Sitzung: 28.01.2016 StR/001/2016
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 23, Nein: 6
Vorlage: FB 2/002/2016
Frau Wamser trägt folgenden Bericht vor:
„Sehr geehrter Herr
Bürgermeister,
sehr geehrte Damen
und Herren,
mit dem heutigen Abend haben Sie seit der
letzten Woche noch einmal alle jetzt geänderten und nach den Vorberatungen
eingestellten Zahlen zum Haushalt 2016 erhalten. Ich habe Ihnen alle Listen,
Tabellen, Übersichten, einen Gesamtfinanzplan und einen Gesamtplan Haushalt zur
Verfügung gestellt und möchte noch kurz ein paar Ausführungen machen.
Die Empfehlungsbeschlüsse sollen bestätigt
werden und letztlich soll ein Haushaltsbeschluss herbeigeführt werden.
Nach der Vertagung in der Dezembersitzung, nach
umfangreichen Gesprächen und mehreren Sitzungen wird jetzt letztlich über ein
Haushaltsvolumen von 69.159.726 Euro zu entscheiden sein. Das übersteigt das
Volumen aus 2015 um rund 1,6 Mio. und entspricht damit einem geringen Zuwachs
von 2,35 %. Während der Verwaltungshaushalt im Vorjahresvergleich leicht
gesunken ist, verzeichnet der Vermögenshaushalt wieder Zuwächse, allerdings
erreicht er nicht mehr das Niveau der Jahresrechnung 2014, welches nochmals mit
2 Mio. Euro höher lag. Wichtigster Anhaltspunkt einer ordnungsgemäßen
Haushaltswirtschaft und zur Beurteilung der dauernden Leistungsfähigkeit, wie
sie die Rechsaufsicht vornehmen wird, ist der Zuführungsbetrag zwischen
Verwaltungs- und Vermögenshaushalt und damit die aus eigener Kraft
erwirtschaftete freie Finanzspanne, die zur Durchführung von investiven
Maßnahmen zur Verfügung steht. Hier zeigt sich, dass der Haushalt 2016 wiederum
einen – gemessen an den umzusetzenden Aufgaben – nicht unerheblichen Überschuss
erwirtschaftet hat und damit die Zuführung in Höhe von insgesamt 4.362.457 Euro
eingeplant werden konnte.
Dies ist umso erfreulicher, als der Betrag trotz
der beschlossenen Nichterhöhung der Gewerbesteuer und einer Nichteinführung
einer Pferdesteuer fast auf dem Niveau gehalten werden konnte, wie er zum
Anfang der Beratungen im Entwurf stand. Angesichts der gesunkenen Umlagekraft,
steigenden Ausgabeverpflichtungen und trotz unvermeidlich leicht ansteigender
Personalkosten ist es gelungen, ohne die Bürger zu belasten, diesen
Zuführungsbetrag auf dem Vorjahresniveau zu halten. Die Überprüfungen aus den
letzten Wochen und Monaten sowie die umgesetzten Sparrunden seitens der
Verwaltung, wie sie auch vom Gremium injiziert worden sind, haben letztendlich
dazu beigetragen, dass wieder ein durchaus lobenswertes Grundlagenpolster aus
dem Verwaltungshaushalt zur Verfügung gestellt werden kann. Bemerkenswert ist,
dass auch in 2016 wie schon 2015 gänzlich darauf verzichtet werden kann, die
Rücklagen anzugreifen. Sie bleiben so stehen und sollen auch weiter angespart werden.
Im Rahmen eines bis zur Jahresmitte zu
erarbeitenden Konzepts zur Auffindung und Umsetzung langfristig und vor allem
nachhaltig wirkender Einsparmaßnahmen in allen Bereichen unseres städtischen
Haushalts weit über die Finanzplanungsjahre hinaus, hat sich der Stadtrat
zusammen mit der Verwaltung das Ziel gesetzt - soweit möglich - jährliche
Zuführungsbeträge von 35 % der bereinigten Steuereinnahmen zu erreichen und
zusätzlich den Schuldenstand dauerhaft auf 25 Mio. Euro zu begrenzen. Auch
dieser Weg ist bereits im diesjährigen Haushalt eingeschlagen worden, dies
zeigen die vorliegenden Zielvorgaben und die Entwicklungen Zuführung und
Schuldenstand. In der Stadtverwaltung selbst als auch allen Fachbereichen und
Außenstellen sind Kürzungen und Einsparungen generiert worden, die dazu
beigetragen haben.
Wir haben nach Abzug dieser Zuführung eine freie
Finanzspanne von fast 3,3 Mio. Euro, die voll dem Vermögenshaushalt zu Gute
kommt. Erreicht worden ist dies ohne die Erhöhung von Steuerereinnahmen.
Insoweit waren die anfangs eingeplanten
Einnahmen von 1,9 Mio. Euro zu kompensieren, was letztlich im
Verwaltungshaushalt mit 937.665 Euro und im Vermögenshaushalt mit 716.171 Euro
auch fast gelungen ist. Wenn man dann die ursprünglich nicht erwarteten Schlüsselzuweisungen
von 711.296 Euro hinzurechnet, ergibt sich ein Kompensationsbetrag von
2.386.532 Euro. Dieser erhöht sich noch fiktiv im Zuge der Jahresrechnung durch
einzusparende Haushaltsausgabereste in Höhe von 434.000 Euro und damit kommen
wir auf eingesparte 2,8 Mio. Euro.
Durch die gesunkene Steuerkraft und eine neuer
Verteilermasse bzw. einen neuen Verteilerschlüssel, erhält die Stadt 2016
erstmals wieder seit 2010 Schlüsselzuweisungen in Höhe der genannten 711.296
Euro. Obwohl diese Zuweisung dem Grunde nach verminderte Steuereinnahmen
ausgleichen soll, also eigentlich eine Stabilisierungsmaßnahme des Staates
darstellt und es damit erfreulicher wäre, eben nicht unter die
Verteilungskriterien zu fallen, hilft der Betrag natürlich in 2016 schon, die bereits
erläuterten Mindereinnahmen aufzufangen und das Niveau der Zuführung wieder
anzuheben.
Ebenso positiv wirkt sich in diesem Fall die
geplante Hebesatzsenkung des Landkreises in 2016 aus. Im Moment sind 0,65
%-Punkte eingeplant, die von der Stadt aufzubringende Kreisumlage von
13.262.343 Euro ist damit um 560.000 Euro niedriger als in 2015.
Der guten Zusammenarbeit zwischen den
Fachbereichen, Einrichtungen und dem Stadtrat ist es zu verdanken, dass heute
wieder ein ausgeglichener Haushalt vorgelegt werden kann, der eine Vielzahl an
Einsparungen, an Kürzungen, aber auch höhere Einnahmen enthält, ohne dass die
Bürgerinnen und Bürger auf gewohnte Angebote verzichten müssen oder zusätzlich
belastet werden.
Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen sowie
der Verwaltung für die großartige Unterstützung in den letzten Wochen.
Selbstverständlich bedanke ich mich auch bei Ihnen für die gute
Zusammenarbeit.“
Vorsitzender
dankt Frau Wamser für die Ausführungen und schließt an:
“Für eine gute Zukunft der Familie Lauf“
Heute will ich die Stadt insgesamt mit einer doch ganz gesunden, sportlich aktiven und wachsenden, großen bunten „Familie Lauf“ vergleichen.
Den Laufer Haushalt der Stadt mit einem Apfelbaum, der die „Familie Lauf“ stets eng verbunden begleitet hat.
Die Familie ist gut unterwegs und meistert die Wettbewerbe meist sehr erfolgreich und zielgerichtet.
Sie gibt dem Baum im eigenen Garten genügend Wasser und bereitet ihm den Boden, das bringt zusammen mit eifrigen Bienen und guter Wetterlage reichlich leckere, energiereiche Früchte.
Wichtig: Auch ein Baum braucht weitere Betreuung und man darf ihn auch nicht überstrapazieren. Es ist daher auch immer wieder gute Pflege angesagt:
Ab und an ist ein gezielter Rückschnitt einzelner Äste nötig, damit er in den nächsten Jahren weiter gut trägt.
Manch ein Ast war liebgewonnen, hat mit seinen Blättern schützenden Schatten gespendet oder auch besonders gut Äpfel getragen.
Damit die Familie aber weiter gute Äpfel ernten kann und durchtrainiert bleibt und auch künftig schützend unter dem Baum leben kann, sind immer wieder gezielte Rückschnitte nötig und gute Pflege zielführend. Da muss man ab und an Hand anlegen.
Meine Damen und Herren, so mein Vergleich zur Stadt Lauf und dem Haushalt.
Wir haben ein Werk, das dieses Gleichgewicht und diese Verbindung, dieses Zusammenspiel hat. Die Balance hält.
Neben den konkreten und unmittelbar umsetzbaren Einsparmöglichkeiten, stets bei Erfüllung unserer Aufgaben und Umsetzungen unserer Maßnahmen und Schwerpunkte, die Laufer Bürgerinnen und Bürger wie die Unternehmer stärken, helfen und fördern weiter zu entwickeln, diskutieren und beschießen wir nun heute einen Haushalt und eine mittelfristige Finanzplanung.
Ich danke allen, die sich damit intensiv, zielführend dazu eingebracht haben und ich werbe um Zustimmung dieses Gesamtpaketes.
Es war sicher nicht leicht, aber wir stellen uns den Aufgaben zum Wohl für Laufs Zukunft, Lösungen zu erarbeiten.
Statt im klein-klein zu verheddern. Sie haben gesehen, wir haben so gehandelt:
17 Prozent geringerer Verwaltungs- und Betriebsaufwand 2015 zu 2014 und sogar eine Steigerung von 27,6 Prozent der Investitionen im Vermögenshaushalt zum Vorjahr!
Das ist ein gutes Ergebnis. Abgebildet sind große, mir schon immer sehr wichtige Projekte: Kunigundenschule, Bertleinschule und die Bauhof-Verlagerung, als wichtiger Baustein der Stadtentwicklung neben den vielen wichtigen Aufgaben kommunaler Daseinsvorsorge und wichtige Angebote der Bildung und Kultur. Wir haben und halten damit in allen Bereichen einen sehr hohen, überdurchschnittlichen Standard.
Danke der Verwaltung und der kommunalen Familie im Rathaus und allen Außenstellen für die Sonderschichten zur Erstellung des Haushaltes..
Ich erkläre heute zusätzlich, wie bereits im Verwaltungsausschuss:
Ich habe die Verwaltung beauftragt, zusätzlich zum Jahrespaket 2016 entsprechende Möglichkeiten zu strategischen, mittelfristigen Einsparungen, Effizienzsteigerungen und Systemverbesserungen, insbesondere im Verwaltungshaushalt für die nächsten Jahre verbindlich auszuarbeiten.
