Sitzung: 21.01.2016 VerwA/010/2016
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 15, Nein: 0
Vorlage: FB 2/002/2016
Frau Wamser verweist auf die Verwaltungsausschussitzung im Dezember, in der Insbesondere über die geplanten Steuererhöhungen diskutiert wurde. In dieser Sitzung wurde auch explizit beschlossen, eine Gewerbesteuererhöhung und die Pferdesteuer nicht einzuführen. Zudem wurde beschlossen, Stellenmehrungen im Haus in der Organisation zu kompensieren. Weiters wurde im Beschluss festgelegt, dass die Ziele aus 2014 (eine Zuführung in Höhe von 35 % der bereinigten Steuereinnahmen und ein maximaler Schuldenstand von 25 Mio zum Ende des Finanzplanungszeitraumes) zu erreichen sind. Des Weiteren wurde gewünscht, dass die Verwaltung ein langfristig greifendes Konsolidierungskonzept erarbeitet und dem Stadtrat vorlegt, welches zur Zielerreichunge führt. Dazu sind sowohl die Vorgehensweisen als auch ein Terminplan vorzulegen. Nachdem sich im Rahmen dieser Sitzung kein Einvernehmen gezeigt hat, den Haushalt 2016 incl. Finanzplanung und Stellenplan zu verabschieden, wurde dieser auf Januar verschoben.
Die Verwaltung ist diesen Vorgaben in der Zwischenzeit gefolgt und die entsprechenden Listen mit den Kürzungen und Einsparvorschlägen sind allen Stadträten mit der Sitzungseinladung zugegangen. Im Rahmen einer kurzen Präsentation werden die Zahlen vorgestellt. Diese Zahlen sind bereits alle im Haushaltsentwurf eingeplant.
Der Sparwille ist von allen Einichtungen zum Ausdruck gekommen. Die Haushaltssatzung und die Finanzplanung konnte noch nicht in Zahlen abgebildet werden, da die heutige Beratung noch Änderungen bringen wird.
Vorsitzender hat die Aufgabe angenommen, dass es keine Steuererhöhungen im Haushalt 2016 geben wird. Die vorgeschlagenen Einsparungen werden nicht überall auf Freude stoßen, da dadurch auch klare Einschnitte damit verbunden sind. Er wirbt aber dafür, dass das vorgeschlagene Paket die Zustimmung erhält, da dadurch eine gesunde Grundlage für eine künftige Entwicklung vorliegt. Es ist nicht nur ein Sparpaket, sondern auch ein Sicherungspaket für die eventuellen Unwägbarkeiten der Zukunft und nicht nur ein Paket von Einsparungen, sondern auch ein eindrucksvolles Paket zur Erfüllung der Aufgaben, denn es bildet weiterhin wichtige Maßnahmen ab, wie die Finanzierung der Kunigundenschule und der Bertleinschule. Ein großer Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen für die vielen Stunden, die sie für diese Ausarbeitung eingebracht haben. Es wurden sowohl die Kernverwaltung, alle Einrichtungen sowie die freiwilligen Leistungen auf den Prüfstand gestellt.
Vorsitzender trägt noch einige Informationen zum Kreishaushalt und der Kreisumlage vor.
Die nachfolgenden Einzelbeschlüsse sollen diskutiert und im Rahmen der Konsolidierungsvorschläge zum Haushalt 2016 gefasst werden.
Was heute nicht, wie seitens der Verwaltung vorgeschlagen, beschlossen wird, vermindert die vorgestellten Beträge und erhöht den Kredit.
a) Haushaltsstelle
0.0000.4090 „Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Tätigkeit der
Gemeindeorgane“
Seitens der
Verwaltung wird vorgeschlagen, die Aufwandsentschädigung der
Stadtratsmitglieder und Ortssprecher zu kürzen. Es wird vorgeschlagen, die in
der Hauptsatzung verankerten Beträge wie folgt zu verändern:
Entschädigung |
Derzeitiger Betrag |
Vorgeschlagener Betrag (Einsparung) |
|
|
|
Monatliche Pauschale |
100 € |
50 € (21.000 €) |
Sitzungsgeld |
35 € |
25 € (7.700 €) |
Referentenpauschale |
100 € |
50 € (6.000 €) |
Fraktionssitzung |
50 € |
25 € (10.500 €) |
Rechnungsprüfung |
20 € /Std. |
15 € / Std. (1.200 €) |
In Summe würden
sich hier Einsparungen in Höhe von 46.400 € ergeben. In diesem Fall ist eine
Änderung der Hauptsatzung erforderlich.
