Betreff
Industriemuseum Lauf a.d.Pegnitz, Erweiterung der "Mit-Mach-Bereiche"
Vorlage
FB 1/025/2018
Aktenzeichen
321/FB1/JM/Wa
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Kultur- und Sportausschuss empfiehlt dem Stadtrat:

 

  1. Die Erweiterung der Mit-Mach-Stationen im Industriemuseum Lauf soll weiter verfolgt werden / nicht weiter verfolgt werden.

 

  1. Das Projekt ist in vollem Umfang mit LEADER-Mitteln und eventuell weiteren Drittmitteln zu finanzieren, insbesondere soll eine Antragsstellung an die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, den Kulturfonds Bayern und den Bezirk Mittelfranken geprüft werden.

 

 

Das Industriemuseum hat 2018 mit Unterstützung aus dem Bildungsfonds des Landkreises und diversen Sponsoren einen größeren interaktiven Bereich mit hochwertigen Mit-Mach-Stationen zu den Themen Mechanik, Kraftübertragung und Mühlenwesen in der ehemaligen Roggenmühle eingerichtet.


Der Bereich ergänzt den bereits bestehenden Wasserspielplatz, der das Thema Wasserkraft behandelt, und wird von Individualbesuchern, insbesondere Familien, gut angenommen.
Er erweitert außerdem das Angebot für KiTa-Gruppen und Schulklassen in äußerst sinnvoller Weise.

 

Anlass für das Projekt war das sich verändernde Verhalten von Besuchern in Museen. Die Entwicklung geht weg vom „staunenden Betrachter“ hin zum „aktiven Entdecker“, der sich Inhalte nicht nur durch Betrachten und Lesen, sondern durch Anfassen und Ausprobieren aneignen will. Viele Museen haben sich auf diese Entwicklung bereits eingestellt oder planen entsprechende Projekte. Bestes Beispiel ist das unlängst vorgelegte Konzept für die Außenstelle des Deutschen Museums in Nürnberg.

 

Soll das Industriemuseum die zuletzt stabil guten Besucherzahlen halten bzw. langfristig steigern, sollte der oben skizzierten Entwicklung Rechnung getragen werden. Das Museum plant daher die Einrichtung von vier weiteren großen Mit-Mach-Bereichen zu den Themen Elektrizität / Magnetismus, Dampfkraft / Antrieb, Metallverarbeitung / Ventile und Rohstoffe/Werkstoffe.

 

Die grundlegende Idee des Projekts ist die anschauliche und spielerische Vermittlung von technischen und physikalischen Prinzipien (be-greifbar machen), wobei grundsätzlich immer ein Bezug zu den historischen Exponaten der Dauerausstellung hergestellt werden soll (in Kontext setzen). 

 

Damit hebt sich das Konzept von ähnlichen Angeboten im Großraum ab. Das derzeit einzig vergleichbare Angebot liefert das Museum Industriekultur in Nürnberg mit dem Technik- bzw. Mathe-Land, die jeweils aber nur temporär zu sehen sind. Dem Zukunftsmuseum, der geplanten Außenstelle des Deutschen Museums in Nürnberg, fehlt hingegen der fundierte Bezug zum historischen Objekt. Das Industriemuseum könnte demgegenüber folgenden Dreiklang liefern:

 

-       Wie funktioniert ein Prinzip?

-       Was hat man früher daraus gemacht?

-       Wie kann ich es zukünftig nutzen?

 

Die Gesamtkosten für das Projekt in seiner derzeit geplanten Form belaufen sich auf ca. 215.000 €. Die Abteilung Kreisentwicklung des Landkreises Nürnberger Land hat vorgeschlagen, das Projekt mit EU-Mitteln aus dem LEADER-Topf der Förderperiode 2014-2020 zu fördern.


Der Fördersatz für LEADER-Projekte liegt bei 50 % der Netto-Investitionssumme.
Mehrfachförderung und die Einbringung von Spenden sind möglich.
Die endgültigen Kosten für die Stadt Lauf liegen nach Abschluss des Projekts zwischen (zusätzlichen) 25.000 € und 30.000 € pro Jahr im Zeitraum der Durchführung (2019-2021). Spenden und Fördermittel über den Beitrag des Fördervereins hinaus sind hierbei noch nicht berücksichtigt.

Die Stadt Lauf als Trägerin des Museums müsste allerdings bis zum endgültigen Zahlungseingang aller Fördermittel in Vorleistung gehen. Ein entsprechender Finanzierungsplan wird in der Sitzung vorgestellt. Ein Personalmehrbedarf entsteht durch dieses Projekt nicht.

 

Seitens des Stadtrats ist nun zu entscheiden, ob das Projekt

 

-          in vollem Umfang mit LEADER-Mitteln,

-          in reduziertem Umfang mit LEADER-Mitteln,

-          über einen längeren Zeitraum gestreckt ohne LEADER-Förderung bzw.

-          gar nicht weiterverfolgt werden sollte.