Sitzung: 20.11.2014 VerwA/003/2014
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 8, Nein: 7
Vorlage: FB 2/032/2014
Frau Schulz
berichtet, dass die Verwaltung heute einen Haushaltsentwurf zur Beratung vorlegt, der nach
allen Seiten ausgeglichenen ist und dazu den haushaltsrechtlichen Vorgaben
entspricht.
Das Gesamthaushaltsvolumen 2015 beträgt:
Im Verwaltungshaushalt: 57.645.005 EUR und
Im Vermögenshaushalt: 11.502.790 EUR.
Was beinhaltet dieser Haushalt?
Im Kernstück, dem Verwaltungshaushalt, ist sichtbar, welcher laufende
Aufwand erforderlich ist und wie dieser gedeckt wird. Die nicht benötigten
Einnahmen sind dem Vermögenshaushalt zuzuführen, dadurch wird der
Verwaltungshaushalt ausgeglichen.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass
-
das Gesamtvolumen des Verwaltungshaushalts um 9,6% im
Vergleich zum Nachtrag 2014 steigt
-
die reinen Verwaltungsausgaben (Einzelplan 0-8) jedoch
nur um 1,29 % gestiegen sind
Die größten Ausgabepositionen sind hierbei:
-
Ausgaben für Personal
Diese liegen mit 15,47 Mio. EUR um 1,3 % über
den Ansätzen des Vorjahres. Hier wurde eine Tariferhöhung von 2,4 % ab 01.03.15
und eine Steigerung der Pflegeversicherung von 0,3 % eingeplant.
-
Sächlicher Verwaltungs- und Betriebsaufwand mit 14,9
Mio. EUR
Hier wurde -wie bereits im Vorjahr- wieder
pauschal gekürzt. Dies bringt zwar Einsparungen in Höhe von 230.000 EUR, ist
jedoch allenfalls eine kurzfristige Möglichkeit zur Ausgabenreduzierung. Viele
Kosten in dieser Gruppierung sind nur bedingt beeinflussbar, z.B. Haus- und
Grundstückslasten, Entwässerung, Steuern, Versicherung. Hier finden sich u.a.
Mittel für Grundstücks-, Straßen- Gebäudeunterhalt, dauerhafte Einsparungen
gehen hier zwangsläufig zu Lasten unserer städtischen Liegenschaften gehen.
-
Zuweisungen und Zuschüsse sind mit 4,186 Mio. EUR
enthalten, hier befinden sich die Betriebskostenförderung nach dem BayKiBiG und
freiwillige Zuschüsse an Vereine und Verbände.
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Weiterhin ist die Kreisumlage mit 13,822 Mio. EUR
enthalten.
Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hat die Gemeinde die Pflicht, Einnahmen zu
beschaffen. Hier gilt dabei grundsätzlich folgende Rangfolge:
-
An erster Stelle stehen Einnahmen aus Entgelten, d.h.
aus Gebühren und Beiträgen
-
dann Einnahmen aus Steuern
-
erst dann kommen Einnahmen aus Krediten.
Die Erfahrungen der letzten Jahre, insbesondere des Jahres 2014 hat
gezeigt, dass die Stadt nicht mehr ohne weiteres in der Lage ist, ihre Ausgaben
aus den bestehenden Einnahmen zu decken.
Veränderte gesetzliche Anforderungen einerseits aber auch steigende Ausgaben
durch konjunkturelle Entwicklungen führen zu immer größeren Belastungen des
städtischen Haushaltes. So war es unumgänglich, sich über Einnahmeerhöhungen
Gedanken zu machen.
-
So wurden bei der Gewerbesteuer Einnahmen von 15,5
Mio. EUR eingeplant. Weiterhin sieht der Haushaltsentwurf eine Erhöhung des
Gewerbesteuerhebesatzes von 330 auf 350 vor, daraus ergäben sich Mehreinnahmen
von 940.000 EUR. Hier sei anzumerken, dass die Stadt seit 1975 von einer
Hebesatzerhöhung abgesehen hat.
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Für die Grundsteuer wurden 2,9 Mio. EUR eingeplant.
Die eingeplante Hebesatzerhöhung von 310 auf 350 ergibt Mehreinnahmen von
280.000 EUR.
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Der Haushaltsplanentwurf sieht eine Anhebung des
Hundesteuersatzes auf 65 EUR ab dem 01.01.2015 vor. Die Mehreinnahmen aus der
Erhöhung betragen rd. 18.000 EUR, in den Haushalt wurden 78.000 EUR eingeplant.
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Einnahmen aus der Einkommenssteuer wurden mit 15,58
Mio. EUR eingeplant.
-
Der Haushalt sieht weiterhin eine Erhöhung der
Kindertagesstättengebühren, eine Erhöhung der Musikschulgebühren, der
Parkgebühren, Freibadgebühren, Feuerwehrersatzleistungen und Mehreinnahmen in
der Bücherei aus Literaturtagen und Mahngebühren vor. Die Mehreinnahmen aus
diesen Gebührenerhöhungen betragen rund 490.000 EUR.
-
Weiterhin wurden 1,7 Mio EUR Gewinnablieferung der
Städtischen Werke eingeplant.