Dazu wurden Bereiche definiert, die daraufhin überprüft werden. z.B.
die Kernverwaltung
die Einrichtungen
die freiwilligen Leistungen
Innerhalb dieser Bereiche wurden die zuständigen Organisationseinheiten bereits aufgefordert, konkrete Möglichkeiten aufzuzeigen, die langfristig Ausgaben senken, bzw. auch mögliche Einnahmen generieren können oder durch gezielte Investitionen auch Kostensenkungen sichern.
Die Federführung dazu wurde der Finanzverwaltung übertragen, die die Koordination, Überwachung der Rückmeldungen und letztendlich die Überprüfung der Vorschläge übernommen hat.
Die Terminplanung des Projektes ist so ausgerichtet, dass dem Stadtrat vor der Sommerpause entsprechende Entscheidungsvorschläge unterbreitet werden sollen.
Eine letzte Bitte, wenn ich dies noch äußern darf, verfolgen wir bitte auch die Entwicklungen außerhalb unserer Stadt. Im Kreis, Land und im Bund.
Mehr und mehr werden die Kommunen mit Aufgaben betraut. Wir können dies sicher am besten und der Bürger klingelt zunächst an unserer Haustür.
Aber wie geht dies mit diesen Meldungen zusammen?
10 Mrd. plus im Bundeshauhalt und „sensationeller“ Haushalt des Freistaates Bayern.
Also, senden wir mit unserer intensiven Haushaltsberatung auch das Signal aus, dass es gut tut, wenn auch andere diesen intensiven Weg mitgehen.
Daher die Bitte und Einladung, dies auch auf Kreisebene bei dem nun anstehenden Kreishaushalt ebenso zu tun.
Somit hat die durchtrainierte „Lauf-Familie“ mit ihrem Apfelbaum dann bestimmt eine noch bessere Zukunft.
Ich danke Ihnen!“
Herr Stadtrat Ochs
spricht für die CSU-Fraktion:
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
werte Kolleginnen und Kollegen,
vorab gilt mein Dank der Verwaltung, insbesondere der Kämmerei. Wobei ich mich nicht für den ausgeglichenen Haushalt bedanken möchte (das ist ihre Pflicht), aber für die hervorragende Zusammenarbeit das ganze Jahr über.
Wir sprachen ja in den vergangenen Wochen häufig über Ziele.
Auch der Erste Bürgermeister gab sich persönlich 2014 bei Wahlantritt ein Ziel:
„unser Lauf ….. soll
wirtschaftlich und finanziell erfolgreich sein. –
Seriöse
Haushaltspolitik mit klaren Investitionsschwerpunkten.“
Erreicht der Bürgermeister sein selbst gestecktes Ziel? Ich denke NEIN.
Ist die Stadt
wirtschaftlich erfolgreich?
Manchmal: wie z.B. beim Kauf von ManRoland. Aber auf diese Lösung müssen wir in der Sitzung kommen. Dem Ersten Bürgermeister kommen solche Ideen beim tagelangen vorbereiten eines völlig anderen Beschlussvorschlages nicht.
Ist die Stadt
finanziell erfolgreich?
Eine Schlüsselzuweisung von 700.000 € vom Land, aufgrund unserer Bedürftigkeit und ein Schuldenstand von über 30 Millionen bis 2019 spricht eine andere Sprache.
Ist es seriös?
Wenn erst Sportplätze gebaut und Anstellungsschlüssel im Kitabereich erhöht werden und wir dann zugesagte Förderungen streichen oder der Bürgermeister eine Sanierung der Bertleinschule zusagt, ohne auch nur im Ansatz eine Idee der Finanzierung zu haben?………..wohl eher nicht.
Hat die Stadt klare
Investitionsschwerpunkte?
Kunigundenschule, Bertleinschule, Musikschule, Bauhof - bisher ein Eiertanz von klaren Schwerpunkten auf die man mittel und langfristig hinarbeitet - weit entfernt.
Welche Rolle spielt in diesem System eigentlich unser Bürgermeister?
Er legt Haushalte vor, an die er selbst nicht glaubt und nachdem diese zerpflückt werden, bedankt sich der Bürgermeister herzlich für den guten Dialog und die gelebte Mitmachdemokratie. Eine schizophrene Situation.
Wo seine inhaltlichen Ideen und Ansichten sind kann ich nicht erkennen, wahrscheinlich weil es keine gibt.
Nach dem seit 2014 die politischen Verhältnisse anders sind als in der letzten Periode wollen wir seitens CSU die Möglichkeit der Gestaltung wahrnehmen und auch sie liebe Kolleginnen und Kollegen mehrheitlich für unsere Überzeugungen gewinnen, was lange nicht möglich war.
Wir kommen aus Jahren der Rekordeinnahmen und der städtische Haushalt ist dennoch nicht solide.
Die CSU-Fraktion möchte eine nachhaltige Haushaltspolitik, die uns unseren Standard und unsere Aufgaben auch in den nächsten Jahrzehnten noch erfüllen lässt.
Dazu genügt es nicht von Jahr zu Jahr zu wirtschaften, sondern es bedarf strategischer Überlegungen und struktureller Veränderungen. Wir müssen dafür sorgen, dass vereinnahmte Gelder nicht durch laufende Ausgaben aufgezehrt werden, sondern für Investitionen zur Verfügung stehen.
Und gerade dies erachte ich als das größte Problem.
Wir erleben hohe Steuereinnahmen sowohl bei Gewerbe- als auch bei Einkommensteuer, doch die Zuführung zum Vermögenshaushalt bleibt auf niedrigem Niveau. Ein Niveau, dass uns auf Dauer die erforderlichen Investitionen nicht ermöglichen wird, da der Kapitaldienst der jährlich erforderlichen Fremdfinanzierung die zu geringe Zuführung aufzehrt, sofern wenn wir nicht gegensteuern.
Dieses Gegensteuern haben wir bereits im letzten Jahr mit dem Vorschlag der Einführung von Finanzzielen (35% Zuführung der umlagebereinigten Steuereinnahmen, max. 25 Mio. Schulden) getan, was einstimmig beschlossen wurde.
Nun hilft uns aber die Diskussion ob diese Ziele vielleicht zu ambitioniert seien nicht weiter. Es gilt jetzt Maßnahmen zu erarbeiten, um diese Ziele zu erreichen.
Es braucht Überlegungen zum Vorgehen, zu Zielen für die einzelnen Einrichtungen und Fachbereiche, zur Struktur in der Verwaltung und notwendigen Änderungen dort. Und darüber hinaus müssen Leistungen der Verwaltung und Arbeitsprozesse hinterfragt werden. Wobei hier auch eine stärkere EDV Unterstützung (Stichwort e-goverment) Betrachtung finden muss.
Selbstverständlich wird sich die CSU weiterhin konstruktiv im Sinne einer nachhaltigen und erfolgreichen Entwicklung unserer Stadt einbringen und darauf hinwirken, dass unsere zahlreichen Vorschläge und Anträge umgesetzt werden. Mit dem vorliegenden Haushalt sind wir nicht fertig, sondern beginnen erst die Stadt fit für die Zukunft zu machen. Die gesteckten Ziele sind noch nicht erreicht, doch wir sehen die Bereitschaft für Veränderungen und würdigen das Engagement der Verwaltung, so dass wir dem vorliegenden Haushalt und der Finanzplanung mehrheitlich zustimmen werden.“
Herr Stadtrat Grand
spricht für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister Bisping,
sehr geehrte Damen und Herren,
heute geht es also
um den zweiten Entwurf des Haushalts 2016 oder sollte ich sagen Plan B2, denn
bei den Vorberatungen am letzten Donnerstag wurden ja noch mehr Sparvorschläge
eingebracht.
Nachdem der erste
Haushaltsvorschlag im Herbst mehrheitlich abgelehnt wurde, sollte also jetzt
mit weniger Einnahmen mehr Geld für Investitionen bereitgestellt werden um
gleichzeitig die Schuldengrenze von 25 Mio. einzuhalten.
Eine schwere
Aufgabe, aber das war auch das Hauptziel: es sollte Druck aufgebaut werden, um
zu sparen. Wie schwer das ist haben die Stadträte selber bewiesen, als im
Kulturausschuss im letzten Herbst konkrete Einsparvorschläge abgelehnt wurden
und erst im Nachgang der Stadtratssitzung beschlossen werden konnten.
Wer also glaubt man
könne 2 Mio. einsparen ohne dass es jemand merkt, ohne dass es weh tut, der hat
sich getäuscht. Dass in der Verwaltung, in allen Fachbereichen und
Einrichtungen gespart wurde, wird der Bürger vielleicht nicht direkt zu spüren
bekommen. Aber dass viele einzelne freiwillige Zuschüsse gekürzt werden, das
werden viele Organisationen und Vereine sehr bedauern. Wie z.B.
Feuerwehrvereine, kirchliche Erwachsenenbildung und – Bücherei. Ferienprogramm,
Mütterzentrum, Familienhaus, Kindertagesstätten der Freien Träger, Lebenshilfe,
Diakonie um nur einige Beispiele zu nennen. Das sind alles Einrichtungen, die
mit viel Engagement für ein gutes Leben in Lauf sorgen. Auch eine reduzierte
Straßenreinigung hat schon einmal zu Beschwerden geführt.
Das muss benannt
werden, denn es wäre auch anders gegangen! Der städtische Haushalt wird
mutwillig schlecht geredet. Der finanzielle Engpass kommt im Wesentlichen durch
die Generalsanierung der beiden Schulen zustande. Dass das nach 50 Jahren und
großen gesellschaftlichen und bildungspolitischen Veränderungen notwendig ist,
kommt nicht ganz überraschend.
Dass so eine große
Investition von ca. 40 Mio. nicht allein durch Sparen gestemmt werden kann,
weiß jeder Häuslebauer. Solche langfristigen Investitionen müssen auch
langfristig finanziert werden. Das ist übrigens auch ein Tipp von den
Unternehmern aus der IHK. Aber dazu hätte man den Mut aufbringen müssen um den
Bürgern zu sagen, für dieses Schulprojekt müssen wir höhere Schulden in Kauf
nehmen. Und den Unternehmern hätte man sagen müssen, eine moderate Anhebung der
Gewerbesteuer-Hebesätze in Lauf ist gerechtfertigt. Die Unternehmen brauchen
Planungssicherheit, ja das ist richtig! Aber eine Gewerbesteuer wird nicht
eingeplant. Sie ergibt sich, wenn man Gewinne macht. Geplant werden Umsatzziele
und Gewinnerwartungen, Strategien und Marketing. Und dafür braucht es stabile
Rahmenbedingungen und die bietet die Stadt Lauf.
Aber dafür gab es
keine Mehrheit und so haben wir über einen Haushalt zu beschließen, der von
Sparmaßnahmen geprägt ist und es sollen im Laufe des Jahres noch weitere
folgen.
