Vorsitzender
weist darauf hin, dass es im Vorfeld etliche Anträge gab und daher Herr Wallner
den Ablauf erläutern wird.
Herr Wallner
erklärt, dass der gemeinsame Antrag der CSU, FW und FDP zum Stellenplan in
nichtöffentlicher Sitzung beraten und beschlossen werden muss. Somit muss bezüglich dieses Antrages die
Nichtöffentlichkeit hergestellt werden. Anschließend
kann der Stellenplan in Gänze, unter Berücksichtigung der aufgrund des Antrags
möglicherweise gefassten Beschlüsse, im Rahmen des Haushaltsbeschlusses in der
öffentlichen Sitzung beschlossen werden.
Der
Vorsitzende bittet die anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer darum, den
Sitzungssaal zu verlassen.
Der
nichtöffentliche Teil für den gemeinsamen Antrag der CSU, FW und FDP beginnt um
20:00 Uhr und ist in der nichtöffentlichen Niederschrift hinterlegt.
Vorsitzender
stellt um 20:24 Uhr die Öffentlichkeit wieder her.
Vorsitzender
erläutert, dass im Rahmen des Haushalts noch über weitere Anträge abzustimmen
ist.
- Antrag
der SPD-Fraktion auf Erhöhung der Haushaltsmittel für die Stadtbücherei um
10.000 Euro.
Beschluss:
Der Stadtrat
beschließt:
Die
Haushaltsmittel für die Stadtbücherei werden um 10.000 Euro erhöht.
Abstimmung: Ja:
6 Nein: 23
- Antrag
des Rechnungsprüfungsausschusses auf Erhöhung der Haushaltsmittel für die
Stadtbücherei um 3.000 Euro.
Beschluss:
Der Stadtrat
beschließt:
Die
Haushaltsmittel für die Stadtbücherei werden um 3.000 Euro erhöht.
Abstimmung: Ja:
27 Nein: 2
Herr
Stadtrat Pohl verlässt den Sitzungssaal.
- Antrag
der SPD-Fraktion auf Erhöhung des Zuschusses an das Theater „Glückserei“ um
2.000 Euro.
Beschluss:
Der Stadtrat
beschließt:
Der Zuschuss
an das Theater „Glückserei“ wird um 2.000 Euro erhöht.
Abstimmung: Ja:
6 Nein: 22
- Antrag
der FW-Fraktion auf Einstellung von Haushaltsmittel für das weitere Vorgehen
„Kunigundenberg“.
Beschluss:
Der Stadtrat
beschließt:
Für die
weitere Vorgehensweise am „Kunigundenberg“ werden im Haushaltsjahr 2019 und
2020 jeweils 100.000 € zur Verfügung gestellt.
Abstimmung: Ja:
28 Nein: 0
Herr
Stadtrat Pohl betritt den Sitzungssaal.
- Mittelbereitstellung
für die Sanierung des Reigenplatzes
Beschluss:
Der Stadtrat
beschließt:
Für die
Sanierung des Reigenplatzes werden im Haushalt 2019 Mittel in Höhe von 70.000 €
zur Verfügung gestellt.
Abstimmung: Ja:
25 Nein: 4
- Antrag
der SPD-Fraktion auf Einstellung an Haushaltsmittel für die „Seeterrasse im
Freibad“ von maximal 150.000 Euro.
Herr
Stadtrat Pohl beantragt, die Seeterrasse bzw. die Umgestaltung des Biergartens
in die Prioritätenliste mit aufzunehmen und im nächsten Jahr wieder vorzulegen.
Beschluss:
Der Stadtrat
beschließt:
Für die
Seeterrasste werden im Freibad im Haushalt 2019 Mittel in Höhe von 150.000 Euro
eingestellt.
Abstimmung: Ja:
6 Nein: 23
Beschluss:
Der Stadtrat
beschließt:
Die Seeterrasse
bzw. der Umbau des hinteren Bereichs wird in die Prioritätenliste aufgenommen
und dem Stadtrat nächstes Jahr erneut zur Beratung und ggf. Beschlussfassung
vorgelegt.
Abstimmung: Ja:
29 Nein: 0
- Antrag
der FW über Beleuchtung Fuß- und Radweg Weigenhofen-Schönberg.
Vorsitzender
erklärt, dass sich dieser Antrag erledigt hat, da die Finanzierung nicht über
den Haushalt 2019 erfolgen wird.
- Gemeinsamer
Antrag der CSU-Fraktion, der FW-Fraktion und der FDP, die Position „Umweltschutzpreis“
aus dem Haushalt ersatzlos zu streichen und die Verleihung auch nicht aus
anderen Haushaltsstellen finanziert wird.
Beschluss:
Der Stadtrat
beschließt:
Die Position
„Umweltschutzpreis“ wird ersatzlos gestrichen. Es erfolgt keine Finanzierung aus
anderen Haushaltsstellen.
Abstimmung: Ja:
15 Nein: 14
Zum Haushalt
2019 trägt die Stadtkämmerin, Frau
Wamser, folgendes vor:
„Ich habe
keine politische Debatte, ich habe nur eine Haushaltsrede. Vor zwei Wochen war
es die Kleine, jetzt ist sie fast genauso klein und ich habe sie nur ein
bisschen aufgehübscht und ich lass auch ein bisschen was weg. Weil ich denke,
Sie kennen jetzt langsam alle Zahlen.
Ich möchte
nochmal zu meinem Haushalts-ABC – also die acht Buchstaben vom Haushalt – was
haben wir gemacht für das Jahr 2019. Wir haben uns einer Herausforderung
gestellt – „H“ wie Herausforderung – und „H“ wir haben die gesamte
Herangehensweise neu angegangen. Wir haben bereits vor der Sommerpause begonnen
mit der Erkenntnis, dass wir schon bei der Mittelanforderung darauf achten
müssen, ein verkraftbares Jahresrechnungsergebnis herzubringen, worauf wir dann
die nächsten Haushaltsjahre wirtschaftlich aufbauen können. Das haben Sie ja
heute im Jahresrechnungsergebnis auch gesehen.
Politik und
Verwaltung haben sich dieser Herausforderung gestellt und wir sind im Herbst
2018 schon übereingekommen, diese vorläufige Haushaltsplanung bis ins Jahr 2023
vorzustellen und das daraus erkennbar wird, dass die Stadt auf Dauer
leistungsfähig gehalten werden kann und Neuverschuldungen, also tatsächliche
Neuverschuldungen vermieden werden können. Gleichzeitig sollte eben die
Jahresrechnung so schnell wie möglich gelegt werden – auch das ist uns
gelungen, das haben Sie heute schon gehört.
Die „A’s“
waren sehr genau zu betrachten. Alle Aufgaben mussten definiert werden, manche
auch neu und besonders im Vermögenshaushalt sind diese Aufgaben auch neu
priorisiert worden, um dann die daraus aus diesen Aufgaben resultierenden
Ausgaben in Grenzen zu halten.
Unausweichlich
war dabei natürlich das eine oder andere Problem zu lösen und das sich bildende
Delta zwischen Wünschen und Möglichkeiten nicht außer Acht zu lassen.
Sparsamkeit nach wie vor ein Gebot der Stunde. Unser Handeln und Wirtschaften
in der Stadt muss sich auch weiterhin an diesen Grundsatz orientieren, aber
auch verbunden mit einer Signalwirkung des diesjährigen Haushalts. Eine
Signalwirkung für uns alle, für uns selbst in Verwaltung und Politik und eine
Signalwirkung nach außen für Bürgerinnen und Bürger.
Und nochmal
ein „H“ – wir sind hartnäckig geblieben und haben die Hoffnung auf ein
positives Gesamtwerk nicht aufgegeben. Naturgemäß waren da natürlich wieder
Verhandlungen notwendig, aber auch die haben wir hartnäckig betrieben und
gemeistert.
Alles ist
dabei auf den Prüfstand gekommen, kein Thema war tabu, kein Antrag – auch das
haben wir gerade gesehen – ist außen vor geblieben. Heute wurde alles noch
einmal zur Diskussion und damit letztlich zur Abstimmung gestellt. Und dann, um
es mit lapidaren Worten zu sagen, „dann kann er erlassen werden“, der liquide,
seinen Zahlungsverpflichtungen gerecht werdende Haushalt 2019.
Denn im
Tenor ist das uns damit ein total vielversprechendes und qualitätsvolles Werk
gelungen das heute Ihnen, dem Entscheidungsgremium, zur endgültigen
Beschlussfassung vorliegt.
Die Zahlen
haben wir jetzt oft genug schon gehört. Ich werde Ihnen die nicht noch mal
vorlesen. Wir haben seit 31.01.2019 durchaus positive Korrekturen
eingearbeitet, die haben wir auch schon alle gehört. Sei es die
Schlüsselzuweisungen oder die Investitionspauschale oder die Senkung der
Kreisumlage.
Wir haben
aber auch in den letzten zwei Wochen noch ein paar Änderungen in die andere
Richtung eingearbeitet. Auch da haben Sie aus der Änderungsübersicht, die ich
Ihnen mit raus geschickt habe, gesehen was das war. Das sind also Sachen, die
man – muss man wirklich so sagen – auch übersehen hatte und Gott sei Dank ist
uns das noch rechtzeitig aufgefallen, weil wir waren ja in der glücklichen Lage,
das wir jetzt noch ändern konnten, ohne das da jetzt groß nochmal was
aufgeschlagen wäre.
Bei der
Erhöhung der Zuführung um gut 1.5 Mio. Euro gegenüber dem ersten Entwurf ist es
geblieben. Nicht zu vergessen gegenüber dem November-Entwurf oder der November-Planung
sind es sogar über 3 Mio. Euro, was es jetzt mehr geworden ist.
Die neue
Zuführung – wenn ich das richtig mitgerechnet habe – sind 5.667.501 Euro. Da
ist jetzt dieser Antrag, was wir gerade beschlossen haben, schon mit
berücksichtigt. Weil das war ja auch Verwaltungshaushalt die 6.000 Euro
abgestellt. Das ist der neue Zuführungsbetrag.
Die
Ausgabeansätze sind so sparsam und wirtschaftlich wie möglich gehalten worden.
Die zur Verfügung stehenden Einnahmen haben wir nur moderat angepasst. Und wir
haben es erfreulicherweise zum wiederholten Male ohne Anhebung unserer
Realsteuerhebesätze geschafft.
