Beschluss: zur Kenntnis genommen

Herr Dichtl, Geschäftsführer vom Verband der Bayer. Sing- und Musikschule e.V. bedankt sich für die Einladung und stellt anhand einer Präsentation die Aufgaben der öffentlichen Musikschulen vor.

Es gibt in ganz Bayern insgesamt 216 kommunale Musikschulen. Diese versorgen derzeit 860 Gemeinden und es werden 132.000 Kinder unterrichtet. Diese Sing- und Musikschulen sind sogenannte kommunale Bildungseinrichtungen, d.h. sie unterstehen dem jeweiligen Träger. Sie sind somit eine kommunale und staatliche Aufgabe. Dass auch der Freistatt Bayern ein Interesse daran hat, sieht man, dass er auch die Kommunen darin unterstützt, wenn sie Musikschulen betreiben. Die öffentlichen Musikschulen sind in einen rechtlichen Rahmen eingefügt.

Die Präsentation ist dem Protokoll als Anlage 2 beigefügt.

 

Vorsitzender dankt Herrn Dichtl für die Ausführungen.

 

Herr Sgrai möchte nach den sehr umfassenden und grundlegenden Informationen zum Musikschulwesen zu den einrichtungsbezogenen Informationen berichten. Zu Beginn jeden Kalenderjahres gibt die Verwaltung einen Überblick über die Grunddaten der städtischen Sing- und Musikschule. Ergänzend muss angefügt werden, dass der Verwaltung ein Antrag der Stadtratsfraktionen SPD, Freie Wähler und Bündnis 90/Die Grünen vorliegt, mit dem Ziel, die Musikschule weiterzuentwickeln. Dieser Antrag soll für den Weiterentwicklungsprozess aufgegriffen werden. Im weiteren Verlauf des Verfahrens stehen ein Erfahrungs- und Informationsaustausch mit Vertretern aus verschiedenen Bereichen der Musikbranche an. Danach folgt die Ausarbeitung von Lösungsmodellen mit anschließenden Beratungen in den Fraktionen, im Kulturausschuss bzw. im Stadtrat. Herr Sgrai stellt anhand einer Grafik die grundsätzlichen Entwicklungsdaten der Musikschule dar. Der Antrag der StR-Fraktionen SPD, Freie Wähler und Bündis 90/Die Grünen sowie die Grafik ist dem Protokoll als Anlage 3 beigefügt.

 

Vorsitzender dankt für die gute Arbeit und den Schülerinnen und Schülern die die Musikschule mit Leben erfüllen sowie den Eltern, den Musikschullehrern, die Lauf kulturell vertreten. Die Bildung und das Engagement sind wichtig. In Zeiten steigenden Schuldrucks ist die Bedeutung der musischen Erziehung nicht hoch genug anzusetzen. Angesichts der großen Wünsche einer schulischen Weiterentwicklung ist es von großer Bedeutung, dass die musikalische Erziehung nicht herunterkippt. Die Musikschule begleitet uns auch bei vielen Veranstaltungen. Am 25. März sollen Kommunen Vorschläge einreichen, wie es mit den Ganztagsschulen weitergeht. Dies hat auch Auswirkungen auf die musische Erziehung. Er dankt auch dem Stadtrat, der die Gelder für diesen Bereich bereitstellt.

 

Herr Stadtrat Auernheimer möchte die Gelegenheit nutzen, einen herzlichen Dank an die Musikschule auszusprechen. Es wird ein qualifizierter Unterricht geboten und das öffentliche und kulturelle Leben mitgestaltet. Für die SPD-Fraktion stellt die Musikschule ein wichtiges Fundament für das Ziel der Bildung und das kulturelle Leben der Stadt Lauf dar. Allerdings muss man einige gesellschaftliche Beobachtungen machen, wie die Ganztagsschule und die Kostensteigerung. Es ist wichtig, den Dialog zu suchen, wie man die Musikschule weitergestaltet und nicht ob man sie weitergestaltet. Für die SPD-Fraktion steht die Musikschule nicht zur Disposition und dabei geht es weder um den Einzel- oder Gruppenunterricht und die Ensemblestunden. Der angestoßene Dialog alller wird deshalb begrüßt.