Die größten Zuschussbereiche im Verwaltungshaushalt sind:
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die Kinderbetreuung (eigene und gemeinnützige
Kindertagesstätten) mit Ausgaben von 7,98 Mio. und einem Zuschussbedarf von
4,16 Mio. Euro
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die Schulen mit Ausgaben von 3,16 Mio. Euro und einem
Zuschussbedarf von 2,6 Mio. Euro
-
die Gemeindestraßen einschließlich Winterdienst,
Reinigung und Beleuchtung mit Ausgaben von 2,9 Mio. Euro und einem
Zuschussbedarf von 2 Mio. Euro
-
Bücherei und VHS inkl. Kulturhaus mit Ausgaben von
1,07 Mio. Euro und einem Zuschussbedarf von 1,02 Euro
-
das Industriemuseum mit Ausgaben von 671.000 Euro und
einem Zuschussbedarf von 613.000 Euro
-
der Stadtlinienverkehr mit einem Zuschussbedarf von
907.000 Euro
-
die Feuerwehren mit einem Zuschussbedarf von 398.000
Euro
-
das Freibad mit einem Zuschussbedarf von 327.000 Euro
-
die Sportförderung mit einem Zuschussbedarf von rund
334.000 Euro
Insgesamt erwirtschaftete der Verwaltungshaushalt somit eine Zuführung in
Höhe von 5,38 Mio. EUR, dies entspricht einer Zuführungsquote von rd. 25 %. Die
Zuführung liegt damit um rd. 365 % über dem Ansatz des Nachtragshaushaltes
2014.
Diese Zuführung steht im Vermögenshaushalt für Investitionen zur Verfügung.
Insgesamt beträgt das Haushaltsvolumen des Vermögenshaushaltes 10,6 Mio. EUR,
dieses ist um 62 % im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
Die größten Ausgabeposten sind:
-
Die Sanierung der Kunigundenschule mit 3,7 Mio. EUR.
Die letzten Durchführungsbeschlüsse wurden im Oktober 2013 gefasst, Mittel für
Planungen, für Unterbringung und den Erweiterungsbau wurden bereits in den
Vorjahren zur Verfügung gestellt. Die Container sind aufgestellt, der erste
Bauabschnitt ist bereits umgezogen und die EU-weite Ausschreibung läuft.
Vergaben sind für Januar geplant, bis dahin ist auch die noch fehlende
Genehmigung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns von der Regierung zu erwarten.
Hier ist noch anzumerken, dass bereits im
Haushalt 2014 4 Mio. EUR Verpflichtungsermächtigungen für 2015 zur Verfügung gestellt
wurden.
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Für die Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen wurden
190.000 EUR eingeplant.
-
Weiterhin 785.000 EUR für die Restfinanzierung der
beschlossenen Sanierungs- und Neubaumaßnahmen der freien Träger.
-
Rund 180.000 EUR im Freibad für die Sanierung der
Hausmeisterwohnung und der Badewasserheizung.
- 580.000 EUR für die dringend notwendige
Betonsanierung im Parkhaus Herrmannstraße, weitere 325.000 EUR stehen für die
Umstellung der Straßenbeleuchtung zur Verfügung.
-
Im Bereich der Straßenbaumaßnahmen sind 640.000 EUR
eingeplant, die größte Ausgabeposition ist hierbei der jährliche Ansatz von
240.000 EUR für Deckensanierungen zur Erhaltung der Substanz.
- Für die Breitbandversorgung stehen 580.000
EUR im Haushalt 2015 zur Verfügung, dem gegenüber stehen Einnahmen von 330.000
EUR.
- Im Bereich der Abwasserbeseitigung sind
insgesamt 1.291.500 EUR eingeplant, für weitere Planungen im Bauhofbereich
stehen 100.000 EUR zur Verfügung.
Die Finanzierung des Vermögenshaushaltes erfolgt über die Zuführung vom
Verwaltungshaushalt in Höhe von 5,38 Mio. EUR und über eine Darlehensaufnahme
in Höhe von 4,06 Mio. EUR.
Im Jahr 2015 ist keine Entnahme oder Zuführung aus der allgemeinen Rücklage
vorgesehen, diese beträgt zum 31.12.2014 voraussichtlich rund 749.000 EUR, die
Mindestrücklage ist vorhanden.
Zu Lasten künftiger Haushaltsjahre sind 8,16 Mio. EUR
Verpflichtungsermächtigungen vorgesehen und zwar für die Sanierung der
Kunigundenschule und den Breitbandausbau.
Der Schuldenstand beträgt derzeit 14,08 Mio. EUR, aus dem Jahr 2014 besteht
noch eine Kreditermächtigung in Höhe von 5,72 Mio. EUR, welche
höchstwahrscheinlich noch in Anspruch genommen werden muss. Im Jahr 2015 ist
eine Darlehensaufnahme in Höhe von 4,06 Mio EUR geplant, dem stehen Tilgungen in
Höhe von rd. 895.000 EUR gegenüber. Die Neuverschuldung wird somit 3,17 Mio EUR
betragen.
Dies bedeutet zum Jahresende eine Gesamtverschuldung in Höhe von rund 22,98
Mio. EUR.
Ein Teil der Darlehen kann voraussichtlich über den Energiekredit Kommunal
Bayern zu einem Zinssatz von 0 % finanziert werden. Insbesondere für die
Sanierung der Kunigundenschule können rd. 2 Mio. EUR in Anspruch genommen
werden, davon in 2015 rd. 730.000 EUR. Weiterhin können anteilig die Sanierung
des Judenturms, die Badewasserheizung und die Sanierung der Schule Schönberg
über das Programm finanziert werden. Vorsichtig geschätzt können für 2015 rd. 1
Mio. EUR darüber finanziert werden.
Bestandteil des Haushaltes ist ebenfalls die mittelfristige Finanzplanung.
Diese ist in allen Jahren sowohl im Verwaltungs- wie auch im Vermögenshaushalt
ausgeglichen. Im Investitionsprogramm sind alle begonnenen und noch anstehenden
Maßnahmen nach jetzigem Kenntnisstand so genau wie möglich abgebildet, die
Finanzplanung bietet so einen realistischen Überblick über die nächsten Jahren.