Alle
Übersichten, vor allem zu Rücklagen und zum Schuldenstand zeigen deutlich, dass
mit Hilfe dieser aktualisierten und der zumindest unserer Meinung nach sehr
verbesserten Prioritätenliste mit ihren Budgets die Stadt über den
Finanzplanungszeitraum bis 2022 hinaus ihren Aufgaben wird gerecht werden
können.
Alle
sämtliche laufenden oder notwendigen oder schon beschlossenen Investitionen
sind berücksichtigt. Vielleicht natürlich gestreckt, das kann schon sein, auch
im Rahmen der Budgets, aber keinesfalls verworfen oder gar entfernt. Vielleicht
sieht man sie noch nicht, weil wir jetzt erst einmal bis 2022 abgebildet haben,
aber auf der Prioliste sind sie schon bis 2023 und nächstes Jahr wird das Jahr
2024 dazukommen.
Sollten wir
irgendwo einen Bedarf neu bekommen im laufenden Jahr und es ist tatsächlich
nichts eingeplant und es kann im Budget nichts gespart werden, dann muss man
vielleicht an anderer Stelle sparen oder vielleicht verschieben oder oder… -
also Mittel und Wege wird es geben und den Worst Case kann man sowieso nicht
planen oder den will man sich auch gar nicht vorstellen. Weil ich habe vor
kurzem erst gesagt, wenn irgendwo – wie in anderen Städten – keine Ahnung
irgendwas zusammenbricht, dann müssen wir uns sowieso neu zusammensetzen und
beratschlagen.
Gleiches
neben nämlich eine Sparsamkeit usw. gilt für alle weiteren Wünsche und Anträge.
Heute sind sie jetzt schon – denke ich – abgearbeitet. Aber es gilt natürlich
auch für die kommenden Jahre. Man sollte immer bedenken, dass diese doch hart
erarbeitenden Grundlagen für Haushalt- und Finanzplanung nicht ohne große Not
aufgeweicht werden sollten. Eben nur in tatsächlicher Dringlichkeit.
Die Deckung
– auch das haben wir heute schon gehört und das wird auch so eingearbeitet –
werden nach grundsätzlich drei Kriterien, wie es auch im Gesetz steht,
Einsparung oder Mehreinnahmen, Entnahmen aus der Rücklage und am Ende des Tages
Darlehensaufnahmen und da haben wir uns ja aber auch selbst gedeckelt nämlich
keine Darlehensaufnahmen über der Höhe des Gesamttilgungsbetrages, also keine
Nettoneuverschuldung.
Die nackten
Tatsachen, sprich die Zahlen, sag ich Ihnen jetzt nicht noch einmal. Die werden
Sie dann am Ende sehen – Sie kriegen alle dieses Werk gebunden natürlich mit
den Gesamtzahlen und auch die Haushaltssatzung.
In Summe
beschließen Sie heute über knapp 75 Mio. Euro.
Verpflichtungsermächtigungen
über 19 Mio. Euro – Kreditbedarf haben wir derzeit 584.631 Euro und eine
Entnahme aus der Rücklage haben wir neu mit 97.000 Euro für 2019.
Der
Schuldenstand bleibt deutlich unter der selbst gesetzten Marke von 25 Mio.
Euro, wir sind jetzt bei etwas über 23 Mio. Euro und wenn wir weiterhin so
tilgen wie bisher und vielleicht auch die eine oder andere Sondertilgung machen
können – das wird sich zeigen bei Umschuldungen, dann sollte es mehr nach unten
denn nach oben gehen.
Die
Finanzplanungsjahre haben wir soweit es notwendig war jetzt gerade mit
angepasst. Die im Beschlussvorschlag, der ist ja zum Verwaltungsausschuss schon
mit hinaus gegangen, die genannten Beträge sind natürlich nicht mehr aktuell.
Wir werden die jetzt dann zur Beschlussempfehlung nochmal mit vorlesen.
Alle
weiteren Ausführungen finden Sie im Vorbericht – auch den werden wir nach der
heutigen Sitzung mit den letzten Zahlen noch anpassen. Aber das verändert sich
ja nicht groß nach oben oder unten.
Wir haben
über die einzelnen Anträge heute beraten und diskutieren lassen. Die
Auswirkungen darauf haben wir eingearbeitet und – mir bleibt am Ende meiner
Ausführungen heute nur noch ein Appell an Sie alle – ich möchte, dass Sie schon
jetzt den Blick auf die Haushaltsaufstellung für das Jahr 2020 richten. Ich
bitte Sie vor allem, diesen Haushalt 2020 mit derselben Intensität,
gleichzeitig aber auch mit einer sich aus dem heute vorliegenden
hoffnungsstarken Grundkonzept ergebenen Besonnenheit anzugehen. Dann glaube ich
steht einer fristgerechten und gesetzeskonformen Beschlussfassung im November
2019 nichts im Wege. So ist es zumindest schon im Sitzungskalender verankert
und ich hoffe, das kriegen wir alle gemeinsam hin.
Damit bleibt
mir nur noch auch ein Dankeschön zu sagen. Allen voran jetzt mal meinem Team in
der Finanzverwaltung – stellvertretend hier heute möchte ich die Frau Bartel
nennen, die rechnet gerade mit. Die hat einen nicht unerheblichen Anteil am
vorliegenden Zahlenwerk, vor allem sage ich nur ein Wort, nämlich Prioliste.
Ansonsten Danke an alle Kolleginnen und Kollegen für die konstruktive
Zusammenarbeit und – last but not least – Danke an Sie Herr Bürgermeister und
an Sie meine Damen und Herren des Stadtrates für die Unterstützung und Ihr
Verständnis, wenn wir manchmal vielleicht etwas verworren daher kommen wenn es
um Zahlen oder sonst was geht. Wir waren bemüht und ich denke es ist uns
gelungen. Herzlichen Dank.“
Der Vorsitzende dankt Frau Wamser und
schließt an:
„Sehr
geehrte Damen und Herren,
wir beraten
und verabschieden heute ein „Kraftpaket“. Ich bezeichne den Haushalt als einen
Umsetzungs-Haushalt.
Ich muss
ganz ehrlich sagen, ich habe mich sehr über den breiten, guten und
konstruktiven Dialog, also die zahlreichen einstimmigen und zukunftsweisenden
Beschlüsse des Stadtrates im vergangenen Jahr gefreut. Allein rd. 50 Projekte,
Budgets und ebenso zahlreiche Einzelmaßnahmen sind priorisiert worden. Auch
gestaffelte Ausgabenbereiche wurden von uns vorgelegt und sind von uns allen
beschlossen worden.
Dankbarkeit
und Lob an den Stadtrat, die Steuerzahler*innen und die Verwaltung, besonders
hier der Kämmerin, Frau Karin Wamser.
Geben wir
mit diesem „Hochleistungs-Haushalt“ doch ganz klare Perspektiven für das Wohle
unserer Bürgerinnen und Bürger, eindeutige Vorgaben und Ziele für die
Verwaltung, die ihn umzusetzen hat.
Ja wir haben
damit unsere Arbeit gemacht und unseren Auftrag als Stadtrat insgesamt erfüllt.
Wie Sie
wissen, habe ich zu Beginn dieser Stadtratsperiode den
parteiübergreifenden Wettbewerb
ausgerufen, um Nennung der pfiffigsten Ideen und Programme für die beste
Zukunft unserer Stadt zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger.
Heute freue
ich mich drauf, dass wir bereits vieles umsetzen konnten und uns noch mehr mit
dem Haushalt konkret weiter vornehmen. Stets im fairen und inhaltlichen Dialog
auf Grundlage von Fakten.
Es freut
mich, dass die Marke Lauf, zu deren Unterstützung ich vor Jahren eingeladen habe,
lebt. „Die Marke Lauf“ ist vor kurzen auch von meinem Stellvertreter
„übernommen“ worden.
Ich möchte
heute an Beispielen aufzeigen, wie handlungsfähig wir insbesondere mit diesem
Haushalt sind und mit welchen Inhalten wir uns beschäftigen.
1. Qualifiziertes Personalmanagement
Lauf als attraktiver
Arbeitsort.
Was für die
Wirtschaft längst von Bedeutung ist, gilt auch für uns. Da ist freilich viel
Neues dabei für den Öffentlichen Dienst.
Besonders
freut es mich, dass es derzeit den jungen Nachwuchskräften bei der Stadt
offensichtlich doch so gut gefällt, dass sie sich aktiv und motiviert
einbringen und sich den neuen Aufgaben stellen.
Sie freuen
sich auf die neu geschaffenen Entwicklungschancen im Rahmen von Lauf 2021.
Das Stadt
Lauf Team stellt schnelle Handlungsfähigkeit und hohen Einsatz täglich unter
Beweis.
Aber nicht
nur diese: Alle haben es ja nicht wirklich immer leicht, sich auf die neuen
Aufgaben, Anforderungen und Rahmenbedingungen einzustellen. Die Digitalisierung
mit völlig neuen Herausforderungen der Kommunikation, die Geschwindigkeit und
die Vernetzung wollen erlernt und gelebt werden.
Mit Lauf 2021, mit der neuer Stellen- und Organisationsstruktur, Einführung von
Home-Arbeitsplatz-Konzepten, Entwicklungspotentialen, neuen Personal-Service-Leistungen,
Personal-Führungs-Workshops, einer neuen LOB-Struktur, einem
Wiedereingliederungs-Management, einem umfangreichen Prozess zu „psychische
Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz“ usw. gehen wir neue Wege, die jetzt schon
sehr vielversprechend sind und zahlreiche neue Chancen bieten. Und vor allem:
Gute Perspektiven für alle Mitarbeiter*innen. Gerade auch, weil wir wissen,
dass uns viele Mitarbeiter*innen in der nächsten Zeit altersbedingt verlassen
und viele neue Aufgaben auf uns zukommen.
Insbesondere
auch interdisziplinäre und kommunikative Anforderungen steigen stark.
Übrigens am Rande ganz interessant und anders als oft gemeint oder gar
behauptet: Der Anteil der Personalkosten am Haushaltsvolumen ist 2019 niedriger
als noch vor 10 Jahren!
Großen Dank
daher an unseren Amtschef Herrn Wallner, stellvertretend für alle bei der Stadt
Lauf.
Unterstützen
Sie bitte auch die Verwaltung.
Der
Haushaltsentwurf enthält zur Personalentwicklung ganz wichtige Antworten,
Mittel und Strategien.
2. Wirtschaftlichkeit und Effizienz
Der drohende Rückgang
von Steuereinnahmen im letzten Sommer hat dazu geführt, dass wir unsere ohnehin
hohen und qualitativen Kontrollmechanismen noch weiter optimiert haben.
