit Januar
2009 durchgeführt.
Bundesweit gibt es aktuell 544 faire Kommunen.
Im
Schreiben vom 03.05.2018 (überreicht am 27.07.2018) bittet der Verein
Eine-Welt-Laden Lauf e.V. die Stadt Lauf a.d. Pegnitz sich an der Kampagne
Fairtrade Towns zu beteiligen. Der Antrag wird von vielen Gruppen und
Organisationen wie dem Hans-Bößner–Hilfswerk, den Kirchengemeinden,
dem Kreativshop Christuskirche, den Laufer Basarfrauen, der Caritas
Nürnberger Land und der Werbegemeinschaft Lauf unterstützt.
Die
Europäische Metropolregion Nürnberg ist bereits seit 2017 Fairtrade Metropole
und auch der Landkreis Nürnberger Land und der Landrat bewerben Fairtrade.
Zudem wird Fairtrade vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung. Nachbarkommunen wie Altdorf, Hersbruck und Schwarzenbruck sind
bereits Fairtrade Town andere sind in der Bewerbungs- bzw. Vorbereitungsphase.
Es müssen fünf
Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne erfüllt werden:
1.
Ein Stadtratsbeschluss an der
Fairtrade-Towns Kampagne teilzunehmen und den Titel „Fairtrade-Town“
anzustreben.
Bei allen
Sitzungen des Stadtrates und der Ausschüsse, sowie im Bürgermeisterbüro wird
fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt fairem Handel verwendet.
Sachstand: Auf den nachfolgenden
Beschlussvorschlag wird verwiesen
2.
Bildung einer Steuerungsgruppe, die auf dem Weg
zur Fairtrade-Town die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht
aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und
Wirtschaft.
Sachstand: Der Antragsteller kümmert
sich federführend um die Bildung der Steuergruppe
.
3.
Fairtrade Produkte im Sortiment
In 6 Geschäften
In 3 Gastronomiebetriebe
Sachstand: Die sechs Geschäfte mit
fairen Produkten sind sicherlich erfüllt, da hier auch Supermarktfilialen und
Discounter zählen. Im Hinblick auf die drei Gastronomiebetriebe übernimmt
die Steuerungsgruppe die Koordination der weiteren Recherche sowie die Akquise
neuer Partner möglichst in Kooperation mit dem Hotel- und Gaststättenverband.
4.
Zivilgesellschaft:
Produkte aus fairem
Handel werden bereits jetzt in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen
und Kirchen verwendet. Darüber hinaus werden Bildungsaktivitäten zum Thema
fairer Handel umgesetzt, oft im Rahmen weiterer Kampagnen von TransFair. Bei
einer Einwohnerzahl unter 200.000 muss jeweils eine Schule, ein Verein und eine
Kirche gewonnen werden. Einmal pro Jahr wird eine Aktion zum Thema fairer
Handel durchgeführt.
Sachstand: Die Montessori Schule ist auf dem Weg zur Fairtrade School und das
CJT-Gymnasium stellt aktuell ebenso Überlegungen an. Die Steuerungsgruppe
übernimmt die Recherche bei Kirchen und Vereinen.
5.
Medien
& Öffentlichkeitsarbeit;
Die Steuerungsgruppe macht
Öffentlichkeitsarbeit über die Aktivitäten zum Thema
Fairtrade in der Kommune. Die lokalen Medien berichten über die Ereignisse vor Ort.
Pro Jahr sollen mindestens vier Artikel erscheinen, bei denen die Kampagne thematisiert wird. Hierbei zählen nicht nur Printmedien, sondern auch die Veröffentlichung von Online-Artikeln, Berichterstattungen auf der kommunalen Website und verfasste Pressemitteilungen.