Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 14, Nein: 0

Die lange Laufer Kulturnacht rund um den Geburtstag Kaiser Karl IV. wird derzeit organisiert. Es fand bereits ein Treffen Ende Juli mit allen kulturellen Einrichtungen aus Lauf, die an diesem Wochenende mitwirken wollen, statt. Mitwirkende sind beispielsweise die Glückserei, das Dehnberger Hof Theater sowie städtische Einrichtungen (Bücherei, Industriemuseum, Jugendzentrum, Stadtarchiv).

 

Für den Sonntag der Kulturnacht bzw. des Kulturwochenendes sind noch verschiedene Punkte in Planung. So soll ein Planwagentreck kommen, die Laufer Musikschule historische Instrumente zum Probespielen anbieten und auch ein Prager Marionettentheater wurde um eine evtl. Vorstellung gebeten.

 

Im Oktober soll noch ein weiteres Treffen bezüglich der Kulturnacht stattfinden. Dabei sollen die mitwirkenden Einrichtungen ihre anfallenden Kosten zur Kulturnacht benennen, damit der Preis für den Zugang der Spielstätten ermittelt und festgelegt werden kann.

 

Viele Vereine und Organisationen möchten sich im Jubiläumsjahr mit verschiedenen Aktionen beteiligen und suchen hierfür noch Spielstätten. Daher soll der Kultur- und Sportausschuss heute darüber entscheiden, ob die Auswahl der Aktionen durch den Ersten Bürgermeister, der Projektgruppe oder des Ausschusses selbst erfolgen soll. Die ausgesuchten Aktionen werden dann an verschiedene Stellen gemeldet und somit beworben. Auch müssen eventuell mögliche Förderanträge rechtzeitig gestellt werden.

 

Die städtischen Einrichtungen werden 2016 das Thema „Kaiser Karl IV.“ im regulären Jahresprogramm behandeln. Diese sind mit den regulär im Haushalt zur Verfügung gestellten Mitteln zu finanzieren.

 

Mit dem VGN will die Stadt noch in Verhandlungen treten. So soll die Eintrittskarte „Landesausstellung“ auch evtl. die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Nürnberg nach Lauf beinhalten.

 

Die Stadtverwaltung ist derzeit in engem Kontakt mit dem Tschechischen Verein „Heimat Karl des IV.“. Dieser ist ein Zusammenschluss von Städten mit Bezug zu Kaiser Karl IV. Da der Verein bislang nur in Tschechien aktiv ist und nun auch deutsche Städte mit in seine Arbeit einbeziehen möchte, wurde der Kontakt mit der Stadt Lauf hergestellt. Dies ist für die Stadt von Vorteil, da für Lauf durch den Verein in der Tschechischen Republik Werbung gemacht wird.

 

Das Memorandum, dem in der 3. Sitzung des Kultur- und Sportausschusses 2015 zugestimmt wurde, ist im August unterschrieben worden. Aus dem Memorandum hat sich bereits eine Zusammenarbeit in Form einer Wanderausstellung ergeben. Diese Ausstellung beinhaltet Bildertafeln und Fahnen von Lauf in Loket und anders herum. Kosten sind der Stadt nicht entstanden.

 

Die weitere Exponatensuche für das Jubiläumsjahr 2016 läuft derzeit auf Hochtouren. So besteht evtl. die Möglichkeit aus der Nationalgalerie in Prag einen Baukran aus der Zeit Kaiser Karl IV. zu leihen.

 

Ein großes Projekt hat auch das Stadtarchiv als Begleitprogramm für 2016 organisiert. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Comicausstellung, die die Zeit der vertriebenen Sudetendeutschen gut darstellt und durch das Medium Comic einer jüngeren Generation zugänglich macht. Der Prager Künstler und Journalist Jaroslav Rudis beschreibt die Geschichte dieser Menschen mit Hilfe einer Kunstfigur, des eines Bahnwärters Alois Nebel als „grafic novel“. Die Ausstellung wird im ab Mai 2016, parallel zur Landesausstellungen über Kaiser Karl IV. in Nürnberg und Prag bis 5. März 2017 stattfinden. Ein Förderantrag dazu wurde bereits gestellt. Somit entstehen keine Zusatzkosten für die Stadt. Als Projektpartner konnten unter anderem die Landeszentrale für politische Bildung und die Stiftung Zuhören des Bayerischen Rundfunks gewonnen werden.

 

Eingebunden in dieses Projekt ist auch die Fachoberschule Lauf. Die Schüler werden Zeitzeugen interviewen und die Geschichte rund um die Sudetendeutschen aufarbeiten. Hilfe bei dieser Arbeit bekommen sie unter anderem von Mediencoaches der Stiftung „Zuhören“, die derzeit bereits ein Grenzgeschichtenprojekt unterstützt. Auch Sascha Hommer, ein Comickünstler wird bei der Umsetzung mithelfen. Das Ergebnis des Interviews und die Aufarbeitung der Geschichten wird seitens der Schüler im Juli 2016 vorgestellt werden.

 

Die Zeitzeugen stehen auch den Bürgern an zwei Abenden für Fragen zur Verfügung. Unter anderem wird der Animationsfilm von Alois Nebel von Herrn Weller im Spitalhof präsentiert.

 

Diese Ausstellung und ihr Begleitprogramm werden durch das Haus der Bayerischen Geschichte beworben. Außerdem wird eine gemeinsame wissenschaftliche Tagung der Stadtarchive Nürnberg und Lauf stattfinden. Nach Beendigung des Zeitzeugenprojekts „Grenzgeschichten“ werden während der weiteren Fortdauer der Ausstellung Fotografien aus Tschechien ausgestellt werden. Der Journalist Herr Tannert wird eine Lesung halten und regionale Künstler mit sudetendeutschen Wurzeln werden im Dialog mit den Comics Objekte präsentieren.

 

 


Beschluss:

 

  1. Der Kultur- und Sportausschuss nimmt vom Sachstandsbericht über die Planungen des Begleitprogramms Kenntnis.

 

  1. Der Kultur- und Sportausschuss beschließt, dass die Auswahl der Veranstaltungsvorschläge aus den beiden Workshops durch die Projektgruppe getroffen wird.