Beschluss: zur Kenntnis genommen

Herr Drechsel von der Gesellschaft für fahrgastorientierte Verkehrsplanung stellt sich vor und erläutert anhand einer Präsentation einen Vergleich mit der Stadt Herzogenaurach und stellt 3 Modelle vor.

Da Herr Prof. Dr. Matthews in den Ruhestand getreten ist, soll nach über 15 Jahren der Laufer Stadtverkehr aus einer unvoreingenommenen Sicht analysiert werden, um anschließend sinnvoll weiterentwickelt werden zu können.

 

Die Präsentation ist der Sitzungsniederschrift als Anlage 1 beigefügt.

 

Vorsitzender dankt Herrn Drechsel für die Ausführungen und den Vergleich mit einer anderen Stadt.

 

Herr Stadtrat Ittner ist interessiert, ob die Übertragung der Aufgabenträgerschaft alleine beschlossen werden kann oder einer Zustimmung durch die Landkreisgremien bedarf.

 

Herr Drechsel antwortet, dass dies beschlossen werden kann und ein Anspruch besteht, auch auf die ÖPNV-Zuweisungen. Formell muss es genehmigt werden.

 

Herr Stadtrat Mayer dankt für den erfrischenden Vortrag. Hier war frischer Wind notwendig, um die Sache nach vorwärts zu bringen. Die CSU ist der Meinung, auch wenn im Haushalt nur 10.000 Euro eingestellt wurden, vielleicht kann noch einige Anregung gegeben werden, in welche Richtung es gehen soll. Die CSU hat keine Einwendung, nicht auf mehrere Haushalte zu verteilen. Es wäre sinnvoll auf einmal zu vergeben und das Ganze kompakt anzufassen. Es wird auch darum gebeten, dies ohne parteipolitische Vorgaben anzugehen. Man sollte für alle Ideen offen sein. Politisch geklärt werden muss auch noch, ob die Stadtwerke eingebunden werden sollen. Diese sind ein wirtschaftlicher Betrieb, die sich auf ihr Kerngebiet konzentrieren sollen und es sollte keine Verwässerung stattfinden, Die Stadtwerke sind auch personalmäßig in keinster Weise in der Lage, dies mit zu übernehmen. Dieses ist eine kommunale Aufgabe. Eine Untersuchung in diese Richtung findet er nicht notwendig. Ob die Stadt oder der Landkreis die Trägerschaft hat, ist ein interessanter Aspekt, der untersucht werden muss, was wirtschaftlich das sinnvollste ist. Wenn es deutliche Unterschiede macht, kann darüber verhandelt werden.

 

Herr Stadtrat Kern möchte diese ideologiefreie Diskussion gerne aufgreifen. Er ist der Meinung, wenn man den Marktplatz richtig gestaltet und die Geschäftsleute einbindet, könnte es eine echte Verbesserung der Marktsituation bedeuten. Es gibt keine zwingenden Vorgaben, alles muss diskussionsfähig sein. Es muss genau geprüft werden, ob die Stadt die Trägerschaft direkt übernehmen sollte, insbesondere da sich in den letzten Jahren die Finanzsituation für die Stadt verschlechtert hat. Jetzt ist die Konstruktion, dass der überschreitende Verkehr ab dem öffentlichen Nahverkehr vom Landratsamt finanziert wird und der rein innerstädtische Verkehr durch die Stadt. Diese Zahlenverhältnisse haben sich in den letzten Jahre sehr zum Nachteil verändert, was bedeutet, dass die Laufer Bevölkerung selbst den Stadtverkehr nutzt und dies auch vorrangiges Ziel ist. Verkehrspolitisch wäre es dringend notwendig, dass auch der Übergang auf die Strecken nach Nürnberg deutlich verbessert wird. Beides sollte angestrebt werden. Dazu werden konkrete Zahlen benötigt, um hier weiterzukommen. Ein Ziel ist auch, die Übergangssituation zum Bahnhof Lauf rechts zu verbessern. In Teilbereichen konnte dies durch Korrekturen des Fahrplans bereits erreicht werden, was jedoch dazu geführt hat, dass der regelmäßige Takt nicht mehr gewährleistet war.