Herr Stadtrat Ochs
denkt, dass sich die Verwaltung und der Stadtrat auf dem richtigen Weg
befinden. Umso schwerer man sich tut und so härter man ringt, umso näher ist
man an den richtigen Entscheidungen. Deshalb ist jetzt die richtige Zeit,
Veränderungen anzustoßen. Der Verwaltungshaushalt muss langfristig
leistungsfähiger werden. Die Ziele sind noch nicht erreicht, aber die
bisherigen Bemühungen und Anstrengungen müssen anerkannt werden.
Als Kompromiss
schlägt er vor, Einsparungen von 25.000 Euro pauschal zu beschließen. Die
konkrete Ausgestaltung soll durch den Ausschuss erfolgen.
Herr Stadtrat Dr.
Tiedtke möchte nicht an den Sitzungsgeldern rühren, sondern die Einsparung soll
über die Pauschalen abgewickelt werden (Kürzung der monatlichen Pauschale um 25
%, Referentenpauschle 25 % und die Rechnungsprüfung von 20 € auf 15 €). Dieser
Ansatz ergäbe insgesamt 14.700 €. Dabei sollen auch alle politischen
Mandatsträger (Erster, Zweiter und Dritter Bürgermeister) beteiligt werden.
Herr Stadtrat
Ittner spricht sich gegen eine Kürzung der Aufwandsentschädigung aus. Er
behauptet, dass die Entschädigung für die ehrenamtlichen Stadträte im Vergleich
zum Zeitaufwand und der Verantwortung angemessen ist. Es wurde seit Jahren auf
eine Erhöhung verzichtet.
Herr Stadtrat Grand
hält den Einsparvorschlag von 25.000 Euro als guten Kompromiss. Er findet es
gut, wenn die Mandatsträger mit gutem Beispiel vorangehen.
Herr Stadtrat
Horlamus verweist auf die Erhöhung der Ausschusssitze, die auch finanziell zu
Buche schlagen. Hinsichtlich der Einsparung beantragt er, wieder zur alten
Ausschussbesetzung zurückzukehren.
Herr Stadtrat
Felßner äußert, dass sich seit seinem Amtsbeginn die Schulden mehr als
verdoppelt haben. Insoferne war der Vorschlag der CSU richtig und gut,
Finanzreferenten einzusetzen, die sich um diese Problematik kümmern. Ein
Stadtrat, der vor einem Jahr einstimmig Ziele gesetzt hat, die auch heute nicht
erreicht werden, muss sich hinterfragen, was er überhaupt an Leistungsbezahlung
wert ist. Er könnte sogar damit Leben, die Vergütung komplett abzuschaffen,
solange bis die Ziele erreicht sind. Dieser Vorschlag wird jedoch nicht
mehrheitsfähig sein, sodass er sich auf jeden Fall für die Empfehlung der
Verwaltung ausspricht, um ein Zeichen zu setzen. Auch wenn heute alle
Beschlüsse gefasst werden, weist er darauf hin, dass keines der gesetzten Ziele
in den nächsten Jahren erreicht werden wird. Man ist noch lange nicht am Ende
des Sparweges.
Herr Stadtrat Pohl
und Herr Stadtrat Herrmann vertreten ebenfalls die Meinung, dass der Stadtrat
ein Zeichen setzen sollte. Nur mit drastischen Einsparmaßnahmen ist es möglich,
die großen Investitionsvorhaben wie Bertleinschule und Bauhof in den nächsten
Jahren zu realisieren.
Nachfolgend wird
über den Antrag von Herrn Stadtrat Horlamus abgestimmt.
Beschluss:
Der Verwaltungs-,
Finanz- und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat,
hinsichtlich der
Einsparungsvorschläge wieder zur alten Ausschussbesetzung zurückzukehren.
Abstimmung: mehrheitlich
abgelehnt Ja:
3 Nein: 12
Herr Wallner
formuliert den Antrag von Herrn Stadtrat Ochs.