Da ist es gut, dass
die Mandatsträger mit gutem Beispiel voran gehen und ihre eigenen
Aufwandsentschädigungen ebenfalls kürzen. Manchem ging das zu weit, aber wir
unterstützen den Verwaltungsvorschlag.
Positiv möchte ich
bemerken, dass alle Fachbereiche und Einrichtungen von sich aus
Einsparvorschläge eingebracht haben und somit alle ihren guten Willen gezeigt
haben. An dieser Stelle vielen Dank an die Frau Wamser und allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an diesem Projekt beteiligt waren. Sie
hatten einen arbeitsreichen Jahreswechsel und mussten ihr Zahlenwerk immer
wieder anpassen.
Die Politik hat
hier eine Ausnahme gemacht. FW und CSU haben nicht nur gekürzt sondern gleich
ganz gestrichen und zwar die drei Veranstaltungen Neubürger- und
Sportlerempfang und das Laufer Sommerkino. Und das nicht um Geld zu sparen,
sondern weil sie dem Bürgermeister unterstellen damit Wahlkampf zu betreiben.
Herr Dr. Tiedtke war so frei und hat es genau so begründet.
Alle sprechen von
Willkommenskultur und demographischem Wandel. Lauf hat immer noch steigende
Einwohnerzahlen und das hat sicher viele Gründe, aber es ist auch dem
Engagement des Bürgermeisters zu verdanken. Würden die Einwohnerzahlen sinken,
hätten wir ganz andere finanzielle Probleme. Deshalb halten wir einen Verzicht
auf einen Neubürgerempfang für das falsche Signal.
Und zum Sommerkino
auch noch eine Bemerkung. Ich weiß, dass der CSU diese Veranstaltung schon
immer ein Dorn im Auge war. Aber wenn Sie sich noch einmal an die Umfragen im
Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) erinnern, werden Sie
feststellen, dass ein Kino der mit Abstand häufigste Wunsch der Laufer Bürger
war. Sie können das einsparen, dürfen sich aber nicht wundern, wenn Sie bei der
nächsten Wahl wieder 2 Sitze verlieren.
Positiv möchte ich
des Weiteren herausstellen, dass die Generalsanierung der Kunigundenschule in
vollem Gange und die der Bertleinschule gesichert ist. Der Start wird wie
beschlossen 2018 erfolgen und der erste Bauabschnitt ist in diesem Haushalt und
der mittelfristigen Finanzplanung enthalten. Ebenso wird endlich die
Verlagerung des Bauhofs geplant und damit eine deutliche Effizienzsteigerung
erreicht. Alles Projekte, die wir seit 2008 in die Diskussion eingebracht und
verfolgt haben.
Jetzt fragen Sie
sich, wie wir wohl abstimmen werden. Wir brauchen einen verabschiedeten
Haushalt und sind uns unserer Verantwortung bewusst. Auch eine Sparrunde ist
durchaus sinnvoll, denn mit den Jahren kommt es immer wieder zu einer Mehrung
an freiwilligen Leitungen und sonstigen Ausgaben. An diese Annehmlichkeiten
gewöhnt man sich allzu schnell und es fällt schwer darauf zu verzichten.
Deshalb muss alles von Zeit zu Zeit auf den Prüfstand gestellt werden. Mit dem
vorliegenden Haushalt haben wir eine gute Ausgangslage um die finanziellen
Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Wir werden dem Haushaltsentwurf
zustimmen.“
Herr Stadtrat
Horlamus spricht für die SPD-Fraktion:
„Sehr geehrter Herr
Bürgermeister,
sehr geehrte Damen
und Herren,
liebe Lauferinnen
und Laufer,
die sympathische
Stadt Lauf an der Pegnitz wird unsympathischer, das kinderfreundliche Lauf wird
weniger kinderfreundlich: Das ist das Ergebnis der diesjährigen Beratungen zum
Haushaltsentwurf, wie ihn die Mehrheit des Verwaltungsausschusses letzten
Donnerstag dem Stadtrat heute zur Entscheidung vorgelegt hat.
Bevor ich aber
erläutere, warum die SPD-Stadtratsfraktion dem Haushalt unter keinem denkbaren
Gesichtspunkt zustimmen kann möchte ich Dank sagen.
Dank sagen zunächst
der Verwaltung, die durch die Mehrheit des Stadtrats gezwungen wurde, einen aus
SPD-Sicht kompromissfähigen Haushaltsentwurf Ende letzten Jahres zu dem zu
machen was hier vor uns liegt: einem unternehmensfreundlichen und
bürgerunfreundlichen Haushalt.
Auch wenn die Macht
der Wirtschaft nun heute siegen wird, möchte ich mich ausdrücklich bei den
Laufer Unternehmen bedanken, die durch ihr weitsichtiges Handeln zu erheblichen
Gewerbesteuereinnahmen beitragen. Viele Betriebe engagieren sich zudem
gesellschaftlich und sozial: Das ist vorbildlich.
Mein Dank gilt auch
den Haushaltsreferenten, die viel Zeit und Herzblut darauf verwendet haben,
einen Haushaltsentwurf zu kreieren, der die Meinungen aller Fraktionen
widerspiegelt und die sich monatelang den Kopf zerbrochen haben, wie wir Lauf
zukunftsfähig aufstellen können.
Unserer besonderer
Dank gilt den Laufer Bürgerinnen und Bürgern, die in den Vereinen, Verbänden,
in den Schulen, Kindergärten, Flüchtlingsunterkünften, Feuerwehren und
Rettungsorganisationen täglich im Ehrenamt dafür sorgen, dass unser Gemeinleben
funktioniert. Denn eines wissen wir seit Jahren: Ohne ehrenamtliches Engagement
bricht unser System zusammen.
Meine Damen und
Herren,
die Stadt Lauf
steht vor immer größer werdenden Herausforderungen. Es stehen weitreichende
Investitionen an, deren Finanzierung zunehmend schwieriger wird. Im
Verwaltungshaushalt wird der Stellenbedarf immer größer. Im Vermögenshaushalt
warten wichtige Bauvorhaben wie die Sanierung der Bertleinschule oder die
Verlagerung des Bauhofs auf ihre Realisierung.
An bestimmten
Stellen sind Einsparungen unumgänglich. Einsparungen, die natürlich auch
schmerzhaft sind.
Wir von der SPD
aber sind der festen Überzeugung, dass dies nicht einseitig zu Lasten der
Bürgerinnen und Bürger gehen kann. Eine Vielzahl der Einsparungen, über die
heute zu entscheiden ist, belasten einseitig den kleinen Mann. Hier werden
insbesondere diejenigen getroffen, die schon letztes Jahr durch die
schwarz-gelb-grün-orangene Kindergartengebührenerhöhungsorgie empfindlich
getroffen wurden. Bis zu 30 % müssen Familien jetzt mehr für die
Kindergartenplätze bezahlen. Der Gebührenerhöhung im letzten Jahr soll nun eine
Qualitätsverschlechterung in diesem Jahr folgen.
Die SPD hat dem
ursprünglichen Haushaltsentwurf im Herbst letzten Jahres auch deshalb
zugestimmt, da dieser eine wirklich maßvolle Erhöhung der Gewerbesteuer
vorgesehen hat. Aus Sicht der SPD ist es nur gerecht, wenn die Unternehmer in
schwierigen Zeiten auch einen Beitrag leisten. Hierbei ist selbstverständlich
richtig, dass die Betriebe bereits jetzt jedes Jahr eine beträchtliche Summe an
die Stadt Lauf überweisen.
Hierfür bekommen
sie allerdings auch einiges geboten: Eine exzellente Infrastruktur, gute
Verkehrsanbindung, einen Ausbau der Breitbandversorgung, Naherholungsgebiete,
exzellente Restaurants usw. Wenn man nun bedenkt, dass wir einen vergleichbaren
Gewerbesteuersatz wie etwa Henfenfeld haben, dann wäre eine maßvolle Erhöhung
sicher nicht unverhältnismäßig.
Eines ärgert uns
Sozialdemokraten hier schon: Mit den Betrieben wurde ausführlichst über die
Gewerbesteuererhöhung gesprochen. Es gab zahlreiche Gespräche, auch mit dem
IHK-Gremium. Mit dem einfachen Bürger aber hat niemand gesprochen.
Aber halt: Das ist
nicht ganz richtig. Immerhin durfte der Laufer Bürger auf den
Bürgerversammlungen seine Meinung darüber kundtun, ob er eine Abschaltung der
Straßenbeleuchtung zur Nachtzeit wünscht. Zu den wirklich wichtigen Fragen aber
wurde er wieder einmal nicht gehört. Aber warum auch? Der Bürger hat einfach
nicht das Erpressungspotential, das andere haben.
Möglicherweise
könnte einem Wegzug weniger einzelner Unternehmer aber auch dadurch begegnet
werden, indem endlich eine vernünftige Wirtschaftsförderung betrieben wird.
Eine solche nämlich wissen Unternehmen durchaus zu schätzen.
Es freut uns
jedenfalls zu hören, dass nun endlich auch bei der CSU in dieser Frage eine
Bewegung in die richtige Richtung zu vernehmen ist. Wir sind gespannt, wie die
Diskussion in den nächsten Jahren verlaufen wird. Denn eines ist sicher: Um
eine Erhöhung der Gewerbesteuer kommt in den nächsten Jahren auch die Mehrheit
des Stadtrats nicht herum. Es wäre nur ehrlich, das auch jetzt schon zu sagen.
In Richtung der
Freien Wähler sei gesagt: Ein Haushalt ganz ohne Steuern, Beiträge und Abgaben
gehört ins Reich der Phantasie.
Nun aber zu
einzelnen Haushaltspositionen:
Aufwandsentschädigung
Darüber, ob es
verhältnismäßig ist, die Aufwandsentschädigung der Stadträte gleich um über
45.000 € zu streichen, lässt sich sicher streiten. Wir Sozialdemokraten haben
hierzu letzte Woche den Antrag gestellt, als Einsparvorschlag wieder zur alten
Ausschussmitgliederstärke zurück zu kehren. Immerhin hatte die neue
liberalkonservative Stadtregierung ja zu Beginn der Wahlperiode beschlossen,
die Anzahl der Ausschussmitglieder von 13 auf 15 zu erhöhen um sich auch in den
Ausschüssen eine Mehrheit zu sichern. Dies hat zu beträchtlichen Mehrausgaben
im Stadthaushalt geführt.
Nun überrascht es
natürlich nicht, dass CSU, FW und FDP diesen Vorschlag im Verwaltungsausschuss
abgelehnt haben.
Man darf sich aber
schon darüber wundern, weshalb die Grünen ebenfalls dagegen gestimmt haben. Es
scheint sich zu verfestigen, was wir schon seit mehreren Monaten beobachten
müssen: Die Grünen geben jedweden eigenständigen Gestaltungswillen auf und
verkommen mehr und mehr zum bloßen Mehrheitsbeschaffer der CSU. Wir sind
gespannt, wie lange sich die Freien Wähler das noch gefallen lassen.