Schwerpunkt ist, wie auch im Haushalt 2015 die Sanierung der Kunigundenschule.
Es gibt noch zwei Änderungen zum Haushaltsentwurf, welche als Tischvorlage
vorgelegt wurden. Dies betrifft einerseits die Honorare der Bücherei, hier ist
der Ansatz von 3.510 EUR auf 35.100 EUR zu erhöhen. Im Bereich der
Haftpflichtversicherungen kann der Ansatz dagegen um 21.300 EUR gesenkt werden.
Insgesamt führt dies zu einer Verminderung der Zuführung um 10.290 EUR und
einer Erhöhung der Darlehensaufnahme um den gleichen Betrag.
Die Verwaltung ist mit dem vorliegenden Haushalt ihren Verpflichtungen
nachgekommen und legt einen Haushalt vor, der nach allen Seiten den rechtlichen
Bestimmungen entspricht. Es wird gebeten, dem Stadtrat eine Empfehlung
auszusprechen.
Herr Stadtrat Kern gibt zunächst einen kurzen Rückblick zur Arbeit der
Haushaltsreferenten. Die Referenten haben sich mehrfach getroffen und zunächst
Eckpunkte für den Haushalt vorgelegt, eine Zuführungsquote vom Verwaltungs- an
den Vermögenshaushalt in Höhe von 30 %, nunmehr sind es in der Tag 25 %
geworden. Die Mindestverschuldung soll auf 25 Mio. Euro begrenzt werden. Dies
waren die Vorgaben der Haushaltsreferenten an die Verwaltung. Das
Findungsverfahren hat etwas Zeit in Anspruch genommen, aber insgesamt möchte er
die Zusammenarbeit mit den Haushaltsreferenten als sehr gut und vertrauensvoll
bezeichnen. Insofern haben heuer die Stadträte im Gegensatz zu den letzten
Jahren intensiver an der Vorberatung des Haushalts mitgewirkt. In den Parteien
gab es unterschiedliche Schwerpunkte und Zielvorstellungen und es wurde
versucht, soweit einen Abgleich herzubekommen, dass am Schluss ein möglichst
einvernehmlicher oder mehrheitlicher Beschluss zum Haushalt führen sollte. Die
Diskussionen zu den Einnahmeverbesserungen haben sich bis gestern Abend
hingezogen und nun wird man sehen, was umsetzbar ist. Die Verwaltung hat auf
der Grundlage dieser Vorgaben den Haushaltsplanentwurf so erarbeitet, wie er
heute vorliegt.
Herr Stadtrat Dr. Tiedtke bedankt sich bei den Haushaltsreferenten sowie
bei der Verwaltung für den vorliegenden Haushalt. Wenn die Vorschläge der
Freien Wähler darin Einklang finden, dann wird dieser die Zustimmung seiner
Fraktion finden.
Die Belastung der Bürger mit Steuerzahlungen ist zur Zeit schon sehr hoch,
deswegen sieht seine Fraktion Steuererhöhungen nicht mehr als möglich an. Die
Grundsteuer wurde 2010 das letzte Mal von 275 auf 310 % erhöht, das war eine
Erhöhung um 12,7 %, die für 2015 geplante Erhöhung wären nochmals 12,9 %,
sodass in 5 Jahre eine Erhöhung von 27,3 % vorliegt. Seine Fraktion ist nicht
bereit, die Steuererhöhungen mitzutragen. Bei der Gewerbesteuer liegt der Trend
dahingehend, diese zu senken, da es eine nachhaltige Lösung ist. Grund ist
nicht die Höhe des Gewerbesteuersatzes, sondern die rückläufige
Gewerbesteuereinnahmen aufgrund viel getätigter Investitionen. Wollen wir
langfristig Heimat für Gewerbebetriebe bleiben, sollten wir deswegen mit
unseren Hebesätzen wettbewerbsfähig sein. Röthenbach hat einen Hebesatz von 320
%, Schwaig 300 % und Neunkirchen 300 %. Für Laufer Gewerbebetriebe, die leicht
ihren Sitz ändern können ohne großes Anlage-und Produktivvermögen, würde es ein
leichtes sein, hier zu wechseln. Wenn man eine nachhaltige Lösung haben will,
um Einkünfte zu erzielen, dann sollte man die Gewerbesteuerhebesätze nicht
erhöhen, sondern dafür sorgen, dass sich hier Gewerbe ansiedeln kann und in
Lauf bleibt. Die Mehrerträge bei einer Hundesteuererhöhung sind verschwindend
gering im Vergleich zum Verwaltungsaufwand und dem Ärgernis der Bürger. Man
wird langfristig nicht davon absehen können, strukturelle Formen im
Verwaltungshaushalt durchzuführen, um die Ausgaben dauerhaft zu vermindern.
Entscheidungen, die in der Vergangenheit vom Stadtrat getroffen wurden, lassen
sich nicht revidieren, aber sie lassen sich in die Zukunft umgestalten. Dies
wird die Aufgabe der nächsten Jahre sein. Die genannten Investitionen werfen
keine Erträgnisse ab, sondern verursachen künftig Aufwendungen.
Bei den Ausgaben werden noch Möglichkeiten der Einsparung gesehen, wie z.B.
bei der Umstellung der Straßenbeleuchtung und im Straßenbaubereich. Ein
Haushalt, der Steuererhöhungen vorsieht, wird keine Zustimmung seitens der
FW-Fraktion erhalten. Man kann nicht mehr ausgeben, als man zur Verfügung hat.
Jeder Euro, der den Bürgern weggenommen wird, kann der Bürger weniger ausgeben.