„Die
Aufwandsentschädigung für die Tätigkeit der Gemeindeorgane wird um 25.000 Euro
gekürzt. Die Verteilung auf die jeweiligen Entschädigungstatbestände in der
Hauptsatzung erfolgt durch den Stadtrat (vorberatender Ausschuss). Die
Verwaltung wird beauftragt, einen Entwurf einer Änderungssatzung
vorzubereiten.“
Da der
Beschlussvorschlag der Verwaltung weitreichender ist, wird vorerst darüber
abgestimmt. Sollte dieser eine Mehrheit finden, ist der Antrag von Herrn
Stadtrat Ochs hinfällig.
Beschluss:
Der Verwaltungs-,
Finanz- und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Die Verwaltung wird
beauftragt, eine Änderung der Satzung zur Regelung von Fragen des örtlichen
Gemeindeverfassungsrechts mit den genannten geänderten Entschädigungssätzen zu
erarbeiten und dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorzulegen.
Abstimmung: mehrheitlich
beschlossen Ja:
8 Nein: 7
b) Haushaltsstelle
0.1301.7180 „Feuerlöschwesen – Zuschüsse für laufende Zwecke an die übrigen
Bereiche“
Auf dieser
Haushaltsstelle sind sowohl die laufenden Zuschüsse an die Feuerwehrvereine
(gemessen an der Mitgliederzahl) in Höhe von 5.000 €, als auch Zuschüsse an
Feuerwehrvereine, die sich anhand der verrechneten Einsätze berechnen. Für letztere
wurde ein Betrag in Höhe von 10.000 € eingestellt, der im vorliegenden
Haushaltsentwurf bereits nicht mehr enthalten ist.
Diese Zuschüsse an
die jeweiligen Feuerwehrvereine berechnen sich in der Form, dass bei
verrechneten und auch bezahlten Feuerwehreinsätzen die Personalkosten, die
außerhalb der Arbeitszeiten des Bauhofs entstanden sind zu 75 % an den
jeweiligen Feuerwehrverein ausbezahlt werden.
Eine rechtliche
Verpflichtung für diese Zuschüsse existiert nicht, sondern erfolgt auf rein
freiwilliger Basis.
Beschluss:
Der Verwaltungs-,
Finanz- und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Die auf den
verrechneten und bezahlten Feuerwehreinsätzen basierenden freiwilligen Zuschüsse
an die jeweiligen Feuerwehrvereine wird ab dem Jahr 2016 nicht mehr gewährt.
Abstimmung: einstimmig
beschlossen Ja:
15 Nein: 0
c) Gewährung
von Zuschüssen, Mitgliedsbeiträgen, Diverse Haushaltsstellen
In nahezu allen
Gliederungen des Haushalts finden sich Ansätze für freiwillige Zuschüsse bzw. Mitgliedsbeiträge. Die
entsprechende Mittelverwendung können den Erläuterungen im Entwurf des
Haushaltsplans entnommen werden. Diese wurden seitens der Verwaltung untersucht
und durch die Kürzung bzw. Wegfall von Zuschüssen / Mitgliedsbeiträgen werden
nachfolgende Einsparungsvorschläge unterbreitet:
HHSt. |
Ansatz bisher |
Vorgeschlagener Ansatz |
0.1146.7098 |
850 € |
0 € |
0.3551.7069 |
4.680 € |
4.080 € Senkung freiwilliger Zuschuss evang. und
kath. Erwachsenenbildung |
0.3700.7180 |
6.000 € |
5.820 € Wegfall kirchlicher Büchereizuschuss |
0.4609.7092 |
4.500 € |
4.360 € Wegfall lfd. Zuschuss Ferienprogramm |
0.4701.7019 |
665 € |
630 € Kürzung des Zuschusses |
0.4701.7079 |
19.000 € |
18.050 € Kürzung des Zuschusses |
0.4702.7090 |
18.610 € |
13.910 € Kürzung der Zuschüsse „wellcome“ (1.000 €) MÜTZE (1.000 €) evang. Familienhaus (2.700 €) |
0.4987.7889 |
2.000 € |
1.500 € Kürzung Zuschüsse zu
Familienfeiern (Kommunion/Konfirm.) |
0.5491.7029 |
5.000 € |
4.750 € Kürzung des Zuschusses |
0.5491.7090 |
42.500 € |
40.375 € Kürzung Zuschüsse für diverse Verbände |
1.5500.9880 |
100.000 € |
80.000 € Verschiebung weiterer Mittel auf spätere
Jahre (je nach finanzieller Leistungsfähigkeit; Senkung von 225.000 auf 100.000 €
erfolgte bereits im Rahmen der HH-Vorberatungen) |
0.7500.7099 |
1.100 € |
900 € Kürzung Mitgliedsbeitrag |
0.7900.7090 |
19.000 € |
17.000 € Kürzung Betriebskostenzuschüsse |
Gesamt |
121.905 € |
109.875 € |
In Summe würden
sich durch diese Kürzungen Einsparungen in Höhe von 32.530 € ergeben.