Der Umgang der
Stadtspitze mit dem Jugendrat
Leider müssen wir
erleben, dass mehr und mehr Mitglieder des Laufer Jugendrats frustriert
hinschmeißen, obwohl die Vorsitzende durchaus tüchtig ist und gute Arbeit
macht. Dies liegt daran, dass der Umgang der obersten Stadtspitze mit dem
Jugendparlament gelinde gesagt problematisch ist. Das ist im Übrigen
ausdrücklich diplomatisch formuliert.
Hier wird „par
ordre du mufti“ das Budget zusammengestrichen ohne auch nur einmal das Gespräch
gesucht zu haben. Kein Wunder, wenn nun auch in der Stadt Lauf die
Politikverdrossenheit unter den Jugendlichen zunimmt. Der Jugendrat wird leider
nicht ernst genommen: Chance verpasst, Herr Bürgermeister.
Streichung des
Sommerkinos
Die Verwaltung hatte
vorgeschlagen, den Premierenabend des Laufer Sommerkinos, zu dem neben
Stadträten auch verdiente Personen der Stadt, sowie die Anwohner kostenlos
eingeladen waren, zu streichen. Die SPD hätte dem durchaus zustimmen können,
auch wenn es durchaus wünschenswert gewesen wäre, die Anwohner, die durch die
Lautstärke beeinträchtigt worden sind, durch eine Freikarte ein Stück weit zu
entschädigen. Stattdessen wurde von konservativer Seite die ersatzlose
Streichung des Laufer Sommerkinos durchgesetzt.
Schade: Die Stadt
Lauf verliert hierdurch ein weiteres sehr attraktives kulturelles Highlight.
Einführung von
Büchereigebühren
Wir
Sozialdemokraten freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, in der letzten
Sitzung des Verwaltungsausschusses die Einführung einer Jahresgebühr für die
Büchereinutzung bzw. die Streichung von 36.000 € zu verhindern.
Die Nutzungsgebühr
hätte dazu geführt, dass die Anzahl der Ausleihen, die ohnehin von Jahr zu Jahr
zurückgehen, weiter sinken würden.
Man fragt sich
schon, weshalb man im Jahr 2009 ein tolles Kulturhaus hinstellt und dann Jahre
später billigend in Kauf nehmen will, dass das Angebot immer unattraktiver
wird. Wenn Einsparungen im Bereich der Kultur so weitergehen, dann führen wir
in wenigen Jahren eine Schließungsdebatte. Danke an alle, die den Mut bewiesen
haben, hiergegen zu stimmen.
Einsparungen im
Bereich der Bildung
Meine sehr geehrten
Kolleginnen und Kollegen,
am dramatischsten
und sogleich verwerflichsten sind die von ihnen geplanten Kürzungen im Bereich
der Bildung. Hier greifen Sie nicht nur einmal mehr in den Geldbeutel der
ärmeren Familien in Lauf, sondern schaden gleich unmittelbar den schwächsten
der Gesellschaft, nämlich unseren Kindern.
Zum einen wird hier
munter an den Qualitätszuschüssen pro Gruppe an die Freien Träger
herumgestrichen und zum anderen wird der Anstellungsschlüssel verschlechtert.
Jetzt kann man zwar behaupten, dass sich die neue Variante als viel flexibler
darstellt und wir immer noch vergleichsweise gut dastehen. Allerdings fragt
sich der geneigte Laufer Bürger schon, weshalb er nun höhere Gebühren für
schlechtere Qualität hinnehmen soll.
Besonders sauer
stößt mir auf, dass das „Förderprojekt Nachhilfe“ mit 17.600 € pro Jahr durch
die Mehrheit des Stadtrats abgeschafft werden wird. Ein Projekt, das sich
vornehmlich an extrem nachhilfebedürftige Kinder im Bereich der Bertleinschule
richtet und wertvolle Arbeit leistet. Wer hier streicht muss wissen, dass er
sich die Probleme von morgen damit erst schafft. Es passt zwar zu dem Motto,
das sich die Mehrheit des Stadtrats gegeben zu haben scheint, nämlich möglichst
bei den Schwächsten der Gesellschaft zu sparen, aber es werden hier in der
Zukunft unabsehbare Mehrausgaben auf uns zukommen, wenn wir das Projekt abschaffen.
Es ist nicht nur
die SPD-Fraktion die sich fragt, warum die Stadt für eine einmalige
Veranstaltung zugunsten von „Kaiser Karl“ 60.000 € verjubelt, aber in 2017
nicht einmal 20.000 € für Nachhilfeförderung zur Verfügung hat.
Politik zu
Lasten der Ortsteile
Der
Feuerwehrbedarfsplan wurde wohlweislich nicht vor der Verabschiedung des
Haushalts veröffentlicht, aber die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Auch
hier soll einmal mehr zu Lasten der kleineren Feuerwehren und damit im Ergebnis
zu Lasten der Ortsteile gespart werden.
Hierzu passt die
nun auch zu beschließende Verringerung der Einsätze der städtischen
Kehrmaschinen von wahrscheinlich nur noch zweimal im Jahr. Man mag sich gar
nicht vorstellen, wie die Straßen, die landwirtschaftlich genutzt werden, in
Zukunft wieder aussehen.
Wieder keine
Verlagerung des Bauhofs
Den Mitarbeitern
des städtischen Bauhofs wurde schon vor Jahren in Aussicht gestellt, endlich
den Bauhof zu verlagern. Einmal mehr sollen sie nun enttäuscht werden. Der
Haushaltsansatz für die Verlagerung des Bauhofs beträgt nämlich exakt 0 €. Ein
Schlag ins Gesicht für die engagierten Mitarbeiter, die Tag und Nacht bei
schlechtestem Wetter dafür sorgen, dass unsere Straßen sauber bzw. schneefrei
sind, die die Bäume schneiden und die vom Bürgermeister so geliebten
Blumenwiesen wässern. Aber auch die Arbeitsabläufe würden sich mit dem neuen
Bauhof deutlich optimieren lassen. Auch hier wäre es mit einer moderaten
Anhebung der Gewerbesteuer und einer ebenso moderaten Kreditaufnahme möglich
gewesen, endlich etwas voran zu treiben.
Die Sanierung
der Bertleinschule geht voran – aber langsam
Wie Sie wissen war
einer der Gründe der SPD, den Haushalt 2015 abzulehnen der Fakt, dass noch
immer kein finanzielles Konzept zur Sanierung der Bertleinschule vorgelegen
hatte. Mit dem hier vorliegenden Haushaltsentwurf bzw. in der mittelfristigen
Finanzplanung ist nun wenigstens etwas Bewegung in diese Frage gekommen.
Allerdings ist noch immer nicht klar, wie die Stadtratsmehrheit in den
Folgejahren die Sanierungskosten bewerkstelligen will ohne die Gewerbesteuer
anzuheben. Wir fordern hier schon seit Jahren eine Finanzierungssicherheit, die
auf eine komprimierte Anzahl von Jahren hinausläuft. So richtig bewerkstelligt
ist das leider noch immer nicht. Aber immerhin: Es sind wenigstens 600.000 € im
Jahr 2016 eingestellt.
Streichung von
Sportlerempfang und Neubürgerempfang
Wir von der SPD
stehen hinter der Streichung des Sportlerempfangs. Es ist durchaus möglich das
so zu machen, wie dies bereits in der Vergangenheit gehandhabt wurde, nämlich
die Sportlerehrungen im Rahmen des Neujahrsempfangs der Stadt Lauf
durchzuführen. Dies würde allerdings erfordern, dass der Bürgermeister sich
bereiterklärt, seine Redezeit auf ein sozialverträgliches Maß zu reduzieren.
Überhaupt
beobachten wir seit Jahren, dass die Anzahl der Teilnehmer am Neujahrsempfang
geringer wird. Sicherlich tragen hierzu die immer mehr ausufernden Reden des
Bürgermeisters bei. Aus unserer Sicht kann auch gut und gerne auf die
sogenannten „Gastredner“ verzichtet werden. Zur Attraktivität des
Neujahrsempfangs tragen sie jedenfalls regelmäßig nicht bei. Der diesjährige
Gastredner übrigens hat sein Gastrecht übrigens dazu missbraucht Angst vor den Leuten
zu schüren, die das Gastrecht in Anspruch nehmen. Herr Bürgermeister, auf
diesen Redner hätten wir gerne verzichtet.
Kritischer sehen
wir die Streichung des Neubürgerempfangs. Zwar hat der Bürgermeister auch diese
sich bietende Gelegenheit genutzt, vornehmlich sich in Szene zu setzen,
allerdings bietet ein solcher Empfang den neuen Mitbürgerinnen und Mitbürgern
eine tolle Gelegenheit, ins Gespräch mit den alteingesessenen Lauferinnen und
Laufern zu kommen und unsere wunderbare Stadt kennenzulernen.
Meine sehr
verehrten Damen und Herren,
aus den genannten
Gründen sieht sich die SPD außerstande, dem Haushaltsentwurf und der
mittelfristigen Finanzplanung zuzustimmen. Den Haushalt der J.F. Barth’schen
Stiftung tragen wir ebenso mit wie den Haushalt der Glockengießer-Spitalstiftung.“
Herr Stadtrat Dr.
Tiedtke spricht für die FW-Fraktion:
„Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
sehr geehrte Damen und Herren,
der Laufer Haushalt 2016 ist kein Wunschhaushalt, aber er ist besser geworden als der erste Vorschlag des Bürgermeisters.
Die Gewerbesteuererhöhung ist vom Tisch. Bereits letztes Jahr gefährdete der Bürgermeister die nachhaltige Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Lauf mit seiner Absicht, die Gewerbesteuer zu erhöhen. Eine Mehrheit im Rat fand und findet er hierfür nicht. So bleibt Lauf auch dank der Freien Wähler ein attraktiver Standort für Investitionen der Wirtschaft. Laufer Unternehmer hatten bereits angekündigt, den Standort zu wechseln, falls sich der Bürgermeister durchsetzt. Sie hätten woanders investiert, unter günstigeren Bedingungen. Und letztlich wären es nicht alleine die Unternehmer, die gelitten hätten, sondern die höheren Steuern hätten über niedrigere Löhne und höhere Preise wieder eingespart werden müssen. Man kann jeden Euro nur einmal ausgeben.
Die Pferdesteuer ist vom Tisch. Es war eine Schnapsidee; nicht der Rede wert. Dem ist nicht zu helfen, der immer tiefer in die Taschen der Bürger greift bei Steuereinnahmen in Rekordhöhe. Gut nur, wenn der Stadtrat dem einen Riegel vorschiebt.