Vorsitzender wirbt dafür, dass Steuern zur Erfüllung von Pflichtaufgaben
dienen. Dieses Instrumentarium wurde deshalb geschaffen. Es muss auch
differenziert werden zwischen Steuern und Abgaben. Man kann mit anderen
Einnahmequellen den Pflichtaufgaben nicht nachkommen, dies sieht auch das
System gar nicht vor.
Herr Stadtrat Ochs trägt vor, dass der Zusammenhalt der Allianz über Jahre
hinweg nicht unbedingt sachlich immer zu den besten Entscheidungen geführt hat.
Hätte man vor Jahren schon begonnen konstruktiv zusammen zu arbeiten, um einen
vernünftigen Entscheidungsstand herzustellen, hätte man nicht die Probleme, die
nun vorliegen. Die prinzipiellen Zusammenhänge wie von Herrn Stadtrat Dr.
Tiedtke ausgeführt, sind völlig in Ordnung, hilft aber in der konkreten
Haushaltsaufstellung der Stadt Lauf verhältnismäßig wenig. Nun stellt sich die
Frage, wenn keine Steuererhöhungen gewünscht sind, wie dann der Einnahmeverlust
bei den Ausgaben gelöst werden soll. Um die Politik und Verwaltung besser
zusammen zu rücken, wurde die Arbeitsgruppe Haushalt geschaffen. Ziel muss es
sein, dass am Ende des Tages ein beschlussfähiger Haushalt vorliegt. Es können
strittige Einzelpunkte herausgenommen und nochmals diskutiert werden, aber
letztendlich sollte ein Gesamthaushalt zusammengeführt werden, sodass nächste
Woche ein endgültiger Beschluss gefasst werden kann. Der Verwaltungshaushalt
ist das Ergebnis der Entscheidungen der letzten Jahre. Alleine bei den
Personalkosten gab es seit 2008 eine Steigerung von 3,4 Mio. Euro. In der
Periode davor lag die Steigerung bei 1,3 Mio. Euro. Hier war man etwas zu
locker und dies zieht sich mit allen Ausgaben durch. Im Vermögenhaushalt hat
die Verwaltung eine Liste mit allen anstehenden Investitionen vorbereitet. Der
vorliegende Haushaltsentwurf hat seiner Ansicht nach eine hohe Qualität und
entspricht dem, was im Vorfeld besprochen wurde, natürlich vorbehaltlich der
Entscheidung der Gremien. Steuern, Gebühren und Beiträge sind die einzigen
Medien, aus denen Einnahmen generiert werden können. Bei der Gewerbesteuer ist
er nicht sicher, ob eine Erhöhung des Hebesatzes das Ziel von Mehreinnahmen
erreicht.
Zukünftig muss überlegt werden, wie die Strukturen in der Kommune sind, wo
leisten wir uns wie viel und was ist Pflichtaufgabe und was freiwillig. Soll
alles so wie bisher gewirtschaftet über Jahrzehnte künftig so beibehalten
werden? Sind wir der Meinung, dass alles so wie wir wirtschaften und agieren
zukunftsfähig ist? Mit der bisherigen Entscheidungskultur steuern wir auf ein
massives Problem zu.
Ein weiterer Punkt ist die Kreisumlage, die zwischenzeitlich die
Einkommenssteuer komplett auffrisst.
Bei den Parkgebühren braucht man eine Differenzierung zwischen offenen und
geschlossenen Flächen aufgrund der Unterhaltskosten.
Bei den diversen kleinen Einrichtungen sollte darüber nachgedacht werden,
eine Budgetierung anzustreben.
Bei der Kulturstiftung, die schon seit langem aufgehoben werden soll, gab
es einen Beschluss und hier fehlt ein Darlehensansatz im Haushalt. Hier geht es
um rechtliche Fragen. Eine Finanzierungslücke würde den Haushalt belasten.
Ähnlich verhält es sich bei der Musikschule und dem Industriemuseum. Hier
muss man sich konzeptionelle Gedanken machen. Wie kann man mit der neuen
Gebäudekapazität für einige Millionen eher in Richtung Gruppenunterricht gehen,
um die Defizite zu reduzieren? Die Kosten im Kindergartenbereich müssen im Auge
behalten werden.
Der ÖPNV ist ein heikles Thema, welches im aktuellen Haushalt nicht gelöst
werden kann. Die Zuschüsse und Beiträge liegen im sechsstelligen Bereich und
müssen geprüft werden. Dies kann kurzfristig nicht gelöst werden, da hier
Verträge zugrunde liegen. Vor einigen Jahren wurde die Vereinsfördersatzung
geändert und die Förderung ziemlich aufgeblasen. Dieser Punkt muss kontrolliert
werden. Schafft man damit Planungssicherheit und hält dies langfristig durch?
Den Vereinen gegenüber ist es fair, dies zu prüfen. Bei den Feuerwehren gilt
das gleiche. Hier müssen alle Vereinsvorsitzenden und Kommandanten in die
Diskussion einbezogen werden, wie ist die Struktur und was kann die Stadt
leisten und wie bringt man dies langfristig zusammen.
Bei den Schulen wird über den entsprechenden Finanzierungsbedarf der
nächsten Jahre gesprochen. Im Vorfeld wurde darüber diskutiert, das Projekt
Kunigundenschule zu stoppen. Mehrheitlich ist man jedoch zur Erkenntnis
gelangt, dass es keinen Sinn macht und finanziell nichts bringt. Hier sollte
eine Gruppe aus Verwaltung und Politik geschaffen werden, die die Problematik
aufgreift, wie entwickeln sich die Schülerzahlen und wie passt die
Schulstruktur dazu und wo werden die Steuermittel richtig eingesetzt.