Herr Stadtrat
Ittner findet es nicht richtig, Einsparungen zu treffen und dann den Rasenmäher
anzusetzen, ohne darüber nachzudenken, wo es sinnvoller wäre. Diese Gedanken
fehlen ihm von politischer Seite. Es kann kein politischer Wille sein, so
unintelligent zu sparen. Viele Einrichtungen haben ihre Jahresplanung 2016
schon hinter sich und dabei geht es teilweise um Personal und zugesagte
Betreuungsstunden. Sein Vorschlag wäre, die Liste inhaltlich zu diskutieren und
zu gewichten. Ihm sind diese Streichungen zu schnell, zu deutlich und zu viel.
Beschluss:
Der Verwaltungs-,
Finanz- und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Freiwillige
Zuschüsse bzw. Mitgliedsbeiträge werden auf den genannten Haushaltsstellen um
insgesamt 32.530 € gekürzt.
Abstimmung: mehrheitlich
beschlossen Ja:
12 Nein: 3
d)
HHStelle 3210.6316 „Tagung Neunhofer Dialog“
Im Rahmen der
Einsparvorschläge schlägt die zuständige Einrichtung (Archiv) vor, die
wissenschaftliche Veranstaltung der Familie von Welser im Schloss Neunhof
künftig nicht mehr finanziell zu unterstützen. Der im Zwei-Jahres-Turnus
anfallende Betrag von aktuell 8.780 Euro kann somit entfallen.
Beschluss:
Der Verwaltungs-, Finanz- und
Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Die finanzielle Unterstützung der Stadt
Lauf a.d.Peg zur Veranstaltung „Tagung Neunhofer Dialog“ entfällt ab dem Jahr
2016.
Abstimmung: einstimmig
beschlossen Ja:
15 Nein: 0
e)
HHStellen 0.3431.6312 und 0.3431.6316
„Kunigundenfest“
Für die
Durchführung des Kunigundenfestes werden seitens der Verwaltung nachfolgende
Einsparmöglichkeiten vorgeschlagen (die Beträge sind noch nicht im HHEntwurf
eingeplant):
Einsparmöglichkeit |
möglicher Betrag |
|
|
Bei der Bierprobe sollen künftig nur noch
die Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden der Nachbarkommunen
eingeladen werden |
1.000 € |
Die Ausgabe der Bier- und
Hähnchengutscheine kann verringert werden. Eine Aufstellung der möglichen
Neuverteilung müsste seitens der Verwaltung erarbeitet werden |
2.000 € |
Die Bratwurstbrötchen / Brezen für
Schulkinder sollen nicht mehr verteilt werden. Anstelle sollten Gutscheine
für Süßigkeiten oder Eis am Festplatz verteilt werden. Neben den Einsparmöglichkeiten
würde dies auch die Diskussion um die verschiedenen Verköstigungen (z.B. wg.
Religion, Vegetarier) vermeiden. |
1.000 € |
Herr Stadtrat Dr.
Tiedtke möchte in diesem Zusammenhang zwei neue Einsparvorschläge einbringen.
Der Neubürgerempfang und der Sportlerempfang sollen ersatzlos entfallen. Bei
den Kindern soll beim Kunigundenfest kein Kürzungsbetrag vorgesehen werden.
Anstelle von Bratwurstbrötchen Gutscheine auszugeben findet er gut.
Herr Stadtrat
Horlamus findet es armselig, bei der Bierprobe einzusparen, wenn die Stadt Lauf
als Gastgeberin auftritt. Ähnlich sieht er dies auch bei den Bratwurstbrötchen,
da es eine Tradition ist. Auf Kosten der Kinder sollte nicht gespart werden.
