Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 9, Nein: 4

Frau Schüpferling erklärt, dass sich die Stadt Lauf a.d.Pegnitz mit dem derzeit alles beherrschenden Thema „Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren“ seit dem Ende der 90iger Jahre permanent befasst.

 

Zwischenzeitlich stehen in Lauf a.d.Pegnitz für Kinder unter drei Jahren 92 Betreuungsplätze zur Verfügung. Das sind 50 Krippenplätze in der Kunigunden- und Bertlein-Kindertagesstätte sowie im Haus für Kinder Krempoli und  42 Plätze für 2-Jährige in drei Kleingruppen in den städtischen Einrichtungen Brücke West, Bertleinstraße und Heuchling.

 

Das jetzige Platzangebot deckt bei weitem nicht die Nachfrage an Betreuungsplätzen für Kleinkinder. In Planung ist daher die Erweiterung der Kindertagesstätte am Schönberger Weg um 26 Krippenplätze für das Betreuungsjahr 2010/2011. Jedoch liegen bereits für das Betreuungsjahr 2009/2010 nach Abzug von Doppelmeldungen 105 Anmeldungen vor. Maximal können im September 2009 39 zweijährige Kinder und 19 Krippenkinder in städtischen Einrichtungen sowie im Haus für Kinder Krempoli Schönberg aufgenommen werden. Folglich bleiben mindestens 47 Krippenkinder ohne einen Betreuungsplatz.

 

Auf der Suche nach möglichst kurzfristig realisierbaren Möglichkeiten zur Schaffung von Betreuungsplätzen für unter 3-Jährige ist es denkbar, in der Parkanlage des Jugendzentrums in der Weigmannstraße mit Hilfe von Containern zum 01.09.2009 zusätzlich 24 Plätze zu schaffen. Eine Einschränkung des Betriebes im Jugendzentrum wäre damit nicht verbunden, da sich die Öffnungszeiten der beiden Einrichtungen kaum überschneiden würden. Auch lässt die Parkanlage die Gestaltung und Einrichtung einer abgetrennten Außenspielfläche in ausreichender Größe zu.

 

Die Verwaltung empfiehlt aufgrund des stetig ansteigenden Bedarfs an Betreuungsplätzen für Kinder unter 3 Jahren die Errichtung einer provisorischen Einrichtung mit 24 Krippenplätzen zum 01.09.2009 auf dem Gelände des Jugendzentrums in der Weigmannstraße.

 

Herr Zenger erklärt, dass sich der Nordwestbereich hinter dem Jugendzentrum für eine 2-gruppige Krippe eignet. Es werden ca. 270 m² überbaute Fläche und entsprechende Außenflächen, sowie entsprechende Anfahrtsmöglichkeiten benötigt. Um die Krippe möglichst schnell betriebsfertig zu gestalten, gibt es zwei Möglichkeiten.  Eine Möglichkeit wären Container. Hier hat sich jedoch herausgestellt, dass sich bei einer Anmietung von Containern bereits nach knapp 4 Jahren ein Kauf lohnen würde. Eine weitere Möglichkeit wäre ein Neubau aus Elementmodulen, was energetisch sehr gut wäre. Bei dieser Möglichkeit kann man den Bau bei  Bedarf ebenso versetzen und er käme einem konventionellen Bau sehr nahe. Nach Aussage von Firmen, die solche Bauten anbieten, ist bei baldigem Baubeginn eine Fertigstellung bis September 2009 möglich. Hierfür würden die Gesamtkosten mit Außenbereich und Anfahrtsmöglichkeit rund 500.000 Euro betragen.

 

Vorsitzender ergänzt, dass derzeit von rund 60 % - 80 % an Zuschüssen von Bundesseite auszugehen ist und die Kommunen somit nicht die vollen 100 % der Kosten tragen müssen.

 

Herr Auernheimer erklärt seine Bedenken über die Errichtung der Krippe auf dem Gelände des Jugendzentrums, da hierdurch eine Sportmöglichkeit für Jugendliche wegfallen würde.

 

Herr Hoffmann erklärt, dass die Jugendlichen den Volleyballplatz nur selten nutzen.

 

Vorsitzender ergänzt, dass ein geeigneter Platz für ein Volleyballfeld einfacher zu finden wäre als ein geeigneter Platz für eine Kinderkrippe.

 

Herr Ochs erkundigt sich, ob es möglich wäre, eine Krippengruppe nach Schönberg zu bringen und eine andere in einem Kindergarten zu integrieren. Dies wäre mit wesentlich geringeren Kosten verbunden und die Überkapazität in den Kindergärten kann optimal genutzt werden.

 

Frau Schüpferling erklärt, dass die scheinbar freien Kapazitäten in den Kindergärten durch 2- bzw. 2 ½ -jährige Kinder abgedeckt sind, da ein 2-jähriges Kind 2 Plätze in Anspruch nimmt und sich somit die Gruppenstärke verringert. Aus diesem Grund besteht keine Möglichkeit eine Krippe in einem bestehenden Kindergarten zu integrieren.

