Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 12, Nein: 0

Die Bundesregierung hat sich im Rahmen des EU Klimapaktes verpflichtet, bis 2012 insgesamt 21 % weniger klimaschädliche Gase zu produzieren. Das Basisjahr für diese Vereinbarung ist 1990. Weiterhin hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, die Treibhausgase bis 2020 um 40 % zu reduzieren.

 

Die Stadt Lauf a. d. Pegnitz hat im Rahmen der bisherigen Agenda 21-Aktivitäten und als Mitglied von „Alianza del Clima“ beim BMU am 19.08.2009 einen Zuschussantrag für ein Laufer integriertes Klimaschutzkonzept gestellt. Mit Bewilligungsschreiben vom 18.11.2009 hat das BMU diesem Antrag mit der Maximalförderung von 80 Prozent der Gesamtsumme von 97.104 € entsprochen.

 

Die Erstellung eines integrierten Klimakonzeptes im Zuge der Klimaschutzinitiative des BMU hat das Ziel, die CO2 Emissionen im Stadtgebiet Lauf a. d. Pegnitz zu reduzieren. Im Zuge einer detaillierten Untersuchung soll eine umfassende Bestandsaufnahme  in den Verbrauchergruppen der privaten Haushalte, Gewerbe, Industrie, Sonderkunden, kommunale Liegenschaften und Verkehr erfolgen. Darauf basierend können in den unterschiedlichen Verbrauchergruppen konkrete Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung bzw. dem Ausbau erneuerbarer Energien entwickelt und auf ihr CO2-Einsparpotential untersucht werden. Die Potentialabschätzung mündet in einem zielgruppenspezifischen Maßnahmenkatalog mit konkreten Handlungsempfehlungen in den einzelnen Verbrauchergruppen.

 

Die klimaschutzbedingten Investitionskosten werden für unterschiedliche Szenarien detailliert ermittelt, einer Vollkostenrechnung unterzogen und mit aktuellen Energiekosten verglichen. Aufbauend auf den kalkulierten Energie- und Stoffströmen können Primär- und CO2-Bilanzen für unterschiedliche technische Ansätze ermittelt werden und dem Ist-Zustand fortschreibbar gegenüber gestellt werden. Ein entsprechendes Controlling Konzept wird erarbeitet. Die Öffentlichkeit und Nutzermotivation werden dabei eingebunden.

 

Im Zuge der Erstellung eines integrierten Konzeptes werden detailliert und konkret für die Situation der Gemeinden unterschiedliche Ansätze zur Nutzung erneuerbarer Energien bzw. Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung technisch und wirtschaftlich geprüft sowie auf ihr CO2 – Einsparpotential hin untersucht. Das Vorhaben schließt in einem konkreten Maßnahmenkatalog mit Systemempfehlung und bindet die Nutzer mit ein. Die lokalen Potentiale zur Emissionsminderung werden wirtschaftlich optimiert und umfassend erschlossen.

 

Im Zuge des integrierten Klimaschutzkonzeptes werden hochinnovative technische Ansätze zur Nutzung erneuerbarer Energien sowie zur Energieeffizienzsteigerung technisch dimensioniert, wirtschaftlich geprüft und auf ihre Primärenergie- und CO2-Bilanz hin untersucht. Ziel ist es, technische Ansätze zur Energieeffizienzsteigerung in den Liegenschaften sowie unterschiedliche Versorgungskonzepte wie Kraft-Wärme-Kopplungs-Systeme, Biomassefeuerung oder Solarenergienutzung in integrierten Wärmenutzungskonzepten wirtschaftlich optimal zu dimensionieren und die CO2-Einsparpotentiale maximal auszuschöpfen.

 

Das Vorhaben soll federführend vom Institut für Energietechnik GbR IfE an der Hochschule Amberg-Weiden in Arbeitsgemeinschaft mit dem Laufer Zentrum für Energieeffizienz und Klimaschutz (ZEK) sowie mit Begleitung durch die Stadt Lauf a. d. Pegnitz (Umwelt und Klimaschutz-Sachgebiet) durchgeführt werden.