Herr Stadtrat Pohl
schließt sich den Ausführungen seiner Vorredner an.
Vorsitzender fasst
nochmals zusammen, dass sowohl die Einsparung der Bierprobe als auch der
Einsparbetrag bei den Kindern herausgenommen wird. Inhaltlich bleibt es so
bestehen.
Beschluss:
Der Verwaltungs-,
Finanz und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Im Rahmen der
Durchführung des Kunigundenfestes wird ab dem Jahr 2016 die Ausgabe der Bier-
und Hähnchengutscheine verringert; es soll eine Einsparung von 2.000 Euro
erreicht werden. Die Modalitäten der Einladungen zur Bierprobe bleiben
erhalten; an die Schulkinder werden anstatt Naturalien Gutscheine verteilt.
Abstimmung: einstimmig
beschlossen Ja:
15 Nein: 0
Herr Stadtrat Ittner stellt einen Antrag zur Geschäftsordnung, über den
Neubürger- und Sportlerempfang getrennt abzustimmen.
Da sich kein Widerspruch ergibt, wird nach einer kurzen kontroversen
Sachdebatte darüber abgestimmt.
Beschluss:
Der Verwaltungs-,
Finanz und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Ab dem Jahr 2016 werden für einen
Sportlerempfang keine Mittel mehr aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung
gestellt.
Abstimmung: mehrheitlich
beschlossen Ja:
10 Nein: 5
Beschluss:
Der Verwaltungs-,
Finanz und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Ab dem Jahr 2016 werden für einen
Neubürgerempfang keine Mittel mehr aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung
gestellt.
Abstimmung: mehrheitlich
beschlossen Ja:
8 Nein: 7
f) Haushaltsstelle 0.3490.6319 „Sommerkino“
Der Premierenabend
des Sommerkinos mit kostenlosen Karten soll künftig nicht mehr durchgeführt
werden. Stattdessen soll hier ein „normaler“ Kinoabend mit verkauften
Eintrittskarten stattfinden. Neben den Einsparmöglichkeiten in Höhe von 1.300 €
können hier auch Einnahmen generiert werden.
Die Beträge sind
noch nicht im HHEntwurf eingeplant.
Herr Stadtrat Dr.
Tiedtke spricht sich dafür aus, solange die gesetzten Ziele nicht erreicht
sind, insgesamt keine Ausgaben für das Sommerkino zu tätigen.
Beschluss:
Der Verwaltungs-,
Finanz- und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Für das Sommerkino
werden ab dem Haushaltsjahr 2016 keine Mittel der Stadt Lauf a.d. Pegnitz mehr
zur Verfügung gestellt.
Abstimmung: mehrheitlich
beschlossen Ja:
8 Nein: 7
g) HHStelle 3521.1100 „Büchereigebühren“ (HHStelle ist noch nicht
existent)
Vorsitzender
berichtet, dass zur Konsolidierung der Einrichtung Bücherei und letztendlich im
Rahmen der Maßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Leistungsfähigkeit der
Stadt Lauf a.d.Pegnitz künftig Büchereigebühren in Form einer Jahresgebühr pro
Nutzer erhoben werden sollen.
Damit können überschlägige Einnahmen von
rd. 36.000 Euro pro Jahr generiert werden (12 Euro pro Nutzer/Jahr bei rd.
3.000 Nutzern).
Er plädiert dafür, von dieser Maßnahme
Abstand zu nehmen, da er es für einen wesentlichen Eingriff in den freien
Zugang der Dienstleistung hält.
Herr Stadtrat Dienstbier ist
interessiert, ob es Erfahrungswerte mit umliegenden Gemeinden gibt.
Frau Neidl informiert, dass Hersbruck
und Altdorf bereits Gebühren erheben.
Herr Stadtrat Ittner wendet sich gegen
diesen Vorschlag. Er ist der Meinung, dass es ein Teil der öffenlichen Bildung
ist. Die Bücherei leistet sehr gute Bildungsarbeit und macht als innenstadtnahe
Einrichtung den Zugang für alle Schichten der Laufer Bevölkerung barrierefrei
möglich. Bei Einführung einer Gebühr würde die Zahl der Nutzer mit Sicherheit
zurückgehen. Wie viel Aufwand seitens der Verwaltung müsste geleistet werden, um
diese Gebühren zu erzielen? Hier wird ein Zeichen in die falsche Richtung
gesetzt.
