Beschluss: zur Kenntnis genommen

Frau Walter erläutert die Aktuellen Belegungszahlen der Kindertagesstätten in Lauf. Aktuell sind alle Einrichtungen gut ausgelastet. Nach dem jetzigen Anmeldestand können bekommen im kommenden Kindertagesstättenjahr 16 Familien noch keinen Kindergartenplatz. Die noch fehlenden Plätze im Krippenbereich werden durch die geplanten Plätze des ASB und des Montessori Kinderhauses aufgefangen. Außerdem erfolgt im kommenden Kindertagesstättenjahr die Gruppenumstrukturierung in der Kunigunden-Kindertagesstätte, wo eine Regelkindergartengruppe in eine Kleinkindgruppe umgewandelt wird. Aufgrund dessen, werden alle Kindergärten voll belegt sein.

 

Herr Pohl äußert Bedenken bezüglich des Migrantenanteils in den Kindergärten. In vereinzelten Kindergärten liegt der Migrantenanteil über 50 %. Hier wäre es wünschenswert dies besser zu steuern.

 

Vorsitzender erklärt, dass hier schon versucht wird und wurde Lösungen zu finden. Im Hinblick auf das Wunsch- und Wahlrecht der Eltern ist dies allerdings schwierig. Familien mit Migrationshintergrund melden ihre Kinder ganz bewusst in Kindergärten an, in denen sie auch eigene Landsleute wiederfinden. Dazu kommt, dass sich ein paar Einrichtungen gerade auch auf diese Konstellationen, eingestellt und spezialisiert haben. Weiter kommt hinzu, dass viele Eltern, insbesondere alleinerziehende Mütter, nicht mobil sind und ihre Kinder deswegen wohnortnah anmelden. 

 

Herr Ochs stellt fest, dass in der Luitpoldstraße von 45 Kindern 20 Kinder einen Migrationshintergrund haben. Dies stelle keine gute Bilanz dar, denn hierbei sollte auch beachtet werden, dass es Familien gibt, in denen weder Vater noch Mutter deutsch sprechen können. Somit kann dieser große Migrantenanteil in einem Kindergarten pädagogisch nicht sinnvoll sein. Er weist weiterhin daraufhin, dass in allen Kindertageseinrichtungen die Kindergartenanmeldungen schon im Januar erfolgen. Deshalb bestünde durchaus die Möglichkeit vor Versenden der Zusagen sich mit allen Trägern zusammenzusetzen und kurzzuschließen, wer welche Anmeldungen hat. Denn letztendlich wird es von den Trägern gesteuert, wer eine Zusage erhält und wer nicht. Außerdem bestünde die Möglichkeit mit dem ein oder anderen Elternteil zu reden und davon zu überzeugen, dass sie ihr Kind in einen weiter entfernten Kindergarten zu bringen.

 

Frau Walter erklärt, dass beim Anmeldeverfahren derzeit leider nicht alle Träger an einem Tisch sitzen, es jedoch ein Abgleich der Anmeldungen zwischen den städtischen Einrichtungen und den freien Trägern stattfindet. In Bezug auf den Migrantenanteil besteht nur in geringem Maße die Möglichkeit dies zu steuern. Derzeit ist merklich, dass ein Teil der Kinder mit Migrationshintergrund von Lauf links einen Kindergarten im Stadtteil Lauf rechts besuchen. Jedoch ist es schwierig die Eltern davon zu überzeugen ihre Kinder dort hinzubringen, weil viele über keine ausreichende Mobilität verfügen und die Wohnortnähe eine große Rolle spielt. Die Kindergartenkinder werden mit den Kindern, mit denen sie den Kindergarten besucht haben meistens auch eingeschult. Wären sie also in einem Kindergarten weiter weg von ihrem Wohnort, würden sie eventuelle in einem anderen Schulsprengel eingeschult werden.