Zum Thema Abwasser wurde beraten, das Konzept zu wechseln und die
Ortsteilkläranlagen abzuschalten und als Rückhaltevolumen zu nutzen und das
Kläraufkommen komplett in Lauf zu zentralisieren. Auch die Gebühren wurden
diskutiert. Der richtige Weg wäre hier, aus dem Abwasserbereich einen
Eigenbetrieb zu machen. Dies hat den Sinn, dass man im Haushalt die Einnahmen
und Ausgaben zusammenführt. In der Rechtfertigung gegenüber der
Kommunalaufsicht ist eine Finanzierung der Konzeptumstellung mit Fremdkapital
viel besser als Eigenbetrieb als in einem Gesamthaushalt.
Welche Steuern werden nun erhöht und welche Darlehensaufnahme ist
gerechtfertigt? Am Ende des Jahres läge man bei 20 Millionen, die aber nicht
abgerufen sind. Wenn mehr Transparenz geschaffen werden soll, kann überlegt
werden, die übernommenen Haushaltsreste mit der Jahresrechnung im nächsten Jahr
auf Null zu setzen und die Finanzierungslücke im Nachtragshaushalt aufzunehmen,
um dies zu bereinigen. Dann würden nur die tatsächlich notwendigen Schulden
genehmigt.
Der Weg, Verwaltung und Politik im Vorfeld zusammenzubringen, um
konstruktiv und sachlich zu diskutieren, ist der richtige. Dieser muss
ausgebaut und beibehalten werden.
Herr Stadtrat Ittner denkt, dass die Arbeitsgruppe Haushalt gute Arbeit
geleistet hat. Wenn sich die Herangehensweise in den nächsten Jahren
verfestigt, werden völlig andere Haushalte beschlossen werden, als in den
letzten Jahrzehnten. Ein Früherkennungssystem durch die Finanzreferenten macht
durchaus Sinn. Die SPD-Fraktion vertritt die Linie einer
Kompromissbereitschaft. Eine deutliche Erhöhung der Kindertagesstättengebühren
ist nicht angebracht und es wäre auch finanziell zu bewältigen, wenn man hier
moderater vorgehen würde. Gleichwohl spielt es aber eine Rolle in der
Haushaltslage bei einem Engpass. Hier müssen alle herangezogen werden, auch
Unternehmen. Die Unternehmen finden in Lauf einen hervorragenden Standort vor
und es wurden mit öffentlichen Geldern hervorragende Faktoren geschaffen und in
engen Zeiten sollten alle mithelfen, damit Lauf strukturell gut aufgestellt ist
und die Hausaufgaben erledigen kann. Er wird abwarten, was die Debatte noch
bringt und bittet darum, Vorschläge einzubringen, wie die Finanzierung
stattfinden soll, wenn keine Gebührenerhöhung gewünscht wird.
Herr Stadtrat Kern ist erfreut über die sachliche Diskussion. Wenn die
Investitionen in einem vernünftigen Maß weiter geführt werden sollen, werden
zusätzliche Einnahmen benötigt. Ohne diese Einnahmeverbesserungen hätte es
praktisch nur eine sehr kleine Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt
gegeben und man hätte viel weniger investieren können. Die vorliegende
IHK-Umfrage hat gezeigt, dass die Unternehmen mit der entwickelten
Infrastruktur zufrieden sind und den Standort Lauf schätzen. Wenn die
Unternehmen bitten, den DSL-Ausbau voranzutreiben, muss dieser finanziert
werden. Deswegen war der Vorschlag, die Gewerbesteuer maßvoll anzuheben. Die
Bedenken können alle nachverfolgt werden, aber wenn die Belastungen auf die
Bevölkerung umgelegt werden, sollten die Lasten breit auf viele Schultern
verteilt werden.
Herr Stadtrat Mayer lobt die Arbeit der Haushaltsreferenten. Dadurch wurde
neue Qualität in die Arbeit des Stadtrates eingebracht. Auf der Basis, dem
Haushalt aufgrund Steuererhöhungen, Schuldenerhöhung und Ausgabenkürzungen
nicht zuzustimmen, kann nur eine gemeinsame Ablehnung erreicht werden und dies
bringt die Stadt Lauf nicht weiter. Es ist richtig, dass alle ihren Teil
einbringen müssen und deshalb war es auch die Position der CSU, so einen
Haushalt zuzulassen, in dem eine Gewerbesteuererhöhung angedacht werden kann.
Die CSU wird bis zum Schluss um einen Kompromiss ringen und sich keiner
Diskussion verschließen. Die größten Diskussionen wurden mit den Unternehmen
geführt. Die Höhe der Gewerbesteuer ist immer noch höher als der Einkommenssteueranteil,
den die Stadt Lauf bekommt, darauf jedoch keinen Einfluss hat. Auf die
Gewerbesteuer besteht Einfluss. Unternehmer haben durchaus die Möglichkeit,
dies zu steuern. Es ist grundsätzlich zu erwarten, dass es dauerhaft mit
normalen Steigerungssätzen weiter geht. Dies sollte man sich nicht durch
überzogene Dinge verderben. Die CSU wird deshalb vorschlagen, in diesem Jahr
auf die Gewerbesteuererhöhung zu verzichten. Es muss jedes Jahr neu überlegt
werden. Dies soll kompensiert werden mit dem Vorschlag der Herausnahme der
Sanierung Hermannstraße und DSL.
