Frau Karsten stellt einen kurzen Rechenschaftsbericht mit folgenden Auszügen über die Arbeit der Behindertenbeauftragten vor:

 

Laufer Gespräche

Diese gehen nun ins dritte Jahr und neuer Veranstaltungsort ist die Stadtbücherei.

Am 14. April fand die Veranstaltung „Inklusion regional“ – erfolgreiche Beispiele für gemeinsamen Unterricht und Inklusion im Berufsleben im Nürnberger Land statt.

Am 19. Oktober gab es eine Veranstaltung zum Thema „das reformierte BayEUG – gelungene Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention“.

Beide Veranstaltungen waren mit ca. 120 Gästen gut besucht und es kamen Zuhörer aus ganz Bayern.

 

Inklusive Schule:

Der Laufer Appell wurde am 31.März einstimmig vom Stadtrat angenommen, mit dem Auftrag, sich um das Profil „Inklusive Schule“ beim Kultusministerium zu bewerben.

Nachdem vorerst die Zusage verweigert wurde, kam aufgrund von Unterstützung dann doch noch am 19.7. die Zusage vom Kultusministerium. Somit konnte die Grundschule Heuchling im neuen Schuljahr als eine von (ursprünglich 30) 41 Inklusivschulen in Bayern starten (ca. 5.000 Schulen).

 

Arbeitskreis – Inklusion, Schulamt

Dieser war zwei Mal zu Gast im Rathaus.

Der Arbeitskreis besteht aus Schulleitern (Grundschulen, Förderschulen Lauf /Altdorf), selbst aus Dachau, Lehrern, Prof. Wocken, Prof. Evang. FH, BEV, Heilpäd. Schule, Down-Center

Ziel ist die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.

 

COMENIUS regio ist ein neues Projekt über die Partnerschaft zwischen Regionen in zwei verschiedenen Staaten. Erfahrungen werden zwischen Reutte/Tirol und Lauf auf die Dauer von zwei Jahren ausgetauscht.

In Reutte gibt es seit 15 Jahren uneingeschränkte Inklusion und den Erfahrungsaustausch finanziert die EU mit 25.000 Euro.

 

Lernwerkstatt Inklusion

Weiterführung des Arbeitskreises, Monitoringfunktion, größerer Kreis unter Einbeziehung der Uni (Lehrerbildung)

Die zentrale Anlaufstelle in Lauf ist eine Raumfrage. Näheres dazu gibt es nächstes Jahr.

 

ACCESS

ist ein Integrationsfachdienst in Erlangen, der junge Menschen mit Behinderung begleitet, um ihnen Praktika in Unternehmen am ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Finanzierung der Dienstleistung jungen, hier durch ACCESS (Suche u. Begleitung)

Paten sind bereits die Stadt Lauf, die Sparkasse und die Firmen EMUGE und Sembach und wird jährlich mit 4.200 Euro unterstützt.

Im städt. Bauhof wurde ein junger Mann mit Behinderung in ein befristetes Arbeitsverhältnis eingestellt, welches aber nun unbefristet weitergeführt werden soll.

In der Verwaltung arbeitet derzeit eine Praktikantin, die von ACCESS begleitet wird.

 

Sprechstunde

Anfragen kamen telefonisch, per mail oder über das Sozialamt

ACCESS , konnte jeweils vermittelt werden

Eine Anfrage zur Verkehrsführung konnte nach zähen Verhandlungen glücklich gelöst werden (ohne Behindertenbeauftragte wäre es nicht möglich!)

 

Gutachten / Stellungnahme

der Stadt: Anfrage wegen Musikschule, Anfrage w. Reittherapiehalle

Down-Syndrom-Center (Fördermittel, Aktion Mensch)

Bayer. Sozialministerium: Stellungnahme zum Aktionsplan – Schwerpunkte der bayer. Politik für Menschen mit Behinderung im Lichte der UN-KRK zusammen mit Angelika Feisthammel

 

Landtag

Am Montag findet im Landtag ein runder Tisch der Grünen „Schulische Inklusion und Finanzierung“statt

Die Expertenrunde besteht aus Teilnehmern des Kultusministeriums, Vertretern des Bayer. Städtetages und Verband Bayer. Bezirke.

Das Gespräch wird zum Thema Schulische Inklusion und Finanzierung, Veränderung der Systematik und dadurch entstehender Handlungsbedarf für Land und Kommunen haben.

Aufgrund inklusiver Schule wird auch ein Bericht aus Lauf dabei sein.

 

 

Frau Hauck schließt an, dass ihr Schwerpunkt in der Sprechstunde liegt. In diese kommen Leute, die etwas auf dem Herzen haben. Am Anfang war die Sprechstunde sehr zögerlich, sie ist aber zwischenzeitlich zu einem guten Erfolg geworden. Bis zu drei Damen und Herren kommen in jede Sprechstunde. Es ist ein Zeichen, dass sich in Lauf etwas bewegt.

