Beschluss: zur Kenntnis genommen

Frau Offenhammer, Teamleiterin von „wellcome“ und Frau Weihrich-Patrick „Koordinatorin von „wellcome“ stellen das Projekt vor.

 

Das Projekt „wellcome – Praktische Hilfen nach der Geburt“ wurde 2002 als Projekt in Hamburg gegründet. Aus dem lokalen Angebot entwickelte sich die gemeinnützige wellcome GmbH, die bundesweit mit rund 160 Standorten präsent und Teil eines sozialen Netzwerks ist. In Bayern gibt es bereits 9 Standorte, die jedoch immer noch mit Hamburg in Kontakt stehen und von dort mit Informationsmaterialien u.a. ausgestattet werden. Die Schirmherrschaft hat in jedem Bundesland die jeweilige Sozialministerin. Es richtet sich an junge Familien mit einem Kind im ersten Lebensjahr. Familien, die sich in der ersten Zeit nach der Geburt Unterstützung wünschen oder die unter besonderen Belastungen leiden z.B. Mehrlingsgeburt erhalten diese durch ehrenamtliche MitarbeiterInnen. Für die Hilfe wird eine Gebühr von vier Euro pro Stunden berechnet. Individuelle Ermäßigungen sind möglich, denn am Geld darf diese Hilfe nicht scheitern. Die ehrenamtliche Hilfe findet ca. zweimal pro Woche für jeweils zwei bis drei Stunden während der ersten Wochen und Monate statt. Die Unterstützung erfolgt z.B. durch die Betreuung des Neugeborenen oder der Geschwister. Oft findet die Unterstützung auch einfach durch Zuhören oder praktische Hilfen statt. „wellcome“ ist auf ehrenamtliches Engagement angewiesen. Die Tätigkeit in der Familie ist für die MitarbeiterInnen eine überschaubare, zeitlich begrenzte und zufrieden stellende Aufgabe, die mit hoher Anerkennung verbunden ist. Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen haben einen Versicherungsschutz, bekommen Erstattung von Fahrtkosten, erhalten Supervision und Fortbildungsangebote. Das „wellcome“-Team besteht aus der „wellcome“-Koordinatorin, der „wellcome“-Teamleitung und den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Die Koordinatorin vermittelt die Kontakte zwischen den Familien und den Ehrenamtlichen, berät gegebenenfalls über andere Angebote im Netzwerk und betreibt Netzwerkarbeit. Darüber hinaus versucht sie neue Ehrenamtliche zu gewinnen und ist für die fachliche Betreuung dieser zuständig. Die Teamleiterin ist für die strukturelle Einbindung des Angebots in Einrichtungen und an Träger zuständig. Weiter gehören die Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Finanzorganisation zu ihren Aufgaben. Kooperationspartner von „wellcome“ sind unter anderem Entbindungskliniken, Hebammen, Gynäkologen, Kinderärzte, soziale Einrichtungen uvm. „wellcome“ wurde 2006 von der Uni Kiel evaluiert. Die Wirksamkeit von „wellcome“ zur Entlastung der Mütter, der damit verbundenen Förderung einer positiven Mutter-Kind-Beziehung, sowie das gewaltpräventive Potential wurden wissenschaftlich nachgewiesen. „wellcome“ ist auf Spenden, Sponsoren, öffentliche Zuschüsse und Gebühren angewiesen. Hier ist der Zuschuss der Stadt Lauf a.d.Pegnitz und des Landkreises Nürnberger Land von enormer Bedeutung. Pro „wellcome“-Standort wird ein Jahresetat von 8.000 – 10.000 Euro benötigt. Ohne Zuschüsse der Stadt Lauf a.d.Pegnitz und des Landkreises Nürnberger Land kann „wellcome“ nicht existieren. In Lauf a.d.Pegnitz wurden seit der Gründung vor 1 ½ Jahren bereits 43 Familien von „wellcome“ unterstützt. Anfangs waren 9 Ehrenamtliche für „wellcome“ tätig, mittlerweile engagieren sich 25 Ehrenamtliche im Alter zwischen 28 und 67 Jahren für das Projekt. Insgesamt waren die Ehrenamtlichen seit der Gründung über 1000 Stunden in den Familien tätig. Es wurden bereits 5 Familien mit Zwillingen, viele Alleinerziehende aber auch viele Familien mit dem ersten Kind betreut. Im Durchschnitt werden die Familien 22 Stunden betreut. „wellcome“ ist für den gesamten Landkreis tätig. Die meisten Familien werden derzeit in Lauf a.d.Pegnitz betreut.