Die uferlosen Kaiser Karl Feier-Wünsche des Bürgermeisters wurden von den Freien Wählern in Schranken gewiesen. Was haben wir diskutiert, wie viel der Bürgermeister für seine Festival-Wünsche ausgeben darf! 50.000,-Euro, dann ist Schluss, haben wir gesagt. Nach langem Bitteln und Betteln genehmigte der Stadtrat 60.000,-Euro. Der Bürgermeister ist unzufrieden damit. Als ob es sein Geld wäre, das er ausgibt.
Die Sanierung der Bertleinschule kann kommen. Wir Freien Wähler haben (mit-)ermöglicht, dass dieses Großprojekt jetzt starten kann, indem wir konsequent in anderen Bereichen Sparen eingefordert haben.
Die Planung eines neuen Bauhofs für Lauf kann beginnen. Auch wenn der Bauhof nicht oberste Priorität hat, ist es wichtig, jetzt die Weichen zu stellen. Die Standortfrage muss beantwortet werden, damit Grundstücke verkauft werden können, die nicht benötigt, aber noch vorgehalten werden. Der Abbruch des Bauhofs in der Sichartstraße kann teuer werden; die Altlastenfrage ist noch offen. Der Bürgermeister hat optimistisch geplant. Die Freien Wähler mahnen zu kaufmännischer Vorsicht. Keine Luftschlösser, sondern solide Kalkulation! Der neue Bauhof ist gewünscht, aber Voraussetzung ist, dass wir ihn uns leisten können. Nächstes Jahr wissen wir mehr.
Das Freibad, die Musikschule, das Industriemuseum, die Bücherei: das sind Laufs Defizitbetriebe. Die Steuerzahlerinnen müssen die Verluste dieser Betriebe bezahlen, jährlich viele hunderttausend Euro. Es muss untersucht werden, wo Einsparungen möglich sind; es kann nicht sein, dass die Verluste ungebremst weiterwachsen.
Die Zukunft gehört nicht dem tieferen Griff in die Taschen der Steuerzahlerinnen, sondern dem Erschließen neuer Wirtschaftskraft in unserer Stadt Lauf. Neue Gewerbe-und Industrieflächen gehören hierzu; ebenso sollte über neue Einzelhandelsflächen nachgedacht werden, zum Beispiel am Parkplatz Nürnberger Straße. Neumarkt hat mit dem NeuenMarkt ein Beispiel gesetzt, das wir nicht nachahmen müssen -aber wir müssen ernsthaft darüber nachdenken, ob etwas Ähnliches auch in Lauf möglich ist, um Kaufkraft in Marktplatznähe zu binden und neue Kaufkraft nach Lauf zu holen.
Der Ausblick für die Finanzen der Stadt ist nicht rosig. Die Schulden sind hoch. Wann können sie je zurückgezahlt werden? Wie wird sich die Konjunktur entwickeln? Chinas Wirtschaftskraft lässt nach, die Probleme der verschuldeten Staaten wie Portugal oder Griechenland sind nicht kleiner geworden. Die Kurse der Banken haben stark gelitten. Sehen wir ein neues 2008? Wir wissen es nicht. Ob die Gewerbesteuereinnahmen so kommen, wie geplant, steht in den Sternen. Vorsicht ist geboten.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, zum Schluss noch ein kurzes Zitat frei nach Ludwig von Mises, dem bedeutenden Ökonomen des 20. Jahrhunderts: Die Wahrheit ist, dass die Stadt Lauf nicht geben kann, was sie nicht vorher jemandem genommen hat. Ein Zuschuss wird niemals von der Stadt aus ihren eigenen Mitteln bezahlt; die Stadt gewährt Zuschüsse immer auf Kosten der Steuerzahlerinnen. Schuldenmachen - heute eine bevorzugte Methode städtischer Freigiebigkeit - fügt der Menge der verfügbaren Güter nichts hinzu. Es macht einige Leute reicher, aber nur in dem Maße, in dem es andere ärmer macht.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bedanke mich für Euere Aufmerksamkeit!“
Herr Stadtrat
Herrmann spricht für die FDP:
„Sehr geehrter Herr
Bürgermeister,
Kolleginnen und
Kollegen,
Sehr geehrte Damen
und Herren,
zuerst gilt mein
Dank Frau Wamser, dem Team der Kämmerei sowie den Fachabteilungsleitern für die
fleißige Mitarbeit an der Erstellung des Haushaltsentwurfs.
„Öffentliche
Haushalte werden in guten Zeiten ruiniert, nicht in schlechten“ lautet die
Erkenntnis erfahrener Haushälter. Leider ist diese Feststellung - auch in Lauf
- jetzt leichter vermittelbar als noch vor wenigen Jahren. Denn in den Zeiten
von Rekordeinnahmen wurden viele Mehrausgaben installiert. Begleitend dazu
wurden entsprechende Mahnungen und kritische Stimmen wortreich in den Wind
geschlagen. Jetzt sind die Kassen knapper gefüllt, die Zeiten schwieriger und
tatsächlich haben die Mahner Recht behalten.
In der
Dezember-Ausgabe des Mitteilungsblattes MIT habe ich die Defizite bzw. den
Zuschussbedarf verschiedener Einrichtungen und Angebote der Stadt Lauf
aufgelistet. Die Zahlen waren gedacht als Information der Bevölkerung und als
Weckruf an die Verantwortlichen. Interessierte Bürger waren dankbar, dass sie
so viele Zahlen und Fakten lesen konnten, die sonst nie öffentlich, geschweige
denn in einem Atemzug genannt werden. Aber sie gehören zu einer ehrlichen Bestandsaufnahme
und zu einer ehrlichen Behandlung des Haushaltes 2016 dazu.
Jedem ist klar,
dass ständig wachsende Aufwendungen – im ersten Entwurf des Haushaltsansatzes
waren es 11 Millionen Euro – nicht einfach weiterlaufen können wie bisher.
Die Aufgaben der
nächsten Jahre sehe ich vor allem in den großen Einrichtungen. Beim
Hermann-Kessler-Stift haben wir wichtige erste Schritte gemacht. Auch bei den
anderen Einrichtungen werden wir Strategien entwickeln müssen, wie es mittel-
und langfristig weitergehen kann. Wir müssen uns diesen Aufgaben stellen.
Der Bürgermeister
hat vorige Woche im Verwaltungsausschuss das Landratsamt und den Kreistag
kritisiert, dass den Kommunen über die Kreisumlage unangemessen viel Geld
abgenommen wird. Derselbe Bürgermeister freut sich über Schlüsselzuweisungen
des Freistaates, die Ausdruck der Bedürftigkeit von Lauf geworden sind.
Derselbe Bürgermeister fokussiert die Informationsarbeit seines Rathauses auf
die Vermarktung vermeintlich positiver Nachrichten, und wenn es Schlüsselzuweisungen
sind, die den Bürgern suggerieren, Lauf sei plötzlich wieder reich. Er darf
nicht länger ständig den Eindruck erwecken, es sei Geld ohne Ende da und nur
der Stadtrat – der Bürgermeister spricht dann von „der Politik“ – begrenze ohne
Not die Ausgaben.
Ein Wort noch zur
Gewerbesteuer und zu den Büchereigebühren.
Die Einführung von
Büchereigebühren führt möglicherweise zu einer geringeren Nutzungsintensität.
Ausdrücklich teile ich diese Argumentation des Kollegen Ittner aus dem
Verwaltungsausschuss. Genau dieselbe Argumentation habe ich bereits im
vergangenen Jahr gegen eine Erhöhung der Gewerbesteuer angeführt. Auch hier ist
es nicht unwahrscheinlich, dass durch eine höhere Besteuerung von
Gewerbeerträgen Unternehmen ihren Firmensitz in eine andere Gemeinde verlagern.
So wird trotz höherer Steuersätze womöglich ein geringeres Steueraufkommen
erreicht. Hier hätte ich mir von der SPD eine konsistente Argumentation
gewünscht. Sie verstehen aber jetzt, warum ich sowohl eine Erhöhung der
Gewerbesteuer ablehne als auch eine Einführung von Gebühren in der Bücherei.
Meine Damen und
Herren, auch der mit Abstand größte Ausgabenposten im Verwaltungshaushalt kann
bei den Bemühungen um Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Verwaltung nicht
dauerhaft unberücksichtigt bleiben. Die Personalaufwendungen wachsen von Jahr
zu Jahr um einen hohen sechsstelligen Betrag. Alle schmerzhaften Streichungen
und Kürzungen, die wir in anderen Bereichen des Verwaltungshaushaltes
vornehmen, reichen nicht aus, allein die Steigerungen im Personalwesen
auszugleichen. Ich denke, es ist unausweichlich, die städtischen Aktivitäten
laufend daraufhin zu prüfen, ob es wirklich kommunale Kernaufgaben sind, die
ausgeführt und angeboten werden.
Die angestrebten
Obergrenzen für die Verschuldung und die Mindestzuführungen in den
Vermögenshaushalt sind mittelfristig immer noch erreichbar. Das hat Frau Wamser
uns vor einer Woche aufgezeigt. Aus meiner Perspektive wird das nur zu schaffen
sein, wenn wir Jahr für Jahr den Haushalt kritisch beleuchten und immer wieder
nach neuen Einsparpotenzialen suchen. Der Haushalt 2016 ist ein erster Schritt
auf dieses Ziel hin. Weitere konsequente Schritte werden folgen müssen.
Ich stimme der
vorgeschlagenen Haushaltssatzung, der mittelfristigen Finanzplanung sowie den
Haushalten der Stiftungen zu.“
Herr Stadtrat Felßner nimmt wie folgt
Stellung:
Sehr geehrter Herr
Bürgermeister,
Sie haben ein
schönes Beispiel des Baumes genannt und für mich ist das natürlich sinnbildlich
der Baum in Günthersbühl. Es reicht nicht aus, von Nachhaltigkeit zu reden,
sondern man braucht auch die Kompetenz und das Können, Nachhaltigkeit
umzusetzen. Ein Gärtner, der nur von Blüte redet und momentan letztendlich
Dürre erntet, verliert zunehmend die Glaubwürdigkeit. Was unseren Haushalt
angeht, so haben wir das Problem in den guten Zeiten gelegt. Ja es waren die
fünf Jahre, um es im SPD-Jargon zu sagen, der von den Freien Wählern mit
Schmerzen tolerierten ökosozialen Demokratur. Wir hatten Rekordeinnahmen und
wir haben Weltrekordausgaben. So kann man einen ausgeglichenen Haushalt – auch
wenn er vielleicht genehmigt wird – nicht gestalten. Investitionen sind
durchaus voraussehbar und planbar und müssen nicht immer nur über Fremdkapital
– was letztendlich wieder unsere Kinder zurückzahlen müssen – finanziert
werden. Ja, der Baum ist welk, der nach sieben Jahren blühen sollte, er wirft
die Blätter ab. Wir haben diese Einschnitte jetzt dankenswerter Weise
angegangen und jetzt geht es darum, diesem Baum nicht dem Schicksal dessen in
Günthersbühl zu überlassen, sondern ihn wirklich auch für unsere Kinder und die
nachfolgenden Generationen zu stabilisieren. Richtig reagieren heißt, nicht
Unmengen von Dünger hinzuschütten, der am Schluss den Boden versalzt. Da
spreche ich jetzt von unseren Krediten. Es ist nicht die Lösung, Unmengen von
Krediten aufzunehmen, auch wenn sie billig sind. Diese müssen auch wieder
getilgt werden, insoferne ist die Euphorie begrenzt. Wir müssen richtig
handeln, d.h. wir müssen unser Ausgabenproblem in den Griff bekommen und die
Einnahmen und Ausgaben in Balance bringen.