 

Herr Drechsel sieht den ÖPNV als klassische Stadtwerkeaufgabe. Dies kann aus der Historie ganz vieler öffentlicher Verkehrsbetriebe gesehen werden. Viele haben als Elektrizitätswerk und Straßenbahn angefangen. Insoferne ist es eine Frage des Selbstverständnisses der Stadtwerke und in ganz vielen deutschen Städten ist es so. Der deutsche ÖPNV kann sich im internationalen Vergleich sehen lassen.

Das Thema der Anschlüsse ins überregionale Netz ist immer sehr schwierig und die Möglichkeiten sind sehr begrenzt. Die bei weitem überwiegende Zahl der Wege innerhalb der Stadtgrenzen bleibt und die Focusierung des Angebots muss daher eindeutig auf diesem innerstädtischen Verkehr stattfinden. Seine Focusierung wäre, den innerstädtischen Verkehr zu verbessern und dabei den stadtgrenzüberschreitenden Verkehr nicht aus den Augen zu verlieren. Durch die drei großen Haltepunkte ist es in Lauf auch nicht so wichtig, den Zubringer exzessiv auszubauen und dafür den innerstädtischen Verkehr leiden zu lassen.

 

Vorsitzender fragt, welche Möglichkeiten es für das Anrufsammeltaxi gibt. Ein gewünschter Haltepunkt ist auch das AWO und aus dem Osten (OBI) kommt der Wunsch, eine schnelle Verbindung von Ost nach West zu schaffen. Gibt es hier schon Einschätzungen oder Erkenntnisse.

 

Herr Stadtrat Grand findet die Ideen und Anstöße gut. Die Stadtbusse befördern auch die Schüler und er wünscht sich diese Situation zu verbessern, da die Verkehrssituation an den Schulen zu den Stoßzeiten chaotisch ist. Die Busse würden sicherlich mehr genützt, wenn dies besser funktionieren würde.

 

Herr Drechsel  führt aus, dass das Anrufsammeltaxi mit großem Interesse verfolgt wird. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das klassische Anrufsammeltaxi bedient flächenhaft das gesamte Stadtgebiet und ist nicht an Haltestellen und Linienverläufe gebunden. Die Frage ist, ob es sinnvoll ist, das ganze auf die Stadt Lauf zu beschränken. Die Notwendigkeit wird verstärkt beim Landkreis gesehen. Wegzukommen von der unternehmensseitigen zu einer unternehmensunabhängigen Disposition zu kommen. Dies muss auch nicht in der Region stattfinden, sondern es könnte von einer spezialisierten Telefonzentrale wahrgenommen werden. Gleichzeitig kann man mit spezialisierter Software die Routenoptimierung EDV gestützt durchführen und dann an Ort und Stelle Wettbewerb stattfinden lassen. Dies kann durch Taxen, Busunternehmen oder auch Kleinselbstständige, die sich die Personenberechtigungsbeförderung erwerben, passieren. Bei jedem Fahrauftrag findet der Wettbewerb neu statt und der jeweils für die öffentliche Hand günstigste Anbieter bekommt den Zuschlag. Dies muss natürlich unternehmensabhängig stattfinden. So kann dieses Anrufsammeltaxi wesentlich flächendeckend und kostengünstiger dargestellt werden, als es heute der Fall ist. Es muss aber kein Anrufsammeltaxi dort fahren, wo es bereits Busverbindungen gibt.

Zur Ost-West-Linie ist es aufgrund der Kostenfrage sehr schwierig zu einer befriedigen Lösung zu kommen. Hier besteht Skepsis erfolgreich zu sein und ob die öffentliche Hand hierfür Geld ausgeben soll. Er würde eher die entsprechenden Unternehmen in der Pflicht sehen.

Die Kapazitäten, um alle Schüler gleichzeitig in die Schule zu bringen, kann niemand bezahlen. Inzwischen gibt es gute Verfahren, um die Schulanfangszeiten zu optimieren und diese so zu legen, dass der Spitzenkapazitätsbereich drastisch gesenkt werden kann. Um hier eine Entzerrung zu erreichen, müsste mit allen Betroffenen (Schulaufgabenträger, Schüler, Elternbeiräte und Verkehrsanbieter) ein Gespräch geführt werden, um zu sehen, was hier realisiert werden kann.