Herr Stadtrat Dr. Tiedtke sieht es nicht
als politisches Verhalten, einen Vorschlag zu unterbreiten und dann
aufzufordern, dagegen zu stimmen. Bisher wurde das Gebäude durch die
Allgemeinheit – sprich Steuerzahler – finanziert und die Nutzer bislang nicht
beteiligt. Er hält es für fair, zukünftig die Nutzer zu beteiligen. 12 Euro im
Jahr sind vertretbar.
Herr Stadtrat Grand schließt sich den
Ausführungen von Herrn Stadtrat Ittner an. Sein Kompromissvorschlag wäre, bei
Erstausstellung eines Büchereiausweises eine einmalige Gebühr zu erheben.
Herr Stadtrat Dienstbier sieht die
Bücherei als kommunale Aufgabe. Die Bücherei wird zum großen Teil von Kindern
und Jugendlichen genutzt. Er ist gegen diese Streichung.
Herr Stadtrat Horlamus stellt sich die
Frage, warum 2009 für teures Geld ein Gebäude errichtet wurde und einige Jahre
später beschlossen werden soll, es unattraktiv zu gestalten. Zudem fehlt die
Beratung des zuständigen Kultur- und Sportausschusses.
Herr Stadtrat Ochs vergleicht die
Bücherei mit der Musikschule als Bildungseinrichtung. Dort werden Gebühren
erhoben, wurden sogar erhöht, und trotzdem herrscht hoher Zulauf und hohe
Attraktivität. Wenn man eine Fehlentwicklung feststellt, kann immer dagegen
gesteuert werden.
Herr Stadtrat Herrmann sieht die
Bücherei als Schmuckstück in der Stadt, die sehr viele Menschen anzieht. Er
spricht sich gegen eine Nutzungsgebühr aus.
Herr Stadtrat Kern spricht sich dafür
aus und stellt einen Antrag zur Geschäftsordnung, diesen Punkt in den Kultur-
und Sportausschuss zu verweisen. Mit den Haushaltsreferenten wurde wiederholt
diskutiert und in der politischen Abwägung ist man mehrheitlich zu dem Ergebnis
gekommen, diese Gebühr nicht einzuführen. In Nürnberg wurde der Versuch bereits
gestartet und die Zahlen waren stark rückläufig. Er möchte sich für Lauf diese
negativen Erfahrungen sparen. Er bittet, über andere Möglichkeiten
nachzudenken.
Herr Stadtrat Ochs bringt den Vorschlag,
bei Ablehnung des Beschlussvorschlages Überlegungen anzustellen, wie diese rund
36.000 Euro anderweitig auf der Haushaltsstelle reduziert werden können, um der
Ausgabenentwicklung auch in diesem Bereich entgegen zu wirken.
Beschluss:
Der Verwaltungs-, Finanz- und
Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Das Themenfeld HHStelle 3521.1100
„Büchereigebühren“ wird im zuständigen Kultur- und Sportausschuss beraten, mit
dem Ziel, eine Lösung zu finden, 36.000 Euro einzusparen, die noch nicht im
Haushalt abgebildet sind.
Abstimmung: mehrheitlich
abgelehnt Ja:
7 Nein: 8
Beschluss:
Der Verwaltungs-, Finanz- und
Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Ab dem Jahr 2016 wird eine jährliche
Nutzungsgebühr in der Bücherei mit grundsätzlich 12 Euro pro Nutzer eingeführt.
Sonderregelungen für Familien u.a. werden im Rahmen der Nutzungs- und
Gebührenordnung erstellt. Die Gebührenkalkulation ist dem Stadtrat zur
endgültigen Beschlussfassung vorzulegen.
Abstimmung: mehrheitlich
abgelehnt Ja:
6 Nein: 9
h) Einsparvorschläge des FG 1.3 Kinder/Bildung
Das Fachgebiet hat bei verschiedenen
Haushaltsstellen Einspar- bzw. Kürzungsvorschläge gemacht, die dazu führen,
dass einige freiwillige Leistungen und Zuschüsse künftig entfallen können:
HHStellen
2121 und 2141.5746 „Abschlussfeiern“ 1.300 Euro
HHStelle 2141.6369 „Förderprojekt Nachhilfe“
17.600 Euro (ab 2017) HHStelle
4649.7004 „Qualitätszuschüsse“
153.000 Euro
Hier handelt es sich um die freiwilligen
Qualitätszuschüsse pro Gruppe an die freien Träger, die sich derzeit auf 5.000
Euro pro Gruppe belaufen. Versch.