Die CSU war und ist
auch in Zukunft bereit, konstruktiv mitzuarbeiten. Die Masse der wirtschaftlich
richtigen Entscheidungen ist initiiert worden aus der jetzigen
Mehrheitskoalition. Wir haben Haushaltskennzahlen und dies ist ein Ausfluss
dieser konstruktiv erarbeiteten Vorschläge sowie eine Schuldenobergrenze von 25
Mio. Euro. Vor sieben Jahren waren wir bei 12 Mio. Euro. Wir haben uns voriges
Jahr einstimmig eine Mindestzuführung von 35 % aus dem Verwaltungs- in den
Vermögenshaushalt vorgeschrieben.
Ich stelle fest,
dass wir auch wirklich Dank der Verwaltung, nachdem der Haushaltsvorentwurf im
Dezember keine Zustimmung fand, jetzt konstruktiv gearbeitet und dem Ziel
genähert haben. Aber, wir sind meilenweit von einem Haushalt entfernt, den wir
als zukunftsfähig und nachhaltig bezeichnen dürfen, weil wir diese selbst
beschlossenen Kennzahlen bereits im ersten Jahr nach Erstellung überhaupt nicht
einhalten, diese Mindestzuführung nicht einmal zu 70 % erreichen und weil wir
diese Schuldenobergrenze, die weit weg erschien, bereits im ersten Jahr 2016
nicht einhalten können. Nicht nur, dass wir sie heuer nicht einhalten können,
auch in der mittelfristigen Finanzplanung wird sie in keinem Jahr und auch
nicht im Schnitt eingehalten und auch nicht einmal im letzten Jahr in fünf
Jahren ist eine Erreichung in Sicht.
Wir erreichen
unsere selbstgesteckten Ziele nicht. Insoferne sehe ich mich nicht in der Lage
– entgegen des von mir selbst befürworteten Beschlusses – diesem Haushalt
zuzustimmen. Ich verweise auch darauf, dass der Bürgermeister sich verpflichtet
hat, zumindest bis Juli des laufenden Jahres weitere Einsparpotenziale zu
liefern. Es ist natürlich besorgniserregend, dass diese Nichterreichung dieser
Kennzahlen schlechter wäre, wenn wir nicht noch Schlüsselzuweisungen in
Millionenhöhe bereits einbuchen könnten, die nur durch die sinkende
Ertragskraft der Stadt Lauf begründet sind.
Was wir brauchen,
ist die Einhaltung unserer selbstgesteckten Ziele und das ist möglich, wenn wir
diesen Weg weiterhin konstruktiv beschreiten. Wir brauchen wirkliche
Nachhaltigkeit. Eine Erfahrung habe ich auch, da ich aus der Landwirtschaft
komme, die viel damit zu tun hat. Die, die am meisten von Nachhaltigkeit reden,
sind die, die sie am wenigsten erreichen, weil anpacken und Fleiß dazu gehört
sowie die Fähigkeit, unangenehme Dinge dauerhaft durchzuhalten und umzusetzen.
Wir brauchen eine Priorisierung in unseren Aufgabenbereichen, vor allem der
freiwilligen Aufgaben und wir brauchen einen Haushalt, der
Generationengerechtigkeit darstellt.
Sicher, ein großer
Teil unserer Schuldenaufnahme geht in die Richtung Bildungsinvestitionen der
beiden großen Schulen. Aber es macht mir Angst, wenn wir unseren Kindern
Schulen bereit stellen, die wir so finanzieren, dass diese Kinder, wenn sie
erwachsen sind, diese Schulen selber bezahlen müssen und vielleicht die Schulen
für ihre Kinder noch einmal finanzieren müssen, wenn sie so denken wie wir
heute.
Ich glaube,
Generationengerechtigkeit heißt, dass wir mit dem Geld, das wir heute haben,
unsere Investitionen und Voraussetzungen, die wir heute brauchen, auch
finanzieren können. Dies sehe ich in der jetztigen Haushaltssystematik in
keiner Weise abgebildet und repräsentiert. Deutlich wird es, an welchem Punkt
wir in der Nachhaltigkeit sind, wenn wir jetzt nach sieben Jahren von einem
grünen Bürgermeister gemachter Politik darüber reden, dass wir mit den jetzigen
Einnahmevoraussetzungen und Gewerbeflächen unseren Haushalt nicht mehr finanzieren
können und darüber reden müssen, weitere Flächenversiegelungen und weitere
Gewerbeflächen auszuweisen, um die Einnahmen zu erhöhen, die eine verfehlte
Ausgabenpolitik letztendlich bedingt. Die Versiegelung von Flächen, Abholzung
von Wäldern, weil man am Schluss die Ausgaben nicht im Griff hat - wenn dass
das Ergebnis grüner Politik ist - dann macht es mir Angst und ich hoffe, dass
wir gemeinsam das Steuer herumreißen können, ein Stück weit eine bessere
Nachhaltigkeit in Zukunft in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales zu
erreichen.
Herr Stadtrat Ittner nimmt wie folgt
Stellung:
Wenn ich mich richtig erinnere, dann gab es in der Stadt Lauf seit Ende der 70er Jahre 30 Jahre lang CSU-Politik, 6 Jahre Pause und dann wieder CSU-Politik. Dann wird hier sehr deutlich das Wort Nachhaltigkeit in den Mund genommen.
Wenn wir ökosoziale Demokratur betreiben, dann war das andere allerhöchstens schwarze Schmalspurpolitur. Nachhaltige Finanzpolitik: wir waren 2008 an der Macht, haben das erste Mal in der Laufer Stadtgeschichte eine Arbeitsgruppe Haushalt gebildet. Im selben Jahr hat die CSU diese Arbeitsgruppe wieder verlassen. Einsichtig wie die CSU ist, hat sie diese wieder eingeführt und uns auch mit eingeladen. Danke dafür, das war Einsicht.
Nachhaltig Nummer 2: 30 Jahre lang die CSU an der Macht, 2008 mussten sie die Macht abgeben. Wir kamen dran, Kassensturz und was haben wir festgestellt: Die niedrigste Rücklage aller Zeiten in der Stadt Lauf. Es war auf den Cent genau das, was an Mindestrücklage vorgeschrieben war. Die SPD hat sofort gesagt: Jetzt wird der Verwaltungshaushalt rasiert. Wir waren es, die zum ersten Mal in der Laufer Stadtgeschichte nach 30 Jahren hergegangen sind und den Verwaltungshaushalt von oben nach unten rasiert haben, weil festgestellt wurde, dass es so nicht weitergehen kann.
Jetzt wird hier seitens der CSU das Patent der Erfindung gefordert.
Nachhaltig Nummer 3: 30 Jahre an der Macht. Ich stelle fest, die größte Einnahmemenge die wir haben, kommt aus dem Bereich der Gewerbesteuer. Industriebetriebe zahlen den größten Anteil an der Gewerbesteuer und unser Kernstück an Industrielandschaft in der Stadt Lauf, das Industriegebiet 1, wurde versemmelt. Es strotzt vor Fehlbelegung dort, wo die Einnahmen generiert werden hätten können.
Dort hat man darauf verzichtet, Industriebetriebe anzusiedeln. Es ist jetzt verseucht mit Sporthallen, Handel, usw., welche man in normale Gewerbebetriebe einbauen hätte können. Mittlerweile ist dort schon fast ein Gewohnheitsrecht entstanden, dass sich dort nicht Industriebetriebe ansiedeln dürfen, obwohl es eigentlich Industriegebiet wäre.
Dies ist ein Kardinalfehler der Laufer Stadtgeschichte nach dem Krieg. Das ist niemals Nachhaltigkeit.
Beim Industriegebiet kann man wenig über Fehlbelegung reden, außer dass die Belegung fehlt.
Die Schuldenobergrenze wurde mit Zustimmung der SPD als
Anreiz und Zielvorgabe beschlossen. In dem Jahr des Beschlusses sind
diejenigen, die es jetzt großmundig verkünden, da müssen wir hin, das ist unser
Ziel, sofort dabei zu sagen, Breitband brauchen wir. Im gleichen Jahr,
Asylbewerber gegenüber vom Landratsamt, auf Schuldenbasis aus der Sitzung
heraus. Die
ganzen Reden, die heute gehalten wurden, widersprechen diesem Verhalten. Damit
wir uns nicht falsch verstehen, das macht Sinn, weil es wirtschaftlich auf
Dauer sinnvoll ist. Wenn etwas wirtschaftlich sinnvoll ist, dass muss man eine
andere Art von Nachhaltigkeit überlegen und nicht nur die Ausgaben angehen,
kürzen und den Vereinen die Schuhe ausziehen. Wie nachhaltig ist es, wenn heute
aus absoluten Spargründen das Geld herausgezogen wird und damit mehr kaputt
gemacht wird, als eigentlich gut gemacht wird. Wie teuer kann der
Straßenunterhalt kommen, wenn dieser zurückgefahren wird, weil die Schäden eine
Dimension annehmen können, die man dann dreimal ausgleichen muss. Das ist nicht
nachhaltig.
Die Grundbehauptung zur Gewerbesteuer ist „You get, what you pay for“. Dies
ist eine alte Weisheit aus dem Vertrieb. Jetzt zahlen die Unternehmen, in
Nürnberg einen Hebesatz von über 400. Warum? Weil dort die Infrastruktur ist.
Es ist ihnen das Geld wert. Wir in Lauf haben einen Hebesatz wie Henfenfeld und
bieten aber mehr (Infrastruktur, Kultur, Öko, Bussysteme, etc.). Das muss
irgendwie bezahlt werden.
Die konservative Seite sagt, na gut, wir gehen doch an die Einnahmen heran,
aber wir sagen es nicht. Wir sagen nur, Steuern werden nicht erhöht, schnell
gesagt. Die Einahmen werden hinten herum gemacht und kein Ton darüber geäußert.
Familien mit 1.700 Euro Mehrbelastung mit zwei Kindern, Freibad, Parkgebühren –
Einnahmen ohne Ende erhöht. Ich bitte noch einmal nachzudenken. So wie der
Haushalt vorliegt, machen wir uns selbst kaputt und zwar im Gegenteil von
Nachhaltigkeit. So kann es nicht weiter gehen.