Herr Stadtrat Dr. Tiedtke findet, dass die Investitionssicherheit für
Laufer Unternehmen ein sehr wichtiges Gut ist. Eine Erhöhung der Gewerbesteuer
würde bei manchen Laufer Betrieben zu sechsstelligen Mehrausgaben führen, was
man den Unternehmen nicht zumuten kann. Am Ende zahlt nicht nur der Unternehmer
alleine den Beitrag, sondern muss die Erhöhung wieder an den Verbraucher weiter
geben. Die Frage der Steuererhöhung ist keine kategorische, sondern eine
graduelle. Hier können zwei unterschiedliche Personen beim selben Faktenwissen
zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, da es eine Frage der Wertung und der
Relevanzbeimessung ist. Man hat sich nicht bemüht, hier konstruktiv Vorschläge
für Kostenverschiebungen und Kosteneinsparungen zu bringen. Es sind sehr viele
Leistungen in diesem Haushalt vorhanden, die nicht unbedingt erforderlich sind.
Vorsitzender möchte noch darauf eingehen, warum in den letzten Jahren sehr
viel Geld für Personalsteigerungen in den Haushalten festzustellen ist. Dies
hat mit der kompletten Reform der Bildungslandschaft zu tun. In den letzten 6
Jahren wurde die Kinderkrippensituation aufgebaut, es gab eine Veränderung der
Landschaft im Kinder- und Bildungsbereich, so dass alle Kinder auch nachmittags
in der Betreuung sind und vor einigen Jahren wurde die neue Stadtbücherei
eröffnet, die mehr Betreuung in Anspruch nimmt, die Volkshochschule wurde
weiter massiv ausgebaut und das Museum wurde weiter mit Leben erfüllt. Die Entscheidungen
wurden bewusst vom Stadtrat so beschlossen. Das Thema Parkhaus Hermannstraße
soll aufgegriffen werden. Zur Gewerbesteuer soll einvernehmlich eine gute
Lösung gefunden werden. Wenn jedoch der Eindruck entsteht, dass alles ohne
Steuern und verpflichtende Abgaben funktionieren soll, wird es schwer werden.
Man sollte den Bürgerinnen und Bürgern darstellen, warum die Stadt beauftragt
ist, Gelder in die Hand zu nehmen, um diese wieder der Allgemeinheit
zuzuführen. Gerade beim Thema Kindergartengebühren steckt eine deutliche
Leistung dahinter. Diese wurde konkret auf qualitativ höchstwertigem Standard
beziffert.
Herr Stadtrat Dienstbier wird eine Gewerbesteuererhöhung nicht mittragen.
Die Argumente wurden bereits ausführlich dargestellt. Die Gewerbesteuer ist der
größte Haushaltsposten der Finanzierung der Stadt Lauf und Mitte der 80er Jahre
gab es auch enge Haushalte und selbst da wurde keine Gewerbesteuer erhöht. Es
gäbe mit Sicherheit noch bei anderen Posten Einsparungsmöglichkeiten. Für eine
Landesausstellung sind 48.000 Euro enthalten, welche nie in einem Gremium
besprochen wurden. Er möchte auch derartige Ausgaben nicht haben, wenn sie
nicht erörtert wurden. Ein Ansatzpunkt wäre, wenn diese Ausstellung so wichtig
für die Stadt ist, mit Unternehmern zu verhandeln, dies im Wege des Zuschusses
zu realisieren.
Wie verhält es sich, dass in allen Bereichen die Heizkosten deutlich
reduziert sind? Was steckt dahinter, dass bei den Kindergärten die Post- und
Fernmeldegebühren verdreifacht sind?
Frau Neidl erklärt, dass ein neuer Gaslieferungsvertrag - erstmals mit
einem Großkundentarif - mit der GVL abgeschlossen wurde - sodass alle
städtischen Abnahmestellen jetzt über einen einheitlichen Gaspreis versorgt
werden. Vorher lag eine andere Struktur vor und dies wirkt sich sehr positiv
auf die Kosten aus.
Vorsitzender schließt an, dass es bereits erfolgreiche Erstgespräche
bezüglich der Landesausstellung gibt. Eine Rückmeldung vom Ministerium muss
noch abgewartet werden. In einer der nächsten Sitzungen wird die Angelegenheit
konkret eingebracht. Die Anfrage zu den Fernmeldegebühren in den Kindergärten
wird noch abgeklärt.
Herr 3. Bürgermeister Lang ist überrascht, dass das ganze Jahr über viele
Beschlüsse gefasst werden und beim Haushalt am Ende immer wieder die große
Überraschung kommt. Bei der Kunigundenschule wurde lange überlegt, ob ein
Neubau oder eine Sanierung mehr Sinn macht. Bei der Musikschule gab es auch
verschiedene Ansatzpunkte. Abseits des Auftrages als Stadtrat treten immer noch
Menschen mit Bitten an die Verwaltung heran, verschiedene Projekte umzusetzen.
Irgendwo ist die Diskrepanz der Jahresdiskussion und der Haushaltsdebatte immer
noch erkennbar.
Forderungen sind schnell erfüllt, aber an der Umsetzung scheitert es dann
manchmal aufgrund der Kosten. Der Begriff Infrastruktur und Beteiligung der
einzelnen Gewerbe an den Kosten kann nicht zu 100 % mitgetragen werden. Ein
wichtiger Punkt ist die Verkehrsanbindung. Die Autobahnen und Bahnlinien sind
so alt, sodass hier keine Erhöhung des Hebesatzes abgeleitet werden kann. Es
wird zu Recht von Rekordeinnahmen gesprochen. In den letzten Jahrzehnten gab es
immer wieder Einbrüche und auch Spitzensteuersätze bei der Gewerbesteuer.
Seitens der Gewerbetreibenden wurde jedes Jahr bereits mehr bezahlt, obwohl der
Hebesatz nicht verändert wurde. Wenn sich der Grundwert entsprechend verändert,
dann ändert sich auch der Prozentwert, obwohl der Prozentsatz gleich ist.