Durch den
drohenden Einnahmeausfall sind wir nun noch besser gewappnet, falls unerwartet
Mittel ausbleiben sollten.
Wir haben
alle gemeinsam Priorisierungen vorgenommen und einstimmig beschlossen.
Nicht um
etwas nach hinten zu schieben, wie ich dieser Tage lesen musste, Herr Zweiter
Bürgermeister Maschler. Dies haben Sie offensichtlich missverstanden oder
falsch beschrieben!
Genau
andersherum: Um die vom Stadtrat parteiübergreifend beschlossenen, uns
wichtigen Rahmenbedingungen zu garantieren, wurde eine feste Basis geschaffen.
Damit werden
die Projekte gesichert.
Und: Nichts
hindert uns, wenn mehr Mittel fließen, das Tempo, die Taktzahl für den weiteren
Abbau des jahrzehntelangen Investitionsstaus zu erhöhen. Aber bitte nur, wenn
das Personal dies auch stemmen kann.
Als Kaufmann sage ich: Erst dazu die Einnahmen sichern, dann die beschlossenen
Maßnahmen und … erst dann wenn es geht, im festen Plan, dann gerne mehr.
Unseriöse
Wahlversprechen, Wahlgeschenke nicht mit mir! Auch keine Falschaussagen!
Dies erkläre ich gerne auch weiterhin den Bürgerinnen und Bürgern.
Was da für
ein Murks entstehen kann, sehen wir ja jetzt nach der Landtagswahl: Die jetzt
Leidtragenden sind die Städte und Gemeinden.
Also, eine große Bitte an alle Fraktionen: Halten wir uns an den Plan vom
November 2018. Dann sind wir weiter auf einer guten Spur in die Zukunft für
Lauf.
Weitere
Beispiele für diesen modernen und kraftvollen Umsetzungs-Haushalt:
3. Das Laufer Wohnraumprogramm
Das Laufer Wohnraumprogramm
wirkt. Die entschlossene Umsetzung unserer Strategie auf Innenentwicklung, zu
setzen verzeichnet Erfolge:
Ohne neue Flächenausweisungen wurden alleine in den vergangenen zwei Jahren
etwa 400 Wohneinheiten für ca. 800 Menschen mit ganz unterschiedlichen Standard
neu in Lauf geschaffen. Im ganzen Stadtgebiet können Sie dies verfolgen.
Besonders findet diese Entwicklung derzeit in Rudolfshof, Lauf rechts oder auch
Heuchling statt.
Der Haushalt 2019 und die Folgejahre schafft zusätzliche Voraussetzungen für
mehr: In wenigen Wochen werden wir ganz konkrete Flächen zum Kauf für weitere
Bebauungsprojekte zur Beschlussfassung in die Gremien bringen.
Ein Gespräch
mit BayernHeim und dem Bayerischen Bauministerium hat für Lauf zusätzlich
weitere wertvolle Perspektiven aufgezeigt.
Liebe SPD,
wir machen dies nicht erst, wie ich lesen konnte, wenn der Bauhof neu steht,
nein: jetzt bereits!
4. Räume für Kultur
Keine Leerstände. Dies
gilt auch für die Kultur- & Bildung:
Das
Pfründnerhaus ist zu kostbar und die Flächen für Kultur, Kunst & Bildung
sowie für Geschichte sind in Lauf zu knapp, als dass dieses bedeutende Haus im
Schlummerschlaf verbleibt.
Daher möchte
ich es – mit Ihrer Hilfe - aus dem
Dornröschen-Schlaf ebenso befreien, wie wir bereits die erste Etappe der Laufer
Kaiserburg, unserem Wenzelschloss, geschafft haben.
Bislang wurde dieses Thema ja seitens des Stadtrates in die Fraktionen vertagt.
Vielen Dank für die ersten Konzeptideen und Anfragen von den Altstadtfreunden,
den Laufer Grüne sowie dem Historischen Verein Lauf – Freunde des Stadtarchivs.
Ich werde
dazu die Fraktionen und beteiligten Vereine, Einrichtungen und Organisationen
zum Dialog einladen, um einen breiten Konsens zur Nutzung auszuloten. Ich werbe
dafür, uns breit nach Partnern umzuschauen, über den Tellerrand zu blicken und
alle – noch so kreativen Lösungen zu diskutieren – bitte auch mit einem
unterstützenden Blick auf die Stiftungen.
Kaiserburg:
Hier sehe ich nun endlich Bewegung. Ich bin mir mit dem Bayer.
Ministerpräsident einig, dass der Leerstand von etwa 2/3 des Gebäudes ein Ende
haben muss.
Auch wenn
die Zahl der Tagestouristen erfreulich zugenommen hat, haben wir eine große
Aufgabe zu lösen: Wir brauchen laut Landkreistourismus und auch betroffener
Unternehmer dringend neue Bettenkapazitäten. Unter anderem auch, da zahlreiche
frühere Übernachtungsmöglichkeit entfallen sind
5. Kommunale Infrastruktur
Gerne hätten
wir heuer schon Klarheit gewonnen, wie es nun für die Städte und Gemeinden in
Sachen Straßenausbau und deren Finanzierung steht. Wir müssen uns gedulden. Zu
verantworten haben dies nicht wir, sondern bedingt durch Abschaffung der
bisherigen Regelungen zur Straßenausbaubeitragssatzung und neuerlichen
Diskussionen zum Thema Erschließung, die Bayerische Landesregierung. Im nächsten
Jahr soll es demnach auch für uns in Lauf dazu Regelungen und neue
Voraussetzungen geben. Machen wir uns aber nichts vor: Die Enttäuschung dürfte
groß sein: Nach jetzigem Stand fallen die Kostenausgleiche seitens des Staates
minimalst aus. Diese soll sich anteilig nach Siedlungs- und Verkehrsflächen
richten. Wenn ich dies grob betrachte, wird es am Ende nur ein fünfstelliger
Betrag sein, den wir einsetzen können.
Wir haben daher in der Finanzplanung Maßnahmen abgebildet, wie z.B. die
Altdorfer Straße gar OHNE Zuschüsse. Unsere Projekte gemäß Prio-Liste sind
trotzdem eingeplant!
Ich freue
mich jetzt aber so sehr auf die „neue Bertleinschule“. Und genauso auf den
neuen Bauhof, den der Stadtrat durchgängig seit 2014 bis jetzt in einer ganzen
Reihe von stets einstimmigen Beschlüssen am neuen Standort als Verlängerung des
Industriegebietes beschlossen hat!
Ich darf
dies als Erinnerung besonders an die Adresse meines Stellvertreters richten, da
er dies nun jetzt kritisiert, was er selber gleich mehrmals mit beschlossen
hat!
6. Kinderfreundliches Lauf
Das zehnjährige
KiTa-Ausbau- und Sanierungsprogramm ist mit der KiTa an der Brücke West nun
nahezu abgeschlossen.
Wenn: Die
Geburtenzahl und der Zuzug sich nicht noch weiter stark nach oben entwickeln,
wie beispielsweise im vergangenen Jahr. Dann müssten wir noch mehr Bauen.
Das Haus-
der Kinder in Heuchling darf ich ansprechen: Bedingt durch den gesetzlichen
Ganztagsanspruch bis 2025 gibt es neue inhaltliche Voraussetzungen, auch für
die Förderungen.
In enger
Abstimmung mit Regierung, Schulamt und Fachaufsicht wollen wir eine inhaltliche
Konzeption im Kinder- und Jugendausschuss vorstellen, die auch
Kombi-Hort-Klassen in der Inklusions-Grundschule im Verbund des geplanten Haus
der Kinder in Heuchling vorsieht.
Erste
Vorgespräche dazu waren vielversprechend.
Auch für
diesen Bereich haben wir neue digitale Angebote geschaffen. Weitere sind in
Planung.
7. Digitalisierung „Lauf goes digital“
Der Haushalt
enthält auch wichtige Neuerungen, Strukturen und Investitionen für die digitale
Stadt. Sprich wichtige Serviceangebote für die Bürgerinnen und Bürger sowie die
Verwaltung selbst.
Grundlage
sind dazu zunächst richtige Breitbandnetze.
Während sich die Bundesregierung das
Ziel gesetzt hat, Deutschland erst bis 2025 mit einem ein Gigabit-Netz
zu versorgen, sind wir bereits auf der Zielgeraden:
Mit unserer Wirtschaftsförderung haben wir nicht nur den Kraftakt
geschafft, dass in 14 Ortsteilen nun
rund 80 Kilometer Glasfaser verlegt und 26 Glasfasernetzverteiler aufgebaut
wurden. Also rund 80% der möglichen 1.300 Hausanschlüsse (ca. 2.150 Haushalte)
wurden bereits beauftragt und fertiggestellt und die neuen Tarife im
Hochgeschwindigkeitsnetz sind damit buchbar.
Wir arbeiten weiter:
Eine weitere ganz große Verbesserung des Netzes im
Stadtgebiet verfolgen wir im Rahmen der Wirtschaftsförderung:
1 Gigabit/s bis 2022!
Dies durch Vodafone Kabel Deutschland. Von dieser Bandbreitenerhöhung
können dann über 8.000 Haushalte und Unternehmen im Stadtgebiet profitieren!
Und: Die Anbindung der Laufer Grund- und Mittelschulen mit Glasfaser ist
nahezu abgeschlossen, sodass auch die Schüler auf modernste Technik und Medien
zugreifen können. Das Rathaus ist nun auch am Glasfasernetz. Dem Landratsamt
haben wir ein Konzept vorgestellt, das die weiterführenden Schulen ebenso an
Breitband-Kabel bringen soll.
Bis heute warten wir hingegen auf klare und schlüssige
Unterstützungsprogramme des Bundes und des Landes!
Dem aber
nicht genug:
Von den 48
konkreten neuen Digitalangeboten, die der Freistaat Bayern bis 2020 versprochen
hat, sollen etwa 2/3 unmittelbar die Kommunen vor Ort betreffen.
Wir haben
Digitalisierungsmaßnahmen geplant und wollen diese auch mit verstärkter
Personalpower umsetzen:
Das Dokumentenmanagementsystem (DMS/eAkte) dient in erster Linie der
Verbesserung der internen Prozesse und deren Optimierung.
Die Optimierung soll sich langfristig auf die Prozesse selbst, die Druck-
und Papierkosten, die Wege- und Ablagezeiten und auch die Ablagekapazitäten
auswirken.
