Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0

Vorsitzender bittet Herrn Haußecker um eine kurze Einleitung und danach Frau Fritz, Diakonisches Werke Altdorf- Hersbruck-Neumarkt e.V., um ihren Vortrag.

 

Frau Fritz erläutert das Projekt, dass aufgrund von Erfahrung in der Sozialberatung durch die Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit der Diakonie Nürnberger Land – KASA ins Leben gerufen wurde.

 

Menschen in einkommensschwachen Haushalten und überschuldete Familien haben häufig auch Energieschulden bis hin zu Stromsperrungen. Der Laufer Armutsbericht weist 210 216 und 71 durchgeführte Stromsperrungen auf. In solchen Haushalten fällt ein unverhältnismäßig hoher Energieverbrauch auf, sei es aus Unkenntnis über energiebewusstes Verhalten oder aufgrund schlechter Bausubstanz.

 

Ein weiterer Anlass liegt im integrierten Laufer Klimaschutzkonzept, das davon ausgeht, das durch den konsequenten Einsatz von Energiespargeräten und energiebewusstem Verhalten der Stromverbrauch in privaten Haushalten um 25 % reduziert werden kann.

 

Bei der Zielgruppe handelt es sich um Personen mit niedrigem Einkommen bzw. Personen, die Leistungen der Grundsicherung, Wohngeld oder Arbeitslosengeld II beziehen und Laufer Bürgerinnen und Bürger, die Energieschulden haben.

 

Die Ziele beinhalten sowohl sozialpolitische als auch bildungspolitische und klimapolitische Aspekte.

 

Interessierte Laufer Bürger aus der Zielgruppe erfahren aus der Presse oder durch Flyer von der Möglichkeit, diese kostenlose Energiesparberatung in Anspruch nehmen zu können und melden sich bei der KASA. Außerdem erfolgt ein Hinweis innerhalb der Sozialberatung oder durch das Jobcenter. Die Städt. Werke verweisen ihre Kunden mit Energieschulden auf das Projekt.

 

Nach einem Erstgespräch mit der Sozialpädagogin (Frau Fritz) bei dem die Berechtigung und der Bedarf für einen Erstbesuch festgestellt wird, wird ein Termin für den ersten Hausbesuch festgelegt.

 

Geschulte Ehrenamtliche suchen mit Messgeräten die Haushalte auf, erfassen die Geräteausstattung, den Energieverbrauch und fragen das Nutzerverhalten ab. Ein kostenloses Starterpaket wird überlassen. Oft erkennt der Energieberater schon beim Erstgespräch individuelle Einsparpotentiale. Wenn der Berater Wohnungsmängel als Ursache erkennt, sieht er sich als unabhängiger Energieberater als Vermittler zwischen Mieter und Vermieter.

 

Das Projekt kann im Falle einer drohenden Stromsperrung begleitend wirken. In diesen Fällen werden von Caritas und Diakonie zusätzlich Existenzsicherungsberatungen angeboten.

 

Gerade einkommensschwache Haushalte können sich keine energieeffizienten neuen Geräte leisten. Deshalb sollen als Anreiz nach einer erfolgreichen Beratung, d.h. wenn eine Verhaltensänderung erkennbar ist, neue Geräte mit Hilfe von Spenden übergeben werden. Hierzu ist der Aufbau eines Spendentopfes notwendig.

 

Ehrenamtliche Energiesparberater- und beraterinnen mit technischen und sozialen Kompetenzen werden bei Bedarf geschult und durch die KASA und die Diakonie fachlich begleitet. Der Lauf Bürger Wilhelm Helmreich erklärt sich als erster Freiwilliger bereit, zu beginnen.

 

Die sozialpädagogische Leitung übernimmt Frau Herta Dippl-Ziegler von der KASA. Sie hat Kontakt zur Zielgruppe, begleitet die Ehrenamtlichen und Klienten fachlich und pflegt den Austausch mit den Kooperationspartner. Weitere Kooperationspartner könnten die Evang. Kirchengemeinde Lauf, das Netzwerke „Soziales“ in Lauf links, Beratungsstellen von Caritas, Diakonie, ISKA Schuldnerberatung sowie die ENA des Landkreises Nürnberger Land sein.

 

Nach einigen Verständnisfragen, die durch Frau Fritz und die Verwaltung beantwortet werden, besteht Einverständnis darüber, das Projekt zunächst auf ein Jahr zu begrenzen. Außerdem soll darüber und über die finanzielle Beteiligung der Stadt Lauf aus ISEK-Mittel bis zu einer Höhe von 8.000 € ein Beschluss gefasst werden.


Beschluss:

 

Der Umweltausschuss beschließt, das Projekt „Stromsparen in einkommensschwachen Haushalten in Lauf“ zu realisieren.

 

Dazu wird eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Lauf und dem Diakonischen Werk Altdorf-Hersbruck-Neumarkt e.V. für die Dauer von 1 Jahr, beginnend am 01.03.2012 bis 28.02.2013, geschlossen.

 

Nach einem Sachstandsbericht im Januar 2013 entscheidet das Gremium darüber, ob und über welchen Zeitraum das Projekt weitergeführt wird.

 

Die Stadt Lauf stellt für diesen Zeitraum Mittel bis zu einer Höhe von 8.000 € aus dem ISEK-Budget zur Verfügung.