HHStellen im Personalbereich (Gruppen 4)
Personalkosten im Bereich der
Kindertagesstätten können ab dem Kindergartenjahr 2016/17 mit rd. 76.000 Euro
eingespart werden, wenn die Anstellungsschlüssel von bisher 1:8 in Krippen und
1:10 in Kindergärten flexibel auf 1:8,5 und 1:10,5 angepasst werden. Im
Hinblick auf die Qualität in den Einrichtungen und die aktuelle
Arbeitsmarktlage ist eine solche Anpassung auch im sozialen Bereich vertretbar.
Frau Walter weist darauf hin, dass der
Betrag bei HHStelle 4649.7004 „Qualitätszuschüsse“ 158.000 Euro lauten muss.
Nach einigen Wortbeiträgen aller
Fraktionen wird nachfolgender Beschluss gefasst:
Beschluss:
Der Verwaltungs-, Finanz- und
Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Der Stadtrat beschließt den Wegfall
freiwilliger Zuschüsse bei den Haushaltsstellen 2121/2141.5746
„Abschlussfeiern“ mit jährlich 1.300 Euro ab dem Jahr 2016 und bei
Haushaltsstelle 2141.6369 „Förderprojekt Nachhilfe“ mit jährlich 17.600 Euro ab
dem Jahr 2017.
Außerdem entfallen die freiwilligen
Qualitätszuschüsse für Kindertagesstätten der freien Träger pro Gruppe von
jeweils 5.000 Euro ab dem Kindergartenjahr 2016/17, somit für das HJ 2016 ein
Betrag von vorerst 158.000 Euro.
Weiter werden die Anstellungsschlüssel
ab dem Kindergartenjahr 2016/17 flexibel bis auf 1:8,5 bzw. 1:10,5 angepasst,
soweit dies die jeweilige Einrichtung organisatorisch zulässt. In 2016 ergibt
sich eine erwartete Einsparung von 76.000 Euro.
Abstimmung: mehrheitlich
beschlossen Ja:
13 Nein: 2
i)
HHStelle 4980.7880
„Behindertenbeauftragte/r“
HHStelle
4987.7885 „Frühstück Tafel – Streetwork“
Die Mittel können
um 500 bzw. 200 Euro gekürzt werden. Da im Bereich des Streetworkers z. B. für
2015 keine Mittel benötigt wurden und auch in den Vorjahren nur unerhebliche
Beträge verbucht wurden, sollte der Betrag von ursprünglich 500 Euro gänzlich
entfallen.
Beschluss:
Der Verwaltungs-, Finanz- und
Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Die freiwillige Leistung bei HHStelle
4980.7880 wird um 500 Euro gekürzt und entfällt bei HHStelle 4987.7885 ganz
(Einsparung 500 Euro).
Abstimmung: einstimmig
beschlossen Ja:
15 Nein: 0
j) Überlassung kostenfreier Dauerparkplätze
Verschiedenen
Organisationen werden seitens der Stadt Lauf a.d.Pegnitz gebührenfreie
Dauerparkplätze zur Verfügung gestellt. Die entsprechenden Mittel sind auf den
Haushaltsstellen
0.4649.7099 in Höhe von 5.200 €
0.5491.7029 in Höhe von 465 €
0.5491.7090 in Höhe von 6.975 €
Seitens der
Verwaltung wird vorgeschlagen, diese kostenlose Nutzung künftig nicht mehr zu
gewähren. Es ergäben sich somit Einsparungen in Höhe von 12.640 €.
Beschluss:
Der Verwaltungs-,
Finanz- und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Dauerparkplätze
werden künftig nicht mehr gebührenfrei zur Verfügung gestellt.
Abstimmung: mehrheitlich
beschlossen Ja:
14 Nein: 1
k) HHStelle 6751.5139 „Straßenreinigung“
Zur Verbesserung der finanziellen
Situation sollte von der Verwaltung geprüft werden, ob durch Verringerung der
Straßenreinigungseinsätze Einsparpotential besteht.