 

Herr Prof. Dr. Brautsch vom Institut für Energietechnik erläutert anschließend das Konzept, das sich in 8 Phasen gliedert:

 

Phase 1:             Die Energie- und CO2-Emissionsbilanz Ist-Zustand,

Phase 2:             Potentialbetrachtungen zur Minderung der CO2-Emissionen,

Phase 3.             Ausarbeitung eines zielgruppenspezifischen Maßnahmenkatalogs in den einzelnen Verbrauchergruppen,

Phase 4:             Wirtschaftlichkeitsbetrachtung des zielgruppenspezifischen Maßnahmenkatalogs,

Phase 5.             Ausarbeitung eines Konzeptes zur Erstellung einer fortschreibbaren CO2-Bilanz mit Controllingkonzept der Klimaschutzziele,

Phase 6:             Ausarbeitung eines Konzeptes zur Öffentlichkeitsarbeit,
Bildung einer Arbeitsgruppe mit Vertretern aus den Verbrauchergruppen,

Phase 7:             Abschlusspräsentation und Berichterstattung 12 Monate nach Projektstart,

Phase 8:             Umsetzungsphase in Kooperation mit dem ZEK mit Einsatz eines Klimaschutzmanagers mit einer Förderung in Höhe von 80 % für einen Zeitraum von 3 Jahren und einer Förderung in Höhe von bis zu 60 %, je nach Grand der CO2-Einsparung für die Umsetzung von Modellvorhaben

 

Das ZEK als Zukunftsprojekt in der Europäischen Metropolregion Nürnberg plant dazu folgende Geschäftsfelder:

 

-     Integrierte Klimaschutzkonzepte und Masterpläne für Kommunen,

-     Studien und wissenschaftliche und messtechnische Begleitung,

-     Beratung, Planung, Betreuung , Durchführung, Controlling, Zertifizierung und Förderung von Projekten, Produkten und Dienstleistungen energieeffizienten Technologien,

-     Forschungsvorhaben zu Energie- und Klimaschutzmaßnahmen,

-     energetisches Gebäudemanagement,

-     Monitoring und betriebswirtschaftliche Betreuung von Bürgerkraftwerken,

-     Projektbetreuung zum sozialen und ökologischen Wohnungsbau,

-     Consulting von Investitions- und Finanzierungsprogrammen zum Klimaschutz und Energieeffizienz,

-     Klimaschutzprojekt-Begleitung der Handwerkerschaft.

 

Zielgruppen sind Kommunen, Unternehmen und öffentliche Institutionen in der Metropolregion Nürnberg. Als Gründungskapital für das ZEK werden voraussichtlich 70.000 € benötigt und soll sich in den darauf folgenden Jahren selbst tragen. Räumlichkeiten in Zentrumsnähe .


Beschluss:

 

Der Umweltausschuss beschließt:

 

Das integrierte Klimaschutzkonzept für Lauf a. d. Pegnitz soll im Rahmen der bisherigen Agenda 21-Aktivitäten und als Mitglied von „Alianza del Clima“ weitere Impulse geben und Projekte für den lokalen Klimaschutz fördern, damit die Klimaschutzziele erfolgreich erreicht werden.

 

Zur weiteren Umsetzung wird die Verwaltung mit dem Institut für Energietechnik (IfE) an der Hochschule Amberg-Weiden in Arbeitsgemeinschaft mit dem Zentrum für Energieeffizienz und Klimaschutz (ZEK) beauftragt. 

 

Durch den Zuwendungsbescheid des BMU für das Projekt in Höhe von maximal 80 % = 77.684 € erfolgt die Übernahme des Eigenanteils in Höhe von 19.420 €  über die Haushaltstelle 1.1141.9880 aus vorhandenen „Agenda 21-Mittel“.

 

Der Umweltausschuss empfiehlt dem Stadtrat:

 

Die Stadt Lauf a. d. Pegnitz beteiligt sich an der Neugründung des Zentrums für Energieeffizienz und Klimaschutz mit Sitz in Lauf mit einer Gesellschafter-Einlage von 30.000 €. Dazu stehen Agenda 21-Mittel aus Haushaltsstelle 1.1141.9880 zur Verfügung.