Nachhaltige Finanzpoitik ist das eine, aber inhaltlich nachhaltige Politik
das andere. Wir haben das falsche Primat. Es muss uns darum gehen, nachhaltige
Bildungspolitik zu betreiben und zu fragen, wie dies finanziert werden soll.
Hier läuft es anders herum. Es wird nachhaltige Finanzpoliitik betrieben und
alles andere wird daraufhin angepasst.
Die Kunidungenschule wurde sauber abgehandelt, ein Jahr Planung und drei
Jahre Abfinanzierung. Sauber geplant und sauber durchgezogen.
Bei der Bertleinschule war es genau das Gegenteil. Es war nichts in der
mittelfristigen Finanzplanung vorgesehen. Nach vielen Nadelstichen durch Eltern
und Führung der Bertleinschule sowie durch die SPD hat man dies nun endlich
hinbekommen, die Bertleinschule aufzuschreiben. In der mittelfristigen
Finanzplanung sind insgesamt 11 bis 12 Mio. Euro für Investitionen Grundschulen
und Hauptschulen bis ins Jahr 2019. Wir wissen, 24 Mio. Euro für die
Bertleinschule. Jetzt ist der Bauabschnitt 1 in der Planung enthalten. Würden
wir uns heute den Luxis gönnen und einige Verantwortliche der früheren Zeit aus
der Bertleinschule fragen, wie vertrauenswürdig Planungen der Stadt für eine
Generalsanierung der Bertleinschule sind, dann wäre dies nicht das letzte
Gelächter.
Ich habe die große Bitte: Jetzt gehen wir es an und nicht nochmals
verschieben. Alles warten darauf. Wenn es nicht so gemacht wird wie bei der
Kunigundenschule, dann wird es Kinder geben, die verlassen den Kindergarten Am
Schönberger Weg, gehen in die Bertleinschule und haben die komplette Schulzeit
Bautätigkeit. Dies sollte verhindert werden. Die Summe wird sich nicht
verändern, egal ob es auf vier oder auf zwölf Jahre finanziert wird.
Herr Stadtrat Mayer ist der Ansicht, dass es
keinen Sinn macht, auf den alten Dingen herumzureiten. Man sollte in die
Zukunft schauen und diese heißt, den Haushalt nachhaltig zu gestalten und dazu
gehört es, strategische Entscheidungen zu treffen, wie eingespart werden kann,
ohne die notwendigen Leistungen drastisch zu kürzen. Alle sind eingeladen, dabei
mitzumachen.
Reden ist das Eine, Handanlegen das Andere.
Herr Stadtrat Ochs nimmt kurz Rückblick auf 30
Jahre CSU-Politik und die letzten acht Jahre Politik und stellt als Vergleich
die Zahlen der zurückliegenden Jahre zur Gewerbesteuer und Personalkosten vor.
Vorsitzender fasst noch einige Abschlussworte
zusammen. Anpacken und an Lösungen zu arbeiten ist die Aufgabe des Gremiums. Es
wird immer unterschiedliche Meinungen geben, aber den Weg zu gehen ist wichtig
und den Bürgerinnen und Bürger zu sagen was geht und was jetzt einmal nicht
geht. Man hat sich auch einstimmig darauf verständigt, Gelder zu überführen wie
die Nebenhaushalte von Bayerngrund, die Stiftung mit einigen Millionen und das
Haus der Kultur. Er bittet deshalb, die Verschuldung nicht nur negativ zu
sehen. Er denkt, auf einen transparenten Weg zu sein.
Nach Verständigung im Ausschuss und Einarbeitung
sowie Modifizierung von Frau Wamser liegt nun das Gesamtpaket vor und nun
bittet Vorsitzender um Beschlussfassung.
b)
Haushaltsstelle 0.1301.7180 „Feuerlöschwesen
– Zuschüsse für laufende Zwecke an die übrigen Bereiche“
Auf
dieser Haushaltsstelle sind sowohl die laufenden Zuschüsse an die
Feuerwehrvereine (gemessen an der Mitgliederzahl) in Höhe von 5.000 €, als auch
Zuschüsse an Feuerwehrvereine, die sich anhand der verrechneten Einsätze
berechnen. Für letztere wurde ein Betrag in Höhe von 10.000 € eingestellt, der
im vorliegenden Haushaltsentwurf bereits nicht mehr enthalten ist.
Diese
Zuschüsse an die jeweiligen Feuerwehrvereine berechnen sich in der Form, dass
bei verrechneten und auch bezahlten Feuerwehreinsätzen die Personalkosten, die
außerhalb der Arbeitszeiten des Bauhofs entstanden sind, zu 75 % an den
jeweiligen Feuerwehrverein ausbezahlt werden.
Eine
rechtliche Verpflichtung für diese Zuschüsse existiert nicht, sondern erfolgt
auf rein freiwilliger Basis.
Beschluss:
Der
Stadtrat beschließt:
Die
auf den verrechneten und bezahlten Feuerwehreinsätzen basierenden freiwilligen
Zuschüsse an die jeweiligen Feuerwehrvereine werden ab dem Jahr 2016 nicht mehr
gewährt.
Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja:
29 Nein: 0
c) Gewährung von Zuschüssen,
Mitgliedsbeiträgen, Diverse Haushaltsstellen
In
nahezu allen Gliederungen des Haushalts finden sich Ansätze für
freiwillige Zuschüsse bzw.
Mitgliedsbeiträge. Die entsprechende Mittelverwendung kann den Erläuterungen im
Entwurf des Haushaltsplans entnommen werden. Diese wurden seitens der
Verwaltung untersucht und durch die Kürzung bzw. Wegfall von Zuschüssen /
Mitgliedsbeiträgen werden nachfolgende Einsparungsvorschläge unterbreitet:
HHSt. |
Ansatz bisher |
Vorgeschlagener Ansatz |
0.1146.7098 |
850 € |
0 € |
0.3551.7069 |
4.680 € |
4.080 € Senkung freiwilliger Zuschuss evang. und kath.
Erwachsenenbildung |
0.3700.7180 |
6.000 € |
5.820 € Wegfall kirchlicher Büchereizuschuss |
0.4609.7092 |
4.500 € |
4.360 € Wegfall lfd. Zuschuss Ferienprogramm |
0.4701.7019 |
665 € |
630 € Kürzung des Zuschusses |
0.4701.7079 |
19.000 € |
18.050 € Kürzung des Zuschusses |
0.4702.7090 |
18.610 € |
13.910 € Kürzung der Zuschüsse „wellcome“ (1.000 €) MÜTZE (1.000 €) evang. Familienhaus (2.700 €) |
0.4987.7889 |
2.000 € |
1.500 € Kürzung Zuschüsse zu Familienfeiern
(Kommunion/Konfirm.) |
0.5491.7029 |
5.000 € |
4.750 € Kürzung des Zuschusses |
0.5491.7090 |
42.500 € |
40.375 € Kürzung Zuschüsse für diverse Verbände |
1.5500.9880 |
100.000 € |
80.000 € Verschiebung weiterer Mittel auf spätere Jahre
(je nach finanzieller Leistungsfähigkeit; Senkung von 225.000 auf 100.000 € erfolgte
bereits im Rahmen der HH-Vorberatungen) |
0.7500.7099 |
1.100 € |
900 € Kürzung Mitgliedsbeitrag |
0.7900.7090 |
19.000 € |
17.000 € Kürzung Betriebskostenzuschüsse |
Gesamt |
121.905 € |
109.875 € |
In
Summe würden sich durch diese Kürzungen Einsparungen in Höhe von 32.530 €
ergeben.
Beschluss:
Der
Stadtrat beschließt:
Freiwillige
Zuschüsse bzw. Mitgliedsbeiträge werden auf den genannten Haushaltsstellen um
insgesamt 32.530 € gekürzt.
Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja:
29 Nein: 0
d) HHStelle 3210.6316 „Tagung
Neunhofer Dialog“
Im
Rahmen der Einsparvorschläge schlägt die zuständige Einrichtung (Archiv) vor,
die wissenschaftliche Veranstaltung der Familie von Welser im Schloss Neunhof
künftig nicht mehr finanziell zu unterstützen. Der im Zwei-Jahres-Turnus
anfallende Betrag von aktuell 8.780 Euro kann somit entfallen.
Beschluss:
Der Stadtrat beschließt:
Die finanzielle Unterstützung der Stadt Lauf a.d.Peg zur Veranstaltung
„Tagung Neunhofer Dialog“ entfällt ab dem Jahr 2016.
Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja:
29 Nein: 0
e) HHStellen 0.3431.6312 und
0.3431.6316 „Kunigundenfest“
Für
die Durchführung des Kunigundenfestes werden seitens der Verwaltung
nachfolgende Einsparmöglichkeiten vorgeschlagen (die Beträge sind noch nicht im
HHEntwurf eingeplant):
Einsparmöglichkeit |
möglicher Betrag |
|
|
Bei der Bierprobe sollen künftig nur noch die
Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden der Nachbarkommunen eingeladen
werden |
1.000 € |
Die Ausgabe der Bier- und Hähnchengutscheine
kann verringert werden. Eine Aufstellung der möglichen Neuverteilung müsste
seitens der Verwaltung erarbeitet werden |
2.000 € |
Die Bratwurstbrötchen / Brezen für Schulkinder
sollen nicht mehr verteilt werden. Anstelle sollten Gutscheine für
Süßigkeiten oder Eis am Festplatz verteilt werden. Neben den
Einsparmöglichkeiten würde dies auch die Diskussion um die verschiedenen
Verköstigungen (z.B. wg. Religion, Vegetarier) vermeiden. |
1.000 € |
Beschluss:
Der
Stadtrat beschließt:
Im
Rahmen der Durchführung des Kunigundenfestes wird ab dem Jahr 2016 die Ausgabe
der Bier- und Hähnchengutscheine verringert; es soll eine Einsparung von 2.000
Euro erreicht werden. Die Modalitäten der Einladungen zur Bierprobe bleiben
erhalten; an die Schulkinder werden anstatt Naturalien Gutscheine verteilt.
Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja:
29 Nein: 0
Beschluss:
Der
Stadtrat beschließt:
Ab dem Jahr 2016 werden für einen Sportlerempfang
keine Mittel mehr aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung gestellt.
Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja:
29 Nein: 0
Beschluss:
Der
Stadtrat beschließt:
Ab dem Jahr 2016 werden für einen Neubürgerempfang
keine Mittel mehr aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung gestellt.
Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja:
29 Nein: 0
f) Haushaltsstelle 0.3490.6319 „Sommerkino“
Der
Premierenabend des Sommerkinos mit kostenlosen Karten soll künftig nicht mehr
durchgeführt werden. Stattdessen soll hier ein „normaler“ Kinoabend mit
verkauften Eintrittskarten stattfinden. Neben den Einsparmöglichkeiten in Höhe
von 1.300 € können hier auch Einnahmen generiert werden.