Weiterer Ausbau des Bürgerserviceportals:
- Der Aufbau eines
Informationssicherheitsmanagementsystems
- Die auf Grund der DSGVO notwendigen Maßnahmen
(Bürgerinformation /
Mitarbeiterschulungen)
- Ausbau der digitalen Schließ- und Telefonanlage
- Einführung eines Ticketsystems (zunächst für einzelne
Bereiche der Verwaltung)
Online-Anmeldesystem für KiTa-Plätze ist vollzogen als einer der ersten in
Bayern.
Wir planen nun, dies für Ganztag, Hort und Ferienangebote auszubauen.
8. Feuerwehren
Wann hat es dies schon
einmal gegeben:
Allein 8 neue Fahrzeuge sind derzeit in der Beschaffung. Zwei weitere Folgen.
Der jahrzehntelange Investitionsrückstau wird auch hier mit diesem Haushalt
weiter abgebaut.
Ein Dank an
alle Feuerwehraktiven sowie an alle Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern, dass
wir diese Modernisierung umsetzen können.
Und dies
ohne Neuverschuldung, mit weniger Schulden und mit einem ausgeglichenen
Haushalt.
Es stimmt
also definitiv nicht, was ich neulich in einem Mit.-Artikel von Herrn Maschler
lesen musste, dass die Schulden steigen würden... Das Gegenteil ist der Fall.
Soweit nur
wenige Beispiele zum Haushalt 2019.
Wir machen
dies alles im Bewusstsein, eine gute Grundlage für die Zukunft unserer Stadt
und damit für eine höhere Lebensqualität und zum Wohle der Bürgerinnen und
Bürger Laufs zu erarbeiten.
Grundlage
dafür ist aber mindestens ebenso auch der Schutz der natürlichen
Lebensgrundlagen von Wasser, Boden, Luft mit den Herausforderungen des Arten-
und Klimaschutzes.
Der Haushalt
enthält dazu ebenso wichtige Positionen. Es liegt an uns allen, diesen
Zukunftsaufgaben gerecht zu werden.
Wir werden
die bisherigen Aktivitäten nicht nur fortsetzen, sondern auch ausbauen.
Ja, es ist
ein „Umsetzungs-Haushalt“. Ein Kraft-Paket.
Ich freue
mich, es mit Ihnen nun gemeinsam erfolgreich umzusetzen und werbe für eine
breite Zustimmung.
Gut für
unser Lauf. Ich danke Ihnen.“
Herr Zweiter
Bürgermeister Norbert Maschler
spricht für die CSU-Fraktion:
„Liebe
Kolleginnen und Kollegen,
liebe
Bürgerinnen und Bürger,
verehrte
Mitglieder der Verwaltung,
insbesondere
sehr geehrter Herr Bürgermeister,
zunächst
darf ich den Dank der CSU-Fraktion überbringen an alle, die an dem
Haushaltsentwurf 2019 mitgewirkt haben, insbesondere der Kämmerei unter der
Leitung von Frau Wamser. Sie fügen hier jedes Jahr erneut ein großes Puzzle
zusammen und wissen dabei ganz genau, dass Sie nicht alle Wünsche erfüllen
können und für manche Ansätze in die große Glaskugel schauen müssen. Bitte
geben Sie diesen Dank auch an Ihr Team weiter!
Die
Verabschiedung des Haushaltes 2019 steht also heute auf der Tagesordnung. Heute
am 28. März 2019, dem 87. Tag des Jahres und auch am Tag des Unkrauts. Während
Unkräuter als Pflanzen bezeichnet werden, die grundsätzlich erwünscht sind,
möchte ich an dieser Stelle bezüglich unseres heutigen Themas die Botschaft
aussenden, dass zumindest der Tag der Verabschiedung aus unserer Sicht nicht
passend ist. So spät wie heuer waren wir noch nie dran.
Warum betone
ich das? Vor einigen Jahren, als die Politik noch nicht so weit war für den
Beschluss der Haushaltssatzung damals, da wurde uns erklärt, dass das überhaupt
nicht geht, weil die freiwilligen Leistungen, zum Beispiel an das DHT, nicht
ausbezahlt werden könnten. Heuer ist das offenbar anders. Quod licet jovi, non
licet bovi! Oder anders ausgedrückt, wenn es unser Bürgermeister so will, dann
wird es auch so gemacht. Diese Erkenntnis haben wir spätestens seit der
Diskussion um den Verkauf des ehemaligen Café-Geng-Gebäudes und dies wurde uns
in der Sachverhaltsdarstellung bezüglich der Auflösung der Römer´schen Stiftung
von der Verwaltung auch schwarz auf weiß bestätigt!
Wenn ich
diesen Gedanken allerdings weiterführe, dann kann ich auch feststellen, dass
für uns ab sofort alle Beschlussvorschläge, die uns in diesem Haus und den
Ausschüssen vorgelegt werden, sicher keine Vorschläge der Verwaltung sprich der
Experten sind. Somit möchte ich an dieser Stelle auch klarstellen, dass
vereinzelt von uns vorgetragene Kritik nie und zu keiner Zeit als Kritik an den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verstehen ist. Die CSU schätzt die geleistete
Arbeit der in der Stadt und seinen Einrichtungen Beschäftigten in hohem Maße
und dankt allen recht herzlich dafür!
Doch nun zum
Inhalt des Entwurfs: Hier gibt es viel Licht und Schatten!
Unser 1.
Bürgermeister sprach in seinen beiden letzten Ansprachen zum Neujahrsempfang
von einem „auf Zukunft stehenden Kompass“ und von „Aufbruch in eine neue
Epoche“. Und heute hatte seine Rede, zumindest mit zwei Dritteln des Inhalts,
nichts mit dem Haushalt 2019 zu tun.
Ich lese
diese Aussagen aus diesem Haushalt nicht heraus.
Ich denke, es ist eher ein Haushalt des kleinsten gemeinsamen Nenners, es ist
der Versuch, einen breiten Konsens zu erhalten, alles vorbesprochen, um
hinterher sagen zu können, ihr habt das ja alles mitgetragen.
Klar: An den
Haushaltsstellen des Verwaltungshaushaltes lässt sich nicht viel diskutieren.
Viele Ansätze sind plausibel. Dennoch bleibe ich dabei: Diesem Haushalt fehlt
die kreative Note, das Salz in der Suppe. Man gewinnt den Eindruck, dass die
Hauptaufgabe des 1. Bürgermeisters seine Außendarstellung ist, seine
Vermarktung auf den sozialen Kanälen.
Und weil
Kritik und Gegenstimmen hierfür schlecht sind, ist dieser Haushalt so
langweilig und spießig geworden, so dass man ihn auf den ersten und zweiten
Blick als uneingeschränkt zustimmungsfähig beurteilen würde.
Aber Sie
wissen ja, ein Finanzfachmann wie ich es bin schaut sich Zahlen gerne mehrmals
und genauer an. Das habe ich dann auch getan!
Der
Gewerbesteueransatz ist sicherlich von der Kämmerin richtig und vorsichtig
gewählt - gerade nach den Erfahrungen in 2018! Aber: Mit diesem Ansatz rechnen
wir gegenüber dem vergangenen Jahr wiederum mit rund 1 Mio. Euro weniger. Seit
unserem Spitzenjahr haben wir inzwischen rund 33% weniger an Aufkommen und das
ist noch gar nicht so lange her! Dies macht mich nachdenklich - sehr
nachdenklich! Unser Bürgermeister behauptet stets, einen guten Draht zur
Wirtschaft zu haben. Und trotzdem sinkt das Gewerbesteueraufkommen gewaltig,
obwohl die Konjunktur nach wie vor brummt und wir in Lauf einen
breitengefächterten Branchenmix haben. Ebenso haben wir seit Jahren konstante
Steuersätze, was für die CSU selbstverständlich ist. Explodierende AfA sind
genauso ungewöhnlich wie nachhaltig niedrige Jahresergebnisse. Woran liegt es
also? Werden Gewinne nach außerhalb verschoben? Oder ist der Umgang unseres 1.
Bürgermeisters mit Gewerbetreibenden doch eher so, wie wir es schriftlich vor
wenigen Wochen beschrieben bekamen? Ein Unternehmen, das in unserem
kinderfreundlichen Lauf Bewegungsangebote für unsere Kinder und Jugendlichen
macht, soll nach plausibler Beschreibung des Betroffenen in unserer Stadt von
Herrn Bisping als unerwünscht bezeichnet worden sein? Gibt es weitere
Unternehmen in Lauf, die möglicherweise unerwünscht sind? Die Wahrheit zu diese
Frage werden wir wohl nicht erfahren, wir ziehen aber unsere Schlüsse aus
unseren Beobachtungen.
Die
Unterstützung des Freistaates Bayern für die Kommunen ist – im Gegensatz zu
Ihrer Feststellung - grandios. 10 Mrd. Euro schickt München an die Städte,
Gemeinden und Landkreise ohne Zweckbindung. Davon profitieren auch wir, Gott
sei Dank, mit rund 1 Mio. Euro mehr als ursprünglich geplant.
Die Höhe der
Zuführung an den Vermögenshaushalt mahnen wir seit Jahren an. Was haben wir
nicht schon alles versucht, um an diesem wichtigen Haushaltsansatz eine
Verbesserung zu erreichen. Stattdessen bleibt das langjährige Mittel dieser
Position konstant, während die Steuerkraft seit 2010 um rund 33% gestiegen ist
(vor allem dank der Einkommensteueranteile). Ergo: Jeder zusätzliche Euro an
Steuern ist in den laufenden Ausgaben hängen geblieben.
Dass wir für
2019 bei diesem Punkt möglicherweise noch mit einem blauen Auge davonkommen,
liegt einzig und allein an externen Faktoren, nämlich der gesunkenen
Kreisumlage und der gestiegenen Schlüsselzuweisungen. Zur Verifizierung genügt
ein Blick in den ersten Entwurf des diesjährigen Haushaltes, bei dem diese
beiden Zahlen noch nicht bekannt waren.
Wir laufen
sehenden Auges in einen Investitionsstau. Das ist klar und war so zu erwarten,
nachdem wir die Sanierung der Bertleinschule – zu der ich nach wie vor stehe -
auf den Weg gebracht haben. Ich habe das damals in diesem Gremium schon gesagt:
Bei der aktuellen Höhe der Zuführung brauchen wir mehrere Jahre für die Finanzierung
der Sanierungskosten ohne dass wir auch nur einen einzigen Euro für andere
Investitionen ausgeben brauchen. In Folge gibt es nun die Prioritätenliste, die
ständig länger wird durch die hier vorgetragenen Wünsche.
