Beschluss: zur Kenntnis genommen

Frau Gatterer informiert die Anwesenden über den am 19.05.2010 stattgefundenen Kindertagesstättengipfel. Bei diesem Kindertagesstättengipfel wurden die Anwesenden zunächst über aktuelle Zahlen aus dem Kindertagesstättenbereich informiert. Im Anschluss fand ein Austausch zwischen den Vertretern der Einrichtungen, der Verwaltung und den Vertretern der Politik statt. Der grundsätzliche Wunsch der Träger und der Eltern war, dass die wohnortnahe Versorgung mit Plätzen im gesamten Stadtgebiet erhalten bleibt und dass die Gruppenstärke reduziert wird. Es wurde in Bezug auf die rückläufigen Kinderzahlen auch gefragt, wie die Stadt Lauf a.d.Pegnitz mit dem Subsidiaritätsprinzip umgehen wird. Aufgrund der von Jahr zu Jahr unterschiedlichen Anzahl von Kindern in den Einrichtungen und der wechselnden Buchungszeiten haben weder die freien Träger noch die Stadt Lauf eine Planungssicherheit in Bezug auf den Personalbedarf. Durch die rückläufigen Kinderzahlen soll kein Kampf um die verbleibenden Kinder entstehen, sondern die Kindertagesstätten sollen an ihrer Außendarstellung und der Transparenz ihrer pädagogischen Arbeit arbeiten. Außerdem wurde der Wunsch einer besseren Vernetzung der einzelnen Einrichtungen geäußert.

 

Herr Spannring zitiert folgendes aus der Zeitschrift „Der Spiegel“ vom 17.05.2010: „Die deutsche Bevölkerung schrumpft rapide: Laut neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts kamen 2009 rund 30.000 Babys weniger zur Welt als im Vorjahr. Das Elterngeld konnte die Entwicklung nicht stoppen. Die Zahl der Geburten in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Im Jahr 2009 kamen hierzulande 651.000 Kinder zur Welt – rund 30.000 Kinder weniger als 2008, teilte das Statistische Bundesamt mit. Das entspricht einer Abnahme von 3,6 Prozent.“

 

Weiter erklärt Herr Spannring, dass diese Entwicklung auch die Stadt Lauf a.d.Pegnitz betreffen wird. Da der Geburtenrückgang auf alle Bereiche menschlichen Zusammenlebens Einfluss nimmt, muss die Politik reagieren. Um die Existenz bestehender Einrichtungen zu sichern bleiben nach der Sachanalyse nur drei Möglichkeiten. Erste Möglichkeit wäre eine ganze Einrichtung in Lauf a.d.Pegnitz zu schließen, was jedoch einen Verlust der Qualität der wohnortnahen Versorgung bedeuten würde. Zweite Möglichkeit wäre ganze Gruppen aus verschiedenen Einrichtungen zu schließen. Dies würde allerdings bedeuten, dass die Sachaufwandskosten prozentual steigen würden, ohne eine Qualitätsverbesserung mit sich zu bringen. Dritte Möglichkeit wäre die Gruppen zu verkleinern und einen Anstellungsschlüssel von 1 : 10 umzusetzen. Dies würde zwar eine Erhöhung der Investitionen und Kosten bedeuten, aber ebenso würde die individuelle Betreuung der Kinder zunehmen und damit eine Qualitätssteigerung einhergehen. Hierbei sollte jedoch das Gleichgewicht freier Träger und städtischer Einrichtungen gewahrt bleiben, damit die Kommune Ihre Aufgabe für Kinderbetreuung zu sorgen und die Entwicklung steuern zu können gerecht werden kann. Hier wird eine Regelung getroffen, die allen Seiten gerecht wird und von allen Seiten getragen werden muss, da es sonst bei immer weniger Kindern zwischen den einzelnen Einrichtungen zu massivem Wettbewerb kommen wird. Das Konzept wird dieser Situation auch in den nächsten Jahren gerecht und ermöglicht dadurch ein kooperatives Zusammenarbeiten aller Seiten, bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung. Da eine Veränderung der abnehmenden Kinderzahlen auch für die nächsten Jahre nicht anzunehmen ist, ist dieses Konzept vorausschauend und sichert die Kinderbetreuung in Lauf a.d.Pegnitz auf hohem Niveau.

 

Herr Pohl bittet darum, dass man sich auch künftig mit den einzelnen Einrichtungen an einen Tisch setzt. Dies sollte jedoch nicht erst im Mai, sondern zu einem früheren Zeitpunkt erfolgen.

 

Herr Maschler erklärt, dass im Hinblick auf einen Punkt im nichtöffentlichen Teil die Regierungserklärung von Herrn Spannring hier noch nicht passend ist. Es ist wichtig, die Geburtenentwicklung weiterhin im Auge zu behalten. Man sollte dies jedoch nicht zu pessimistisch sehen. 

 

Vorsitzender stellt fest, dass das Anliegen der Gruppenverkleinerung eines der größten Anliegen ist, welches aus dem Kindertagesstättengipfel hervorkam. Diesem Anspruch gerecht zu werden ist nun Aufgabe der Politik.