Deswegen muss doch nicht sofort nachgebessert werden, um hier die bereits
sicherlich langfristig eingeplanten Ausgaben zum Nachteil zu beeinflussen. Es
muss an einer Stelle nachvollziehbar sein, wo etwas passiert. Bei den
Kindertagesstättengebühren ist es absolut nachvollziehbar, diese anzuheben, da
sie seit langer Zeit nicht mehr angepasst wurden. Diese Gebühren decken nur
einen Bruchteil der tatsächlichen Kosten ab. Es wurden auch schon
Vorüberlegungen getroffen, wenn sich jemand die Erhöhung nicht leisten kann.
Herr Stadtrat Ittner schlägt nach einer kurzen Stellungnahme vor, den
Haushalt so zu nehmen, wie er vorliegt, mit den Unternehmern im Jahr 2015 zu
verhandeln und wenn es klappt, wird die Gewerbesteuer nächstes Jahr wieder
heruntergefahren. Ihm geht es auch nicht nur um die Frage, was mit sozial
schwachen Bürgern passiert. Eine Kindertagesstätte ist eine Bildungseinrichtung
und diese soll nach Gesetz und Bildung für alle gleich zugänglich sein. Dies
ist immer eine politische Betrachtung. Die SPD-Fraktion wird den Haushalt nicht
mittragen, wenn nicht alle Parteien bei der Bewältigung der Situation
mitmachen.
Herr Stadtrat Ochs bezieht sich auf das Parkhaus Hermannstraße. Hier sind
800.00 Euro in der Finanzplanung. Warum saniert überhaupt die Stadt, wenn es
Gemeinschaftseigentum ist? Müsste dies nicht die Eigentümerversammlung
beschließen?
Frau Nürnberger informiert zum Parkhaus Hermannstraße, dass dieses schon
seit mehreren Jahren als besonders dringlich angemeldet wurde. Ähnlich wie beim
Parkhaus Simonshofer Straße liegt hier ein Korrosionsproblem vor. Eine Analyse
wurde vorgenommen und das Gebäude befindet sich im Zerstörungszustand, sodass
dringender Handlungsbedarf besteht. Nach eingehender Betrachtung der
vorliegenden Verträge muss in Frage gestellt werden, wie hoch der Anteil der
Stadt tatsächlich ist. Bis zu einer endgültigen Kostenklärung wäre ihr
Vorschlag, engmaschige fachkundige Kontrollen durchzuführen, um die Sanierung
noch um ein Jahr zu verschieben. Die Stadt könnte dies verantworten. Im
Frühjahr soll dann eine erneute Vorstellung verschiedener Alternativen und der
finanziellen Auswirkung erfolgen.
Herr Stadtrat Kern kommt zu dem Ergebnis, dass Bildungsaufgaben in der
Pflicht des Staates liegen. Wenn im Freistaat Bayern beschlossen wird, dass
Kindergärten Bildungseinrichtungen sind, dann müssen auch die entsprechenden
Mittel dafür bereit gestellt werden. Problem ist, dass die Stadt Lauf sehr
günstige Gebühren hat, jedoch eine sehr hohe Qualität. Es lässt sich nicht nur
im Kindergartenbereich feststellen, dass die Kosten steigen. Diese Probleme
sind ungelöst. Er schließt sich der Meinung von Herrn Stadtrat Ochs an,
unmittelbar nach der Verabschiedung des Haushaltes mit der strukturellen
Diskussion des Verwaltungshaushaltes zu beginnen. Die Verwaltung ist
angewiesen, was machbar ist, an Gebühreneinnahmen zu erwirtschaften. Er möchte
nochmals die Gewerbesteuer in der Diskussion aufgreifen, weil dies einer
mehrheitlichen Zustimmung zum Haushalt wesentlich näher bringen würde.
Ansonsten sieht er riesige Probleme, bei der Abstimmung zu einem positiven
Ergebnis zu kommen.
Frau Schulz gibt noch eine kurze Erläuterung zum Eigenbetrieb einer
Abwasserbeseitigung. Ein Eigenbetrieb ist eine Einrichtung der Stadt mit einem
eigenen Wirtschaftsplan und Jahresabschluss. Bei einer Gründung würde das
komplette Vermögen der Abwasserbeseitigung in diesen Eigenbetrieb überführt und
komplett aus dem städtischen Haushalt herausgelöst. Ein Eigenbetrieb könnte
auch eigene Darlehen aufnehmen. Dies hätte den Vorteil der Transparenz. Er
würde sich komplett durch Gebühren und Beiträge decken. Theoretisch wären
Zuschüsse seitens der Stadt nicht notwendig, das Vermögen der
Abwasserbeseitigung muss detailliert erfasst werden.
Herr Stadtrat Ochs möchte, dass der Stadtrat nächste Woche den Haushalt
beschließt.
Nun muss gesehen werden, wie alle Argumente Einfluss finden.
Er hat noch eine Rückfrage hinsichtlich der Aufhebung der Kulturstiftung.
Bei Auflösung gibt es bei der Treuhand ein Finanzierungsdefizit. Hier müsste
die Restschuld abgelöst werden. Müsste dieses in den Haushalt eingestellt werden?
Zur Abstimmung des Gesamthaushaltes stellt er nun folgenden Antrag,
nachfolgende Punkte separat abzustimmen:
-
die Gewerbesteuerthematik
-
Parkhaus Hermannstraße
-
DSL (hier sollte noch nach anderen Lösungswesen
gesucht werden),
-
Personalkosten Industriemuseum (sollen gleich bleiben,
nunmehr ist eine Steigerung enthalten, die durch mehr Personal resultiert und
nicht alleine durch Tarifänderungen, da sich sonst keine 80.000 Euro mehr
erklären)
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Sanierung der Freibadwohnung (ca. 80.000 Euro), dies
kann auch ein Jahr ausgesetzt werden.