Interessante
Einblicke liefert der Blick auf einzelne Kostengruppen:
Die
Personalkosten sind im Vergleich zu 2017 um knapp 10% oder 1,4 Mio Euro
gestiegen. Und das vor dem Hintergrund, dass im Bauhof und bei unseren eigenen
Reinigungskräften kräftig eingespart wurde. Die Tarifsteigerungen waren bei
weitem nicht so hoch, die Gruppenaufstiege und Höhergruppierungen, die
sicherlich berechtigt sind, der letzten
beiden Jahre können das auch nicht in diesem Maße ausmachen. Ein Blick auf die
Reinigungskosten, die mit einem Plus von 112 T€ oder 25% im Doppeljahr
ausgewiesen werden, zeigt, dass die
Personalkostensteigerung eigentlich noch höher gewesen wäre. Ferner
fallen die Positionen Mieten/Pachten/Leasing auf: eine Erhöhung von 130 T€ oder
rund 70% in zwei Jahren, wir finden: sehr stattlich! Die Spitze stellt
schließlich in meiner nicht auf Vollständigkeit ausgerichteten Aufzählung die
Position Sachverständigenkosten dar: eine beinahe Verdopplung seit 2017 um sage
und schreibe 160 T€! Bei diesen Steigerungsraten wundert mich nichts mehr.
Die Frage
ist ja auch, wie in der Praxis mit verschiedenen kleinen Dingen umgegangen
wird. Brauchen wir tatsächlich Werbegeschenke in Form von Saatguttütchen,
Bleistiften, Postkarten etc.? Interessant wäre auch, zu erfahren, wie hoch
Kosten und Nutzen sind, wenn wir tagelang auf Messen Personal vorhalten, wie
schon mehrmals in Berlin. Es erschließt sich mir auch nicht der Nutzen, bei der
Routenpräsentation der BR-Radltour dabei zu sein.
Abschließend
darf ich direkt an Sie, Herr Bürgermeister, einen Kommentar schicken. Es geht
um Ihre Heimfahrt von Tirschenreuth am Sagenabend unserer wunderbaren
Ausstellung „Zeit ab gleich“. Ich hatte Ihnen noch vorher empfohlen, entweder
ganz im Bus mitzufahren oder ganz mit dem Auto. Dass Sie aber mit dem Bus
anreisen und dann ein leeres Auto, das im Verbrennungsmodus geschätzt 8 Liter
auf 100km benötigt, nach Tirschenreuth fahren lassen, um ca. 45 Minuten früher
daheim zu sein als alle anderen mit dem Bus, ist aus Kostensicht (Fahrer plus
Auto) völlig unsinnig und aus Umweltsicht eine Katastrophe! Ich resümiere zu
diesem Punkt: Für unseren Bio-Bürgermeister ist nachhaltiges, umweltpolitisches
Handeln offenbar nur so lange wichtig, wie es seiner Bequemlichkeit dient!
Zum Thema
Stellenplan und Organisationsstruktur möchte ich nur so viel anmerken, dass wir
seit Jahren über die Themen Stellenbeschreibungen, Vergütungsstruktur und
Stellenbewertungen sprechen. Es geht aber nichts voran! Bei Recherchen im
Ratsinfosystem findet man leicht die entsprechenden Protokolle. Die CSU fordert
Sie, Herr Bürgermeister, hiermit auf, endlich dieses Thema aufzunehmen und eine
ordentliche und transparente Struktur aufzubauen und dafür haben wir ja nun
auch die zusätzliche Stelle geschaffen!
Hinzufügen
möchte ich noch einen weiteren Punkt: Da sitzen wir in der Bürgermeister- und
Fraktionssprecherrunde zusammen und diskutieren über den Stellenplan, über den
ein oder anderen Veränderungswunsch von Mitarbeitenden im Rathaus und Sie, Herr
Bisping, halten es nicht für nötig, uns über gerade verfügte Personalrochaden
zu informieren. Was soll denn das? Verstehen Sie darunter vertrauensvolle
Zusammenarbeit? Ich nicht! Wozu nehmen wir Ehrenamtliche uns die Zeit, wenn wir
nicht ehrlich miteinander umgehen?
Völliges
Durcheinander herrscht auf der Haushaltsstelle Wenzelschloss. Die paar
Nebenkosten, die wir zu tragen haben, schlagen mit einem gewaltigen Minus von
88 T€ zu Buche. In unseren Augen werden hier mit Schloss und Infopunkt zwei
voneinander zu trennende Dinge vermischt. Hintergrund ist, dass der Herr Bürgermeister
bisher nicht gewillt war, die beiden Infopunkte zusammenzuführen. Daher wird
unter dem Deckmantel Schloss der zweite Infopunkt unterhalten. Für nächstes
Jahr wurde uns im kleinen Kreis eine Fusion der beiden Infopunkte versprochen,
ich möchte bereits jetzt appellieren, die beiden Kostenstellen getrennt
abzurechnen.
Fazit:
Wir haben
viel zu lange darauf vertraut, dass die Entwicklung unseres Haushaltes schon in
die richtige Richtung geht. Der Vertrauensvorschuss ist bei einigen von uns
verbraucht und aufgebraucht. Ihnen fehlt der Weitblick für eine nachhaltige
Finanzpolitik, Ihre Stellenpolitik ist nicht transparent, wenn Sie Widerstand
aus unseren Reihen wittern, dann versuchen Sie mit allen Tricks zu Ihrem Ziel
zu gelangen, manche nennen das auch Mauschelei. Schade, denn so bringen Sie
nicht alle in Ihr Boot. Ich werde daher jetzt keine Tendenz unseres Abstimmungsverhaltens
abgeben. Die Abstimmung wird das Ergebnis zeigen. Doch vorher bin ich gespannt,
wie die anderen Fraktionen diesen Haushalt interpretieren. Vielen Dank!“
Herr
Stadtrat Grand spricht für die
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:
„Sehr
geehrter Herr Bürgermeister Bisping,
sehr geehrte
Damen und Herren.
Diesmal sind
wir mit der Verabschiedung des Haushalts 2019 relativ spät dran. Aber im
Prinzip wurde er schon im November 2018 entschieden. Nämlich mit dem Eckpunktepapier
zur Aufstellung des städtischen Haushalts für 2019 und sogar die nächsten 5
Planungsjahre.
Unter der
Prämisse, dass die Schuldenobergrenze von 25 Mio. eingehalten wird, keine neuen
Schulden dazu kommen, es keine Steuererhöhungen gibt und alles finanziert wird,
was bereits beschlossen ist, entstand ein schlüssiges Handlungskonzept. Der
Stadtrat hat’s gefordert, die Verwaltung hat geliefert und so bekam sie am
22.11.18 Lob von allen Seiten und einen einstimmigen Beschluss. Da war ihre
Stimme auch dabei, Herr Zweiter Bürgermeister Maschler, auch wenn Sie sich im
Nachhinein, in der Februar-Ausgabe des MIT, große Sorgen machen um die
finanzielle Lage der Stadt Lauf.
Eigentlich
hätte man gleich einen Doppelhaushalt verabschieden können. Das spart Zeit und
Arbeit und damit Geld, aber das war politisch nicht gewollt, denn dann wäre ein
Thema für den anstehenden Wahlkampf verloren gegangen.
Nach dieser
Einigkeit im November dachte ich, die Verabschiedung des HH 2019 sei nur noch
eine Formsache. Aber in den letzten Tagen hat sich doch noch hektische
Betriebsamkeit eingestellt. Vielleicht haben sie sich gewundert, dass wir keine
Anträge gestellt haben. Aber wir sind mit dem HH zufrieden, denn die großen für
uns wichtigen Projekte sind dabei: Die Generalsanierung der Bertleinschule, der
Bauhof Neubau, die Kita Heuchling und der Hochwasserschutz Bitterbach. Nur um
die größten Projekte zu nennen.
Wenn die CSU
und die FW seit Jahren die hohen Ausgaben kritisieren, zum Sparen ermahnen,
eine Schuldengrenze einführen und noch mehr Zuführung an den Vermögens-HH
verlangen, dann ist das durchaus konstruktiv. Aber dann wird es mit
Extrawünschen schwierig. Diese beiden Fraktionen haben uns den finanziellen
Untergang prophezeit und einen Schuldenberg von 70 Mio. errechnet. Die Stadt
Lauf hat in den letzten 10 Jahren 134 Mio. investiert und die Schulden stehen
bei 23 Mio. Das heißt, wir haben schon 83% bezahlt. Die Schulden sind im
vergangenen Jahr um 1 Mio. zurückgegangen und das werden sie auch in diesem
Jahr. Wir hinterlassen unseren Kindern keine Schulden, die bezahlen wir aktuell
mit unseren Steuern, sondern wir hinterlassen unseren Kindern generalsanierte
Schulen und jede Menge Kindertagesstätten, und zwar jetzt!
„Bildung first!“ Das war bereits vor einem Jahr in meiner
HH-Rede ein Schwerpunktthema. Und so geht es auch in diesem Jahr weiter. Kaum
ist die Kunigundenschule fertig gestellt, geht es mit der Generalsanierung der
Bertleinschule weiter. Die Container / Pavillons sind bestellt und die ersten 6
Mio. sind im letzten BUS beauftragt worden. Die Kita „Brücke Regenbogen“ wird
fertig und die Kita Heuchling geht in die Planung. Alle städtischen
Kindertagesstätten werden finanziell berücksichtigt. Das macht die
kinderfreundliche Stadt Lauf aus und die Eltern wissen das zu schätzen.
„Bildung
first“ heißt aber auch, dass wir unsere kulturellen Einrichtungen wie Bücherei,
Stadtarchiv und Industriemuseum nicht vernachlässigen und mit Geldern
ausstatten. Ebenso die Kaiserburg und das DHT. Aber nicht nur mit Geld sondern
auch mit Interesse und Wertschätzung. Erst am Dienstag dieser Woche war eine
Infoveranstaltung im Industriemuseum mit Projektvorstellung zum Thema
„Mitmachen“. Da habe ich von den anderen Fraktionen leider niemanden gesehen.