Herr Stadtrat Pohl befürwortet im Namen der Freien Wähler die Musikschule. Als Vorsitzender des Musikfördervereins möchte er anbieten, die Musikschule zu einer der nächsten Sitzung einzuladen, um den Dialog zu den ortsansässigen Musikgruppen zu festigen, sich auszutauschen und eine engere Zusammenarbeit zu finden. Er möchte auch bitten, verstärkt das Augenmerk auf die Früherziehung zu legen und eventuell auch in die Kindergärten zu gehen.

 

Herr Stadtrat Kern begründet, warum dieser Antrag gestellt wurde. Er wurde im Vorfeld der letzten Haushaltsberatungen diskutiert. Ausgehend von der Aussage, dass in vielen Bereichen Schwankungen sind, und um einen langfristigen Haushaltsplan sicherzustellen, wird Klarheit gebraucht, sowohl für die Stadt als auch für die Musikschule, welche Mittel jedes Jahr zur Verfügung stehen. Deshalb muss in einen Dialog eingetreten werden und die Debatte wird erst heue begonnen. Mit diesem Musikgipfel sollen wichtige Entscheidungen getroffen werden, wie sich insgesamt die Musikförderung und –bildung unserer Stadt weiterentwickeln soll. Insofern war er schon etwas betroffen über die Aussagen, dass die Musikschule abgewickelt bzw. die Mittelausstattung reduziert werden soll. Dies ist nicht der Fall. Hier werden Gerüchte in die Welt gesetzt, die so nicht haltbar sind. Gleichzeitig macht das Interesse heute deutlich, dass eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit und zum Dialog besteht. Genau diese Mitmachdemokratie ist einer der Zentralpunkte des Wahlkampfes gewesen und insofern sieht er gute Voraussetzungen in diesen Dialog einzutreten, damit am Schluss ein gutes Ergebnis herauskommt, welches allen Seiten klare Grundlagen gibt, wie die Weiterentwicklung möglich ist und welche finanziellen Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

 

Herr Stadtrat Mayer dankt für die interessanten Vorträge. Was die CSU am meisten hören wollte und zum Glück auch nun gehört hat, war die Aussage der unterzeichnenden Fraktionen, dass sie nicht die Hand an die Musikschule legen wollen. Dass diese Gerüchte aufgekommen sind, liegt aber auch ein bisschen an der Art und Weise der Antragsbehandlung sowie der Formulierung des Antrages. Der Antrag ist bei der Stadt am 11. November eingegangen. Seither sind zwei Kulturausschuss-Sitzungen gewesen, in denen man diesen Antrag hätte behandeln können. Die Intension des Antrages war, dass die Verwaltung Vorschläge erarbeitet, die zunächst den Fraktionen zur Beratung vorgelegt werden, so dass man sich in Ruhe unterhalten hätte können und nicht für Verunsicherung gesorgt hat. Die CSU-Fraktion hat die Musikschule nie in Frage gestellt und wird auch weiterhin zu 100 % dahinterstehen und möchte diese weiterentwickeln.

 

Herr Stadtrat Lang äußert, dass man den Antrag nicht klarer formulieren kann. Man steht vor der Lösung einer Aufgabe und nicht eines Problems. Man muss so fair sein und das jährliche Defizit benennen. Andererseits müssen aber auch die Leistungen der Musikschule für die Stadt Lauf im Vordergrund für die Kinder und Jugendlichen gesehen werden, die sozialen Aspekte und die Aspekte der Entwicklung der Kinder. Die sozialen Aspekte waren auch immer im Interesse von Altbürgermeister Pompl. Die Idee, die Musikschule zu fördern, ist nicht anders, als Idee eine Sportförderung durchzuführen. Kinder, die ein Musikinstrument lernen, werden in dieser Zeit auf keine dummen Gedanken kommen. Es bringt den Kindern und Jugendlichen etwas für die Entwicklung und auch nicht zuletzt Erwachsenen. Man muss in den Dialog gehen und prüfen, welche Möglichkeiten die Lehrkräfte haben und welche Leistungen sie auch umgekehrt bringen. Er ist der Meinung, dass hier ein klares Signal für einen offenen Dialog vorhanden ist. Kostenkontrolle auf der einen Seite und Leistungen der Musikschule andererseits sind für ihn überhaupt kein Widerspruch, sondern eine Lösung und einzig und allein ein Aspekt der Vernunft, dem man hoffentlich gerecht wird.

 

Vorsitzender dankt allen Fraktionen für die eindeutigen Signale. Grundsätzliche Themen sollen im Stadtrat behandelt werden.

 

Herr Stadtrat Herrmann verlässt den Sitzungssaal.