Die
Beträge sind noch nicht im HHEntwurf eingeplant.
Beschluss:
Der
Stadtrat beschließt:
Für
das Sommerkino werden ab dem Haushaltsjahr 2016 keine Mittel der Stadt Lauf
a.d. Pegnitz mehr zur Verfügung gestellt.
Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja:
29 Nein: 0
h) Einsparvorschläge des FG 1.3 Kinder/Bildung
Das Fachgebiet hat bei verschiedenen Haushaltsstellen Einspar- bzw.
Kürzungsvorschläge gemacht, die dazu führen, dass einige freiwillige Leistungen
und Zuschüsse künftig entfallen können:
HHStellen 2121 und 2141.5746
„Abschlussfeiern“ 1.300 Euro
HHStelle 2141.6369 „Förderprojekt Nachhilfe“
17.600 Euro (ab 2017)
HHStelle 4649.7004
„Qualitätszuschüsse“ 158.000 Euro
Hier handelt es sich um die freiwilligen Qualitätszuschüsse pro Gruppe
an die freien Träger, die sich derzeit auf 5.000 Euro pro Gruppe belaufen. Versch. HHStellen im Personalbereich
(Gruppen 4)
Personalkosten im Bereich der Kindertagesstätten können ab dem
Kindergartenjahr 2016/17 mit rd. 76.000 Euro eingespart werden, wenn die
Anstellungsschlüssel von bisher 1:8 in Krippen und 1:10 in Kindergärten
flexibel auf 1:8,5 und 1:10,5 angepasst werden. Im Hinblick auf die Qualität in
den Einrichtungen und die aktuelle Arbeitsmarktlage ist eine solche Anpassung
auch im sozialen Bereich vertretbar.
Beschluss:
Der Stadtrat beschließt:
Der Stadtrat beschließt den Wegfall freiwilliger Zuschüsse bei den
Haushaltsstellen 2121/2141.5746 „Abschlussfeiern“ mit jährlich 1.300 Euro ab
dem Jahr 2016 und bei Haushaltsstelle 2141.6369 „Förderprojekt Nachhilfe“ mit
jährlich 17.600 Euro ab dem Jahr 2017.
Bei Haushaltsstelle 0.4649.7004 Zuschüsse für laufende Zwecke an Dritte (auch Qualitätszuschüsse) werden in Summe 158.000 Euro eingespart. Der Kinder- und Jugendausschuss wird sich mit der detaillierten Ausgestaltung der Einsparungen befassen und entsprechend beschließen. Die freien Träger sind in die Gespräche mit einzubeziehen.“
Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja:
29 Nein: 0
i)
HHStelle 4980.7880 „Behindertenbeauftragte/r“
HHStelle
4987.7885 „Frühstück Tafel – Streetwork“
Die
Mittel können um 500 bzw. 200 Euro gekürzt werden. Da im Bereich des
Streetworkers z. B. für 2015 keine Mittel benötigt wurden und auch in den
Vorjahren nur unerhebliche Beträge verbucht wurden, sollte der Betrag von
ursprünglich 500 Euro gänzlich entfallen.
Beschluss:
Der Stadtrat beschließt:
Die freiwillige Leistung bei HHStelle 4980.7880 wird um 500 Euro gekürzt
und entfällt bei HHStelle 4987.7885 ganz (Einsparung 500 Euro).
Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja:
29 Nein: 0
j) Überlassung kostenfreier Dauerparkplätze
Verschiedenen
Organisationen werden seitens der Stadt Lauf a.d.Pegnitz gebührenfreie
Dauerparkplätze zur Verfügung gestellt. Die entsprechenden Mittel sind auf den
Haushaltsstellen
0.4649.7099
in Höhe von 5.200 €
0.5491.7029 in Höhe von 465 €
0.5491.7090 in Höhe von 6.975 €
Seitens
der Verwaltung wird vorgeschlagen, diese kostenlose Nutzung künftig nicht mehr
zu gewähren. Es ergäben sich somit Einsparungen in Höhe von 12.640 €.
Beschluss:
Der
Stadtrat beschließt:
Dauerparkplätze
werden künftig nicht mehr gebührenfrei zur Verfügung gestellt.
Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja:
29 Nein: 0
k) HHStelle 6751.5139 „Straßenreinigung“
Zur Verbesserung der finanziellen Situation sollte von der Verwaltung
geprüft werden, ob durch Verringerung der Straßenreinigungseinsätze
Einsparpotential besteht.
Aktuell werden die Straßen im Stadtgebiet und in den Ortsteilen alle 4
Wochen mit der Kehrmaschine gekehrt. Der Innenstadtbereich (Marktplatz und
angrenzende Gassen) wird Montag und Freitag gekehrt, die Hauptverkehrsstraßen
einmal wöchentlich.
Bereits in den Jahren 2010 bis 2013 wurde dieser Kehraufwand drastisch
gekürzt, insbesondere bei den Nebenstraßen und in den Ortsteilen (hier nur noch
einmal im Frühjahr und einmal im Herbst Kehrung). So konnten rd. 50 % der
Kosten für die maschinelle Reinigung eingespart werden, allerdings führte
dieser Turnus zu reichlichem Unmut in der Bevölkerung, weshalb ab 2014 wieder
der ursprüngliche Kehrrhythmus aufgenommen wurde.
Die Verwaltung weist auch ausdrücklich darauf hin, dass selbst bei der
jetzigen Reinigung viele Bürger diese für unzureichend halten; insbesondere die
Herbstmonate (Laubfall) und die Ortsteile (landwirtschaftlicher Verkehr) sind
hierdurch betroffen.
Bei einer Verminderung der Reinigungseinsätze ergäbe sich eine
Einsparung von rd. 80.000 Euro zu bisher 165.000 Euro.
Beschluss:
Der Stadtrat beschließt die Reduzierung der Reinigungseinsätze
„Straßenreinigung“ im Bereich der Nebenstraßen und Ortsteile. Damit ergibt sich
eine Ersparnis von rd. 50 % der maschinellen Reinigung ab dem HJ 2016 von rd.
80.000 Euro.
Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja:
29 Nein: 0
Herr Stadtrat Dr. Tiedtke möchte zu den im
Ausschuss umstrittenen Punkten a) Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Tätigkeit der Gemeindeorgane und g) Büchereigebühren eine Einzelabstimmung.
Herr Stadtrat Ochs beantragt, bei den
Büchereigebühren die Erhöhung entsprechend abzustimmen. Sollte sich keine
Mehrheit finden, soll in den Beschluss aufgenommen werden, dass die
Einsparungen im Haushalt zu kompensieren sind.
Im Verwaltungsausschuss wurde seinerseits ein
Kompromissvorschlag zur Aufwandsentschädigung vorgebracht. Er beantragt, 25.000
Euro Reduzierung über alle Mandatsträger zu beschließen, die konkrete
Ausgestaltung soll der Verwaltungsausschuss vornehmen.
Vorsitzender fasst den Abänderungsantrag
nochmals zusammen. Die Aufwandsentschädigung soll von 46.400 Euro auf 25.000
Euro reduziert werden. Die Einzelumsetzung soll im nächsten Verwaltungs-,
Finanz- und Personalausschuss erfolgen.
Da der Beschlussvorschlag der Verwaltung
weitreichender ist, wird vorerst über diesen abgestimmt.
Beschluss:
Der
Stadtrat beschließt:
Die
Verwaltung wird beauftragt, eine Änderung der Satzung zur Regelung von Fragen
des örtlichen Gemeindeverfassungsrechts mit den genannten geänderten
Entschädigungssätzen, in Summe 46.400 Euro, zu erarbeiten und dem Stadtrat zur
Beschlussfassung vorzulegen.
Abstimmung:
mehrheitlich abgelehnt Ja:
10 Nein: 19
Beschluss:
Die Aufwandsentschädigung für die Tätigkeit der Gemeindeorgane wird um
25.000 Euro gekürzt. Die Verteilung auf die jeweiligen
Entschädigungstatbestände in der Hauptsatzung erfolgt durch den Stadtrat. Die
Verwaltung wird beauftragt, einen Entwurf einer Änderungssatzung vorzubereiten.
Abstimmung:
einstimmig beschlossen Ja:
29 Nein: 0
Nach einem kurzen Wortwechsel zur HHStelle 3521.1100 „Büchereigebühren“ spricht sich Herr
Stadtrat Kern dafür aus, einen Beschluss zu fassen, nicht jetzt die Umsetzung
im Detail vorzunehmen, sondern Einsparmaßnahmen zu beschließen und im
zuständigen Kultur- und Sportausschuss zu behandeln. Es wäre sinnvoll, eine
gute Lösung zu finden.
Herr Stadtrat Pohl mahnt, hier etwas vorsichtig
mit den Zahlen zu sein. Um Einsparmaßnahmen von 450.000 Euro zu erreichen,
sollte ein Kompromiss gefunden werden, zwischen 30.000 und 35.000 Euro im
Gesamtbudget einzusparen.
Vorsitzender fasst den Kompromissvorschlag
zusammen und bittet das Gremium um Abstimmung.
Beschluss:
Der Stadtrat beschließt:
Der Kultur- und Sportausschuss wird beauftragt,
in 2016 ein Einsparziel in der Größenordnung von 30.000 Euro zu erreichen,
Abstimmung:
mehrheitlich beschlossen Ja:
23 Nein: 6
Beschluss:
a) Dem Haushaltsplan 2016 der J.F. Barth’schen Stiftung in den Festsetzungen der Haushaltssatzung 2016 in der beratenen Fassung wird zugestimmt. Die Haushaltssatzung ist Bestandteil dieses Beschlusses.
b) Dem Haushaltsplan 2016 der Stadt Lauf a.d.Pegnitz in den Festsetzungen der Haushaltssatzung 2016 in der beratenen Fassung wird auf der Grundlage der nach dem Ausschuss modifizierten Zahlen, die die Kämmerei vorgelegt hat, zugestimmt.
Die Haushaltssatzung ist Bestandteil dieses Beschlusses.
Über die gefassten Einzelbeschlüsse (Empfehlungsbeschlüsse) zum Haushalt 2016 ist ebenfalls Beschluss gefasst worden; diese Beschlussliste ist Bestandteil dieses
Beschlusses.
Abstimmung: lt. Liste
c) Der mittelfristigen Finanzplanung einschließlich des Investitionsprogramms der Stadt Lauf a.d.Pegnitz für die Jahre 2015 bis 2019 in der beratenen Fassung wird zugestimmt.
Die Finanzplanung schließt damit in Einnahmen und Ausgaben in den Jahren
2015 mit 67.571.595 Euro
2016 mit 69.159.726 Euro
2017 mit 71.337.308 Euro
2018 mit 71.907.372 Euro
2019 mit 68.949.027 Euro
ab.
Abstimmung:
mehrheitlich beschlossen Ja:
23 Nein: 6