Der neue Bauhof ist auch so ein Meilenstein in der
Laufer Stadtgeschichte. Mit 6,5 Mio. Gesamtkosten geht er in diesem Jahr in die
Umsetzung. Nach jahrelanger Suche nach einem geeigneten Standort und vielen
Vorplanungen gab es auch dazu einen einstimmigen Beschluss. Umso unverständlicher
ist es, dass sie Herr Zweiter Bürgermeister Maschler den Ersten Bürgermeister
als größten Holzhacker bezeichnen. (Das ist auch im Mit-Magazin nachzulesen)
Das ist unredlich, weil sie wissen, dass der gefundene Standort der Beste ist
unter allen vorherigen Alternativen. Es sich weder um Bannwald handelt, noch um
ein Wasserschutzgebiet und die Ersatzaufforstung schon erfolgt ist. Der Bauhof
steht nicht im Rampenlicht, aber er wirkt nach innen. Es werden viele
Erwartungen an ihn gerichtet und so braucht er endlich einen verkehrsgünstigen
Standort mit effizienten Arbeitsbedingungen. Ich glaube alle Bauhofmitarbeiter
sind glücklich über diesen Stadtratsbeschluss und das Bauamt mit der Frau
Nürnberger auch. Da muss man die gemeinsame Entscheidung hinterher nicht
schlecht reden.
Tourismus ist Stadtentwicklung und
Wirtschaftsförderung zugleich und er nimmt erfreulicher Weise zu. Was uns beim
Tourismus fehlt sind Übernachtungsplätze, denn die nehmen eher ab. Da wünschen
wir uns z.B. ein kleines Hotel mit Restaurant auf dem Kunigundenberg. Einen
Arbeitskreis und ein Gutachten vom HOGA-Verband hat es dazu schon gegeben.
Leider haben sich die anderen Fraktionen aus den Gesprächen zurückgezogen. Mit
einer Blockhütte können wir uns nicht anfreunden.
Zuletzt
möchte ich mich bedanken bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
Verwaltung. Insbesondere bei Frau Wamser und natürlich allen Fachbereichen. Die
Finanzen nehmen doch einen großen Raum ein in unserer Zusammenarbeit. Sie sind
durch die Vorgaben des Stadtrates ganz schön gefordert und haben es geschafft
einen soliden Haushalt aufzustellen und auch eine Finanzplanung für die
nächsten 5 Jahre.
Wir stimmen
dem zu – vielen Dank!“
Herr
Stadtrat Alexander Horlamus spricht
für die SPD-Fraktion:
„Sehr
geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte
Damen und Herren der Verwaltung,
sehr geehrte
Kolleginnen und Kollegen,
sehr
geehrter Herr Fischer von der PZ,
sehr geehrte
Lauferinnen und Laufer,
wir
Sozialdemokraten freuen uns, dass die Haushaltsberatungen dieses Jahr so einmütig
von statten gegangen sind. Allerdings haben wir eine neue Situation. Selten
gibt es keine Empfehlung des Verwaltungsausschusses für die Haushaltsberatung.
Es bleibt also bis zum Schluss spannend, wie die einzelnen Fraktionen abstimmen
werden. Grund ist, dass es in diesem Jahr einige Anträge von Fraktionen, auch
von der SPD, gibt über die im Ausschuss noch nicht abgestimmt wurde. Die
Fraktionen haben die Zeit genutzt, ihre Meinung zu den Anträgen zu beraten. Ich
freue mich sehr darüber, dass die Fraktionen dieses Jahr von ihrem Recht
Gebrauch gemacht haben, Einfluss auf die Haushaltsberatungen zu nehmen. Dies
nämlich ist das ureigenste Recht des Stadtrats. Wir sind nicht gewählt,
lediglich abzunicken was der 1. Bürgermeister zur Abstimmung vorlegt.
Lassen Sie
mich aber zunächst Dank sagen.
Dank sagen
zunächst der Verwaltung, die einmal mehr viel Energie und Zeit darauf verwendet
hat, einen soliden Haushaltsentwurf vorzulegen.
Wir
Sozialdemokraten möchten uns zudem ausdrücklich bei den Laufer Unternehmen
bedanken, die durch ihr weitsichtiges Handeln zu erheblichen
Gewerbesteuereinnahmen beitragen. Viele Betriebe engagieren sich zudem
gesellschaftlich und sozial: Das ist vorbildlich!
Unser
besonderer Dank aber gilt den Laufer Bürgerinnen und Bürgern, die in den
Vereinen, Verbänden, in den Schulen, Kindergärten, Feuerwehren und
Rettungsorganisationen täglich im Ehrenamt dafür sorgen, dass unser Gemeinleben
funktioniert. Denn eines wissen wir seit Jahren: Ohne ehrenamtliches Engagement
bricht unser System zusammen. Wir freuen uns daher ausdrücklich darüber, dass
auch im neuen Haushalt wieder nicht unerhebliche Beträge für Vereinsförderung
vorgesehen sind.
Meine sehr
verehrten Damen und Herren,
der heute zu
beschließende Haushaltsentwurf ist kein großer Wurf, aber er ist solide geplant
und verwirklicht die von uns in letzter Zeit getroffenen
Grundsatzentscheidungen, wie zum Beispiel die Sanierung der Bertleinschule und
den Neubau des städtischen Bauhofs.
Nicht ganz
zu Unrecht hat der Erste Bürgermeister uns Sozialdemokraten bei unserem
Frühlingsempfang im Februar ausdrücklich dafür gelobt, dass wir uns bei diesen
beiden Themen so eingebracht haben. Er hat konstatiert, dass wir ohne das
Engagement der SPD in diesen Bereichen noch nicht so soweit wären wie wir es
jetzt sind.
Schon
deshalb, weil im Haushalt 2019 und der mittelfristigen Finanzplanung die
Finanzierung der Sanierung der Bertleinschule und der Neubau des Bauhofs solide
finanziert sind, werden wir dem Haushaltsentwurf zustimmen. Gerade die längst
überfällige Sanierung der Bertleinschule ist derart wichtig, dass es sich aus
unserer Sicht verbietet, dem Haushalt nicht zuzustimmen.
Liebe
Kolleginnen und Kollegen,
wir werden
die Haushaltsrede nicht dazu missbrauchen, die Amtsführung des 1. Bürgermeisters
anzugreifen. Da gibt es zwar genug zu kritisieren, aber dazu gibt es im
Wahlkampf nächstes Jahr noch genügend Zeit. Wir glauben, dass die Bürgerinnen
und Bürger auch mehr Interesse daran haben, dass es mit unserer Stadt gut
vorangeht als einen Streit der Parteien über Kleinigkeiten zu erleben.
Im Rahmen
der Haushaltsberatungen zeigt sich jedes Jahr aufs Neue, welche Schwerpunkte
die einzelnen Fraktionen setzen.
Die SPD hat
im nunmehr aktuellen Haushalt den Schwerpunkt auf Kultur und bezahlbares Wohnen
gesetzt. Dies haben die anderen Fraktionen leider nicht getan, weswegen sie
alle unsere Vorschläge, zu einer deutlichen Verbesserung der Kulturlandschaft
beigetragen hätten, abgelehnt.
Antrag auf Errichtung einer Seeterrasse
im Freibad
Die SPD hatte
beantragt, dass in den Haushalt maximal 150.000 € für die Errichtung einer
Seeterrasse eingestellt werden. Die alte Seeterrasse wurde von den
Besucherinnen und Besuchern des Freibads sehr gut angenommen. Nachdem diese
wegen Baufälligkeit eingerissen wurde, ist das Freibad seitdem um eine
Attraktion ärmer. Es wird daher Zeit, dass endlich eine neue Seeterrasse
errichtet wird. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass alle Badegäste in der
Zukunft wieder bis in den Abend hinein auf der Terrasse in der Sonne sitzen
können. Dass ein großes Bedürfnis für die Wiedererrichtung einer Seeterrasse
besteht, wurde auch an der Vielzahl an Unterschriften deutlich, die dem 1.
Bürgermeister vor einiger Zeit übergeben wurden. Diese Bitte blieb leider
bisher seitens der Stadtspitze unerhört.
Zwar
zeichnet sich ab, dass die Gelder in Zukunft nicht mehr so fließen werden wie
in der Vergangenheit, aber wir sind der Überzeugung, dass angesichts des immens
hohen Haushaltsvolumens, die Zahlen haben wir von der Kämmerin gehört, noch
genügend Geld für diese Investition vorhanden ist. Wir haben daher
vorgeschlagen, die Finanzierung dieses Projekts aus der Rücklage zu
finanzieren.
Wir haben
mit dem Freibad ein weit über die Grenzen Laufs geschätztes Bad, das nun die
Chance hat, wieder um eine Attraktion reicher zu werden. Der von der CSU im
Verwaltungsausschuss vorgeschlagene Kompromiss, den Bereich um den Kiosk
attraktiver zu machen und auf die Seeterrasse attraktiver zu gestalten ist
nicht schlecht. Das Ziel, das alte Bad und die einzigartige Lage in das Konzept
mit einzuarbeiten, wird damit aber nicht erreicht. Es ist und bleibt der Wunsch
vieler Freibadbesucherinnen – und Besucher, die Seeterrasse wieder zu bauen.
Wir sind
auch der Überzeugung, dass es uns gelingen kann, den Haushaltsansatz von
150.000 € nicht zu erreichen, sondern die Terrasse deutlich günstiger zu
gestalten. Es geht nämlich nicht darum, einen Monumentalbau zu errichten,
sondern eben nur darum, die alten Liegeflächen wiederherzustellen.
Mehr Geld für die Stadtbücherei
Damit die
städtische Bücherei auch in Zukunft ein guter Anziehungspunkt für alle
Lesebegeisterten bleibt, ist es notwendig, dass genug Mittel bereitstehen,
aktuelle Bücher und Medien zu besorgen. Wir haben deshalb beantragt, dass in
Zukunft 10.000 € mehr als bisher dafür bereitstehen. Wäre unserem Antrag
stattgegeben worden, so wäre die Summe genauso hoch wie sie schon einmal war
bevor sie der Rotstiftpolitik von CSU-FW-FDP zum Opfer gefallen ist.
Mit der
Stadtbücherei haben wir eine ausgesprochen gute und geschätzte kulturelle
Einrichtung, die eine vernünftige finanzielle Ausstattung benötigt, um
attraktiv zu bleiben.