 

Frau Vogel bestätigt Frau Walter, in dem Bezug darauf, dass die Eltern ihre Kinder gerne in einen Kindergarten bringen, der sich in ihrer Wohnortnähe befindet. Längerfristig oder mittelfristig ist also wünschenswert ein besseres Quartiersmanagement zu erreichen, so dass Wohngebiete mit einer gemischten Besiedlung entstehen. Viele Eltern befürchten, dass ihr Kind in einem migrationsstarken Kindergarten nicht richtig Deutsch lernen kann. Es ist also nicht der Regelfall, dass Familien mit Migrationshintergrund ihre Kinder in Kindertagesstätten anmelden, in denen sie ihre Landsleute finden. Das Bewusstsein gegenüber der deutschen Sprache ist also schon vorhanden.

 

Frau Auernheimer erklärt, dass man nicht alle Migraten über einen Kamm scheren darf. Denn es gibt auch Migranten, die sehr schnell deutsch lernen, ob das jetzt Mütter, Väter oder auch die Kinder sind. Aber vor allen Dingen ist es eine Tatsache, dass gerade die Kindergartenkinder am schnellsten Deutsch lernen und sich das wiederum auf die Familien rückwirkt. In Lauf gibt es auch Förderkurse wie „Mama spricht auch Deutsch“. Dies ist auch sehr wichtig. Ebenso sollte nicht der kulturelle Hintergrund von Migrantenfamilien vergessen werden, denn fast alle haben einen wesentlich größeren familiären Zusammenhalt, als Deutsche es heute zu Tage noch haben. Es wird also regelrecht die Verwandtschaft gesucht, sie ziehen in deren Nähe, auch wenn es noch so entfernte Verwandte sind und fördern sich gegenseitig. Aus diesem Grund sollte es nicht als negativ angesehen werden, wenn in einem Kindergarten mehr Migranten sind. Denn im Kindergarten ist der Migrantenanteil am unproblematischsten. In Schulen wird es wesentlich problematischer und gerade Kinder, die den deutschen Kindergarten durchlaufen haben, fällt die Grundschule wesentlich leichter.

 

Herr Lang erklärt, dass die Verwaltung mit großem Stolz erwähnt hat, dass Kinder mit kulturellem Hintergrund in allen Kindertagesstätten gut aufgeteilt sind.Vor allem die Leiterinnen der Kindertagesstätten können dem Verfahren sehr viel Positives abgewinnen. Von daher stellt sich die Frage, ob nicht versucht werden sollte Frau Walter, die sich bemüht, so zu entlasten, dass sie den Weg der informellen Art und Weise besser ausbauen und bestreiten kann. Das heißt also die Gespräche, die bereits geführt werden, mit etwas mehr ihrer Arbeitszeit zu beanspruchen, sodass vielleicht doch etwas mehr Erfolg erreicht werden könnte. Außerdem wird in den Einrichtungen, in denen der Migrantenanteil der Kinder bei über 50% liegt, hervorragende Arbeit geleistet wird. Das sind zum einen die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen, aber auch die Unterstützung der Sprachförderung. Es wurde schon auf den Zustand der Grundschulen hingewiesen, dort ist das Kind bei zu geringer Förderung bereits verloren. Wenn also in den Kindertagesstättenbereich eingegriffen werden kann, dann muss das getan werden. Wie Stadtrat Ochs schon beschrieben hat, kommen Kinder in Kindertagesstätten, die kein Wort Deutsch sprechen können. Diese Sprachbarriere zu überwinden kann keine Erzieherin leisten. Von daher wäre es wünschenswert durch mehr Förderprogramme die Erzieherinnen diesbezüglich zu entlasten.

 

Der Vorsitzende erklärt, dass man sich in diesem Bereich eindeutig personell verstärken werden müsse. Diese Thematik wird auch in einer der nächsten Sitzungen vorgeschlagen werden, da hier einige Engpässe bestehen. Schon allein deshalb, weil der Freistaat eine 90 % Quote der Ganztagsschulen in Bayern vorgibt. Somit brauchen wir mehr Personal, auch im Fachbereich Bildung und Generationen, das in der Verwaltung erst relativ neu geschaffen worden ist.