Aktuell werden die Straßen im
Stadtgebiet und in den Ortsteilen alle 4 Wochen mit der Kehrmaschine gekehrt.
Der Innenstadtbereich (Marktplatz und angrenzende Gassen) wird Montag und
Freitag gekehrt, die Hauptverkehrsstraßen einmal wöchentlich.
Bereits in den Jahren 2010 bis 2013
wurde dieser Kehraufwand drastisch gekürzt, insbesondere bei den Nebenstraßen
und in den Ortsteilen (hier nur noch einmal im Frühjahr und einmal im Herbst
Kehrung). So konnten rd. 50 % der Kosten für die maschinelle Reinigung
eingespart werden, allerdings führte dieser Turnus zu reichlichem Unmut in der Bevölkerung,
weshalb ab 2014 wieder der ursprüngliche Kehrrhythmus aufgenommen wurde.
Die Verwaltung weist auch ausdrücklich
darauf hin, dass selbst bei der jetzigen Reinigung viele Bürger diese für
unzureichend halten; insbesondere die Herbstmonate (Laubfall) und die Ortsteile
(landwirtschaftlicher Verkehr) sind hierdurch betroffen.
Bei einer Verminderung der
Reinigungseinsätze ergäbe sich eine Einsparung von rd. 80.000 Euro zu bisher
165.000 Euro.
Beschluss:
Der Verwaltungs-, Finanz- und
Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Der Stadtrat
beschließt die Reduzierung der Reinigungseinsätze „Straßenreinigung“ im Bereich
der Nebenstraßen und Ortsteile. Damit ergibt sich eine Ersparnis von rd. 50 %
der maschinellen Reinigung ab dem HJ 2016 von rd. 80.000 Euro.
Abstimmung: mehrheitlich
beschlossen Ja:
13 Nein: 2
Herr Stadtrat
Ittner kündigt an, dass er angesichts der von seiner Fraktion nicht
mitgetragenen massiven Einschneidungen den Haushalt wie vorliegend ablehnen
wird. Zur mittelfristigen Finanzplanung hat er noch eine Anfrage hinsichtlich
der Bertleinschule.
Frau Nürnberger
antwortet, dass die mittelfristige Finanzplanung selbstverständlich alle
Projekte beinhaltet und gibt noch einige Informationen, wie die Bertleinschule
abgebildet ist.
Herr Stadtrat Kern
begründet, warum er heute seitens seiner Fraktion dem Vorschlag der Verwaltung
zustimmen wird. Der Erste Bauabschnitt der Bertleinschule ist im Gegensatz zum
ersten Beschluss des Verwaltungsausschusses nun finanzierbar.
Herr Stadtrat Dr.
Tiedtke stellt im Namen seiner Fraktion mit der entsprechenden Modifikation
unter Vorbehalt die Zustimmung zum Haushaltsplan 2016 in Aussicht.
Beschluss:
Der Verwaltungs-,
Finanz- und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
„a) Dem
Haushaltsplan 2016 der J.F. Barth’schen Stiftung in den Festsetzungen der
Haushaltssatzung 2016 in der beratenen
Fassung wird zugestimmt.
Die Haushaltssatzung ist Bestandteil
dieses Beschlusses.
Abstimmung: einstimmig
beschlossen Ja:
15 Nein: 0
b) Dem
Haushaltsplan 2016 der Stadt Lauf a.d.Pegnitz in den Festsetzungen der
Haushaltssatzung 2016 in der beratenen
Fassung wird unter Berücksichtigung der
eben erarbeiteten einzelnen Beschlüsse zugestimmt.
Die Haushaltssatzung ist Bestandteil dieses Beschlusses.
Abstimmung: mehrheitlich
beschlossen Ja:
11 Nein: 4
c) Der
mittelfristigen Finanzplanung einschließlich des Investitionsprogramms der
Stadt Lauf a.d.Pegnitz für die Jahre 2015
bis 2019 in der beratenen Fassung wird
zugestimmt.
Die Finanzplanung schließt damit in Einnahmen und Ausgaben in den Jahren
2015 mit 67.571.595 Euro
2016 mit Euro
2017 mit Euro
2018 mit Euro
2019 mit Euro
ab.“
Abstimmung: mehrheitlich beschlossen Ja: 13 Nein: 2