Erhöhter Zuschuss für das Theater
„Glückserei“ am Laufer Marktplatz
Das
Dehnberger Hoftheater erhält aktuell 100.000 € Zuschuss und hat eine weitere
Erhöhung um 10.000 € beantragt. Wir halten es daher für sachgerecht, dass die
„Glückserei“ ebenfalls eine Zuschusserhöhung erhält. Wir haben daher eine
Erhöhung des städtischen Zuschusses von 2000 € beantragt. Schließlich sind
beide Theater als kommunal bedeutsam anerkannt.
Wir können
sehr stolz darauf sein, dass unsere Stadt zwei bedeutende Theater hat, die über
die Stadtgrenzen hinaus geschätzt sind.
Während das
Dehnberger Hoftheater jährlich ca. 200 Aufführungen durchführt sind es bei der
Glückserei ca. 130.
Dann ist es
aber auch folgerichtig, dass auch die Glückserei einen höheren Zuschuss erhält
als bisher. Auch der Kreistag Nürnberger Land hat für den Haushalt 2019 eine
Erhöhung des Zuschusses eingestellt.
Bezahlbarer Wohnraum am alten
Bauhofareal
Meine Damen
und Herren,
die Stadt
Lauf steht vor immer größer werdenden Herausforderungen. Es stehen
weitreichende Investitionen an, deren Finanzierung zunehmend schwieriger wird.
Eine dieser
Herausforderungen ist bezahlbarer Wohnraum in Lauf. Wir werden immer häufiger
von Bürgerinnen und Bürgern angesprochen, die dringend Wohnungen suchen, die
sie sich auch leisten können.
Wir alle
freuen uns, dass unser Lauf so attraktiv ist, dass es immer mehr Menschen zu
uns zieht. Bisher tun wir aber viel zu wenig dafür, dieser Nachfrage gerecht zu
werden. Dies führt dazu, dass es kaum mehr Bauland gibt und die wenigen
verfügbaren Grundstücke 500 € und mehr pro Quadratmeter kosten.
Die Mieten
in Lauf steigen immer mehr. Die offiziellen Zahlen hierzu spiegeln schon lange
nicht mehr die tatsächliche Situation wider.
Jetzt, da
der neue Bauhof errichtet wird, wird sich der Stadtrat mir der Frage zu
befassen haben, was mit dem Areal des bisherigen Bauhofs geschieht. Die SPD ist
hier der Auffassung, dass dort nicht nur hochpreisige Wohnungen errichtet
werden, sondern auch und gerade bezahlbare Wohnungen. Wir sehen seit Jahren,
dass die Mietpreise in Lauf drastisch steigen, sodass sich immer weniger
Bürgerinnen und Bürger leisten können, in unserer attraktiven Stadt zu leben.
Mit diesem Areal haben wir eine einzigartige Chance, dieser Entwicklung
entgegen zu wirken.
Bereits in
meinen letzten vier Haushaltsreden habe ich dieses Thema angesprochen, passiert
ist aber nichts. Der Bürgermeister hat hier leider wertvolle Zeit ungenutzt
verstreichen lassen.
„Kinderfreundliche Stadt“,
mit diesem
Slogan wirbt der 1. Bürgermeister für den Zuzug von jungen Familien. Wir müssen
aber auch sehen, dass wir, um attraktiv zu sein, noch mehr im Bereich der
Kindertagesstätten und im Bereich von Spielplätzen zu sein.
Beim Bau des
neuen Stadtquartiers im Bereich des ehemaligen Altersheims am Galgenbühl wurde
es leider versäumt an den Bau von Spielplätzen zu denken. Ich habe mir daher
die Situation der Spielplätze im Gebiet Lauf rechts etwas näher anzusehen und
bin zu dem Schluss gekommen, dass wir hier leider zu wenig Spielplätze haben.
Diese Situation habe ich gegenüber dem 1. Bürgermeister angesprochen. Auf das
Stellen eines Haushaltsantrags hierfür habe ich bewusst verzichtet, da mir der
Bürgermeister zugesichert hat, dass genügend Mittel für den Bau von
Spielplätzen vorhanden sind.
Ich kündige
daher an, dass die SPD im Laufe des Jahres mindestens einen Antrag für den
Neubau eines Kinderspielplatzes stellen wird. Wir hoffen hierfür auf Zustimmung
der anderen Fraktionen.
Alles in
allem bietet der Haushalt vernünftige Antworten auf die anstehenden Fragen.
Aus den
genannten Gründen wird SPD daher dem Haushaltsentwurf und der mittelfristigen
Finanzplanung zuzustimmen.“
Herr Dritter
Bürgermeister Thomas Lang spricht
für die Fraktion der Freien Wähler:
„Spare in
der Zeit, dann hast Du in der Not“… meistgehörte Worte in der Bewertung der
letzten Haushalte. „Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not“ sind auch die
meist-verunglimpften Worte der vergangenen Haushaltsberatungen. Darin äußern
sich die Probleme in der Haltung, die in diesem Haus an der Aufrichtigkeit
zweifeln lässt.
Wer das Wort
„Zukunft“ abseits jedweder Rationalität verwendet – Hauptsache inflationär und
aus niederen ideologischen Beweggründen, …
Wer das Lob
an die Verwaltung für die Arbeit, wer die Kritik über die zeitweisen
optimistischen Ansätze als politisches Einverständnis bewertet und wer das
Durchatmen, dass die Jahresrechnung 2018 ohne wirtschaftlich blaue Augen von
statten gehen kann… als das Werk von Zweiflern sieht, …
Der macht
nicht nur in diesem Saal den Eindruck, nicht zuhören zu können… der scheint auch
grundsätzlich kaum gesprächsfähig zu sein. Ist der dann in der Lage
verantwortungsvoll für die Stadt unserer Herzen zu handeln?
Wer
ambitionierte Ziele, wie die Sanierung der Bertleinschule in den Haushalt
stellt, wer die Umsetzung des neuen Bauhofs in den Haushalt stellt, nimmt sich
etwas vor. Der muss aber auch beantworten, wie er das Geld dafür aufbringt. Der
muss auch die Frage beantworten, was er eben nicht bezahlt, für was das Geld
eben nicht reicht. Bei uns heißt das Prioritätenliste. Das ist ja schön, wenn
man sich in der bekannten Haltung für alles feiern lässt… im Hinblick auf die
Frage, was es alles nicht für die Bürger unserer Stadt geben wird, sieht die
Realität ein wenig anders aus.
Wenn am Ende
des Geldbeutels noch Wünsche stehen, dann mag das bedauerlich sein. Und selbst
die These, dass man alles dafür tun muss, um diese Wünsche baldmöglichst
bestreiten zu können, ist nur bedingt richtig. „Alles dafür tun“ würde auch
bedeuten, den Bürgern und Unternehmern kräftiger in die Tasche zu greifen.
Gerade sozial schwache Bürgerinnen und Bürger wissen aber am besten selbst, wie
sie ihr Geld ausgeben. Für Bürger, deren Girokonto größere
Planungsmöglichkeiten bietet, gilt das Gleiche.
Der Blick
auf den Haushalt hinterlässt unterschiedliche vordergründige Eindrücke:
Wir
investieren in beachtlichem Umfang in ein Gebäude, was für die Bildung von
Kindern aus dem südlichen Stadtteil ertüchtigt werden soll und binden somit
auch erhebliche Geldmittel der nächsten Jahre. Die Wege im Bauhof werden
kürzer. Zeitverluste zwischen Glockengießerstraße, Salzlager und dem Reiß
sollen der Vergangenheit angehören. Ein langjähriger zentraler Punkt der
Wunschliste wird erfüllt. Umgekehrt muss man sagen, dass wir dieses Stück
Zukunft mit Steuerzahlergeld erkaufen. Es ist ein Investment, was sich lohnen
wird. Größere Effektivität im täglichen Geschäft, Gestaltungsmöglichkeiten an
der Pegnitz, interessanter Wohnraum und ein breiterer Zugang zum
stadtbestimmenden Fluss sind wunderbare Entwicklungspotenziale.
Meine Damen
und Herren, ich bin es leid, mir Jahr für Jahr leere Phrasen von Entwicklung,
Zukunft und Nachhaltigkeit anzuhören. Einige von uns tun gerade so, als ob es
an deren Gnade liegt, dass die Stadt auch am nächsten Tag wieder lebt. Wir
sollten uns stets darüber im Klaren sein, dass nicht wir es sind, die die
Gelder erwirtschaften, sondern die Bürger und Unternehmer. Und wir sparen nicht
im eigentlichen Sinne, sondern bitten die Bürger und Unternehmer mehr oder
weniger zur Kasse. Am Ende versuchen wir einen Geld- bzw. Kapitaleinsatz unter
den Maximen „Gerechtigkeit“, „Dringlichkeit“, „Effektivität“ und – parallel
dazu Entschuldigung (ernst gemeint) - Nachhaltigkeit in den vier Ausrichtungen
okölogisch, ökonomisch, sozial und kulturell.
Der Haushalt
2019 ist ein weiterer Arbeitshaushalt mit wichtigen Kernpunkten in der
Entwicklung unserer Stadt. Der Haushalt beinhaltet keine Luftschlösser, einige
„nice-to-haves“ und zentrale „must-haves“. Der Ausblick auf einen Haushalt 2020
lässt spontanes Unwohlsein entwickeln. Zu präsent sind absurde Versprechungen
wie Ortsteilzentren und Säle, deren Nutzung zweifelhaft waren und deren
finanzielle Auswirkungen – inclusive Bau, Heizung, Reinigung und Instandhaltung
ein finanzielles Debakel hinterlassen hätte, so dass die derzeitigen
22,6-Millionen € Schulden wie ein Märchen aus dem Schlaraffenland gewirkt
hätten. Überraschen Sie mich in diesem Sinne für 2020… gerne auch einmal
positiv – so hoch liegt die Latte nicht mehr.
Die
Systematik der Zahlen ist kein einfaches Werk. Herzlichen Dank an die Kämmerei
mit dem Team um Frau Wamser und allen, die aus den Abteilungen zugearbeitet
haben. Sparen ist in erster Linie verschieben. Das macht zwar die Wunschliste
länger – wie zum Beispiel richtigerweise um die Seeterrasse – ist aber haushaltstechnisch
richtig. Es ist die alte Krux, dass mehr Wünsche als Gelder da sind. Demzufolge
ist es völlig richtig, eine Prioritätenliste anzusetzen. Sinn des Ganzen ist
es, diese auch Schritt für Schritt – ab dem Haushalt 2020 – anzugehen. Die
Prioritätenliste ist kein Märchenbuch – und darf schon gar nicht dazu werden.
Die Prioritätenliste ist eine konkrete Aufgabenstellung.