Die Schwerpunktthemen in den Sprechstunden sind:

·                    Bearbeitung von Reha-Maßnahmen

·                    Verlust des Arbeitsplatzes nach längerer schwerer Krankheit bzw. Wiedereingliederung

·                    Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes wegen Schwerbehinderung

·                    Mobbing wegen Erkrankung und Behinderung

·                    Beratung zur Pflegestufe, Anträge, Sozialleistungen, Ansprechpartner in Behörden

·                    Erwerbsminderung

·                    Befreiiung von Rundfunkgebühren

·                    Intensive Beratung wegen Baumaßnahmen (Zuschüsse)

·                    barrierefreier Umbau

·                    bezahlbarer barrierefreier Wohnraum in Lauf mit Fahrstuhl

 

 

Herr Loos stellt sich kurz vor und berichtet, dass er seit einem Badeunfall im Jahr 2007 querschnittgelähmt ist. Nachdem er nun wieder nach einigen Jahren nach Lauf zurückgekehrt ist, hat er Interesse gefunden, sich dem Ehrenamt der Behindertenbeauftragten anzuschließen und möchte aufgrund seiner nun vierjährigen Erfahrung im Rollstuhl anhand einer Präsentation einige Schwerpunkte in Lauf aufzeigen, denn Lauf ist nicht behindertenfreundlich.

Im Rahmen einer Stadtbegehung konnten Punkte aufgesammelt werden, die ins Auge gefasst werden müssen, um Änderungen vorzunehmen und die Stadt behindertengerechter zu gestalten.

 

·                    Anna-Dietz-Weg – marode für Rollstühle, Kinderwägen, Rollatoren – und schwer zu überwinden. Eine Möglichkeit wäre, seitlich an der Brücke einen Metallstreifen mit einer Breite von einem Meter anzubringen.

·                    Verbesserungen am Marktplatz wären wünschenswert. Dieser ist mit Gehwagen schwierig zu überqueren, da es sehr wackelig ist, den Belag zu überwinden. Einen Weg mit einem neuen Granitbelage von 80 cm bis 1 m zu verlegen, um von A nach B zu kommen, wäre hier sehr geholfen.

·                    Die Spitalgasse ist eine der schönsten Straßen in Lauf. Es ist jedoch sehr schwierig die Johannisgasse hochzukommen aufgrund des Pflasters.

·                    In der Burggasse, in der sich auch der Bürgertreff befindet, wären Verbesserungen notwendig.

·                    Einrichtung ausreichender Behindertenparkplätze, da keine Kapazitäten vorhanden sind. Vielleicht könnte man auch am Marktplatz einen zweiten Parkplatz einrichten

·                    Die behindertengerechte Toilette in der Altung zu erreichen ist sehr schwierig, da es dort sehr steil ist und das Pflaster teilweise kaputt ist. Vielleicht kann noch woanders im Stadtkern eine behindertengerechte Toilette angebracht werden.

·                    Beim Eingang zum Friedhof an der Röthenbacher Straße wäre eine Rampe erforderlich.

 

 

Vorsitzender dankt für die Ausführungen und lädt alle Fraktionen ein, einen derartigen Spaziergang durch die Stadt zu unternehmen und sich selbst ein Bild zu verschaffen. Wenn man sich mit Familien und Seniorenbeauftragten unterhält gibt es sehr viele Gemeinsamkeiten zu den gleichen Anliegen der behinderten Menschen. Einige Maßnahmen sind bereits im Haushalt enthalten. Wenn man mehr Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben lassen möchte, gehört die Infrastruktur dazu.

 

Herr Stadtrat Ittner weist darauf hin, dass dieses Thema nicht erst wieder auf der nächsten Weihnachtsfeier vorgestellt werden sollte. Einige Themen sind ja schon in der Lösungsschiene. Vertreter der Altstadtfreunde und Behindertenvertreter sollen an einen Tisch kommen. Es wird nicht einfach sein, im Stadtrat einen Zielkonflikt zu entscheiden, man muss aber hier weiterkommen. Er wünscht sich für 2012 eine Verbesserung.

 

Herr Stadtrat Pohl ist der Meinung, solche Gespräche nicht nur einmal jährlich, sondern mindestens zweimal im Jahr durchzuführen. Die angeregten Punkte müssen abgearbeitet werden. Die Arbeit der Behindertenbeauftragten spricht ihm aus dem Herzen.

 

Herr Stadtrat Mayer bittet, die Präsentation den Fraktionen zur Verfügung zu stellen.

 

Frau Stadträtin Vogel möchte als Geschäftsfrau anregen, darüber nachzudenken, inwieweit behindertengerechtes Einkaufen in Lauf möglich ist.