Herr Taubmann erklärt hinsichtlich einer Auflösung der Kulturstiftung, dass
dies den Haushalt nicht sehr verändern würde, da die Stadt jetzt schon
sämtliche Darlehen der Stiftung bedient.
Frau Neidl verweist hinsichtlich DSL auf den empfehlenden Beschluss des
Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses, der nächste Woche parallel zum
Haushalt endgültig gefasst werden soll. Die Frage, ein eigenes Netz aufzubauen,
wurde bereits dem Stadtrat vorgestellt. Aufgrund des enormen Kostenrahmens
wurde dies bereits als nicht realisierbar begutachtet.
Vorsitzender schlägt vor, den Punkt DSL nochmals bis zur Stadtratssitzung
aufzubereiten, bevor vorschnell ein Beschluss gefasst wird und die Förderprogramme
gefährdet sind.
Die Personalkosten Industriemuseum müssen im nichtöffentlichen Teil
behandelt werden, um noch ein paar Hintergrundinformationen zu geben.
Herr Taubmann meint, dass es wünschenswert wäre, wenn ein Bademeister
direkt vor Ort wohnt. Es ist eine Werkdienstwohnung und dient der besseren
Aufsicht, um in keinen Haftungsfall zu kommen.
Herr Stadtrat Ittner stellt den Antrag, den Haushaltsentwurf in der
vorliegenden Form abzustimmen. Wenn dem nicht stattgegeben werden würde, dann
würde er auch noch Ideen bezüglich Einzelabstimmungen vorbringen.
Herr Stadtrat Horlamus schließt sich dem Vorschlag seines Vorredners an.
Bei Einzelplan 3 sind 10.000 Euro zur Bestuhlung des Trauzimmers im
Wenzelschloss vorgesehen. Auf welcher Grundlage sind diese Kosten eingestellt
und muss die Summe so hoch sein?
Vorsitzender erwidert, dass dies kostendeckend erfolgen soll. Aufgrund
Sanierungsmaßnahmen ist derzeit keine Trauung möglich. Nach Abschluss der
Arbeiten soll im nächsten Jahr eine Vorstellung erfolgen.
Es findet eine kurze Sitzungsunterbrechung statt.
Vorsitzender fasst nochmals kurz zusammen und bittet vorerst über die
ursprüngliche Rohversion des Haushaltes abzustimmen:
Beschluss:
Der Verwaltungs-, Finanz- und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat, die
ursprüngliche Rohversion des Haushaltes zu beschließen.
Abstimmung: mehrheitlich abgelehnt Ja: 3 Nein: 12
Anschließend wird über den Antrag von Herrn Stadtrat Ochs abgestimmt.
Beschluss:
Der Verwaltungs-, Finanz- und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Der Hebesatz der Gewerbesteuer wird von 330 % auf 350 % angehoben.
Abstimmung: mehrheitlich abgelehnt Ja: 3 Nein: 12
Beschluss:
Der Verwaltungs-, Finanz- und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Das Parkhaus Hermannstraße wird bis zu einer endgültigen Kostenklärung
durch engmaschige fachkundige Kontrollen seitens der Verwaltung überprüft,
sodass eine Sanierung noch um ein Jahr verschoben werden kann. Die Kosten
werden nicht im Haushalt abgebildet.
Abstimmung: mehrheitlich beschlossen Ja: 12 Nein: 3
Beschluss:
Der Verwaltungs-, Finanz- und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat:
Die Kosten für die Sanierung der Freibadwohnung werden im Haushalt
berücksichtigt.
Abstimmung: mehrheitlich abgelehnt Ja: 4 Nein: 11
Herr Stadtrat Ittner bringt folgenden Antrag ein:
Die Ansätze für die Erhöhung der Kindertagesstättengebühren sind auf das
Maß zu reduzieren, wie es im Kinder- und Jugendausschuss vorgeschlagen wurde (20
%). Durch die soeben gefassten Beschlüsse ist es nicht nur notwendig, die
Unternehmen zu entlasten, sondern auch die Beitragszahler im
Kindertagesstättenbereich.
Beschluss:
Der Verwaltungs-, Finanz- und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat wie folgt zu beschließen:
Die Ansätze für die Erhöhung der Kindertagesstättengebühren sind auf das
Maß zu reduzieren, wie es im Kinder- und Jugendausschuss vorgeschlagen wurde
(20 %).
Abstimmung: mehrheitlich abgelehnt Ja: 3 Nein: 12
Beschluss:
Der Verwaltungs-, Finanz- und Personalausschuss empfiehlt dem Stadtrat wie folgt zu beschließen:
a) Dem Haushaltsplan 2015 der Stadt Lauf a.d. Pegnitz in den Festsetzungen der Haushaltssatzung 2015 in der beratenen Fassung und abgeänderten Form wird zugestimmt. Die Haushaltssatzung ist Bestandteil dieses Beschlusses.
Der mittelfristigen Finanzplanung einschließlich Investitionsprogramm der Stadt Lauf a.d. Pegnitz für die Jahre 2014 bis 2018 in der beratenen Fassung wird zugestimmt.
b) Dem Haushaltsplan 2015 der J.F. Barth’schen Stiftung in den Festsetzungen der Haushaltssatzung 2015 in der beratenen Fassung wird zugestimmt. Die Haushaltssatzung ist Bestandteil dieses Beschlusses.