Das ist
Zukunft, genau dies anzugehen.
Bewerten wir
den Haushalt mit seinen Eckdaten. 22,6 Millionen Euro geplante Schulden am Ende
des Haushalts. Die Zuführung an den Vermögenshaushalt beträgt 5,7 Millionen
Euro. Der Vermögenshaushalt ist mit 11,4 Millionen Euro angesetzt. Wir
erwirtschaften also nur die Hälfte unserer Neuinvestitionen selbst. 2,9
Millionen stammen aus den Schlüsselzuweisungen. Zyniker würden dies als die
Sozialhilfe für Städte und Gemeinden bezeichnen.
Andererseits
fließen alleine 5,7 Millionen Euro in die Bertleinschule. Zwar gehört zur
Wahrheit, dass künftige ABC-Schützen ihre Grundschulzeit zwischen Baustelle,
Pavillon und aus der Kunigundenschule bekannten Begleiterscheinungen erleben
müssen, jedoch wird das Gebäude fit für die Zukunft gemacht. Deshalb erscheint
es unter diesem Gesichtspunkt als vertretbar, dass wir incl
Schlüsselzuweisungen um 5,7 Millionen über unsere Verhältnisse leben. Letzteres
tun wir… wir können aufgrund der Schlüsselzuweisungen sogar die geplante
Schuldenlast um 0,6 Millionen Euro reduzieren.
Ein weiterer Baustein für einen – aus meiner Sicht – zu rechtfertigenden
Haushalt liefert der faire Kompromiss mit der Kreisumlage. Reden wir doch am
Ende von einem Wirtschaften von einer in die andere Tasche. Viele von uns
müssen (oder immerhin „müssten“) als Stadt- und Kreisrat für das Funktionieren
beider Systeme Interesse zeigen. Reden wir u.a. davon, dass wir mit Mitteln u.a
für unsere Schulen, wie das CJT Gymnasium, die OS-Realschule und die
Richard-Glimpel-Schule auch als Stadt von den Investitionen des Kreises
profitieren. Die Literaturtage in der CJT-Turnhalle für drei Jahre sind ein
nettes Beispiel für eine Einheit aus Stadt und Kreis.
Was im
kommenden Jahr wirtschaftlich global passiert, kann von uns niemand ernsthaft
einschätzen. Von dunklen Wolken zu wissen und zu wissen, dass man im Zweifel
reagieren kann – wir hatten dazu auch gestern telefoniert, Frau Wamser, ist
auch ein Teil von Zukunft. Gerade dann, wenn man eine solche Krise nicht selbst
verschuldet hätte. Ich fahre auch gerne mit Gurt Auto… hier hat sich
sinnvollerweise der Code „verantwortungsvoll“ etabliert. Oder reden jetzt tatsächlich
von „Zweiflern“.
Es ist
Zukunft sicherzustellen, dass wir auch in den nächsten Jahren handlungsfähig
sein werden. Es ist Zukunft sicherzustellen, dass wir auch in den kommenden
Jahren eine ausreichende freie Spanne haben werden, um unsere freiwilligen
Leistungen aufrecht zu halten. Vereinsförderung, soziale Projekte… Das ist die
Basis für die Zukunft, die das Leben in unserer Stadt liebens- und lebenswert
macht.
Generell
darf festgestellt werden, dass wir mehr ein Problem von Organisation und
Struktur haben, denn ein Einnahmenproblem.
Leerstehende
Gewerbeflächen endlich zu nutzen, zu füllen und mit dem guten Gefühl von
Arbeitsplätzen und Gewerbesteuereinnahmen betrachten zu können… wäre Zukunft.
Uns ist eine herausragende Position mit sehr guter Infrastruktur geschenkt
worden. Eine Autobahn vor der Haustüre, zwei weitere in 5 bis 10-minütiger
Entfernung, ein Flughafen, ein Hafen, zwei Bahnlinien und der Nürnberger
Speckgürtel ist „Zukunft für umsonst“ … und wir leisten uns leere Grundstücke
im Gewerbegebiet.
Der
Kunigundenberg ist prominenter Hausberg mit Freizeit- und Versammlungspotenzial
für mehr als nur am Kirchweihwochenende. Der FW-Antrag auf Abriss des
Altgebäudes im Kontext mit der Baurechtssicherung ist ein Schritt in Richtung
lebenswerter Zukunft und Nutzung am Kunigundenberg.
Wir spielen
Stadtliga und nicht Bundesliga. Das ist unsere Zukunft.
Wir haben
nicht die Zeit … nicht einmal eingeladen nach Holland zu fahren, um als bestes
Ergebnis ein Foto für Facebook zu produzieren.
Die Ergebnisse vom Besuch der grünen Woche sind nicht besser.
Wir haben
HIER unsere Zukunft.
Wir haben
geeignete und motivierte Mitarbeiter. Um über einen Stellenplan zu reden,
benötigen wir endlich Aufgabenbeschreibungen, also Stellenbeschreibungen. Das
ist eine zentrale Aufgabe, alleine schon im Personalrecht, um dann unseren
Mitarbeitern ihre mögliche berechtigte Beförderung befürworten zu können. Das
ist Zukunftssicherung für Mitarbeiter und deren persönliche Planung, das ist
Zukunftssicherung, um bei Uneinigkeiten saubere Lösungen zu präsentieren. Ein
Organigramm – bei allem Respekt – kann jeder in ein paar Minuten hinrotzen. Das
ist kein Strukturerfolg.
Natürlich
brauchen wir Kontakte über unsere Stadtgrenze hinaus. Wie schön wäre es, wenn
wir eine rundum funktionierende S-Bahn hätten, um unseren Pendlern das Leben in
den öffentlichen Verkehrsmitteln die Zukunft zu erleichtern.
Ganz zu
schweigen von der Elektrifizierung der rechten Bahnlinie, dem damit verbundenen
Zwang zur Lösung der Brückenthematik im Pegnitztal und damit dem möglichen
Grundstein für eine S-Bahn auf der rechten Bahnlinie.
Nehmen wir
den derzeitigen Stand des Internets im Stadtgebiet mit erheblichem
Aufholpotenzial. Die Zukunft der Stadt nicht nur ausschließlich zuhause zu
suchen, macht Sinn. Es gibt etwas zu tun für die Zukunft Laufs…
Ich sehe in
diesem Haushalt einen geeigneten Kompromiss zwischen Pflichtaufgaben und
Gestaltung. Kompromisse haben es an sich, dass man ihnen (alleine schon wegen
den Zwängen, denen sie unterliegen) nicht grenzenlos zujubelt. Nur wer über die
Risiken und Folgen seines Tuns informiert ist, kann mutig sein. Mut ist ja
schließlich nicht die Abwesenheit von Vernunft und analytischen Gedanken.“
Herr
Stadtrat Karl-Heinz Herrmann führt
aus:
„Sehr
geehrter Herr Bürgermeister,
Sehr geehrte
Kolleginnen und Kollegen,
Sehr geehrte
Damen und Herren,
herzlichen
Dank Frau Wamser, dem Team der Kämmerei, den Fachabteilungsleitern und allen
Verantwortlichen für die sorgfältige Erstellung des Haushaltsentwurfs.
In den
vergangenen Jahren haben wir den Haushalt für das Folgejahr meistens im
Nov./Dez. verabschiedet. Diesmal ist es Ende März für das aktuelle Jahr. Wenn
das Ziel ist, das Soll dem Ist anzunähern, dann hat sich die Verzögerung
gelohnt.
Der
vorliegende Haushaltsentwurf ist ausgeglichen.
Der Grund:
unerwartete Mehreinnahmen von 1,5 Mio. €
in den ersten drei Monaten 2019. Diese Mehreinahmen erhöhen die
Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt auf 5,7 Mio.
€.
Mit 9,4 %
vom Verwaltungshaushalt bleiben wir aber weiterhin hinter unserem selbst
gesteckten Zuführungs-Ziel zurück, zumal die Hälfte des Zuführungsbetrages rund
2,9 Mio. € aus den Schlüsselzuweisungen des Freistaates resultiert.
Nehmen wir
die Gesamtverschuldung von rund 23 Mio. € dazu, dann zeigt das auf, dass Lauf
auf Transferleistungen des Freistaates angewiesen ist.
Unsere
mittelfristigen Haushaltsziele haben wir nicht erreicht, und werden sie so auch
nicht erreichen. Gerade in Zeiten einer sich abkühlenden Konjunktur bleibt
dringender Handlungsbedarf.
Wir müssen
vor allem auf der Ausgabenseite strengere Maßstäbe anlegen.
Mit 27 %
oder 17,4 Mio. € sind die Personalausgaben der größte Ausgabenposten im
Verwaltungshaushalt. Eine Steigerung zum Vorjahr um 5,3 % ist kein
unvermeidbares Schicksal, sondern ein Hinweis auf dringenden Handlungsbedarf.
Ich
verzichte auf weitere Hinweise zu Einsparungsmöglichkeiten im
Verwaltungshaushalt, sondern erinnere dabei an eine Aussage unserer Kämmerin:
„Kleinvieh macht auch Mist.“
Bei den
Investitionen im Vermögenshaushalt zählt:
Die Schwerpunkte im Bildungsbereich und
Sicherheit (Schulen und Kindertagesstätten, Feuerwehr und Bauhof) sind richtig
gesetzt.
Dank der
anfangs genannten erfreulichen, nicht erwarteten Einnahmen konnte für 2019 eine
nochmals befriedigende Haushaltssatzung erstellt werden.
Für die FDP
stimme ich der vorgeschlagenen Haushaltssatzung für 2019 und der Finanzplanung
zu.“
Beschluss:
Der Stadtrat beschließt:
a) Dem Haushaltsplan 2019 der Stadt Lauf a.d.Peg. in den Festsetzungen der Haushaltssatzung 2019 in der beratenen Fassung wird zugestimmt.
Die Haushaltssatzung ist Bestandteil dieses Beschlusses.
Abstimmung: Ja:
26 Nein: 3
b) Der mittelfristigen Finanzplanung einschließlich des Investitionsprogramms der Stadt Lauf a.d.Peg. für die Jahre 2018 bis 2022 in der beratenen Fassung wird zugestimmt.
Die Finanzplanung schließt damit in Einnahmen und Ausgaben in den Jahren
2018 mit 74.486.193 Euro
2019 mit 75.079.115 Euro
2020 mit 75.731.330 Euro
2021 mit 76.662.378 Euro
2022 mit 77.503.578 Euro
ab.