 

Herr Meyer erklärt, dass der Standort am Jugendzentrum grundsätzlich geeignet ist und erkundigt sich, ob geplant ist, dort langfristig eine komplette Einrichtung zu schaffen, in der die Kinder bis zur Schule bleiben können.

 

Frau Schüpferling erklärt, dass aus Platzgründen am Gelände des Jugendzentrums nur eine 2-gruppige Einrichtung möglich ist.

 

Herr Meyer erkundigt sich, ob es angesichts des Bedarfs Lauf rechts nicht möglich wäre, eine weitere Krippengruppe an der Kunigunden-Kindertagesstätte anzubauen.

 

Frau Schüpferling erklärt, dass aus energetischen Gründen ein kompletter Neubau der Kunigunden-Kindertagesstätte günstiger wäre als ein Anbau.

 

Frau Vogel erkundigt sich, ob das Gelände am Jugendzentrum noch aufbereitet werden muss bevor die Krippe dort errichtet werden kann.

 

Herr Zenger erklärt, dass die reinen Gebäudekosten bei dem Modullsystem rund 385.000 Euro betragen. Weiter müssen Erschließungsmaßnahmen durchgeführt werden. Der Gartenbereich sowie die Zufahrt zur Krippe müssen ebenso neu angelegt werden.

 

Herr Spannring erkundigt sich, ob die Baumaßnahme innerhalb des Grundstücks FlNr. 773 bleibt und bittet in die Planungen die Verbesserung der Sicherheit an der Ecke Weigmannstraße/Eichenhainstraße mit einzubeziehen. 

 

Herr Zenger erklärt, dass das Grundstück 930 m² misst und ca. 270 m² bebaute Fläche vorgesehen sind. Somit wird sich die Baumaßnahme ausschließlich auf das Grundstück FlNr. 773 beziehen.

 

Frau Reichenberger erklärt, dass im Hinblick auf die Kurzarbeit in Lauf a.d.Pegnitz und die damit verbundene eventuell bevorstehende Arbeitslosigkeit ein so enormer Ausbau der Krippenplätze nicht erforderlich ist. Es ist nicht abzusehen, ob diese Plätze dann noch benötigt werden und wie es im Hinblick auf die mit der Schaffung neuer Krippenplätze verbunden Mehrkosten künftig um den Haushalt der Stadt Lauf a.d.Pegnitz steht.

 

Vorsitzender stellt fest, dass die Erfahrungen anderer Gemeinden zeigen, dass die Nachfrage trotz höherer Arbeitslosigkeit nicht sinkt. Außerdem sind Krippenplätze ein wesentlicher Standortfaktor sowohl für Firmen als auch für Familien.

 

Herr Ittner erklärt, dass Krippenplätze als Standortfaktor enorm wichtig sind. Aufgrund des Bedarfsplans ist ersichtlich, dass Lauf a.d.Pegnitz derzeit einer enormen Unterdeckung ausgesetzt ist und hier gehandelt werden muss. Im Hinblick auf den Standort sollte Lauf links vorrangig behandelt werden, da man hier durch die Betreuung der Kinder in einem geregeltem Umfeld eventuell Problemen in 10 – 15 Jahren vorbeugen kann.

 

Herr Ochs erklärt, dass es hinsichtlich der Haushaltslage der Stadt Lauf a.d.Pegnitz und der unumstrittenen guten Arbeit, die in Schönberg geleistet wird, eine gute Alternative wäre, wenn die Container, die derzeit bereits in Schönberg genutzt werden, dort gelassen werden und für Krippengruppen ausgestattet werden würden. Außerdem könnte der Verein so unter Umständen auch besser wirtschaften.

 

Vorsitzender erklärt, dass dies hinsichtlich der Standortfrage sicherlich ungeeignet ist. Dies würde bedeuten, dass man die ohnehin bereits 7-gruppige Einrichtung noch größer machen würde und so dem Verein unter Umständen eine Last aufbürgt, der er eventuell nicht gewachsenen ist.

 

Frau Schüpferling erklärt, dass die Masse an  Anmeldungen in Schönberg aus dem Stadtgebiet Lauf kommen und nicht aus Schönberg oder Weigenhofen. Aufgrund dessen sollten die Plätze in Lauf a.d.Pegnitz geschaffen werden.

 

Frau Hoyer-Neuß erklärt, dass bei Bedarf an Krippenplätzen keine Provisorien geschaffen, sondern eine langfristige Lösung angestrebt werden sollte. Weiter stellt sie fest, dass der Standort am Jugendzentrum nicht geeignet ist, da es in Lauf a.d.Pegnitz ohnehin nicht genügend Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche gibt. 

 


Beschluss:

 

Der Kinder- und Jugendausschuss empfiehlt dem Stadtrat, zum Ausbau des Kinderbetreuungsangebots ab 01.09.2009 eine Kinderkrippe mit 24 Krippenplätzen sowie die erforderlichen Räumlichkeiten und Außenflächen für den ordnungsgemäßen Betrieb einer Kindertagesstätte mit 2 Kleinkindergruppen auf dem Gelände des Jugendzentrums in der Weigmannstraße zu schaffen.

 

Die hierfür erforderlichen Kosten sind zu ermitteln und im Nachtragshaushalt zu veranschlagen.